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Veröffentlicht am 24.07.2020

Wunderschön, berührend und hochemotional

All In - Zwei Versprechen
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Spoilerwarnung - Diese Rezension nimmt Bezug auf den ersten Band der Dilogie!!

Nach Jonahs Tod ist Kacey vollkommen am Boder zerstört und verfällt wieder in alte Muster. Der Alkohol ist ihr ständiger ...

Spoilerwarnung - Diese Rezension nimmt Bezug auf den ersten Band der Dilogie!!

Nach Jonahs Tod ist Kacey vollkommen am Boder zerstört und verfällt wieder in alte Muster. Der Alkohol ist ihr ständiger Begleiter und als Solokünstlerin schlägt sie sich mit Auftritten in kleineren Clubs durch. Mittlerweile hat sie den Spitznamen "die Ertrunkene" bekommen und es gehört zu ihrem Markenzeichen, besonders bei dem Song "The Lighthouse" in Tränen auszubrechen, da sie diesen Song Jonah gewidmet hat. Auch Theo leidet unter dem Verlust seines Bruders und insbesondere auch unter dem Verlust von Kacey, für die er starke Gefühle entwickelt hat. Auf dem Sterbebett hat er Jonah das Versprechen geben müssen, auf Kacey aufzupassen und sie zu lieben, doch als "Der Gehängte" schafft er es nichtseine Zweifel aus dem Weg zu räumen und seinen eigenen Gefühlen nachzugeben. Gibt es für die beiden überhaupt eine Chance zueinander zu finden?

Meine Meinung:

All In - Zwei Versprechen knüpft direkt an die Handlung von Teil 1 an. Diesen sollte man also unbedingt vorher gelesen haben. In gewohnt poetischer Schreibweise, erschafft Emma Scott ein hochemotionales Meisterwerk, mit einer zarten Liebesgeschichte zwischen zwei Protagonisten, die ihren Gefühlen nicht nachgeben wollen. Der Schmerz über Jonahs Verlust sitzt bei Kacey und Theo so tief, dass sie beide glauben nie wieder lieben zu können. In dem Buch geht es entsprechend emotional zur Sache und ich kam nicht umhin einige Tränen zu vergießen. Das Katz und Maus Spiel, welches mich sonst eher in Liebesromanen abschreckt, war hier wirklich toll umgesetzt und dramaturgische Stilmittel wurden perfekt eingesetzt. Ich finde, dass "Zwei Versprechen" ein toller Abschluss dieser Dilogie ist, der mich noch mehr berührt hat als der erste Band. Von mir gibt es somit eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Leider nicht vollständig überzeugend

Das Flüstern der Magie
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In "Das Flüstern der Magie" von Laura Kneidl, lernt der Leser die 19-jährige Fallon kennen, die als Archivarin magische Gegenstände aufspürt und sichert, damit diese nicht in die Hände unwissender Menschen ...

In "Das Flüstern der Magie" von Laura Kneidl, lernt der Leser die 19-jährige Fallon kennen, die als Archivarin magische Gegenstände aufspürt und sichert, damit diese nicht in die Hände unwissender Menschen geraten, welche mit diesen Gegenständen die ein oder andere Katastrophe hinaufbeschwören könnten.
Im Laufe der Geschichte trifft sie Reed, der immun gegen die Magie zu sein scheint. Gemeinsam geraten die beiden in eine abenteuerliche Suche nach einem verhängnisvollen Tarotkartenset.

Meine Meinung:
Der Klappentext und das wundervolle Cover veranlassten mich dazu, dieses Buch vorzubestellen und ich habe mich wirklich sehr auf die Geschichte von Fallon und Reed gefreut. Leider konnte es mich nicht komplett überzeugen. "Das Flüstern der Magie" verspricht eine magische Geschichte in Schottlands Hauptstadt Edinburgh, welche leider keine wirkliche Berücksichtigung findet. Edinburgh hätte für mich mit jeder anderen Stadt ausgetauscht werden können in der es viel regnet und ich hätte es nicht mal gemerkt 🤷‍♀️ Viel mehr gestört hat mich jedoch die vollkommen naive und irrational handelnde Fallon. Sie ist zwar erst 19, aber trotzdem verhält sie sich wie ein bockiges Kleinkind und von der anfänglich coolen und toughen Frau, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Reed war okay, aber leider auch ein eher blasser Charakter. Die Entwicklung der Protagonisten und ihrer Beziehung zueinander hätte für mich noch viel mehr herausgearbeitet werden können. Ich hätte gerne auch mehr über die allgegenwärtige Magie und Reeds Immunität erfahren, oder über die einzelnen magischen Gegenstände, aber das was eigentlich in den Fokus gehört hätte, muss einer Liebesgeschichte weichen, die durch ihre unnötigen Erotikszenen eher einen New Adult Charakter hat als eine handfeste Fantasy Geschichte zu sein. Einige Logiklöcher und ein unspektakuläres Ende runden die bestenfalls mittelmäßige Geschichte ab. Trotzalledem lässt sie sich gut und einfach lesen und immerhin war die Idee gut 🙊

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Erschreckend realitätsnah, moralisch herausfordernd und spannend bis zur letzten Seite

The Passengers
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"Wir haben zugelassen, dass unserer Leben Tag für Tag von Entscheidungen bestimmt wird, die Systeme mit künstlicher Intelligenz für uns treffen […]"

Das Cover:

Die Gestaltung des Buches ist schlicht ...


