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Veröffentlicht am 16.08.2018

Ein höllischer, aberwitziger und dämonischer Roadtrip

Demon Road - Hölle und Highway
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Inhalt
Amber ist ein ganz normaler Teenager: Hier und da ein paar Probleme in der Schule, ein wenig eigenbrötlerisch und nicht zu 100% zufrieden mit ihrer Figur. Dachte sie zumindest. Denn eines Tages ...

Inhalt
Amber ist ein ganz normaler Teenager: Hier und da ein paar Probleme in der Schule, ein wenig eigenbrötlerisch und nicht zu 100% zufrieden mit ihrer Figur. Dachte sie zumindest. Denn eines Tages findet sie heraus, dass ihre Eltern sie töten wollen - und sie auffressen, um ihre eigenen dämonischen Kräfte zu stärken. Denn was ihre Eltern ihr so lange vorenthalten haben ist ihr Erbe: Amber ist ein waschechter Dämon. Mit Hörnern, unmenschlicher Kraft und langen Krallen. Und mit mordlustigen Eltern. Unverhofft erhält sie Unterstützung aus dem Freundeskreis ihrer Eltern und plötzlich findet sie sich mit einem persönlichen und etwas speziellen Bodyguard auf einem Highway wieder, der sie zu den irrsten Orten und Gestalten führt, und versucht, eine Lösung für ihr mörderisches Problem zu finden...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch des Autors und das erste Hörbuch seit langem. Und ich muss sagen, ich bin mehr als angetan! Der erste Band dieser dämonischen Trilogie strotzt nur so vor Humor und Sarkasmus, aber auch vor tiefgründigen, traurigen, aber auch brutalen Momenten und hat mich wahnsinnig gut unterhalten. So einige Male musste ich unterwegs laut auflachen und habe mir skeptische Blicke anderer Menschen eingefangen. Es gab Stellen, die waren zum Brüllen komisch und die habe ich sogar ein paar Mal nacheinander gehört, weil sie mich so aufgeheitert hatten. Der Sprecher Rainer Strecker hat da natürlich auch viel dazu beigetragen, er macht seinen Job einfach wunderbar!

Amber, 16 Jahre jung, muss mit Schrecken feststellen, dass ihre Eltern Dämonen sind - und sie umbringen und verspeisen wollen. Und nicht genug, Amber selbst ist dämonischer Abstammung und kann sich in ein Monster mit roter Haut, spitzen Hörnern und unmenschlicher Kraft wandeln. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Milo und dessen noch geheimnisvollerem Auto macht sie sich auf, eine Lösung für ihr "Problem" zu finden. Auf der Demon Road, einem höllischen Highway, begegnet sie Vampiren, Serienkillern, Hexen - und Glenn, einen Iren, der das Todeszeichen trägt. Gemeinsam erleben sie das irrste Abenteuer ihres Lebens.

Der Autor hat die brutale, blutige Welt der Dämonen und Monster in das heutige Amerika verfrachtet, vermischt Hölle wortwörtlich mit Highway und erschafft so ein wahnsinniges Abenteuer, einen höllischen Roadtrip durch die USA.

An einzelnen Stellen war ich etwas verwirrt, da diese meiner Meinung nach lediglich der "Streckung" der Geschichte dienen - und doch sind sie äusserst unterhaltsam. Von dem her wird es nie langweilig und der Leser/Hörer darf sich stets einem neuen krassen Detail dieser Welt stellen. Ein wahrer Spass, wie ich finde! Denn nach und nach wird mehr aufgedeckt, und auch wenn ich die eine oder andere Ahnung hatte, konnte mich Derek Landy dafür an anderen Orten überraschen oder Schocken.

Die Demon Road führt Amber und co. durch die USA, Schauplatz sind oft Motels, kleinere Ortschaften und so weiter. Für mich war das Setting sehr authentisch gewählt und erzählt, der Roadtrip hat mir so definitiv was geboten. Besonders toll fand ich aber die Abstecher in die Hölle.

Amber war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist etwas unsicher, etwas in sich gekehrt und schüchtern. Und gleichzeitig bockig, aufrührerisch und sarkastisch. Ich mag das. An ihrer Seite ist Milo, ein geheimnisvoller wortkarger und scheinbar gefühlloser Kerl, den ich recht schnell in mein Herz geschlossen habe. Und Glenn. Der mir oft so auf den Keks ging - und der gleichzeitig für die besten Lacher überhaupt gesorgt hat.

