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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2020

Wunderbar humorvolles und kurzweiliges, dabei doch tiefgründiges Hörbuch

Mama mag keine Spaghetti
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Julia will in Italien ihren italienischen Verlobten Lorenzo heiraten, was mit diversen Herausforderungen verbunden ist, weil sich ihre eigenen Eltern gerade getrennt haben und ihr Vater mit seiner neuen ...

Julia will in Italien ihren italienischen Verlobten Lorenzo heiraten, was mit diversen Herausforderungen verbunden ist, weil sich ihre eigenen Eltern gerade getrennt haben und ihr Vater mit seiner neuen 20 Jahre jüngeren Freundin anreist. Davon ist Julias Mutter nicht gerade begeistert. Auch im weiteren Verlauf kommt es zu verschiedenen Verwicklungen mit den beiden Familien und der Hochzeit an sich…


Meine Meinung:
Ich liebe die Geschichten von Tessa Hennig, weil sie so herrlich unterhaltsam und kurzweilig, aber gleichzeitig auch glaubwürdig und mit Tiefgang erzählt werden.
Die Sprecherin Ursula Berlinghof bringt durch ihre Leseweise den besonderen Humor von Tessa Hennigs Romanen immer besonders gut raus. Daher war ich sehr begeistert, dass auch dieses Hörbuch wieder von ihr gelesen wird.

Meine Erwartungen wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht, denn die Geschichte hat mich sehr gut und verlässlich unterhalten. Zum einen fand ich es sehr gelungen, welches Italien-Flair sich beim Hören wieder einstellte, zum anderen sind auch die Personen und der Spannungsbogen wieder außergewöhnlich gelungen angelegt.
Die Protagonisten hatte ich gleich ins Herz geschlossen und ihre Entwicklung ist wieder sehr glaubwürdig dargestellt, was mir bei Geschichten immer besonders wichtig ist.

Ich habe es daher sehr genossen, Zeit mit Julia, ihren Eltern und Schwiegereltern in spe zu verbringen und in eine deutsch-italienisches Liebes- und Familiengeschichte einzutauchen. Über die Tiefe der Erzählung war ich wieder einmal überrascht, denn im Laufe des Romans kommen in der Tat noch verschiedene Aspekte ans Licht, warum Julias Mutter gewisse Vorbehalte hat und was eigentlich zum Aus der Ehe geführt hat…

Nicht zuletzt die wunderbare Leseweise der Sprecherin Ursula Benninghof haben das Hörerlebnis zu einem wunderbaren Vergnügen werden lassen. Das Hörbuch hat mir sehr schöne kurzweilige Stunden geschenkt und hebt sich für mich sehr positiv von anderen Hörbüchern ab, die ich in letzter Zeit gehört habe.


Fazit:
Diese wieder einmal kurzweilige und unterhaltsam vorgetragene Geschichte mit einem ganz tollen Humor kann ich sehr empfehlen.
Das Hörbuch hat mir manche lange Autofahrt auf die beste Weise verkürzt.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Beeindruckend erzählt, hat mich richtig eingesogen

Kein Teil der Welt
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Esthers Eltern sind überzeugte Zeugen Jehovas, so dass sie – gemeinsam mit ihrer Freundin Sulamith – in diesem Umfeld aufwächst und von klein auf die Versammlungen, den Predigtdienst, die Ablehnung der ...

Esthers Eltern sind überzeugte Zeugen Jehovas, so dass sie – gemeinsam mit ihrer Freundin Sulamith – in diesem Umfeld aufwächst und von klein auf die Versammlungen, den Predigtdienst, die Ablehnung der Evolutionstheorie sowie die Ablehnung jeglicher weltlichen und heidnischen Feiern etc. pp. kennen lernt. Sulamith zweifelt jedoch an der „Wahrheit“ und ist eines Tages nicht mehr da. Esthers Eltern, die bisher im Rheinland gelebt haben, ziehen nach der Wende mit Esther in die ehemalige DDR, um dort ihren Predigtdienst weiterzuführen….


