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Veröffentlicht am 22.06.2017

Das Schicksal schreibt seine ganze eigene Geschichte

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Inhalt:
Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine Freundin unter all den anderen Frauen zu ...

Inhalt:
Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine Freundin unter all den anderen Frauen zu erkennen. Für ihn sieht ein Gesicht wie das andere aus. Dass er schon mal einer vollkommen Fremden ein »Hey Baby« ins Ohr raunt, halten alle für Coolness. Doch Jacks ganzes Leben besteht aus Strategien und Lügen, um sein Problem zu vertuschen: Immer cool bleiben, auch wenn er mal die Falsche küsst. Jedes Fettnäpfchen eine Showbühne! Und dann kommt Libby, die in den Augen vieler so unperfekt ist, wie man nur sein kann. Denn Libby ist übergewichtig. Keine Strategie der Welt kann das vertuschen. Libby ist die Einzige, die erkennt, was hinter Jacks ewigem Lächeln steckt. Bei ihr kann Jack zum ersten Mal einfach er selbst sein.
Aber hat einer wie Jack den Mut, zu einer wie Libby zu stehen?

Meinung:
Libby und Jack könnten unterschiedlicher nicht sein. Libby wurde jahrelang Zuhause unterrichtet, da sie aufgrund ihres Körpergewichtes das Haus eine zeitlang nicht verlassen konnte. Trotz Gewichtsverlust ist Libby immer noch dick, dennoch möchte sie wieder zur Schule gehen.
Jack ist cool, gutaussehend und ein Charmebolzen. Natürlich ist er mit dem hübschesten Mädchen der Schule zusammen. Jack verbirgt jedoch ein großes Geheimnis. Er ist gesichtsblind. Jedes Mal wenn er seine Eltern oder Freunde ansieht ist es, als würde er einen Fremden anschauen. Dies führt immer häufiger zu Verwechslungen und Problemen.
Und dann treffen Libby und Jack aufeinander.

Das Thema Gesichtsblindheit war mein Hauptgrund um dieses Buch zu lesen. Ich fand die Idee spannend und wollte mehr darüber erfahren. Ich finde die Autorin hat das Thema genial umgesetzt. War mir diese Krankheit bisher nicht bekannt, hat Jennifer Niven es geschafft, dass ich mich in Jack hineinversetzen und mit ihm mitleiden konnte. Verschärft wird die ganze Situation dadurch, dass Jack niemandem von seiner Krankheit erzählt. Dadurch kommt es zu Situationen die Jack grausam und kalt wirken lassen. Dabei ist er ein herzensguter Mensch, für den jedes Gesicht, egal ob Familie oder Freunde, jeden Tag aufs Neue ein fremdes Gesicht ist. Spannend fand ich es hierbei, dass die Autorin in ihrer Familie ebenfalls einen Menschen hat der an Prosopagnosie leidet.

Selten habe ich ein Paar erlebt, was mich so umgehauen hat wie Libby und Jack. Beide haben mit ihren Problemen zu kämpfen. Bei Libby sind sie offensichtlich, bei Jack eher versteckt.
Libby hat sehr unter ihrem hohen Gewicht zu leiden. Dennoch ist sie eine wahnsinnig starke Persönlichkeit, die sich nicht von anderen unterdrücken lässt. Trotzdem sie gemobbt wird, kämpft Libby dagegen an. Außerdem ist sie sehr einfühlsam und kann daher Jacks Situation gut nachempfinden. Auch mochte ich ihren Humor sehr gerne.
Jack ist everybodys Darling und seine Fettnäpfchen, in die er aufgrund seiner Gesichtsblindheit tritt, werden ihm normalerweise schnell verziehen. Tief in seinem Inneren weiß er, dass er so nicht weiterleben kann. Auch mit seinem Freundeskreis und seiner langjährigen Freundin ist er nicht wirklich glücklich.

