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Veröffentlicht am 21.03.2017

Der Tod will nicht mehr ...

Knochenjob!
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Inhalt
Der Tod hat es satt. Immer wird er als der Böse dargestellt, als der Spielverderber, als der, der immer nur nimmt und nie gibt. Also fasst er einen Plan: Er will fortan Leben retten und der Menschheit ...

Inhalt
Der Tod hat es satt. Immer wird er als der Böse dargestellt, als der Spielverderber, als der, der immer nur nimmt und nie gibt. Also fasst er einen Plan: Er will fortan Leben retten und der Menschheit zeigen, was für ein toller Kerl er doch ist. Seine Mitarbeiter Leben, Glück, Zufall, Schicksal, Krankheit und Karma trauen ihren Ohren nicht, als sie von diesem Plan erfahren. Doch der Tod lässt sich nicht unterkriegen und so beginnt ein irrwitziges Abenteuer...

Meine Meinung
Schon nach den ersten Seiten war ich begeistert vom Schreibstil. Der Witz, der Sarkasmus, die Ironie darin sind unglaublich toll und ich wage zu behaupten, dass es einen Schreibstil wie diesen nicht allzu häufig gibt. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Buch offenbar das Debüt der jungen Schriftstellerin ist. Immer wieder kommt ein wunderbar trockener Humor vor, Selbstironie, und gleichzeitig regt das Buch zum denken an...

Aber von Anfang an: Wir lernen Tod kennen, den etwas miesepetrigen Gesellen, der die Seelen von Verstorbenen abholt und wegbringt. Je nach Ort und Art, je nach dem wie der/die/das Verstorbene sich den Tod vorstellt, erscheint er mal als klappriges Knochengestell, mal als Sensemann oder auch als Besen. Nur hat er es langsam satt, denn die Menschen zollen ihm nicht mehr den Respekt, den er sich verdient hat, und überhaupt, warum muss immer er der Böse sein? So schafft er sich ein Erste Hilfe-Buch an und plant, in Zukunft die Seelen zu retten. Doch leichter gesagt als getan, denn der Tod ist offensichtlich nicht geeignet, Seelen zu retten. Auch seine Mitarbeiter sehen das so und bringen ihn damit nur noch mehr auf die Palme. Ein neuer Plan muss her!

Die Idee hinter dem Buch finde ich sehr süss. Der Tod, der nicht mehr töten will, ist ein sehr sympathischer Protagonist. Naja. Fast immer. Auch die Idee, dass alles eine Art grosse "Fabrik" ist, wo die Zeit die Chefin und Leben, Tod, Schicksal, Zufall, Krankheit und Karma (das eigentlich anders heisst...) die Mitarbeiter sind, fand ich sehr gelungen. Die Dialoge zwischen den einzelnen "Mitarbeitern" waren herrlich komisch. Mit Fussnoten ergänzt die Autorin ihre eh schon witzige Geschichte mit noch witzigeren Anekdoten und Anmerkungen. Alles in allem sprüht das Buch - trotz des eigentlich ernsten Themas - nur so vor Witz. Und genau das hat mir hier gut gefallen.

Es gibt immer wieder kleine Einschübe, Rückblicke, Anmerkungen, Listen, auch Mal einen Chatverlauf, die das Buch zu etwas aussergewöhnlichem machen. Es macht richtig Spass, die Geschichte weiter zu verfolgen. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, es wird mir zu viel. Besonders gegen Ende hin habe ich die Rückblende auf die Evolution als etwas mühsam empfunden. Ansonsten fand ich es aber sehr unterhaltsam und erheiternd, die Geschichte der Welt auf diese Art neu zu entdecken.

Fazit
Eine unterhaltsame Geschichte über das Leben und den Tod, die irgendwie nicht miteinander aber auch nicht ohne einander können. Mit viel Charme und Witz wird die Geschichte der Welt neu erzählt und regt zum denken an.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 19.03.2017

Eine süsse Geschichte um das englische Königshaus

Mein Herz und deine Krone
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Inhalt
Als die junge Rebecca "Bex" Porter nach Oxford reist, will sie ihr Auslandsemester voll und ganz dem Kunststudium widmen. Schnell stellt sich aber heraus, dass der charmante und äusserst gutaussehende ...