Fazit
Die Charaktere sind rundum gelungen, die Geschichte ist spannend und rasant, strotzt vor Humor und bietet die eine oder andere Überraschung. Was will man mehr? Genau! Den zweiten Band.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 16.07.2018

Ein würdiger Abschluss

Die Beschwörung des Lichts
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Inhalt
Eine Macht aus dem Schwarzen London ist erwacht: Osaron, eine Ausgeburt der Finsternis, ein Geschöpf aus reiner Magie, das wie ein Gott verehrt werden will, unterjocht das Volk des Roten London. ...

Inhalt
Eine Macht aus dem Schwarzen London ist erwacht: Osaron, eine Ausgeburt der Finsternis, ein Geschöpf aus reiner Magie, das wie ein Gott verehrt werden will, unterjocht das Volk des Roten London. Nur die Menschen im Palast bleiben dank mächtiger Schutzschilde verschont. Für alle ist klar, dass nur die Antari Osaron vernichten und die Stadt retten können. Und so versuchen Kell, Lila und Holland, einen Weg zu finden, um die Magie zu besiegen und einen Gott zu stürzen.

Meine Meinung
Nachdem der mittlere Teil der Trilogie doch eher enttäuschend war, bin ich mit gemischten Gefühlen an den Abschlussband rangegangen. Tatsächlich war ich fürchterlich skeptisch, was es mir ein wenig erschwert hat, in die Geschichte zu finden. Doch schon bald hat sich gezeigt, dass "Die Beschwörung des Lichts" wieder mehr wie der erste Band ist. Spannend, emotional, rasant, düster. Und richtig gut gelungen. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm, aber dank der Eigenwörter manchmal etwas mühsam zu lesen. Dennoch bin ich nur so durch die Seiten geflogen.

Nach dem magischen Turnier Essen Tasch ist Kell spurlos verschwunden. Doch Lila lässt sich nicht davon abbringen, ihren Freund zu retten, und so bringt sie ihn heil nach Hause. Holland, der von der schwarzen Magie Osaron besessen ist, schafft es ebenfalls zurückzukehren. Osaron seinerseits will nichts mehr, als ein Gott sein und angebetet zu werden - er löst sich von seinem Wirt los und unterjocht das Volk des Roten London. Nur die Antari können dieser Art von Magie standhalten, und so machen sich Kell und Lila mit einer handvoll Freunde auf, einen Weg zu finden, Osaron zu besiegen.

Nach ein paar Kapiteln war ich mitten in der Geschichte drin. Diese wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, und so hat man wirklich einen guten Überblick über alles und verpasst nichts. Es gibt nämlich wahnsinnig viel zu erleben: schwarze Magie, ein Wesen, das gerne ein Gott wäre, Lila und Kell, deren Bindung sich verstärkt, Rhy, der immer wieder leiden muss, und eine Menge Geheimnisse, die aufgedeckt werden.

720 Seiten kann man schlecht einfach so rezensieren, ohne zu viel zu verraten. Was ich euch verraten kann, ist, dass mir aber das ein oder andere an Auflösung gefehlt hat, vor allem, was gewisse Charaktere angeht. Nicht alles wird zum Schluss (meiner Meinung nach) befriedigend aufgelöst oder erklärt. Da dieses Buch aber der Abschluss der Trilogie ist, hätte dies geschehen müssen.

Mit viel Spannung und auch Humor, mit grossen Emotionen und vielen Momenten der Verzweiflung leitet die Autorin den Leser durch das Buch. Sie weiss, wie man Spannung herstellt, wie Plot-Twists funktionieren, und wie sie den Leser und dessen Gefühle beeinflussen kann. Und das macht richtig viel Spass! Auch wenn es manchmal blutig, brutal und furchtbar traurig ist.

Setting
Hauptspielort ist wiederum das Rote London. Aber auch andere Orte dieser Welt werden dieses Mal besucht, allen voran hat mir der schwimmende Markt unglaublich gut gefallen, und ich hätte gerne mehr davon gelesen! Aber wer weiss, vielleicht kehrt die Autorin ja in die Welt zurück?

Vom Weissen und Grauen London bekommt man nur am Rande etwas mit, dieses Mal hat mich das aber nicht gestört, die Geschichte im Roten London war spannend genug.