Dieses Buch hat mich wirklich sehr berührt, da nicht nur ein schwieriges Thema behandelt wird, sondern gleich mehrere Themen im Fokus stehen. Zum einen haben wir hier die Gesichtsblindheit und all die alltäglichen Probleme die dadurch entstehen. Auf der anderen Seite geht es um ein stark übergewichtiges Mädchen was einmal Amerikas fettester Teenager war. Dadurch hat Libby nicht nur mit ihrer Fettleibigkeit sondern auch mit heftigen Mobbingattacken zu leben.

Ich habe mich verliebt in dieses so ungewöhnliche Liebespaar und in ihre Liebesgeschichte. Berührend, herzlich, traurig und lustig ist diese Geschichte zwischen Libby und Jack. Es ist ein Buch für jeden von uns, denn wer ist schon mit seinem Körper komplett zufrieden? Libby gibt einem das Gefühl, dass jeder Mensch etwas ganz Besonderes ist.

Fazit:
Libby und Jack sind für mich das Pärchen des Jahres 2017! Beide auf unterschiedliche Weise vom Schicksal gebeutelt, treffen aufeinander und zeigen dem jeweils anderen wie wichtig und schön das Leben ist. Ein herzergreifendes Buch, welches ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Ihr müsst dieses Buch lesen!
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Auch die vermeintlich Schwachen können Großes erreichen

Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer - Band 1
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Inhalt:
Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine ...

Inhalt:
Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine herabgucken. Da macht das anstehende Schulfest die Laune nicht besser – denn da darf sie garantiert eh wieder nur die Gläser spülen. Als sie diesen Gedanken im falschen Moment laut ausspricht, hat sie plötzlich ihre eigene Projektgruppe mit allen Außenseitern der Unterstufe am Hacken. Doch schon bald stellt sie fest: Wenn so ein „Klub der Verlierer“ erst mal in Fahrt kommt, ist die Niederlage nicht so vorprogrammiert, wie alle denken …

Meinung:
Lizzy hat es nicht leicht. Ihre Haare führen seit kurzer Zeit ein Eigenleben, sie hat an Gewicht zugelegt, in der Schule sind ihre beste (und einzige) Freundin Kristine und sie die totalen Außenseiter und ihre Eltern kapieren nichts und himmeln Lizzys älteren Bruder Max an. Klar das Lizzys Lust auf das kommende Schulfest gleich Null ist, denn es ist schon vorprogrammiert wer mal wieder die Gläser spülen darf. Doch dann kommt plötzlich alles ganz anders und Lizzy steht in der Verantwortung ihren eigenen Programmpunkt mit dem "Klub der Verlierer" zu planen.

Schon nach den ersten Seiten war ich ganz begeistert von dem Humor und der ironischen Schreibweise des Autors Mario Fesler. Auf diese Weise schafft er es, das eigentlich bedrückende Thema Mobbing und das Leben als Außenseiter auf der Schule auf lustige Weise darzustellen. Das keine bedrückende Stimmung aufkommt liegt allerdings auch ganz stark an der taffen Protagonistin Lizzy.

Lizzy zählt zwar zu den größten Loosern der Schule, was ihr Bruder auch nicht müde wird ihr jeden Tag aufs Brot zu schmieren, dennoch hat sie teilweise eine ziemlich große Klappe. Ich mochte Lizzy wahnsinnig gerne, da sie das Herz am rechten Fleck hat und ihre lockeren Sprüche meine Lachmuskeln ordentlich strapazierten. Gerade ihre Tagebucheintragungen geben der Geschichte noch mal einen ganz besonderen Flair.
Ihre beste Freundin Kristine hat ein Gespür dafür in jedes sich auftuende Fettnäpfchen zu treten und unpassende Kommentare fallen zu lassen. Zudem ist sie durch eine blöde Aktion das momentane Hassobjekt aller Mädchen der Schule.
Natürlich besteht der Klub der Verlierer auch noch aus weiteren Mitgliedern.
Da hätten wir Carsten alias Popelino, welcher gerne einmal den ein oder anderen Popel verzehrt.
Veronika wird aufgrund ihres sehr hohen Körpergewichts von ihren Mitschüler gehänselt und Saras Eltern gehören den Zeugen Jehovas an.
Arif interessiert sich rein gar nicht für Fußball und Theo ist ziemlich introvertiert und kommt nur selten aus seinem Schneckenhaus heraus.

