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Veröffentlicht am 29.08.2021

Eine magische, aber nicht typische Internatsgeschichte

Emma und das vergessene Buch
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Emma Magdalena Morgenroth geht auf das Internat Stolzenburg, wo ihr Vater, ein überbehütender und leicht hypochondrischer Mann, der Direktor ist. Kurz nach Schuljahresbeginn findet Emma versteckt in einem ...

Emma Magdalena Morgenroth geht auf das Internat Stolzenburg, wo ihr Vater, ein überbehütender und leicht hypochondrischer Mann, der Direktor ist. Kurz nach Schuljahresbeginn findet Emma versteckt in einem Geheimfach in der Bibliothek ein Notizbuch, das als Tagebuch oder Chronik verwendet worden zu sein scheint. Die ersten Einträge stammen aus dem 17. Jahrhundert! Auf was ist Emma hier bloß gestoßen? Denn schnell stellt sie fest, dass alles, was sie in das Buch mit dem Faun auf dem Deckel schreibt, Wirklichkeit wird... Doch das ist nicht das einzige Geheimnis, dem Emma auf den Grund gehen will: Seit Kurzem ist Darcy de Winter wieder auf Stolzenburg, denn er sucht nach Hinweisen über seine vor vier Jahren verschwundene Schwester Gina. Schnell stellt sich heraus, dass auch sie Einträge in Emmas Buch verfasst hat... Ob das Buch des Faun wohl etwas mit Ginas Verschwinden zu tun hat?
Schon lange stand diese Geschichte auf meiner Lesewunschliste und nun konnte ich sie dank NetGalley also hörend rezipieren. Dass sie jedoch so düster und geheimnisvoll sein wird, hatte ich nicht erwartet. So ruhig und ab und an langatmig die Story auch anlief, so spannend und rasant nahm sie ihr Ende. Zwischenzeitig hat mich das Hörbuch wirklich gefesselt und ich habe fieberhaft mitgeraten.
Die Figuren sind – bis auf Emma und Darcy – etwas zu blass geblieben, finde ich. Aber darüber kann ich hinweg sehen, da sich im Verlauf der Geschichte ja herauskristallisiert, dass diese beiden storytragend sind. Einen Stern Abzug gibt es, da das Ende so gar nicht nach meinem Geschmack ist. Der Zauber der Geschichte geht zu sehr verloren gegen Ende hin, das hat mich sehr traurig gestimmt. Alles magisch-geheimnisvolle war dahin, leider.
Die Stimme von Lydia Herms fand ich allerdings zu kindlich für diese Geschichte. Emma klang wie eine 10jährige, nicht wie 16. So richtig glücklich war ich mit der Auswahl daher nicht. Manchmal fehlte es mir auch an Klangfarbe und Intonation bei der Unterscheidung der Figuren.
Trotz aller negativen Punkte hatte ich ein paar schöne Hörstunden mit Emma, dem Faun und dem vergessenen Buch, auch wenn der Titel mittlerweile anders lautet. ;)

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Noch düsterer, noch mehr Geheimisse, noch viele weitere magische Wesen!

Die Chroniken von Mistle End 2: Die Jagd beginnt
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Während die magischen Bewohner Mistle Ends den Jahreszeitenwechsel feiern, wird aus dem Archiv das Buch der verschollenen Pfade gestohlen, das alle geheimen Wege von und nach Mistle End verzeichnet. Wer ...

Während die magischen Bewohner Mistle Ends den Jahreszeitenwechsel feiern, wird aus dem Archiv das Buch der verschollenen Pfade gestohlen, das alle geheimen Wege von und nach Mistle End verzeichnet. Wer könnte ein Interesse daran haben, wenn nicht die Dornhexen und der Druidenjunge Crutch? Cedrik, Emily und Elliot verfolgen die Spur des Buches bis nach London und müssen bald herausfinden, warum es ihnen strengstens verboten ist, dort hin zu reisen: Die englische Hauptstadt ist Vampirgebiet und die Bewohner der schottischen Zufluchtsstätte sind dort nicht gern gesehen. Können die drei Freunde dennoch das Buch finden und ihr Zuhause beschützen?