Inhalt
Als die junge Rebecca "Bex" Porter nach Oxford reist, will sie ihr Auslandsemester voll und ganz dem Kunststudium widmen. Schnell stellt sich aber heraus, dass der charmante und äusserst gutaussehende Mitstudent aus ihrem Wohnheim kein geringerer als Prinz Nicholas, der künftige König von England, ist. Die beiden freunden sich trotz der allgegenwärtigen Bodyguards und Paparazzi und Negativschlagzeilen um das Königshaus an und aus ihrer Freundschaft wird rasch mehr. Und plötzlich befindet sich Bex mitten in der ihr so fremden royalen Welt, in der nicht alles so glänzend ist, wie sie gedacht hat. Doch Bex wäre nicht Bex, wenn sie nicht um ihre Familie, ihre Freunde und ihre Liebe kämpfen würde...

Meine Meinung
Als grosser Englandfan und ja, zugegebenermassen auch Royals-Fan, wollte ich mir die Geschichte um die Amerikanerin Bex und den Kronprinzen Nick nicht entgehen lassen. Dank des geheimnisvollen Prologes habe ich leicht in die Story rein gefunden. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, ja, er hat mir richtig gut gefallen, vor allem da auch eine ordentliche Portion Gefühle, Humor und Sarkasmus vorgekommen sind.

Man lernt Bex kennen, eine doch eher durchschnittliche Studentin, die voll und ganz in der Kunst aufgeht. Bei ihrer Ankunft in Oxford öffnet ihr kein geringerer als Mitstudent Prinz Nick die Tore, was sie aber erst gar nicht mitbekommt. Aber wer rechnet auch mit sowas? Die beiden lernen sich kennen und die ersten gemeinsamen Szenen fand ich wirklich wunderbar. So "beschimpft" Bex Nick's Vorfahren (sich unbewusst, dass er der Kronprinz ist), und tritt auch sonst in das eine oder andere Fettnäpfchen. Nichtsdestotrotz landet sie in Nick's Freundeskreis. Der Klappentext lässt es erahnen - bald wird aus der Freundschaft mehr und Bex hat ihre liebe Mühe damit, nicht nur, weil Nick ihre Beziehung nicht öffentlich machen möchte.

Die Geschichte um Bex und Nick hat mir eigentlich wirklich gut gefallen. Die 700 Seiten fand ich etwas abschreckend und ich habe zwischendurch mal eine Pause von dem Buch gebraucht, aber alles in allem fand ich, dass die Story wirklich toll ausgearbeitet ist und seiner hohen Seitenanzahl gerecht wird. Sie ist in verschiedene Perioden unterteilt und macht zwischendurch einen Sprung in der Zeitlinie, was ich aber ganz gut fand. Die ganze Geschichte spielt über mehrere Jahre verteilt und die Unterteilung fand ich gelungen. Das Buch braucht seine Zeit, um die Geschichte von Bex und Nick zu erzählen, und das ist gut so. Dennoch haben mich die Längen manchmal etwas gestört. Aber jedesmal wenn ich nochmal einen Anlauf gewagt habe, hat es mich wieder für ein paar hundert Seiten mitgerissen.

Wie immer bei so einem dicken Buch, habe ich Mühe, alles zusammenzufassen und euch näher zu bringen. Ich habe das Gefühl, ich werde den vielen Seiten nicht gerecht. Es passiert so viel in diesem Buch und ich kann euch nur so wenig darüber erzählen, ohne euch zu spoilern (oder langweilen). Aber ich denke, wer royale Geschichten mag, gerne eine Vielzahl an Charakteren kennen und lieben lernt, der sich Zeit für ein Buch nehmen will und auch nicht zurückschreckt, wenn mal nicht nur Action und Totschlag einhergehen, der wird in "Mein Herz und deine Krone" eine tolle Lektüre finden.

Setting
Oxford und London sind die Hauptorte der Geschichte. Da ich beide schon besucht und in beide total verliebt bin, hat mir die Geschichte doppelt Spass gemacht. Nicht nur wird der Charme der beiden total verschiedenen Städte authentisch herübergebracht, sondern man kann als Leser auch exklusiven (und - wie ich anhand der Danksagung annehme - gut recherchierten) Einblick in verschiedenste Orte erhalten.

Das Setting hat mir gut gefallen - Buckingham Palace, die Wohnung von Bex, das Wohnheim, Clarence House - all das hat der Geschichte besonderen Charakter eingehaucht, hat sie zur richtigen Zeit glamourös oder bescheiden erscheinen lassen.