Das Worldbuilding und Setting kann ich nur loben - unglaublich tolle Orte, die ich noch nie so gesehen (resp. gelesen) habe, ein super spannendes Magiesystem, verschiedene Völker, die einander mögen und weniger mögen - all das vermischt sich zu einem Abenteuer der Extraklasse.

Charaktere
Lila Bard hat wieder etwas an Sympathie gewonnen, auch wenn sie immer noch etwas übermächtig ist, ist sie wieder etwas mehr zur Diebin und etwas wenig zur hochnäsigen Dame geworden.

Kell indes hat noch mehr an Tiefe gewonnen, was ich sensationell fand. Er ist einer der am ausgefeiltesten Protagonisten, den ich je kennen gelernt habe. Dass zwischen Kell und Lila etwas läuft, hat sich ja schon erahnen lassen. Ich shippe die beiden auf jeden Fall.

Auch Kronprinz Rhy hat wieder seinen Auftritt. Er ist an den Geschehnissen in Band 1 und 2 gewachsen, hat sich verändert, ist erwachsen geworden. Er ist ein Traumprinz, kann man so sagen, und dennoch hat er Ecken und Kanten und eine verdammt schwere Last liegt auf seinen Schultern.

Als sein "Gegenpart" ist auch Alucard wieder mit von der Partie. Ich mochte den Piratenkapitän ja schon in Band 2 gerne, diese Zuneigung hat sich hier noch verstärkt. Er ist humorvoll und provokativ, aber im Herzen ein einsamer verunsicherter Junge.

Und last but definitively not least spielt Holland wieder eine Rolle, wenn nicht sogar DIE Hauptrolle (siehe Cover des Buches). Er war mir ja nie wirklich sympathisch, aber hier erfährt man sehr viel über seine Vergangenheit, seine Beweggründe, seine Gefühle. Und er ist mir so richtig ans Herz gewachsen.

Die Charaktere der Trilogie sind alle wunderbar authentisch, facettenreich, einfach rundum gelungen. Und wie das in der Fantasy halt manchmal so ist, muss man auch mal umdenken, einen Charakter neu interpretieren oder einschätzen. Und manchmal, ja manchmal muss man auch Abschied nehmen. Mein Herz ist immer noch gebrochen...

Fazit
Ein spektakuläres Finale! "Die Beschwörung des Lichts" bietet Spannung, dunkle Magie, facettenreiche Charaktere, Emotionen, Tod, Zerstörung, Liebe, Freundschaft, magische Errungenschaften und noch so viel mehr. Anoshe Kell, Anoshe Lila, Anoshe liebe Freunde, liebes wunderbares Rotes London - auf bald.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein magisches Abenteuer

Vier Farben der Magie
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Inhalt
Kell ist einer der letzten Antari, ein Blutmagier der zwischen den Welten reisen kann. Zwischen seiner Heimat, dem Roten London, wo Magie und Leben in Harmonie miteinander existieren, und den anderen ...

Inhalt
Kell ist einer der letzten Antari, ein Blutmagier der zwischen den Welten reisen kann. Zwischen seiner Heimat, dem Roten London, wo Magie und Leben in Harmonie miteinander existieren, und den anderen Welten: dem Grauen London, in dem die Magie ausgestorben ist, und dem Weissen London, in dem die Mächtigen die Magie missbrauchen. Als er aus versehen einen Gegenstand aus der ausgelöschten Welt, dem Schwarzen London, mit über die Grenze nimmt, bringt er nicht nur sich selber, sondern seine ganze Welt in Gefahr. Als ihm dieses Artefakt auch noch von der gewieften Diebin Lila Bard gestohlen wird, ist das drohende Unheil vorprogrammiert...

Meine Meinung
Vor Jahren hatte ich schon etwas von der Autorin gelesen und habe mich sehr darüber gefreut, dass mehr von ihr ins Deutsche übersetzt wurde. Ihr Schreibstil ist sehr interessant, irgendwie anders als in anderen Büchern, aber mir hat er unglaublich gut gefallen. Aber - ja aber! - die vielen Sätze in kursiv und in Klammern haben den Lesefluss unglaublich gestört. Leider.