Band zwei der Geschichte um den Druiden Cedrik entfernt sich diesmal etwas vom Setting des kleinen Ortes Mistle End und zeigt dem Leser, welche magischen Wesen außerhalb dieser sicheren Blase täglich um ihr Überleben in der Menschenwelt kämpfen. Der Fokus liegt hier nicht so sehr auf dem schottischen Dorf, sondern eher auf den Figuren und ihren Beziehungen zueinander. Besonders die Freundschaft zwischen Cedrik und den Zwillingen rückt dabei in den Vordergrund und es wird gezeigt, wie sehr sie sich vertieft hat. Der Einstieg in die Geschichte vollzieht sich etwas schleppend und an einigen Punkten zu langatmig, das Geschehen nimmt dann aber rasch Fahrt auf. Allerdings ist dieser Folgeband deutlich düsterer, gefährlicher, dramatischer und auch verlustreicher als sein Vorgänger. Die drei Magier und ihre Freundschaft müssen sich bewähren gegen alte Bekannte und neue Feinde, vergessene Geheimnisse und neuentdeckte Mysterien. Das Spannungslevel ist unerwartet hoch und konstant, besonders zum Ende hin.

So ganz mitreißen wie das erste konnte mich das zweite Buch dennoch nicht. Warum genau, kann ich gar nicht so gezielt festmachen. Wahrscheinlich, weil mir der Einstieg zu lang dauerte und das Entdecken von Cedriks Fähigkeiten zu oberflächlich und größtenteils ohne Hinterfragen blieb. Thematisch blieb Benedict Mirow sich aber treu: Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen und Selbstfindung steht Außenseitertum, Rachsucht und Zerstörung diametral gegenüber, so wie die zwei druidischen Gegenspieler der Geschichte. Auch die Einführung der neuen magischen Bevölkerungsgruppen gefiel mir im Großen und Ganzen – ebenso wie das Cover – ganz gut. Wohin das alles führen wird, muss Band drei zeigen.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Anders als erwartet...

Catacombia, Band 1: Abstieg in die Tiefe. Ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass 2022! (Spannendes Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahren)
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Sam ist 13 und lebt in einem Waisenhaus in New York. Über seine Herkunft und seine Eltern weiß er leider gar nichts und irgendwie fühlt er sich auch immer wieder fehl am Platze, so als gehöre er gar nicht ...

Sam ist 13 und lebt in einem Waisenhaus in New York. Über seine Herkunft und seine Eltern weiß er leider gar nichts und irgendwie fühlt er sich auch immer wieder fehl am Platze, so als gehöre er gar nicht in diese Welt. Sein Gefühl bekommt Bestätigung, als eines Tages bei Bauarbeiten an der U-Bahn Ruinen entdeckt werden, auf denen sich Schriftzeichen befinden – und eines sieht genau so aus, wie das Muttermal, das Sam auf seiner Brust trägt... Er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, wird aber nachts auf der Baustelle erwischt und gerät bei seiner Flucht in einen Schacht, der ihn immer weiter in das Erdinnere befördert. Als er schließlich das Ende erreicht, traut er seinen Augen kaum: Sam befindet sich in einer Stadt unter der Oberfläche, deren Architektur sich aus allen auf der Erde bekannten Stilen zusammensetzt, in der fliegende Fahrzeuge die Menschen transportieren und in der mittels des Gedankenfeuers viele Abläufe vereinfacht sind. Doch schon sehr schnell muss Sam feststellen, dass auch in dieser Gesellschaft nicht alles so friedlich ist, wie ihm vorgemacht wird: Eine religiöse Splittergruppe, die die Grimorga verehrt, bedroht die Stadt mit Terrorangriffen. Und Sam spielt dabei eine ausschlaggebende Rolle...