Charaktere
Rebecca Porter, genannt Bex, ist eine junge Studentin aus Amerika, die sich für Kunst und Baseball interessiert. Sie ist eine bescheidene und sehr sympathische Persönlichkeit, die immer mal wieder in ein Fettnäpfchen tritt und einen tollen Humor hat.

Prince Nicholas of Whales, Nick genannt, ist der Thronfolger im britischen Königshaus. Er ist sehr pflichtbewusst und gleichzeitig wünscht er sich, einfach mal normal zu sein. Die Probleme und Geheimnisse seiner Familie beschäftigen ihn sehr und machen ihn wirklich authentisch. Ich mochte ihn von Anfang an.

Die beiden Autorinnen haben sich wahnsinnig Mühe gemacht mit ihren Charakteren, diese haben alle Tiefen, Ängste, Probleme, die sie dem Leser umso näher bringen. Gerade die Gefühlswelt und die Vielfältigkeit der Charaktere hat mir gut gefallen. Bex ist und bleibt bis zum Schluss die Amibraut, die sich nicht so recht verbiegen will, während Prinz Nick sich so sehr verbiegt um es allen recht zu machen, dass man richtig Mitleid mit ihm hat. Auch die Nebencharaktere sind wunderbar gestaltet - Nick's Bruder Freddie, der Frauenheld schlechthin, der aber ein gutes Herz hat, Bex' Zwillingsschwester Lacey, die bisher im Rampenlicht stand und nicht so ganz damit umgehen kann, dass Bex die Aufmerksamkeit abbekommt, all die Freunde und Verwandten von Nick... die Charaktervielfalt hat mir unglaublich viel Spass gemacht.

Fazit
Ein royales Abenteuer, das seine 700 Seiten Wert ist, wenn man sich darauf einlässt. Die Geschichte und seine Protagonisten sind detailgetreu und grossartig ausgearbeitet und trotz ein paar Längen bin ich sehr gut unterhalten worden.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ein wenig zu viel des Guten...

Gefährtin der Dämmerung
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Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ...

Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ist klar: Jemand hat es auf sie abgesehen. Bones mobilisiert seine Sippe, um sie zu beschützen. Nach einem besonders perfiden Angriff steht fest: Das bedeutet Krieg!

Meine Meinung
Nachdem ich Band 1 toll und Band 2 genial fand, lässt mich der dritte Teil der Night Huntress mit gemischten Gefühlen zurück. Irgendwie war mir hier vieles too much: Zu viel Blut, zu viel Brutalität, zu viele Superkräfte, zu viel ... Andauernd wird gefoltert, geköpft und aufgeschlitzt, Blut en masse gesaugt (wobei das noch das einzige ist, womit ich bei einem Vampirroman ja rechnen musste), Vampire verwandelt, Sterbliche geschändet. Bones wird durch eine Vereinigung mit seinem Urahn noch mächtiger und kann neben fliegen plötzlich auch noch weitere fantastische Dinge, Cat ist mutig wie eh und je und metzelt Vampire nieder, obwohl sie als Halbvampirin rein theoretisch nicht ganz so überlegen sein sollte. Neue und auch alte Bekannte tauchen auf, unter anderem gleich zwei Berühmtheiten aus der Geschichte und alles ist so gehetzt und wild zusammengewürfelt. Alles in allem eben too much...

Andererseits habe ich - nachdem ich eine kurze Pause von der Geschichte einlegen musste, weil mir das viele Gefolter und die Selbstmordattentäter zu viel waren - besonders die zweite Hälfte so richtig verschlungen. Die Bücher lassen sich nunmal richtig schnell lesen und besagter Teil des Buches war dann wieder toll und hat die eine oder andere Überraschung hervorgebracht und konnte mit etwas Tiefe wieder punkten.

Wo ich in Band 1 und 2 Bones noch vergöttert habe, wird er mir hier etwas unsympathischer. Er nimmt sich Cat wann immer es ihm passt (was sie zwar freudig mitmacht, aber doch stört mich dieses Verhalten) und durch seine neuen Superkräfte wird er beinahe unbesiegbar. Solche Charaktere mag ich eigentlich nicht sehr. Wer mich dafür wirklich überzeugen konnte, war Vlad. Was es mit ihm auf sich hat, verrate ich hier nicht, aber seine Art, sein Humor hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich wünschte mir, es gäbe ein Buch nur für ihn.