Kell ist ein Antari, ein Blutmagier, und kann so als einer der einzigen zwischen den vier London hin- und herreisen. Er überbringt offiziell Nachrichten als Botschafter für die Könige, und inoffiziell schmuggelt er Gegenstände. Als er einen geheimnisvollen Stein mit nach Hause in das Rote London bringen will, wird er plötzlich von etwas gejagt. Dann wird ihm das Artefakt von Lila Bard, einer gewieften Diebin gestohlen und er setzt alles daran, es zurückzuholen und damit seine Welt zu retten...

Der Einstieg in die Geschichte ist mir ehrlich gesagt etwas schwer gefallen. Dies einfach, weil ich überfordert war mit dem System der Magie und der vier verschiedenen Welten. Nach den ersten zwei, drei Kapiteln hat sich das aber gelegt und von da an fand ich es auch unglaublich spannend.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mehrheitlich aus Kells aber auch Lila kommt zum Zug und manchmal auch noch andere Figuren der Geschichte, die alle eine mehr oder weniger tragende Rolle spielen oder wichtiges zum Verlauf der Geschichte beitragen. Mit hat das sehr gut gefallen, da man so als Leser so einiges mitbekommt. Und die Autorin versteht es, den Charakteren ihre eigene Gefühlswelt zu geben, sodass die Distanz zwischen Leser und Protagonisten gut überbrückt wird.

Vor allem die Dialoge zwischen den Protagonisten Kell und Lila sind mir im Kopf geblieben. Die beiden liefern sich einen Schlagabtausch dass die Fetzen fliegen! Unglaublich unterhaltsam. Dass hier (zumindest in Band 1) trotz des Potentials keine Liebesgeschichte vorkommt oder im Mittelpunkt steht, war für mich definitiv ein Plus.

Mit viel Action, Spannung, witzigen aber auch traurigen Momenten nimmt die Geschichte ihren Lauf und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Setting
Die Welt, die V. E. Schwab geschaffen hat, ist ziemlich komplex. Es existieren vier London, welche bis auf den Fluss nicht viel gemeinsam haben. Jedes London (bis auf das Schwarze, das wurde vernichtet), hat seine eigene Vergangenheit, sein Volk, seine Eigenheiten. Und seine Magie.

Unser Protagonist lebt im Roten London, wo die Menschen im Einklang mit der Magie leben. Das Rote London ist einzigartig, pulsiert vor Leben und Magie, die Luft ist von Blumenduft geschwängert und die Königsfamilie wird vom Volk geliebt.

Im Weißen London hingegen herrscht nur der mächtigste Magiebegabte, und der Thron ist hart umkämpft. In den Straßen begleiten einen die Schreie von Gefolterten, die Magie wird beherrscht und unterjocht. Im Grauen London hingegen ist die Magie praktisch erloschen, die Menschen leben aber ein vergleichsweise friedliches Leben.

Die verschiedenen London sind sehr authentisch umschrieben, ich habe mich an den richtigen Stellen wohl und unwohl gefühlt und vor allem das Grauen im Weißen London war furchtbar und gruselig.

Charaktere
Kell ist der Hauptprotagonist der Geschichte. Ein Blutmagier mit viel Kontakt zum Königshaus. Er mag und weiß, was er tut, ist aber manchmal auch verunsichert. Obwohl seine Familie nicht seine richtige ist, liebt er sie über alles. Er hat einen gewissen Hang zum Angeben und zu Sarkasmus. Ich fand ihn wirklich toll als Charakter, da er so schön unperfekt ist.

Lila Bard ist eine Diebin aus dem Grauen London, die sich nichts mehr wünscht, als Freiheit und Abenteuer. Und ein eigenes Schiff. Sie ist mutig, tough, schlagfertig, hart, eine richtige Powerfrau. Dennoch hat sie eine verletzliche Seite und geheime Ängste. Lila ist rundum wunderbar.

Neben den beidem gibt es noch andere wichtige Schlüsselfiguren: Rhy, der Prinz des Roten London, die Dane-Zwillinge, die das Weiße London regieren, Holland, ein weiterer Antari, und auch sonst tauchen immer wieder neue Charaktere auf. Gemeinsam haben sie eines: sie sind unglaublich gut ausgearbeitet, wirken glaubhaft und machen die Geschichte zu was ganz Besonderem.

Fazit
Ein magisches, spannendes, actiongeladenes Abenteuer über einen der letzten Blutmagier und Weltenwandler und eine sehnsüchtige, freiheitsliebende Diebin. Trotz ein paar Schwachstellen wurde ich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten und freue mich wahnsinnig auf Band 2!

