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Veröffentlicht am 02.09.2023

Sehr bedrückend und trieft vor toxischen Beziehungen

Cleopatra und Frankenstein
1

Dieses Buch ist für mich leider ein weiteres Beispiel, dass ein Buch, nur weil es Mainstream und berühmt auf Booktok ist, nicht unbedingt gut ist. Denn das ist es nicht. Obwohl es leicht zu lesen ist, ...

Dieses Buch ist für mich leider ein weiteres Beispiel, dass ein Buch, nur weil es Mainstream und berühmt auf Booktok ist, nicht unbedingt gut ist. Denn das ist es nicht. Obwohl es leicht zu lesen ist, musste ich vor allem gegen Ende Zeit nehmen, um wirklich darüber nachzudenken, warum jemand über Charaktere auf diese Weise schreibt.

Ich liebe es, über fehlerhafte und moralisch graue Charaktere zu lesen, weil sie mir in gewisser weise helfen, mich menschlicher zu fühlen. Das kann ich von diesem Buch jedoch leider nicht behaupten. Die Charaktere sind fast allesamt oberflächliche, privilegierte, pseudo-intellektuelle Roboter, die sich nur durch ihre Laster von den anderen unterscheiden. Beim Lesen habe ich mich oft gefragt wo man auf einen Haufen von so vielen kaputten Menschen trifft und was die Autorin dazu veranlasst hat DAS zu schreiben. Was mir anfangs noch gefiel entwickelte sich immer extremer in die toxische Richtung. Die Charaktere fühlten sich zum Ende hin immer mehr wie leere Hüllen an, die Sackgassenfreundschaften folgen, um die Leere zu füllen, für die sie ihre Kindheit verantwortlich machen, ohne jemals selbst Verantwortung zu übernehmen. Und das nicht einmal nach wirklich einschneidenden Ereignissen. Nichts veranlasst sie dazu, ein neues Bewusstsein zu erlangen, sie haben nur noch mehr Mitleid mit sich selbst. Dementsprechend ist (bis auf Eleanor und Santiago) wirklich jeder Charakter in diesem Buch unsympathisch. Nicht direkt zu Beginn, aber man steuert sehr schnell auf diesen Punkt zu.

Die Geschichte bleibt nicht bei Cleo und Frank, sondern weitet sich stark auf Nebencharaktere aus. Es wird unheimlich viel angesprochen, aber sehr wenig davon ausgeführt. Dadurch bleibt die Erzählung insgesamt eher flach. Das Buch lässt sich wie schon erwähnt wirklich flüssig und gut lesen, an einigen Stellen habe ich mich aber wirklich gefragt, was mit der Autorin los ist. Ich finde auch, dass es in dem Buch dringend eine Triggerwarnung geben sollte, da wirklich viele harte Themen angesprochen werden.

Ich bleibe deshalb insgesamt leider ziemlich enttäuscht zurück und kann das Buch nicht empfehlen. Ich wollte es wirklich mögen ...

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Perfekt zum Träumen

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
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Dieses Buch knüpft an die koreanische Mythologie an und ist perfekt zum Wegträumen. Die Geschichte ist total schön und man wird quasi in das Buch gezogen und befindet sich direkt mittendrin. Das Setting ...

Dieses Buch knüpft an die koreanische Mythologie an und ist perfekt zum Wegträumen. Die Geschichte ist total schön und man wird quasi in das Buch gezogen und befindet sich direkt mittendrin. Das Setting ist umwerfend schön und es macht total viel Spaß mit Mina zusammen die Unterwasserwelt/Geisterwelt zu erkunden.

Mina ist eine mutige junge Frau, die für ihre Liebsten einfach alles bereit ist zu opfern. Sie ist natürlich trotzdem nicht furchtlos und stößt auch an ihre Grenzen, was ich sehr sympathisch fand. Dennoch gibt sie nicht auf und setzt alles daran, den Fluch zu brechen. Auch die Nebencharaktere sind toll und man kann einige schnell ins Herz schließen!

Nicht so überzeugend fand ich die Lovestory zwischen Mina und X (Name wird aus Spoilergründen nicht genannt). Man kann sich sehr schnell denken um wen es sich handelt, wenn man das Buch liest. Mich konnte das kurze Intermezzo zwischen den beiden einfach nicht überzeugen, dass sie beide füreinander die einzig wahre Liebe sind. Ja, sie haben einiges zusammen erlebt und das schweißt zusammen, es gab aber ansonsten nur sehr wenig, was die beiden zusammen unternommen hätten.

Der Verlauf der Geschichte ist so geschrieben, dass man beim Lesen nie Langeweile empfindet. Zwar fand ich einige Dinge sehr vorhersehbar, das hat mich aber nicht extrem doll gestört. Die ganze Atmosphäre war einfach so schön und es passiert generell einfach immer genug.

Auch wenn mich die Auflösung am Ende nicht so überrascht hat, wie ich gehofft hätte, hat das Buch unglaublich viel Spaß gemacht und ich fand es sehr spannend mehr über die koreanische Kultur und die Mythologie zu erfahren. Ich kann das Buch eigentlich jedem empfehlen, der gerne Märchen oder YA-Fantasy liest.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Sehr toxisch, hat aber trotzdem Unterhaltungswert

Magnolia Parks
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Das Buch als schwierig zu bezeichnen ist quasi noch zu wenig. Es trieft nur so vor toxischen Beziehungen/Menschen. Es fühlt sich ein wenig wie Reality TV an. Hinterlässt also nicht unbedingt das beste ...