Fazit
Ein rasanter dritter Band, bei dem aber alles irgendwie ein bisschen zu viel des Guten war und der ziemlich zusammengewürfelt wirkt. Für mich der schwächste Teil bisher, ich hoffe, es geht wieder bergauf!

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Konnte mich leider nicht verzaubern

Witches of Norway 1: Nordlichtzauber
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Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, ...

Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, beschliesst sie, ein wenig Abstand zu ihrem durcheinander geratenen Leben zu gewinnen. Sie besucht ihre entfernten Verwandten in Norwegen, wo sie als Kindermädchen für Kost und Logis arbeiten will und nebenbei auch etwas mehr über ihre Kräfte erfahren. Schnell lebt sie sich im Zuhause von den Andersons ein, doch nicht alle sind auf ihrer Seite. Ganz besonders bei Stian weiss sie nicht, woran sie ist, ist er doch so charmant, hat sie aber auf unehrenhafte Weise ausgetrickst...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Jennifer Alice Jager. Als bekennender Hexen-Fan hat mich die Geschichte natürlich sofort angesprochen. Ich war auch recht schnell in der Story um Elis drin. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, ist aber meiner Meinung nach noch etwas unausgefeilt oder sagen wir mal, einfach ziemlich durchschnittlich.

In Elis Leben scheint alles schief zu laufen - ihre Beziehung geht in die Brüche, sie kann ihre Kräfte nicht beherrschen, ihr Leben ist alles andere als so, wie sie sich das erträumt hat. Leider wurde ich mit Elis nicht wirklich warm. Wenn ich sie in ein paar Sätzen zusammenfassen müsste, dann so: Läuft mit leerem Kopf durch die Gegend, ist naiv, passt nie auf und ist wohl die ambivalenteste Protagonistin, der ich je begegnet bin. Kurzum: Sie war mir unsympathisch. Das beginnt schon in den ersten Kapiteln; Elis will sich von ihrem Verlobten trennen, weil sie nicht mehr glücklich ist. Dann erfährt sie, dass er sich von ihr trennen will und heult rum, wie er sie bloss aufgeben könne etc. Dass sie sich gerade eben noch selber trennen wollte, vergisst sie dabei völlig. Und natürlich bringt sie dabei fast das Haus zum einstürzen, denn sie ist wie gesagt eine Hexe mit mächtigen Kräften, die sie aber so gar nicht unter Kontrolle hat (dagegen tut weder sie noch ihr Vater, der um ihr Problem weiss, etwas). Elis flieht erst zu ihren Eltern, dann zu entfernten Verwandten in Norwegen. Damit sie der Familie nicht auf der Tasche sitzt, arbeitet sie als Kindermädchen für die verzogenen Jungen der Familie, die sie aber trotz ihrer Verpeiltheit sofort in den Griff bekommt - was den vier oder fünf Kindermädchen vorher aber nie gelungen ist. Nun zieht sich die Geschichte in etwa 100 Seiten enorm, da nur der Tagesablauf von Elis beschrieben wird. Hütet Kinder, trifft auf Männer (die sie alle immer sofort sehr heiss findet), räumt Zimmer auf, lernt einfachste Zauberei, hütet Kinder, betrinkt sich mit anderen Hausangestellte, hütet Kinder und so fort. Spannung ist was anderes...

Ich war recht schnell recht ernüchtert. Von der im Klappentext erwähnten Zeitreise ins Norwegen anno 1905 ist lange nichts zu erkennen. Irgendwann passiert aber auch das und dort geht es im gleichen Takt weiter wie vorher; Elis wischt Kamine frei, versucht in Kontakt mit dem Hausherrn zu kommen, kommt in Kontakt mit besagtem Hausherr, wagt sich aber nicht, den Mund aufzumachen, wischt weiter Kamine und auch hier betrinkt sie sich mit anderen Hausangestellten...

Naja, wie ihr vermutlich auch schon bemerkt habt, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider ein Fehlgriff mit einer furchtbar passiven, naiven und nicht gerade selbstständig denkenden Protagonistin und einer Geschichte, die eigentlich nur eine Aneinanderreihung von irrelevanten Geschehnissen war. Erst auf den letzten paar Seiten kommt Spannung auf, das Buch endet mit einem Cliffhanger, aber ich glaube, selbst der kann mich nicht motivieren, die Fortsetzung zu lesen.