Ich war sehr gespannt auf die Geschichte rund um Catacombia und hatte mir grob vorgestellt, in eine Story im Stil von Susanne Collins Gregor-Reihe abzutauchen. Aber weit gefehlt! Catacombia hat mehr mit den Hunger Games gemeinsam als mit den Gregor-Büchern, wie ich schnell feststellen musste. Der Einstieg vollzieht sich recht harmlos und interessant, wird aber zusehends dramatischer und auch brutaler. Meiner Meinung nach ist es daher definitiv erst für ältere Kinder geeignet, ab zwölf oder – je nach Charakter – vielleicht sogar erst ab 14 Jahren. Zum einen auf Grund der Intrigen, der Gewalt und einiger Aussagen des Protagonisten diesbezüglich, die verstörend und verherrlichend wirken können, zum anderen da die Thematiken, die diese Geschichte beinhaltet, mit Erwachsenen besprochen und aufgearbeitet werden sollten. Diese Aspekte sind unter anderem: Mythologie, Religion, Glaube, Extremismus, Terrorismus, Gewalt, Gesellschaftsspaltung, Abgrenzung, Umbruch/Wandel, aber auch Freundschaft, Ehrlichkeit, ebenso wie weiterentwickelte Technologien, Potenzialnutzung und Magie.

Doch der Umstand, dass die Geschichte anders verlief als erwartet, ist nicht der Grund für den Punkteabzug. Zwei Aspekte haben mich an diesem Buch arg gestört:
1. Die Erzählung hat einfach zu viele Leerstellen! So viele Aspekte bleiben ungeklärt, die aber für mich und meinen Wissenshunger essenziell sind. Die Geschehnisse rund um Sams Eltern und die Jünger der Grimorga und der Mythos um Grimorga selbst wird kaum erwähnt; warum Sam gerade zu Ellas Eltern gegeben wird, wird nie aufgelöst; warum die noch in Ausbildung befindlichen Schüler der Akademie auf eine Oberflächenmission mitgenommen werden, wird nicht hinterfragt oder erklärt und es wird nie aufgelöst, woher die Lehrer immer sofort wissen, was geschehen ist – Telepathie? An diesen Leerstellen im Text stoße ich mich sehr und sie lassen die Geschichte für mich unvollständig, halbherzig und unrund erscheinen. Da dieses Abenteuer auf drei Bände ausgelegt ist, hätte ich mir doch etwas mehr ‚Füllstoff’ gewünscht, besonders in Bezug auf die Geschichte und Gesellschaft Catacombias.
2. Die Figurenentwicklung des Protagonisten Sam ist kaum nachvollziehbar und zu sprunghaft. Am meisten stört mich seine Abgebrühtheit der Gewalt gegenüber, die er plötzlich an den Tag legt. Zudem hinterfragt er kaum und nimmt zu viele Umstände einfach so hin. Das würde ich bei einem 13-jährigen, der endlich Antworten auf all die angestauten Fragen haben will, anders erwarten.

Trotz allem ist das Weltensetting spannend und kreativ umgesetzt. Einen großen Beitrag dazu leistet in jeden Fall das Cover! Es regt die Fantasie an und erschafft in Kombination mit den detailreichen Beschreibungen im Text einen ganz eigenen Kosmos. Eine weitere Frage bleibt allerdings ungeklärt: Warum „Catacombia“? Wo ist die Verbindung zu Katakomben? Vielleicht werden wir es im zweiten Band erfahren. Lesen werde ich ihn auf jeden Fall, denn Sams Abenteuer ist ohne Frage spannend. Und nun weiß ich ja auch, worauf ich mich einstellen muss.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Einstiegshilfe in die Welt der Hundeerziehung

Hundetraining mit Martin Rütter
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Vorab: Das Lesen dieses Buches ersetzt nicht den Besuch einer Hundeschule, besonders dann nicht, wenn man Ersthundebesitzer ist!
Das Jahr 2020 brachte uns ein neuartiges Virus und eine Flut an Neuhundebesitzern, ...