Das Buch als schwierig zu bezeichnen ist quasi noch zu wenig. Es trieft nur so vor toxischen Beziehungen/Menschen. Es fühlt sich ein wenig wie Reality TV an. Hinterlässt also nicht unbedingt das beste Gefühl. Es ist emotional recht missbräuchlich und auf eine unvorstellbare Art toxisch. Man kann es lesen, sollte sich aber vor Augen halten, dass es fiktiv ist und dies nie als eine gesunde Beziehung betrachtet werden sollte. Magnolia und BJ (interessante Namenswahl übrigens -hust-) ist es komplett egal, wen sie in ihre Situation verwickeln, sie haben keinen Respekt für die Gefühle von anderen.

Meiner Meinung nach sind Magnolia und BJ ein riesiges Wrack. Die Charaktere des Buches sind alle oberflächlich, toxisch füreinander, aber insgesamt ist das Endergebnis (leider?) trotzdem irgendwie eine unterhaltsame Geschichte. Ich kann es schwer erklären, man ist einerseits abgestoßen, andererseits will man aber weiterlesen und kann nicht "wegschauen". Das Buch ist also ein wenig wie ein Unfall.

Einige Menschen lieben das Buch, ich gehöre nicht dazu und bin ich mir nicht sicher, ob ich die Serie fortsetzen werde.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Leider sehr ereignislos

Die Einladung
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An Emma Clines Die Einladung habe ich leider so einiges auszusetzen. Es hat mich bis zum Ende frustriert.

300 Seiten lang treibt Alex auf Long Island von Person zu Person, nachdem sie von dem älteren ...

An Emma Clines Die Einladung habe ich leider so einiges auszusetzen. Es hat mich bis zum Ende frustriert.

300 Seiten lang treibt Alex auf Long Island von Person zu Person, nachdem sie von dem älteren Mann, mit dem sie zusammenlebte, rausgeschmissen wurde. Wir wissen nichts über ihre Vergangenheit, außer dass sie einem Typen namens Dom etwas Schlimmes angetan hat. Wir wissen nur, dass sie glaubt, wenn sie bis zum Labor Day durchhält, wird der ältere Mann sie wieder aufnehmen. Daher all das Herumlungern und Herumtreiben. Sie will nur die Zeit abwarten, bis sie zu ihrem Freund zurückkehren kann.

In der Zwischenzeit stellt sich heraus, dass Alex ein Wrack ist. Sie hat kein Zuhause, keine Arbeit, wenig Moral und ein ausgeprägtes Talent, ihre Persönlichkeit in viele verschiedene Frauentypen zu verwandeln. Das macht sie als Figur interessant und die Tatsache, dass sie keine Skrupel hat, zu lügen, zu betrügen und zu stehlen. Aber die emotionale Zerstörung, die sie hinterlässt, ist beunruhigend. Ihr Überleben steht an erster Stelle, alle anderen sind zweitrangig. Kein sehr sympathischer Charakter also.

Das Problem ist, dass in dem Buch nicht wirklich etwas passiert. Und obwohl mich etwas an Alex' katastrophalem Leben dazu brachte, weiterzulesen, habe ich nie aufgehört zu warten, dass endlich etwas passiert. Ich wartete und wartete und wartete ...

Und als dann der finale Höhepunkt kam, passierte wieder nichts, denn das Buch endete auf die abrupteste Weise, die möglich war. Das hat mich extrem frustriert zurückgelassen, weshalb ich das Buch leider nicht empfehlen kann

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Wohlfühlbuch mit toller Protagonistin

Das Glück der Geschichtensammlerin
1

Janice arbeitet als Reinigungskraft für mehrere Klienten, die alle ganz unterschiedlich sind. Unterschiedlich und jeder trägt ein kleines Päckchen oder eine Geschichte mit sich herum. Zum Beispiel ist ...

Janice arbeitet als Reinigungskraft für mehrere Klienten, die alle ganz unterschiedlich sind. Unterschiedlich und jeder trägt ein kleines Päckchen oder eine Geschichte mit sich herum. Zum Beispiel ist da die Witwe mit ihrem Sohn, deren Mann sich umgebracht hat und die seitdem ein Beerdigungsinstitut leitet. Ich fand es sehr spannend die ganzen Geschichten zu hören und die verschiedenen Charaktere kennenzulernen.

Ich habe Janice fast sofort ins Herz geschlossen. Sie kümmert sich um ihre Klienten und deren Geschichten, aber wir wissen nicht viel über Janice. Sie hat selbst ein tiefes, dunkles Geheimnis, das sie nicht mit anderen teilen will. Dies ist eine sehr charakterorientierte Geschichte und nicht sehr handlungsorientiert. Um ehrlich zu sein, ist dies eine leichte Lektüre, in der nicht viel passiert. Aber eigentlich habe ich diese Geschichte wegen der fehlenden Wendungen sehr geschätzt. Die Szenen zwischen Mrs. B. und Janice waren von trockenem Witz und Sarkasmus geprägt, was meiner Meinung nach zur Unterhaltung der Geschichte beitrug. Es handelt sich eindeutig um einen Roman, in dem es mehr um die Persönlichkeiten als um alles andere geht, was das langsamere Tempo des Buches noch verstärkt.

Man sollte also keinen absoluten Hammer erwarten, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Es ist ein Wohlfühlroman durch und durch mit einem sehr schönen Schreibstil.

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