Setting
Der Grossteil der Geschichte spielt in Norwegen in heutiger Zeit. Die Autorin beschreibt die Landschaft sehr gekonnt, was mich vermuten lässt, dass sie selber schon dort war. Leider wird nicht allzu viel Zeit auf das Land an und für sich aufgewandt, hier hätte man sicher noch etwas herausholen können.

Die Szenen, die im Jahre 1905 spielen, haben mir sogar sehr zugesagt, denn an und für sich mag ich Geschichten mit Zeitreisen sehr. Hier haben mir die Details gut gefallen, auch der Tagesablauf und ich empfand es als glaubwürdig.

Natürlich kommt auch ein grosses Herrenhaus vor, dass die Autorin detailliert beschreibt. Leider zeigt ihre Protagonistin null Interesse, mehr vom Haus oder seinen Bewohnern zu erfahren, und so hätte auch hier etwas mehr Zeit aufgewendet werden dürfen.

Charaktere
Elis, 21 Jahre jung, ist die Hauptprotagonistin, eine unbegabte Hexe, die nichts in den Griff bekommt. Wie schon erwähnt fand ich sie nicht sympathisch. Sie kann sich nicht entscheiden, hört nie zu, läuft planlos durch die Gegend und hat keinen Durchhaltewille geschweige denn Durchsetzungsvermögen. Und im letzten Drittel des Buches bereut sie dann auf jeder Seite irgendetwas, zum Beispiel, dass sie in Geschichte nicht aufgepasst oder sich nicht mit ihren Ahnen auseinandergesetzt hat.

In der Geschichte kommen noch viele andere Charaktere vor, die mir alle ehrlich gesagt nicht wirklich gepasst haben, Ihre beste Freundin ist total daneben, ihr Vater drückt sich vor Verantwortung, Amelie Anderson, die Elis eine Stütze sein sollte, läuft genauso verpeilt durch die Weltgeschichte während ihre Cousine Anna ein Miststück par excellence ist, die Elis sogar mal beinahe umbringen will. Dann gibt es noch die Männerwelt, zum einen Elis' Verlobter, der gerne mal einen zu viel trinkt und anderen Weibern nachstellt, Stian, ein mächtiger Hexer, der sich nicht an die Regeln hält und vor dem aus unerklärlichen Gründen alle Angst haben und später taucht dann noch Kjell auf. Kjell war mir von allen der Liebste, auch wenn er unkontrollierte Wutausbrüche hat und damit an ein unerzogenes Kind erinnert...

Fazit
Ich habe viel erwartet und wurde leider enttäuscht. Anstatt einer spannenden Hexenstory mit Zeitreise habe ich eine Menge langweiliger Tagesabläufe beschrieben, eine unsympathische und unreife Protagonistin vorgesetzt und ein wenig magisches Chaos bekommen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider nicht halb so toll wie erwartet und hat noch wahnsinnig viel Luft nach oben und es gibt ganz knappe 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Eine märchenhafte Geschichte mit einem schwachen letzten Drittel...

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Inhalt
Damit ihre Familie den harten Winter überleben kann, muss die junge Feyre einiges auf sich nehmen. Als sie eines Tages im Wald einen grossen Wolf erledigt, weiss sie noch nicht, was sie damit angerichtet ...

Inhalt
Damit ihre Familie den harten Winter überleben kann, muss die junge Feyre einiges auf sich nehmen. Als sie eines Tages im Wald einen grossen Wolf erledigt, weiss sie noch nicht, was sie damit angerichtet hat. Denn der Wolf war ein Fae, eines jener mächtigen und grausamen Wesen von der anderen Seite der Mauer. Die Fae fordern Wiedergutmachung für diesen Mord; ein Leben für ein Leben. Und so kommt es, dass Feyre ihre Vergangenheit hinter sich lassen und ihre Zukunft in Prythian, dem Reich der Fae, verbringen muss. Trotz ihrer Abneigung gegen die magiebegabten Wesen muss Feyre bald feststellen, dass die Fae nicht nur die blutrünstigen Monster sind, die sie aus den Geschichten kennt. Besonders Tamlin, auf dessen Anwesen im Frühlingshof sie fortan leben muss, ist ganz anders, als sie erwartet hat...

