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Veröffentlicht am 31.03.2017

Spannender und rasanter als Band 1

Die Seiten der Welt
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Inhalt:
Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem ...

Inhalt:
Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.

Meinung:
Die Welt der Bibliomantik ist in ernsthafter Gefahr. Furia kämpft mit ihren Freunden Isis, Finnian, Cat und Summerbelle gegen die Adamatische Akademie um die Exlibri zu befreien. Und nicht nur von dieser Seite droht der Akademie Gefahr, auch in den eigenen Reihen gibt es Unruhen. Das Haus Himmel möchte seine bisher geschwächte Rolle nicht länger mehr hinnehmen. Zudem macht sich Furias Gruppe auf die Suche nach dem Hauptsitz der Adamtischen Akademie, dem Sanktuarium.

Mich konnte im letzten Jahr der erste Band der Reihe noch nicht wirklich überzeugen. Daher ging ich an diesen zweiten Band ein wenig skeptisch heran. Meine Sorgen waren jedoch total unbegründet. „Nachtland“ ist deutlich spannender, rasanter und nicht so langatmig wie sein Vorgänger. Kai Meyer hat hier wirklich einen sehr starken Mittelband abgeliefert.
Dennoch hatte ich die ersten gut 150 Seiten so meine Probleme um wieder in der Geschichte anzukommen. Dies mag vielleicht an der komplexen Story liegen. Auch haben mich die fachlichen Begriffe des Öfteren verwirrt. Ich hätte es toll gefunden, wenn es ein entsprechendes Glossar am Ende des Buches gegeben hätte.

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat ist, dass die Geschichte sich in mehrere Sichtweisen aufsplittet. Dies bringt die Geschichte enorm voran. Zudem war jede Passage für sich genommen sehr spannend.
Die gesamte Welt rund um die Bibliomantik sowie die vielen fantastische Wesen und Gegenstände wie die Tintlinge, die Flamme von Alexandria und die Bookboards haben ihren ganz eigenen Charme. Ich freute mich über jedes neue Wesen was Kai Meyer in seinem Buch entstehen ließ.
Auch die Charaktere konnten mich mehr überzeugen. Gerade Isis ist mir in diesem zweiten Teil sehr ans Herz gewachsen. Aber auch das Schnabelbuch sorgt mit seiner Art für gute Stimmung. Interessant war es zudem zu beobachten, wie Furia mit sich selbst und ihrer ab und zu aufkommenden Eifersucht zu kämpfen hat.
Auch bleibt der Autor seiner Linie treu, denn nicht alle Charaktere erleben das Ende dieses Buches.

Fazit:
Kai Meyer hat hier einen wahnsinnig guten Mittelband seiner Trilogie abgeliefert. Die Geschichte ist deutlich spannender, rasanter und interessanter als Band 1. Durch die vielen Perspektivwechsel wird die Geschichte enorm nach vorne getrieben und Zeit für Langeweile kann nicht aufkommen. Dennoch hatte ich gerade mit den ersten 150 Seiten so meine Schwierigkeiten, da mir der Einstieg furchtbar schwer gefallen ist. Von mir gibt es dennoch knappe 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Genauso genial wie Band 1

Die Königin der Schatten - Verflucht
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Inhalt:
Seit Kelsea Glynn ihr rechtmäßiges Erbe angetreten hat, ist in Tearling ein Zeitalter der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit angebrochen. Doch mit der Roten Königin des Nachbarreiches Mortmesne ...

Inhalt:
Seit Kelsea Glynn ihr rechtmäßiges Erbe angetreten hat, ist in Tearling ein Zeitalter der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit angebrochen. Doch mit der Roten Königin des Nachbarreiches Mortmesne hat sich Kelsea eine ebenso mächtige wie gefährliche Feindin gemacht: Unaufhaltsam marschiert die gewaltige Mort-Armee auf die Grenzen Tearlings zu. Noch während Kelsea versucht, einen Krieg zu verhindern, den sie nicht gewinnen kann, kommt sie einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur – einem Geheimnis, das das Schicksal Tearlings für immer verändern wird . . .