Meine Meinung:
Der Roman hat mich wirklich schwer beeindruckt, denn er zeichnet zum einen ein sehr detailliertes und realistisches Bild der Zeugen Jehovas, zum anderen ist er einfach spannend, wenn es darum geht, die Entwicklung von Esther mitzuverfolgen und herauszufinden, was denn eigentlich mit Sulamith passiert ist.
Durch die verschiedenen zeitlichen Ebenen und die Sprünge in der Perspektive zwischen Esthers Jugend im Rheinland und der Gegenwart in der ehemaligen DDR ist der Spannungsbogen aus meiner Sicht sehr gelungen. Man kann ihre Entwicklung gut nachvollziehen und vor allem auch nachfühlen, wie sie sich im Nachhinein in ihre Freundin Sulamith hineinversetzen kann.
Die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas legt Esther wie auch den anderen Jugendlichen und sonstigen Mitglieder sehr strenge Regeln auf. Esthers Mutter folgt diesen vollkommen blind und freut mich immer, wenn sie auch andere für die „Wahrheit“ bekehren kann. Ihr Vater ist total streng, arbeitet (nach meinem Empfinden) nichts wirklich „Richtiges“ und spielt sich immer auf, als ob er die Weisheit mit Löffeln gegessen hat. Esther tut mir wahnsinnig leid, denn sie kommt sich in dieser Situation vor wie in einem Gefängnis.
Ich finde es schon erschreckend, wie sehr diese Sekte ihre Mitglieder vereinnahmt, und das Buch gibt dazu wirklich sehr gute Einblicke. Die Autorin gibt einige der Kernpunkte der „Lehre“ gut wieder und setzt sich im Laufe des Buches direkt kritisch damit auseinander.


Fazit:
Dieser Roman ist ein sehr gelungener Einblick in die Lebensweise der Zeugen Jehovas. Für mich ist er eines der Highlights in diesem Jahr, da er mich nachhaltig bewegt und beeindruckt hat.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Atmosphärisch erzählt, hat sich im Laufe der Handlung schön gesteigert

Sehnsucht nach St. Kilda
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In den 1930er Jahren muss die kleine Annie mit ihrer Familie die einsame Insel St. Kilda verlassen, da eine Versorgung hier so gut wie unmöglich geworden ist. Erst Jahrzehnte später kommt ihre Enkelin ...

In den 1930er Jahren muss die kleine Annie mit ihrer Familie die einsame Insel St. Kilda verlassen, da eine Versorgung hier so gut wie unmöglich geworden ist. Erst Jahrzehnte später kommt ihre Enkelin Rachel für einen Sommer nach St. Kilda, um dort eine Gruppe bei einer Exkursion zu begleiten.
Beide ahnen nicht, welche Emotionen aus der Vergangenheit wieder aufgewühlt werden…


Meine Meinung:
Ich fand die Idee für den Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, tatsächlich von Anfang an sehr faszinierend und fühlte mich gleich zu der Geschichte hingezogen. Es hat allerdings für mich etwas gedauert, bis ich mich mit der Erzählweise angefreundet hatte. Anfangs fand ich nämlich die Handlung etwas wenig ereignisreich und durch die verschiedenen Perspektiv- und Zeitwechsel kam kein so rechter Spannungsbogen auf.
Das hat sich nach einiger Zeit allerdings gelegt und danach konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es gibt einige sehr emotionale Szenen, die mich regelrecht aufgewühlt und auch noch lange bewegt haben.
Auch wenn das Buch nach hinten raus vielleicht etwas zu sehr auf die Tränendrüse drückt, so hat das bei mir auf jeden Fall geklappt und ich konnte mich in die handelnden Personen, vor allem die alleinerziehende Rachel sowie ihre Großmutter Annie, die als Kind die wunderschöne Insel St. Kilda verlassen musste, hineinversetzen.
Ich hätte mir zwar teilweise eine etwas weniger dramatische Entwicklung bei den Charakteren gewünscht, aber letztlich fand ich es faszinierend, dass die Geschichte auf wahren Tatsachen beruht.


Fazit:
Ein sehr emotionaler Roman, der erst einmal etwas Zeit braucht, um seine Geschichte zu entfalten. Ich vergebe insgesamt 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

War mir zu langatmig und konnte mich daher nicht überzeugen

Wir gegen euch
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In Björnstadt und dem Nachbarort Hed zählt vor allem Eishockey sowie eine ständige Rivalität auch in anderen Dingen. Als ein Spieler ein Mädchen in Björnstadt vergewaltigt, ist nichts mehr so, wie es war. ...

In Björnstadt und dem Nachbarort Hed zählt vor allem Eishockey sowie eine ständige Rivalität auch in anderen Dingen. Als ein Spieler ein Mädchen in Björnstadt vergewaltigt, ist nichts mehr so, wie es war. Der Sportdirektor versucht dennoch eine Mannschaft aufzubauen und den Verein wieder zum Sieg zu führen.


Meine Meinung:
Der dicke Wälzer umfasst über 500 Seiten, auf denen die Erzählung vor sich hinplätschert. Es gibt zwar dramatische Ereignisse und spannende Eröffnungen, aber diese werden so unspannend erzählt, dass ich mich die ganze Zeit über beim Lesen gelangweilt habe.
Es gibt unzählige Personen aus Björnstadt (und z.T. aus Hed), die in die Erzählung einbezogen werden, und man kann der Entwicklung einzelner Personen nicht immer so gut folgen. Die Perspektiven wechseln teilweise innerhalb von einer Seite zwei- bis dreimal.
Dabei verwendet der Erzähler neben der Gegenwart auch immer wieder sehr unmotiviert zukünftige und vergangene Ereignisse, um sich in nebulösen Andeutungen zu ergehen. Es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen, keine in sich geschlossene Botschaft, keine glaubwürdig angelegten Personen, die sich authentisch und nachvollziehbar entwickeln. Sogar der Eishockey-Sport, um den sich angeblich alles drehen soll, bleibt blass und kommt in der Erzählung nicht richtig zum Zuge.
Ich hatte zwischendurch ganz kurz das Gefühl, dass doch noch etwas Spannendes passieren und der Roman mich vielleicht doch noch packen würde, und bin daher am Ball geblieben. Letztendlich muss ich aber sagen, dass der Roman mich weder emotional noch sonstwie erreicht hat.


Fazit:
Leider bin ich ziemlich enttäuscht von diesem Roman, denn mir gefiel weder die Erzählweise noch habe ich etwas wirklich Nachhaltiges von der Handlung mitnehmen können. Schade! Ich hatte etwas völlig anderes erwartet.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Wahnsinnig kurzweilig und wirklich aus dem Leben gegriffen

Ich dachte, sie ziehen nie aus
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Das neue Buch von Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub beschäftigt sich in drei Abschnitten / vielen verschiedenen Kapiteln mit der Situation, dass Kinder groß werden und aus dem elterlichen Haushalt ausziehen. ...

Das neue Buch von Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub beschäftigt sich in drei Abschnitten / vielen verschiedenen Kapiteln mit der Situation, dass Kinder groß werden und aus dem elterlichen Haushalt ausziehen.
Was hat das Zusammenleben (vorher) ausgemacht? Wie geht das Ausziehen vonstatten? Wie geht es den Eltern anschließend (Stichwort „Empty-Nest Syndrom“)?


Meine Meinung:
Dies ist nicht das erste Buch, das ich von den beiden Autorinnen lese, und ich bin auch dieses Mal wieder hellauf begeistert.
Von Anfang an war ich aufgrund des locker-flockigen Schreibstils und von der Art und Weise, wie sich die Autorinnen in den einzelnen Kapiteln die Bälle zuwerfen, begeistert.
Das Buch enthält eine wundervolle Sammlung kleiner Anekdoten, z.T. aus den eigenen Familien von Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub, z.T. auch Geschichten aus dem Freundeskreis, von Nachbarn oder Bekannten der beiden. Dieser Querschnitt hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich und meine Familie durchaus in diversen Episoden wiedergefunden.

Besonders charmant fand ich die Geschichten rund um Weihnachten in den verschiedenen Familien oder über eine „Couchpotato“, die dann doch noch die Kurve kriegt.

Ich habe beim Lesen oft geschmunzelt und musste auch das eine oder andere Mal herzlich lachen.


Fazit:
Das wieder sehr unterhaltsame Buch hat mir sehr gut gefallen und es hat mir viele amüsante Stunden geschenkt. Von mir auf jeden Fall eine begeisterte Empfehlung und volle fünf Sterne!

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