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 13.11.2017

Eine unglaublich stimmungsvolle Geschichte - mit einem kleinen Manko

Immortal Love. Ein Hauch von Menschlichkeit
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Inhalt
Als Sarah Heys auf der Heimfahrt von einer Party kurz einnickt, verunfallt sie schwer. Dem Tode nah bekommt sie nur noch mit, dass ein Mann an die Unfallstelle kommt, sie aus ihrem Wagen und damit ...

Inhalt
Als Sarah Heys auf der Heimfahrt von einer Party kurz einnickt, verunfallt sie schwer. Dem Tode nah bekommt sie nur noch mit, dass ein Mann an die Unfallstelle kommt, sie aus ihrem Wagen und damit ihr Leben rettet. Wochen später trifft sie im Café ihrer Eltern auf IHN, den Mann, der sie gerettet hat, von dem alle glauben, sie habe ihn sich in ihrer Not ausgedacht. Doch er gibt sich unnahbar und geht nicht auf sie ein. Sarah forscht weiter, findet heraus, dass er ein Erbe der Stackmores ist, auf denen ein Fluch liegen soll und die alle aus ihrem Ort meiden. Doch sie fühlt sich unerklärlich zu ihm hingezogen, und sowieso, Flüche gibt es nicht, das sind alles alte Legenden...

Meine Meinung
Das Cover hat mich von Anfang an extrem angesprochen. Ich habe schon den einen oder anderen Roman in diese Richtung gelesen, weshalb ich erst etwas skeptisch war, aber dann habe ich mich einfach in die Seiten gestürzt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich schön und mystisch, passt perfekt zum Buch und der Stimmung, und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man regelrecht durch die Geschichte fliegt.

Sarah Heys nickt auf der Heimfahrt in ihrem Auto ein und verunfallt schwer. Nur knapp entrinnt sie dem Tod und sie ist sich sicher, dass ein geheimnisvoller Fremder sie gerettet hat - doch niemand will ihr glauben. Bis der Fremde ausgerechnet im Betrieb ihrer Eltern auftaucht. Er stellt sich als Zachary Stackmore heraus, Erbe des Schloss Glamis, um das sich grausame Legenden ranken. Doch Sarah gibt nicht viel auf Legenden und das Geschwätz der anderen, auch wenn die anhaltende Dunkelheit in ihrer Ortschaft ihr langsam etwas seltsam vorkommt - genauso wie der Umstand, dass sie sich öfters verletzt, ohne Schäden davon zu tragen. Und genauso wie der Umstand, dass sie sich ungewöhnlich stark zu Zachary hingezogen fühlt, auch wenn sie ihn kaum kennt.

Die Geschichte startet mit einem Rückblick auf Schloss Glamis, mit dem Ursprung einer Legende, eines furchtbaren Fluches. Recht schnell ist klar, dass wir es hier mit Vampiren zu tun bekommen - aber mit völlig anderen, als wir es uns gewohnt sind. Denn hier ist der Vampirismus ein Fluch, etwas Furchtbares, und so umgesetzt, wie ich es definitiv noch nie erlebt habe. Und es hat mir wirklich unglaublich gut gefallen.

Mit einem ganz besonderen Stil führt die Autorin durch die Geschichte. Richtig mystisch und geheimnisvoll, irgendwie schwer, und ich hatte das Gefühl, nonstop unter verstärktem Herzklopfen zu leiden - etwas, was ich so schon lange nicht mehr in einem Buch gefunden habe. Während sich alle und jeder gegen Sarah und vor allem gegen Zachary wendet, kommen die beiden sich näher und Sarah dem Geheimnis der Familie Stackmore immer mehr auf die Spur.

"Immortal Love" war für mich ein absoluter Höhenflug mit einer etwas ruppigen Landung. Denn das Ende ist zwar ganz nach meinem Geschmack, aber irgendwie hat hier der Schreibstil urplötzlich nachgelassen, ist von wunderschön zu durchschnittlich gewechselt, was mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht hat. Gerade auf der Zielgeraden sollte eine Geschichte nicht plötzlich in der Qualität nachlassen.

Setting
Mit grosser Freude habe ich bei Recherchen festgestellt, dass der Handlungsort Forfar in Schottland nicht etwa fiktiv sondern ganz und gar real ist. Sogar das Schloss Glamis, auf dem die Stackmores Leben, existiert!