Meinung:
Die Armee der Roten Königin ist an der Grenze zu Tearling angekommen. Kelseas Offiziere versuchen die Übermacht aufzuhalten, doch ihr Unterfangen scheint aussichtslos. Kelsea versucht unterdessen Mittel und Wege zu finden, wie sie die rote Königin aufhalten kann. Seit kurzer Zeit springt sie zudem in das Leben der jungen Lily, die in der Vergangenheit gelebt hat. Was verbindet Kelsea mit Lily?

Ich glaube, ich habe fast keinem Buch in diesem Jahr so entgegengefiebert wie diesem zweiten Teil. Da ist die Gefahr natürlich groß, dass man enttäuscht wird, gerade weil es sich hier um den Mittelband einer Trilogie handelt und diese meistens hinter dem ersten Band hinterherhinken. Jedoch nicht so bei "Verflucht". Selten habe ich einen so guten zweiten Band gelesen. Er ist mindestens so spannend wie Band 1 und ich habe ihn förmlich verschlungen. Dabei könnte man denken, dass der über 600 Seiten dicke Wälzer die ein oder andere Länge aufweist. Aber auch das hat sich als Irrtum erwiesen. Die Autorin schaffte es problemlos mich die ganze Zeit über sehr gut zu unterhalten. Ich habe nicht eine Seite lang auch nur einen Hauch von Langeweile gespürt. Im Gegenteil, nach dem Ende des Buches (was nicht unbedingt mit einem sehr fiesen Cliffhanger endet), wollte ich am liebsten sofort zu Band 3 greifen. Leider musste ich mit Schrecken feststellen, dass dieser noch nicht auf Englisch erschienen ist.

Kelsea entwickelt sich in der Geschichte in eine Richtung die nicht jedem Leser gefallen wird. Etwas Böses scheint in Kelsea zu erwachen und auch äußerlich entwickelt sie sich vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan.
Immer an ihrer Seite ist Mace, der Hauptmann ihrer Königinnen-Garde, zu finden. Er ist wie eine Vaterfigur für Kelsea. Mace stoppt sie in den richtigen Momenten, wenn Kelsea mal wieder über das Ziel hinausschiessen will oder rügt sie, wenn sie eine falsche Entscheidung getroffen hat.
Ebenfalls an Kelseas Seite ist Pen, einer der Gardisten aus ihrer Garde. Pen empfindet mehr für Kelsea als nur reine Freundschaft, dies fällt ihr jedoch nicht auf.
Auch in diesem Buch tauchen wir wieder in die Gedankenwelt der Roten Königin ein. Mehr und mehr versteht man warum diese zu einer grausamen Herrscherin geworden ist.
Als neuer Charakter taucht Lily auf. Ihre Geschichte nimmt einen wichtigen Platz in diesem Buch ein.
Der Fetch hat dieses Mal leider nur einen kleinen Gastauftritt, in dem er jedoch nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Wer in dem Buch große Schlachten wie in Herr der Ringe oder Game of Thrones erwartet, könnte ein wenig enttäuscht werden. Denn das Hauptaugenmerk liegt eher auf den politischen Machtspielen. Ein zentraler Punkt der Geschichte ist zudem die Reise in die Vergangenheit. Dort erleben Kelsea und der Leser das Leben von Lily hautnah mit. Diesen Wechsel zu Lilys Sichtweise empfand ich als sehr besonders und einzigartig. Das Genre Fantasy wird hier gekonnt mit dem Thema Dystopie vermischt.
Zudem werden nach und nach einige Zusammenhänge entschlüsselt.

Fazit:
Ich habe selten einen so guten Mittelband einer Trilogie gelesen! Das Buch ist mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser, als sein Vorgänger. Ich kann diese Reihe jedem empfehlen, der starke Protagonistinnen und spannende Unterhaltung liebt. Das Buch hat definitiv Chancen mein Jahreshighlight zu werden.
Von mir gibt es hochverdiente 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Was für ein Auftakt!

Die Königin der Schatten
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Inhalt:
Neunzehn Jahre lang führte die junge Prinzessin Kelsea Glynn ein abgeschiedenes Leben in der Obhut ihrer Pflegeeltern. Nun ist der Tag gekommen, an dem sie von der Leibwache ihrer verstorbenen ...