All diese wunderbaren Charaktere mit ihren Ecken und Kanten sorgen für lustige, traurige und emotionale Momente in diesem Buch. Die Botschaft ist klar und deutlich: Auch die vermeintlich Schwachen können Großes erreichen. Auf wunderschöne Weise erzählt Mario Fesler wie eine Gruppe voller Außenseiter Freundschaft schliesst und Mut beweist.
Ich mochte dieses Buch wahnsinnig gerne und besonders das alles andere als klischeehafte Ende konnte mich überzeugen. Schon jetzt fiebere ich dem zweiten Band entgegen.

Fazit:
Lizzy Carbon führt uns das Leben als Außenseiter auf sehr humorvolle Art und Weise auf. Die Botschaft der Geschichte ist Grund genug das Buch zu kaufen, aber vor allen Dingen Sarkasmus und Humor ließen mich durch die Seiten des Buches rasen. Klare Leseempfehlung für ein zauberhaftes Buch, welches mit einem sehr gelungen Ende aufwarten kann.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Zauberhaftes Setting mit unterhaltsamen Charakteren und einer spannenden Geschichte

Emma, der Faun und das vergessene Buch
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Inhalt:
Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses ...

Inhalt:
Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr.
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte.
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.

Meinung:
Emma stößt beim aufräumen der Bibliothek ihres Internates auf ein altes Tagebuch. Fasziniert von den jahrhundertealten Eintragungen fängt sie an in dem Buch zu lesen und zu schreiben. Nach kurzer Zeit muss Emma jedoch feststellen, dass die Eintragungen die sie macht plötzlich auf wundersame Weise in Erfüllung gehen. Sofort ist Emma Feuer und Flamme und beginnt ein paar kleine Korrekturen im Alltag des Schullebens vorzunehmen. Schnell wird jedoch aus der Spielerei bitterer Ernst.

Von Anfang an hat mich bei diesem Buch das Setting begeistert. Ich mochte die alte Burg, die zu einem Internat umgewandelt wurde, mit all ihren Geheimgängen und spannenden Geschichten. Die dadurch erschaffene Stimmung war genau meins. Auch der angrenzende Wald mit der alten Klosterruine konnte mich sofort faszinieren.
Neben dem tollen Setting punktet das Buch mit einem Märchen über einen Faun. Da dieses Fabelwesen bisher noch nicht allzu sehr in anderen Büchern ausgeschlachtet wurde, hat mir auch dieser Aspekt gut gefallen.

Ein weiterer großer Pluspunkt sind die Charaktere. Allen voran Emma, die mit ihrem Tatendrang und der Suche nach des Rätsels Lösung auch mal in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt. Als Tochter des Internatdirektors hat sie zudem einen guten Draht zu den Angestellten der Burg.
Darcy erscheint zu Anfang auf den Leser wie der absolute Kotzbrocken. Schnell wird jedoch klar, dass hinter seiner Geschichte mehr steckt als er durchblicken lässt.
Gerade Darcy und seine sich wandelnde Beziehung zu Emma fand ich sehr interessant. Oft ist mir die Wandlung vom Kotzbrocken zum Loveinterest in anderen Büchern etwas zu plump dargestellt, hier wird dies jedoch spielerisch gelöst.

Auch gibt es für den Leser etwas zum miträtseln. Ständig ist man, genau wie Emma, auf der Suche nach der Identität des Fauns. Die am Ende gewählte Auflösung konnte mich absolut überzeugen.
Gut dargestellt ist auch der Humor im Buch. Er ist nie überspitzt und immer gut portioniert.

Fazit:
Ich mag die Bücher von Mechthild Gläser unheimlich gerne. Und so ist es nicht verwunderlich, dass mich auch "Emma, der Faun und das vergessene Buch" wieder von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte.
Tolle Charaktere, eine Story die zum miträtseln einlädt und ein traumhaftes Setting ließen alles um mich herum in Vergessenheit geraten.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Bestes Buch der Reihe!