Forfar ist eine typisch schottische Kleinstadt - jeder kennt jeden, es wird viel getratscht und getuschelt, die Jugend will irgenwie weg von dort und doch bei ihrem Wurzeln bleiben. Kurzum: Forfar ist unglaublich charmant und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Hauptschauplatz sind das "Poppy's" - ein traditionsreiches Café - und Schloss Glamis, um das sich furchtbare Legenden ranken, und das ich gerne noch etwas mehr erkundet hätte.

Mit dem Fluch hat die Autorin eine wunderbare Alternative zu den glitzernden und actionliebenden Vampiren der Buchwelt erschaffen, die mich unglaublich packen und mitreissen konnte. Vampire sind hier nicht wirklich eine eigene Spezies, sondern eben eher Verfluchte, und natürlich gibt es auch dazu den Gegenpart in Form der Jäger der Gilde. Mich konnte diese Konstellation komplett überzeugen.

Charaktere
Sarah Heys ist eine junge Frau, die ihren Eltern im Café aushilft, obschon sie eigentlich von grösserem, genauer gesagt von der Universität in Edinburgh träumt. Nach ihrem Unfall verändert sie sich jedoch, nicht nur passieren ihr immer merkwürdige Dinge, sondern sie scheint nahezu magisch zu Zachary hingezogen. Ihre Gefühle spielen komplett verrückt und gleichzeitig ist sie sich sicher, dass sie das Richtige tut. Sarah war mir von Anfang an sehr sympathisch, sie ist ein guter Mensch mit einem guten Herzen, sehr auf die Familie bedacht und genügsam.

Zachary ist der Erbe der Stackmores und ein Geheimnis für sich. Er wirkt unnahbar und zu Beginn auch sehr kalt, aber schnell ist klar; da steckt mehr dahinter! Ich habe tatsächlich ein Teil meines Herzens an ihn verloren, denn er ist ein rücksichtsvoller Gentleman, eine traurige Seele, verloren in einer Welt, die ihm nur Böses will und ihm eine Menge abverlangt. Ein Held, der selber gerettet werden muss.

Neben den beiden Protagonisten bietet das Buch noch eine Menge anderer Darsteller, so zum Beispiel die liebenswürdigen Eltern von Sarah (ein absolutes Traumpaar und Vorbild), ihre beste Freundin, von der ich jetzt noch nicht weiss, was ich von ihr halten soll, Carl, den Bürgermeister und sein ekelerregender Sohn Hamish, Murdoch, den brutalen Jäger, die Gräfi Stackmore, die so undurchsichtig und geheimnisvoll wie Zachary ist und natürlich noch andere Menschen und Nichtmenschen. Alle Charaktere fand ich sehr gelungen und authentisch, liebenswert oder verabscheuungswürdig, alle richtig ausgefeilt und mit einer eigenen Geschichte.

Fazit
"Immortal Love" ist eine wunderschön ausgearbeitete Geschichte um eine alte Legende, einen schrecklichen Fluch, die nie endende Hoffnung und die einzig wahre Liebe. Magisch und mystisch und unglaublich stimmungsvoll geschrieben, mit überzeugenden Charakteren und einem wunderbaren Setting.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 31.07.2017

Romantasy mit Krimielementen - sehr spannend

Wolfskuss
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Inhalt
Jessie McQuade ist Polizistin mit Leib und Seele. Als sie zu einem Unfall gerufen wird, bei dem ein Wolf angefahren wurde, ahnt sie nichts böses, doch als sich das Opfer Stunden später tollwütig ...

Inhalt
Jessie McQuade ist Polizistin mit Leib und Seele. Als sie zu einem Unfall gerufen wird, bei dem ein Wolf angefahren wurde, ahnt sie nichts böses, doch als sich das Opfer Stunden später tollwütig über andere Menschen hermacht ist klar; hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Als es weitere Opfer gibt, verstrickt sich Jessie immer tiefer in ihren Ermittlungen. Ihr zur Seite steht der attraktive und geheimnisvolle William Cadotte, Professor für indianische Geschichte und Totems. Doch nicht nur Jessie's Fall ist rätselhaft, auch Will, zu dem sie sich immer mehr hingezogen fühlt, scheint etwas zu verbergen...

Meine Meinung
'Wolfskuss' war für mich das erste Buch der Autorin und eins der wenigen Bücher, das ich praktisch an einem einzigen Tag durchgesuchtet habe, was nicht zuletzt am locker leichten aber auch verdammt spannenden Schreibstil lag.

Polizistin Jessie, die ihr normales Leben geniesst, steht plötzlich vor einer Menge Opfern, die nach einem Wolfsbiss auf ihre Mitmenschen losgehen. Dass da etwas faul ist, begreift sie schnell. Gemeinsam mit dem Jäger Mandenauer macht sie sich auf in die Wälder, um die tollwütigen Wölfe zu erledigen. Gleichzeitig ermittelt sie mithilfe des äusserst anziehenden Professor Cadotte in eine etwas speziellere Richtung; der Prof vermutet nämlich eine alte indianische Sage als Ursache der Vorfälle.

Mit viel Humor und Sarkasmus, einigem Gefluche und enorm viel Spannung baut die Autorin die Geschichte um ihre Protagonistin herum auf. Das Buch hat definitiv mehr Krimifaktor als vermutet und geht auch sonst total in eine andere Richtung, als erwartet. Mir hat das aber sehr gut gefallen, gerade auch die unerwartete Art und Weise, wie die Autorin das Thema angeht.

Natürlich kommen auch die Liebe und die Erotik in so einem Buch nicht zu kurz. In diesem Thema ging es mir manchmal etwas zu radant vorwärts... Jessie, die kämpferische Einzelgängerin, die bisher noch nie geliebt hat, und Will, der verdammt attraktive Unbekannte mit den faszinierendsten Fähigkeiten und einer ordentlichen Portion - ihr erratet es - Selbstzweifel, finden wahnsinnig schnell zueinander. Trotz diesem etwas steilen Start der beiden mag ich die zwei zusammen wahnsinnig gerne.

Was mich dennoch enttäuscht hat, ist, dass es sich offenbar trotz Reihe sozusagen um Einzelbände handelt. Band 2 dreht sich dann um ein neues Paar. Schade, ich hätte Jessie und Will gerne noch weiter begleitet. Was mich auch stutzig gemacht hat sind die Wahl des deutschen Covers und Titels. Das Cover zeigt eine Frau, die definitiv nicht die Protagonistin ist, hat diese doch kurzes Haar. Auch der Titel ist irreführend - das Original Blue Moon ist da definitiv besser!

Setting
Das Buch spielt in Miniwa, einer fiktiven Kleinstadt in einem nördlichen US-Bundesstaat, die vom Sommertourismus und Klatsch und Tratsch lebt. Das Kleinstadtfeeling hat mich voll gepackt und überzeugt.

Die Einflüsse der indianischen Mythologie fand ich sehr interessant und gelungen - auch wenn ich nicht weiss oder überprüfen kann, ob sie tatsächlich so überliefert sind oder doch eher fiktiv. Ich fand das Rundumpaket spannend und authentisch.

Charaktere
Jessie McQuade, 26 Jahre jung, liebt ihren Job als Polizistin. Sie ist eine Kämpfernatur, trieft vor Sarkasmus und ich fand sie wahnsinnig sympathisch! Sie ist eine sehr spannende Protagonistin: Stark aber einsam, überzeugend aber voller Zweifel.

Will McQuade ist ein Professor indianischer Abstammung. Seine Herkunft und die Traditionen seines Stammes sind ihm unglaublich wichtig. Obschon er der Stereotyp schlechthin ist; schön, stark, schlau und mit grossem ... Verstand, uns obwohl er gerne nackig herumrennt und heldenhaft auf Balkons springen kann, fand ich ihn wirklich toll. Nicht Bookboyfriend-mässig toll, aber er und Jessie passen wie die Faust aufs Auge.

Auch die anderen Charaktere der Geschichte fand ich sehr gelungen; der Wolfsjäger Mandenauer, der Chef von Jessie - Clyde, die Dienstälteste Zee, sie alle sind wunderbar getroffen und man weiss zwar teilweise, was sein könnte, kann aber gleichzeitig nicht Einschätzen, ob man jetzt im Recht ist oder nicht.

Fazit
'Wolfskuss' ist spannende Romantasy mit Krimifaktor. Trotz gewisser vorhersehbaren Dingen und ein paar Stereotypen überrascht die Story und unterhält auf gutem Niveau.

4.5 Sterne