"Wir haben zugelassen, dass unserer Leben Tag für Tag von Entscheidungen bestimmt wird, die Systeme mit künstlicher Intelligenz für uns treffen […]"

Das Cover:

Die Gestaltung des Buches ist schlicht und einfach, aber ebenso beeindruckend gehalten. Der „Power – Button“ ist das einzige Detail, welches sich ein wenig optisch vom restlichen schwarz des Einbandes abhebt. Dier Buchschnitt strahlt in einem wundervollen Blauton und auch die Prägung der Buchstaben wirkt elegant und passt perfekt zum Inhalt des Buches. Leider ist der Buchrücken sehr empfindlich. Leserillen ließen sich nicht vermeiden, auch wenn ich ein sehr vorsichtiger Leser bin. Alles in allem finde ich die Gestaltung jedoch sehr gelungen.

Meine Meinung:

Autonome Fahrzeuge, künstliche Intelligenz… das sind Begriffe, die auch heute schon zu unserem alltäglichen Leben gehören. Aber in wie weit sind solche Systeme in der Lage moralische Entscheidungen zu treffen? Nachdem Großbritannien im Rahmen einer Verkehrswende vollständig auf autonom fahrende Autos umgestiegen ist, kommt es hin und wieder trotzdem zu Unfällen, teilweise mit Todesopfern. Eine unabhängige Komission soll entscheiden, ob die Schuld dieser Unfälle bei den anderen Verkehrsteilnehmern oder der künstlichen Intelligenz des Autos liegt. Auch Protagonistin Libby wird als Representantin der Bevölkerung in dieses Gremium berufen und soll mithelfen die Schuldfrage spezifischer Unfallszenarien zu klären. Ehe es jedoch dazu kommt, werden sieben der Fahrzeuge gehackt und befinden sich nun auf Kollisionskurs. Der Hacker verlangt, dass das Gremium nun entscheidet, welcher der Fahrgäste überleben darf. Die übrigen Fahrgäste werden bei der Kollision ums Leben kommen. Der Hacker macht dabei unmissverständlich klar, dass es ihm ernst ist. Im Wettlauf mit der Zeit versuchen die Gremienmitglieder nun, eine Entscheidung zu treffen und müssen dabei mehrfach ihre eigenen Moralvorstellungen überdenken und teilweise über Bord werfen, denn jeder der Fahrgäste hat Leichen im Keller… oder im Kofferraum.

Nicht nur das Gremium, auch der Leser sieht sich mit seinen eigenen ethischen und moralischen Vorstellungen konfrontiert und sobald man glaubt eine eindeutige Entscheidung getroffen zu haben, reißt John Marrs das Ruder rum und lenkt die Geschichte erneut in eine andere Richtung. An mancher Stelle empfand ich die Plot-Twists ein wenig zu überladen, dafür hätte ich mir ein deutlicheres Charakterbuilding gewünscht, denn nicht jeder der Protagonisten wirkte für mich vollends ausgereift. Trotzdem ist und bleibt „The Passengers“ ein absoluter Pageturner, der spannend bis zur letzten Seite bleibt. Die deutliche Realitätsnähe wirkte teilweise beklemmend und beängstigend und besonders die Rolle der sozialen Medien war erschreckend. Denn während im Laufe der Geschichten immer mehr Geheimnisse und Lügen aufgedeckt werden, umso deutlicher zeigt sich, wie leicht sich die Menschen manipulieren und hinters Licht führen lassen.

" […] Wir schätzen unser Leben so gering, dass wir uns freiwillig der künstlichen Intelligenz unterwerfen, einer von Menschen geschaffenen Kraft, die weder Mitgefühl noch Sympathie kennt und zu keinem moralischen Urteil fähig ist. Wir haben der Menschheit ihre Menschlichkeit geraubt."

Fazit:

Trotz kleinerer Schwächen, ist „The Passengers“ ein lesenswertes Buch, welches sich sehr kritisch gegenüber künstlicher Intelligenz und den sozialen Medien äußert. Durch viele Perspektivenwechsel und Plot – Twist wird es zum wahren Pageturner und regt dabei dazu an, sein eigenes moralisches Handeln zu hinterfragen. Ich bin immer noch nachhaltig beeindruckt und das Buch hat mich in jedem Fall noch lange beschäftigt.

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