Vorab: Das Lesen dieses Buches ersetzt nicht den Besuch einer Hundeschule, besonders dann nicht, wenn man Ersthundebesitzer ist!
Das Jahr 2020 brachte uns ein neuartiges Virus und eine Flut an Neuhundebesitzern, die vor geschlossenen Hundeschulen saßen. Martin Rütter hat mit seinem Einführungsbuch zur Hundeerziehung also den richtigen Moment abgepasst – oder es vielleicht sogar gezielt deswegen herausgebracht. Denn eines kann dieses Sachbuch: Verständliche und knappe Anleitungen zum Zusammenleben mit einem Hund geben. Es räumt zudem mit den gängigsten Mythen rund um den Hund bzw. dessen Erziehung auf, findet aber auch klare Worte, wenn es zum Beispiel um die Vermenschlichung des Vierbeiners geht oder dass Hundetraining nur durch Konsequenz funktioniert. Außerdem werden in einem eigenen Kapitel Tipps zur Beschäftigung von Hunden gegeben, die den Trainingsalltag auf spielerische Weise etwas auflockern.
Ziel des Buches ist es, einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten des Hundetrainings zu geben und grundlegende Trainingsschritte zu vermitteln und anhand von Fotos zu verdeutlichen. Dabei steht die klare und verständliche Kommunikation mit dem Hund in einer partnerschaftlichen Beziehung im Vordergrund. Doch wie in der Kindererziehung gilt auch hier: Jedes Lebewesen ist individuell und benötigt auf das Individuum angepasste Methoden. Das Buch kann daher nur kleine Einblicke ermöglichen, es erfolgt also stets der Verweis auf das Hinzuziehen eines Trainers vor Ort.
Mir selbst kam leider das Thema Frustrationstoleranz zu kurz – ein Aspekt, mit dem sich besonders Junghundbesitzer häufig konfrontiert sehen. Auch war mir persönlich die Struktur des Buches zu unklar. Das ändert aber nichts an dem Wert der Informationen, die hier gegeben werden. Diese sind in typischer Rütter-Manier durch Beispiele aus seinem Traineralltag sehr bildlich dargestellt und erklärt. Wer eine Einführung in die Grundkommandos der Hundeerziehung sucht, wird hier fündig. Allerdings sollten Neuhundebesitzer zuvor verstanden haben, wie Hunde überhaupt kommunizieren. Denn dies bildet meiner Meinung nach die Grundlage einer guten und partnerschaftlichen Beziehung.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Der Abschluss der Legende um die Sonnenkriegerin

Lodernde Schwingen
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Alinas Pläne sind gescheitert, Ravka steht unter der Herrschaft des Dunklen und sie selbst befindet sich als Gefangene des Asketen in den unterirdischen Höhlen des Landes. Ihre einzige Hoffnung besteht ...

Alinas Pläne sind gescheitert, Ravka steht unter der Herrschaft des Dunklen und sie selbst befindet sich als Gefangene des Asketen in den unterirdischen Höhlen des Landes. Ihre einzige Hoffnung besteht nun darin, den Feuervogel und damit den dritten und letzten Kräftemehrer zu finden, um sich dem Dunklen in einer letzten, entscheidenden Schlacht zu stellen und Ravka endgültig von seiner schwarzen Magie zu befreien. Gemeinsam mit den letzten verbliebenen treuen Grisha gelingt Alina und Mal die Flucht. Doch bringt die Reise in ihre Vergangenheit wirklich die erhoffte Lösung?
Was für ein Abschluss dieser Trilogie! Es war unerwartet, spannend, logisch, aber in meinen Augen ein klein wenig zu unspektakulär und minimal enttäuschend. Aber darüber kann ich hinweg sehen, da die Auflösung einfach zu schlüssig war. Das Ende hätte ich tatsächlich etwas anders erwartet und so richtig anfreunden kann ich mich damit nicht, aber ich nehme es so hin.
Alinas charakterliche Entwicklung nahm in diesem letzten Band deutlich an Fahrt auf und sie gefiel mir nun wesentlich besser in ihrer reiferen, durchdachten und nicht mehr so ganz impulsiven Art. Mal hingegen hat sich kurzzeitig – wieder einmal – etwas selbst verloren, wurde aber am Ende seiner ihm von vornherein zugeschriebenen Rolle mehr als gerecht.
Alles in allem ist diese Trilogie eine wunderbare, in sich abgeschlossene Geschichte mit einer spannenden Story, vielfältigen Figuren, einem interessanten Weltensetting und ganz viel Magie – in jeglicher Hinsicht.
Ich bin nun sehr gespannt auf die Krähen-Dilogie und die Fortsetzung rund um meinen Lieblingscharakter, Tzar Nikolai von Ravka!

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