Scary Harry (Band 5) - Hier scheiden sich die Geister
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Inhalt:
Es ist Halloween im Radieschenweg! Doch anstatt sich mit seinem echten Skelett-Freund unter die Verkleideten zu mischen, hockt Otto allein zu Hause. Harold macht sich rar, denn sein neuer Boss ...

Inhalt:
Es ist Halloween im Radieschenweg! Doch anstatt sich mit seinem echten Skelett-Freund unter die Verkleideten zu mischen, hockt Otto allein zu Hause. Harold macht sich rar, denn sein neuer Boss Rufus Rattlebone hat knallharte Regeln aufgestellt: Diesseitsbesuche außerhalb der Dienstzeit sind ausdrücklich verboten! Gut, dass sich wenigstens der frisch aus dem Jenseits zurückgekehrte Onkel Archibald Zeit nimmt, mit Otto und Emily die Schneekugel in Gang zu setzen und eine Verbindung zu seinen Eltern in der Zwischenwelt aufzubauen. Sie erfahren, dass Ottos Eltern von einem Sensenmann mit Holzbein dorthin verschleppt wurden.
Als Otto eines Nachts ein gruseliger Schatten mit Holzbein auflauert und Harolds Boss ein ebensolches zu haben scheint, häufen sich die Zufälle ...

Meinung:
Otto bekommt Harold seit einiger Zeit nicht mehr oft zu Gesicht. Dies liegt an dessen neuem Boss Rufus Rattlebone. Rattlebone verbietet den Umgang mit Menschen sowie Besuche ins Diesseits. Auch Emily geht voll und ganz in ihrem Biologieprojekt mit Albert auf. Und dann sieht Otto nachts auch noch einen Schatten vor seinem Bett stehen und niemand scheint ihm zu glauben.

Mittlerweile geht die Scary Harry Reihe in die fünfte Runde und es geht genauso spannend und witzig weiter wie in den Vorgängerbänden. Ich finde sogar, dass dies der bisher beste Teil der Reihe ist. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass Otto und Emily sich in diesem Buch stark weiterentwickeln. Ich bin jetzt schon gespannt wie sich ihre Freundschaft im nächsten Buch entwickeln wird.
Aber auch die Dramatik und Spannung nimmt noch mal zu, denn die Suche nach Ottos Eltern wird immer konkreter.
Toll fand ich es, dass der lange vermisste Onkel Archibald in diesem Buch mit von der Partie ist und den Kindern mit seinem Wissen über das Jenseits zur Seite steht.
Auch auf Vincent die Fledermaus ist wie immer Verlass. Mit seinen frechen und teilweisen fiesen Sprüchen sorgt er für ordentlich Lacher.
Das schönste an dem Buch ist jedoch, dass der Leser etwas über Harolds Vergangenheit erfährt. Hiermit hätte ich nicht wirklich gerechnet, aber umso mehr habe ich das Wissen wie ein Schwamm aufgesaugt.

In diesem Buch werden so einige Fragen beantwortet, die man sich im Laufe der Reihe gestellt hat. Man merkt also deutlich, es geht dem großen Finale entgegen. Worauf ich mich einerseits sehr freue, andererseits werde ich Harold, Otto, Vincent und Co. schon jetzt fürchterlich vermissen.
Auch der Gruselfaktor spielt eine Rolle. Meistens dann, wenn der unheimliche Schatten bei Otto Zuhause auftaucht.
Der fast schon obligatorische Besuch im Jenseits darf in diesem Buch nicht fehlen - einfach nur toll.

Die Zeichnungen von Fréderic Bertrand sind wieder absolut genial und passen wie die Faust aufs Auge zu den Charakteren von Sonja Kaiblinger. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass in diesem Buch Vincent den Zeichner wohl sehr beeinflusst hat.

Fazit:
Band 5 der Reihe ist noch witziger, schauriger, abenteuerlicher und genialer als die Vorgängerbücher. Wer an dieser Reihe bisher vorbeigegangen ist, sollte unbedingt zu Band 1 greifen und in die Welt von Otto, Harold und Emily eintauchen. Euch erwartet ein grandioser Lesespaß!
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Entführt in 1001 Nacht

Zorn und Morgenröte
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Inhalt:
Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden ...

Inhalt:
Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein... Und doch werden sie magisch voneinander angezogen...

Meinung:
In Chorasan leben die Familien von jungen Frauen in großer Angst. Denn der mächtige Kalif erwählt jeden Tag eine Frau und behält diese über Nacht in seinem Palast, um sie am nächsten Morgen töten zu lassen. Dies ist auch mit Shahrzads bester Freundin Shiva passiert. Genau aus diesem Grund hat sich Shahrzad freiwillig gemeldet. Denn sie möchte Rache nehmen am mächtigen Herrscher und ihn töten. Doch dann kommt alles ganz anders...

Aufgrund des interessant klingenden Klappentextes ist mir das Buch schon länger ins Auge gefallen. Eine Geschichte die im Orient spielt und über die Märchen aus 1001 Nacht handelt? Muss ich haben! Natürlich hatte ich daher einige Erwartungen an das Buch und kann voller Überzeugung sagen, das es diese alle erfüllt, wenn nicht in manchen Punkten sogar übertroffen, hat. Das Thema ist mal etwas anderes, was einen als Vielleser sehr fasziniert. Und auch der Orient als Hintergrundkulisse konnte mich begeistern. Ich spürte förmlich den Sand der um mich herumwirbelte und die heißen Temperaturen der Wüste. Aber auch die Geschichten aus 1001 Nacht, die Shahrzad dem Kalifen Chalid erzählt, tun ihr übriges zu der besonderen Magie des Buches.

Die Charaktere wuchsen mir während des Lesens immer mehr ans Herz und ich war am Ende richtiggehend traurig nun für unbestimmte Zeit Abschied von ihnen zu nehmen.
Shahrzad ist eine aufgeweckte Hauptperson, die geradeheraus ist und jedem ihre Meinung sagt, egal ob dieser sie nun hören will oder nicht. Zudem ist Shahrzad dickköpfig und mutig. Ich mochte sie aufgrund all dieser Eigenschaften wahnsinnig gerne.
Aber auch der Herrscher von Chorasan, Chalid, hatte sofort einen festen Platz in meinem Herzen. Chalid versucht seit Jahren mit seinen Problemen alleine fertig zu werden. Seine Familie weist er oft von sich und leidet still und leise vor sich hin. Ich fand Chalid furchtbar faszinierend, da man hinter seinem harten Kern oftmals seine weiche Schale durchscheinen sieht.
Genauso bezaubert war ich von Jalal, dem Hauptmann der Palastgarde und Chalids Cousin, der eine sehr humorvolle Art an sich hat.
Auch Despina, Sharzads Dienerin, ist kein graues Mäuschen und hat es Öfteren mit Sharzads Dickköpfigkeit zu kämpfen.
Einzig allein Tarik, Sharzads Jugendliebe, konnte bei mir nicht immer punkten. Oftmals verliert er das Wesentliche aus den Augen und lässt sich von seinen Gefühlen leiten.

Die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht von Shahrzad erzählt, sondern wir tauchen auch unter anderem in die Gedankengänge von Chalid und Tarik ein. So versteht man die Gefühle und Empfindungen der einzelnen Personen noch besser.
Das Geheimnis des Kalifen trägt zudem dazu bei, dass man ganz gefesselt an den Seiten klebt und sich nicht so schnell davon befreien kann.
Zum Glück ist das Ende kein ganz fieser Cliffhanger, aber trotzdem warte ich jetzt schon ungeduldig auf den zweiten Band der Dilogie.

Fazit:
"Zorn und Morgenröte" hat mich tief in den Orient geführt. Ich erlebte die Geschichten aus 1001 Nacht hautnah mit und verliebte mich in diese wundervollen Charaktere. Ich konnte mich der Magie des Buches einfach nicht entziehen und bin vollkommen hin und weg. Lest dieses Buch, denn es ist eine gelungene Abwechslung zu all den anderen Jugendbüchern.
5 von 5 Hörnchen!