Meine Meinung
Ich habe recht schnell in die Geschichte hinein gefunden. Der Schreibstil ist wirklich sehr schön, teilweise fast schon poetisch, was mir persönlich grosse Freude bereitet hat. Ein wenig mehr Informationen wären zu Beginn doch angenehm gewesen, da man mit Begriffen wie Fae und High Lord konfrontiert wird und sich noch nicht wirklich einen Reim darauf machen kann.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Feyre geschrieben, einem jungen Menschenmädchen, das ein hartes Schicksal erlitten hat; sie ist Halbwaise, ihre Familie bettelarm und doch ist sie die einzige, die den Willen hat, ums Überleben zu kämpfen. Ihre beiden Schwestern sind ihr keine grosse Hilfe, die eine schwach, die andere grausam, und auch der Vater hat längst den Lebenssinn verloren. So kommt es, dass Feyre all das erlernt hat, was sie zum Überleben braucht: Kämpfen, Jagen, Töten. Als sie aus Versehen einen Fae erledigt, nimmt ihr Schicksal eine krasse Wendung; um Wiedergutmachung zu leisten, soll sie bis zum Lebensende im Land der Fae bleiben. Da sie die Fae nur als Monster aus uralten Geschichten kennt, fürchtet sie sich und plant ihre Flucht, sucht nach einem Ausweg. Doch schnell stellt sie fest, dass die Fae anders sind, als die Mythen und Legenden sagen. Tamlin, Herr des Hauses, in dem sie fortan leben soll, ist ein zuvorkommendes Wesen und auch sein Berater, Lucien, ist zwar den Menschen gegenüber eher abgeneigt und doch lässt er sie in Ruhe und Frieden leben.

Die Geschichte nimmt ihre Wendungen, Feyre entdeckt nach und nach, was hinter den Fae steckt, entdeckt Geheimnisse und erforscht die Umgebung ihres neuen Zuhauses. Ihre Zuneigung zu den Fae, insbesondere zu Tamlin wächst und wächst. Die Entwicklung in dem Buch hat mir sehr gut gefallen - Feyre wird von der notgedrungenen Jägerin zu einer selbstbewussten jungen Frau, eine zarte Liebe bahnt sich an und doch hat es genügend Überraschungen und Wendungen, dass einem der Lesespass erhalten bleibt. Dass die Geschichte eine Adaption von "Die Schöne und das Biest" ist, hat mir natürlich ganz besonders gefallen.

Etwas negativ aufgefallen ist mir, dass sich Logikfehler eingeschlichen haben. So weiss Feyre nicht, wo sie sich genau im Land der Fae befindet und kann es trotzdem benennen. Sie hat noch nie ein bestimmtes Wesen gesehen, schafft es aber, es fast haargenau zu malen. Personen haben mal rotblondes, mal schwarzes Haar. Eine Fae wird später immer als "Sterbliche" bezeichnet... Ich weiss nicht, ob sich die Fehler in der Übersetzung eingeschlichen haben, oder woran das lag, mich hat es aber ein wenig gestört.

Gefallen hat mir dafür sehr, wie sich die Beziehung zwischen Feyre und Tamlin aufgebaut hat, wie die einzelnen Stränge der Geschichte zusammengelaufen sind, die Tiefe der Story an sich und hach ... lest es am besten selbst, es ist wirklich schwer, die richtigen Worte zu finden.

Was mich dann aber richtig gestört hat, war das letzte Drittel der Geschichte... Es ist schwer, dieses zu beschreiben, ohne gross zu spoilern, deshalb hier eine kleine Spoilerwarnung. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...

SPOILER
Konkret rede ich hier von der Szene an, als sich Feyre unter dem Berg befindet. Ich rede vom Rätsel, dessen Lösung so offensichtlich ist, ich rede vom Labyrinth, von komischen Aufgaben, die unnötig brutal gestaltet sind, und deren Ausgang doch schon von vornherein klar sind und ich rede auch von unnötigen Szenen, in denen Ekelpaket Rhysand Feyre unter Drogen setzt und sie tagtäglich dazu zwingt, vor hunderten Fae halbnackt zu tanzen.