Inhalt:
Neunzehn Jahre lang führte die junge Prinzessin Kelsea Glynn ein abgeschiedenes Leben in der Obhut ihrer Pflegeeltern. Nun ist der Tag gekommen, an dem sie von der Leibwache ihrer verstorbenen Mutter an den Königshof zurückeskortiert wird, um die Herrschaft über das magische Königreich Tearling anzutreten. Doch Tearling ist ein armes Land, ständig bedroht von seinem mächtigen Nachbarn Mortmesne. Um ihre Herrschaft zu sichern, schloss Kelseas Mutter einst einen verhängnisvollen Pakt. Einen Pakt, dessen Konsequenzen Kelsea nun zu spüren bekommt, denn es trachtet ihr nicht nur die Rote Königin von Mortmesne nach dem Leben, auch ihr Hofstaat, schlimmer noch, ihr eigenes Volk misstraut ihr. Nur wenn sie einen Weg zu ihrem magischen Erbe findet, kann Kelsea ihre Untertanen vor Mortmesne schützen. Falls sie lange genug auf dem Thron sitzt. Falls sie lange genug überlebt . . .

Meinung:
Kelsea, die junge Prinzessin des Königreichs Tearling, lebte jahrelang bei ihren Pflegeeltern abgeschieden im Wald. Eines Tages steht jedoch die Königinnengarde ihrer verstorbenen Mutter vor der Tür und will Kelsea an den Königshof bringen. Dort soll sie das Erbe ihrer Mutter antreten und über Tearling regieren. Zwar wurde Kelsea neunzehn Jahre lang auf diese Aufgabe vorbereitet, dennoch gewöhnt sie sich erst langsam an die Gepflogenheiten am Hofe. Zudem ist das Königreich Tearling bitterarm und wird vom Nachbarland Mortmesne aufgrund eines vor Jahren ausgehandelten Abkommens unterdrückt. Nun ist es an Kelsea am Königshof aufzuräumen und zu entscheiden ob sich Tearling gegen Mortmesne erhebt.

Ich kam ein wenig schwer in die Geschichte hinein und muss sagen, dass mich die ersten gut 70 Seiten nicht wirklich begeistern konnten. Umso überraschter wurde ich mit jeder Seite die ich weiter las. Das Buch zog mich in seinen Bann und lies mich am Ende total begeistert und ungeduldig auf Band 2 wartend zurück. Woran lag dies?
Zum einen an dem locker eingestreuten Humor, den ich in diesem Buch nicht unbedingt erwartet habe. Zum großen Teil liegt meine Begeisterung jedoch an den toll dargestellten Charakteren.
Kelsea ist ein mutiges Mädchen, welches sich sehr schnell den Aufgaben einer Königin annimmt und für ordentlich frischen Wind sorgt. Dabei hat sie es zu Beginn nicht wirklich einfach. Gerade Kelseas Leibgarde hält sie für ein naives Dummchen aus dem Wald. Ihre Dickköpfigkeit und ihr Eigensinn helfen ihr aber dabei ihren Weg als Königin von Tearling zu gehen.
Nach anfänglichen Problemen zwischen Kelsea und Mace entscheidet sich Kelsea schließlich doch dafür, Mace zu ihrem Hauptmann der Königinnengarde zu ernennen. Und liegt mit ihrer Entscheidung vollkommen richtig. Mace ist der perfekte Anführer und Ratgeber für Kelsea. Nach kurzer Zeit steht er voll und ganz hinter ihr.
Dann wäre da noch der geheimnisvolle und undurchsichtige, aber sehr charismatische Fetch. Dieser bekämpft das Unrecht im Land Tearling schon seit längerer Zeit und sieht in Kelsea nun eine große Hoffnung auf Veränderung. Kelsea fühlt sich wie magisch zu ihm hingezogen. Jedoch weiß sie, dass sie mit ihrem sehr durchschnittlichen Aussehen und ein paar Pfunden zu viel keine wirkliche Chance bei ihm hat. Dies war ein interessanter und erfrischender Punkt. Endlich ist eine Hauptprotagonistin mal nicht die strahlende Schönheit des ganzen Landes und hat sogar noch ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Sympathisch wurde mir Kelsea dadurch, dass sie genau damit so ihre Probleme hat und schon etwas an sich verändern möchte.

Neben den Gedankengängen von Kelsea werden wir in kurzen Abschnitten auch in die Sichtweisen der roten Königin von Mortmesne, Kelseas Onkel (dem ehemaligen Regenten Tearlings), dem Fetch und noch ein paar weiteren Nebenfiguren eingebunden. Vor allen Dingen die Gedankengänge der roten Königin fand ich sehr interessant. Es wird schnell deutlich, dass diese sich nicht gänzlich sicher fühlt und die nötige Portion Respekt vor Kelsea hat.
Wie oben bereits erwähnt, gibt es auch humorvolle Augenblicke im Buch. Dies liegt vor allen Dingen an den Wortgefechten zwischen Mace und Kelsea, die die Geschichte wunderbar auflockern.

Dachte ich lange Zeit, dass ich hier ein High-Fantasybuch lese, musste ich ab einem gewissen Punkt feststellen, dass es sich hierbei auch um eine Dystopie handelt. Ich fand diese Entwicklung zwar durchaus interessant, wäre aber auch mit einem reinen Fantasybuch zufrieden gewesen.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich die Detailverliebtheit der Autorin. Manche Darstellungen und Szenen werden doch sehr intensiv beschrieben oder erklärt. Man sollte sich zudem bewusst sein, dass es in diesem Buch hauptsächlich um Kelseas Machtübernahme geht und spannende Schlachten und Kämpfe daher nur sehr rar gestreut sind.

Leider hatte ich irgendwann das Ende des Buches erreicht. Was mich ein wenig gefrustet zurück ließ. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dass ich sofort Band 2 lesen könnte. Zwar endet die Geschichte ohne allzu fiesen Cliffhanger, dennoch bleiben einige Fragen offen, die mich brennend interessieren.

Fazit:
Normalerweise bin ich kein Freund von Lobeshymnen anderer Autoren (oder Stars) auf Bücher. In diesem Fall jedoch kann ich Emma Watson (die total von diesem Buch begeistert war) voll und ganz zustimmen! Das Buch konnte mich nach ein paar kleineren Anfangsschwierigkeiten gefangen nehmen. Ich tauchte in eine Welt voller Machtkämpfe, Intrigen und Zukunftsängsten ein. Ich erlebte Kelseas steinigen Weg zu einer halbwegs angesehenen Königin, schmunzelte über ihre liebenswerten Wortgefechte mit ihrem Hauptmann und litt mit ihr, wenn die Bürde einer Königin sie wieder zu erdrücken drohte. Auch nach der letzten Seite tauchte ich nur langsam wieder aus der Welt von Tearling auf. Das Buch hätte gut und gerne noch 100 Seiten länger sein können oder noch besser, Band 2 wäre bereits auf Deutsch erschienen. Von mir gibt es 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Tolles Abenteuerbuch für Jugendliche und Erwachsene

Chroniken der Weltensucher (Band 1) - Die Stadt der Regenfresser
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Inhalt:
Eine Stadt in der Vertikalen, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht. Und eine kleine Truppe von Abenteurern aus der alten Welt, ...

Inhalt:
Eine Stadt in der Vertikalen, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht. Und eine kleine Truppe von Abenteurern aus der alten Welt, zu allem entschlossen. Dies ist die Geschichte des Carl Friedrich Donhauser, der sich selbst Humboldt nannte. Zusammen mit seinen Gefährten bereiste er die letzten noch nicht erforschten Orte der Erde. Er entdeckte vergessene Völker, schloss Freundschaften mit den fremdartigsten Geschöpfen, hob unvorstellbare Schätze und erlebte die haarsträubendsten Abenteuer. Viele seiner Entdeckungen und Erfindungen gehören noch heute zu unserem täglichen Leben. Warum er aber selbst in Vergessenheit geriet, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben

Meinung:
Oskar verdient sein tägliches Brot als Taschendieb auf den Straßen Berlins. Eines Tages legt er sich jedoch mit dem Falschen an. Carl Friedrich Donhauser (Humboldt genannt) erwischt Oskar. Anstatt ihn jedoch zur Polizei zu bringen, lädt er Oskar zu sich nach Hause ein. Dort erfährt Oskar, dass Humboldt ein Wissenschaftler und Abenteurer ist und für seine neuste Expedition noch einen Helfer benötigt. Die Reise soll in das weit entfernte Peru gehen. Auf einer Fotoplatte eines vermisst gemeldeten Fotografen hat Carl Friedrich Humboldt nämlich eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Auf dieser Fotoplatte sind eine Stadt hoch oben in den Wolken und einige fliegende Objekte zu erkennen. Humboldts Neugier und Abenteuerlust ist geweckt. Und auch bald möchte Oskar mehr über diese geheimnisvolle Stadt erfahren.

Der Leser bekommt hier ein richtig tolles Abenteuerbuch vorgelegt. Ein klein wenig hat es mich an "In 80 Tagen um die Welt" erinnert, was mich jedoch in keiner Weise gestört hat. Thomas Thiemeyer hat eine interessante Idee wahnsinnig gut umgesetzt. Zum einen faszinierte mich das damalige Leben sehr. Es war total spannend zu sehen, wie die Menschen nach und nach Dinge entdecken, die für uns heute so normal sind wie Lebensmittel. Zum anderen faszinierte mich die Reise in ein fremdes Land, welches man selbst in der heutigen Zeit nicht so gut kennt. Dieser Mix machte es mir mehr als schwer das Buch aus der Hand zu legen. Die lebhaften Beschreibungen des Autors machten es mir wahnsinnig einfach mir das Berlin des 19. Jahrhunderts sowie die Beschreibung von Humboldts Labor und der Stadt in den Wolken vorzustellen.

Neben Carl Friedrich und Oskar gehören auch noch Charlotte, die Nichte von Carl Friedrich, sowie die Haushälterin und gute Seele des Hauses Eliza zur Reisegruppe. Zudem begleitet die kleine Kiwi-Dame Wilma die vier Menschen. Ich mochte die Beziehung zwischen Oskar und Charlotte sehr gerne. Erst steht diese nämlich unter keinem guten Stern, doch die leicht verwöhnte Charlotte merkt schnell, dass sie vielleicht ein wenig voreilig war, was die Beurteilung von Oskar angeht.
Weniger gut gefallen hat mir, dass gefühlt auf Biegen und Brechen versucht wurde, sowohl eine Liebesgeschichte zwischen Oskar und Charlotte (die mir gut gefallen hat) wie auch zwischen Humboldt und Eliza (die ich ein wenig überflüssig fand) aufzubauen. Trotzdem hoffe ich, dass alle vier Charaktere auch im nächsten Abenteuer wieder mit an Bord sind.
Das Ende des Buches war ein klein wenig dramatisch und konnte mich teilweise überraschen.

Fazit:
Eine Abenteuergeschichte habe ich erwartet, allerdings habe ich mehr als das bekommen. Thomas Thiemeyer hat mich mit seinem Schreibstil in eine Welt voller Abenteuer und Magie entführt. Es kam mir vor, als würde ich quasi selbst mit den Protagonisten durch die Berge Perus wandern. Nun bin ich mehr als gespannt auf das nächste Abenteuer von Humboldt und seinen Freunden. Klare 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Ich bin hin und weg

Die Buchspringer
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Klappentext:
Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss ...

Klappentext:
Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste … Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken und schließlich sogar ein Todesopfer fordern, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?

Meine Meinung:
Als ich in der Verlagsvorschau über diese Buch stolperte schlug mein Herz plötzlich schneller und ich wurde ganz hibbelig. Ich musste dieses Buch unbedingt lesen! Denn wer träumt nicht davon einmal selbst in ein Buch springen zu können?
Die Geschichte beginnt damit, dass wir Amy und ihre Mutter Alexis auf die Insel Stormsay begleiten, auf welcher sich der Familiensitz von Alexis befindet. Alexis selbst war seit der Geburt von Amy nicht mehr dort und hat bisher nur wenige Worte über ihr altes Leben gegenüber Amy verloren. Dort angekommen wird Amy schnell klar, dass ihr ein großes Erbe zuteilwurde. Sie ist eine Buchspringerin und kann in die verschiedenen Geschichten der Literatur springen. Gemeinsam mit dem Clan der Macallisters ist es die Aufgabe von Amys Familie, den Lennox, die Welt der Bücher vor möglichen Gefahren zu beschützen.

Die Idee ein Buch über Bücher zu schreiben ist nicht neu. Ein Buch zu schreiben in dem die Protagonistin in die Welt der Bücher springen kann, war für mich jedoch ein neues Leseerlebnis. Die Grundidee ist genial und auch die Umsetzung lässt nur wenige Wünsche offen. Sehr gut gefallen hat mir hier, dass Amy von einem Buch in das nächste spazieren kann und es daher eine riesige Bücherwelt zu bestaunen gibt. Ebenso toll fand ich das kleine Städtchen innerhalb der Buchwelt, in dem alle Buchcharakter aufeinander treffen und sich austauschen können.

Bereits ein Blick auf das wunderschöne Cover verrät einem welche Personen bzw. Geschichten in diesem Buch eine Rolle spielen werden. Amy taucht während des Lesens in einige Klassiker der Literatur ein, darunter z.B. Alice im Wunderland, Sherlock Holmes, Das Dschungelbuch, Stolz und Vorurteil, Peter Pan, Der Sommernachtstraum und und und. Ich hätte mir neben all diesen Klassikern das ein oder andere „moderne“ Buch (beispielsweise Harry Potter) gewünscht, in das Amy gesprungen wäre.

Die Insel Stormsay ist sehr klein und daher leben noch nicht einmal 15 Personen auf dieser Insel. Man könnte daher meinen, dass es auf Stormsay recht idyllisch und ruhig zugeht, doch weit gefehlt. Etwas dunkles lauert auf der Insel und wartet auf seine Chance in die Buchwelt einzugreifen. Daher kommt man nicht umhin an dem ein oder anderen Charakter zu zweifeln.
Amy war mir mit ihrer unkomplizierten und liebenswürdigen Art von Anfang an sympathisch. Sie nimmt sich nicht wichtiger als sie ist und kann ihr Glück nicht fassen, dass sie zu den Auserwählten Buchspringern gehört.
Auf der Insel lernt sie die Jugendlichen Will und Betsy kennen, welche dem Clan der Macalisters angehören und ebenfalls in Bücher springen können. Gerade ihre Beziehung zu Will gewinnt an Intensität und Vertrautheit. Die sich daraus entwickelnde Liebesgeschichte drängt sich jedoch zu keiner Zeit in den Vordergrund, sondern entwickelt sich langsam und stetig. Dies fand ich sehr angenehm.
Aber nicht nur die Macalisters lernt Amy kennen, sondern auch ihre Großmutter Lady Mairead und die geheimnisvollen Bibliothekare Desmond, Glenn und Clyde.
Neben den interessanten Personen in der realen Welt, gibt es jedoch auch ein paar interessante Buchcharaktere zu bestaunen. Wer hätte gedacht, dass Schir Khan gar nicht so böse ist, wie man bisher vermutet hat und das der junge Werther ein angenehmer Reisepartner durch die Buchwelt sein kann?

Das Buch ist mit seinen knapp 400 Seiten keineswegs ein dünnes Buch, dennoch hätte ich mir manche Szenen noch ausführlicher beschrieben gewünscht. In einigen Szenen steckte wirklich viel Potenzial, von daher hätte ich es klasse gefunden, wenn das Buch sogar noch dicker gewesen wäre.
Zwischen den einzelnen Kapiteln tauchen wir in ein Märchen der besonderen Art ein. Mehr wird jedoch an dieser Stelle nicht verraten, denn dafür müsst ihr schon das Buch selbst lesen.

Das Ende passt wunderbar zum gesamten Verlauf der Geschichte, beantwortet jedoch nicht alle Fragen. Das Buch wird zwar als Einzelband beschrieben, dennoch lässt sich die Autorin ein kleines Hintertürchen offen und somit habe ich die leise Hoffnung, dass wir doch noch in den Genuss eines zweiten Teils kommen werden.

Fazit:
Was bleibt mir anderes zu sagen außer das ich total hin und weg bin! Hin und weg von einer wahnsinnig genialen Idee, nämlich dem Springen in die verschiedensten Bücher der Literaturgeschichte. Auch hin und weg aufgrund der tollen und atmosphärischen Bibliothek auf Stormsay, die ich gerne mein Eigen nennen würde. Und natürlich hin und weg aufgrund der spannenden und teilweise lustigen Geschichte und den interessanten Personen. Ich kann das Buch jedem Buchliebhaber und jeder Leseratten absolut empfehlen. Lasst euch verzaubern von der Insel Stormsay und der fantastischen Buchwelt!
Nach dieser Lobeshymne gibt es von mir natürlich 5 von 5 Hörnchen.