Vorneweg muss ich sagen, ich habe eine grosse Abneigung gegen Labyrinthe in Büchern. Für mich ist das ein Zeichen, dass ein Autor nicht weiss, wie er seine Geschichte spannend halten soll. Dies ist lediglich meine Meinung, ich erkläre das hier nur, damit ihr meine Bewertung versteht.
Feyre kriegt drei Aufgaben gestellt. Auch das war mir ein Dorn im Auge. Ganz ehrlich? Die Aufgaben sind zwar brutal, dennoch waren sie für mich unglaubhaft. Eine furchtbare Herrscherin, die sich solche Spiele ausdenkt. Für mich einfach nicht glaubhaft. Bis Feyre in den Berg geht habe ich "Dornen und Rosen" als Jugend- und Erwachsenenbuch empfunden. Mit dem Labyrinth, den Rätseln, den Aufgaben ist es aber zu einem (zugegebenermassen recht brutalen) Kinderbuch mutiert. Für mich ging es von da an einfach nur noch bergab.
Auch dass Rhysand auftaucht, der in den Social Media regelrecht vergöttert wird, hat hier nichts retten können. Mich hat er leider nicht überzeugen können und seine Handlungen - wenn auch später erklärt - sind für mich unverzeihbar.
SPOILER ENDE

Viele Punkte in der Geschichte empfand ich als vorhersehbar, so leider auch das Ende. Für das obgenannte und das Ende muss ich leider einen fetten Punkt Abzug geben.

Setting
Die Geschichte um Feyre spielt in einer fiktiven Welt. Vorne im Buch befindet sich eine wunderschöne Karte, der man entnehmen kann, welche Orte wie heissen und welches Territorium das der Fae und der Menschen ist. Das World-Building hat mich vollkommen überzeugen können. Auch wenn erst etwas Ratlosigkeit geherrscht hat, was denn nun Fae und High Lords und all die anderen Wesen sind.

Die Fae sind ein faszinierendes Volk mit einer Menge Artenvielfalt. Je nach dem, woher die Fae stammen, sehen sie vollkommen anders aus, als ihre Artgenossen. So gibt es auch blauhäutige Fae, solche die wie Schatten sind und solche mit borkenähnlicher Haut. Bei gewissen Arten hatte ich meine Mühe, sie mir vorzustellen, und doch war ich sehr begeistert von der Welt der Fae.

Ein Grossteil der Geschichte spielt im Frühlingshof, der Heimat von Tamlin und Lucien. Der Frühlingshof hat mir persönlich sehr gut gefallen, da ich blühende Blumen, frische Windböen und zarte Regentropfen einfach mag. Die Beschreibung der Orte war wirklich meisterhaft und ich habe mich direkt vor Ort gefühlt.

Charaktere
Feyre ist eine junge Menschenfrau, die es im Leben nicht einfach hat. Im Gegenteil, ihre Familie ist ihr gegenüber unfair und undankbar. Ich hatte schon von Beginn an Mitleid mit ihr, auch wenn sie alles tut, dass sie eben dieses Mitleid nicht braucht. Feyre ist ein starker Charakter, hat Eigenwille und Mut, ist aber auch ein wenig naiv. Ihr grösste Schwäche ist ihre Unwissenheit. Teilweise hatte ich zwar etwas Mühe mit ihr, weil sie nicht gesehen hat, was um sie herum passiert ist und dass Tam eigentlich nichts böses will, trotzdem war sie mir von Anfang an sehr sympathisch und ich habe richtig mit ihr gefiebert.

Tamlin ist ein Fae, der die Gestalt wandeln kann. Er hat ein grosses Geheimnis und eine schreckliche Bürde, die auf ihm lastet. Seine Geheimnisse werden nur nach und nach aufgedeckt. Spätestens aber nach dem ersten Drittel hat er mein Herz für sich gewonnen. Er ist ein zarter Fae, sanftmütig im Herzen, wenn auch manchmal hart gegen aussen. Ganz ehrlich, ich bin total verknallt in ihn!

Die Charaktere in "Dornen und Rosen" haben mir sehr gut gefallen. Sie waren alle durchdacht und hatten ihre Tiefe, ihre Schwächen. Besonders mochte ich auch Lucien, den Berater von Tamlin. Seine Art war sehr erfrischend und unterhaltsam und hat mich immer mal wieder zum Schmunzeln gebracht. Wen ich hingegen nicht richtig liebgewinnen konnte, ist Rhysand. Ich weiss, dass praktisch alle dem Typen verfallen sind und auch wenn gegen Schluss seine Beweggründe klarer werden - ich mag den Kerl nicht.

Fazit
"Dornen und Rosen" ist ein wunderbarer, fantastischer, märchenhafter Auftakt, der mit tiefgründigen Charakteren, tollen Plottwists und einer zauberhaften Welt trumpft. Leider wurde mir der letzte Drittel zu "wild" und unlogisch und hat für mich einiges kaputt gemacht. Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten und besonders Tamlin wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben.