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Veröffentlicht am 14.06.2020

Spannender Thriller mit sympathischem Ermittlerduo

Möwentod
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Bei Elias Haller gehören die Thriller, die er schreibt, zu meiner „Pflichtlektüre“. So musste ich natürlich auch sein neuestes Werk „Möwentod“ lesen, welches mal nicht in Sachsen spielt, sondern an der ...

Bei Elias Haller gehören die Thriller, die er schreibt, zu meiner „Pflichtlektüre“. So musste ich natürlich auch sein neuestes Werk „Möwentod“ lesen, welches mal nicht in Sachsen spielt, sondern an der Ostsee, genauer in Stralsund und Umgebung. Da mir diese Gegend nicht unbekannt ist, freute ich mich umso mehr auf dieses Buch und wurde auch nicht enttäuscht.

In diesem Thriller ermitteln Kriminalhauptkommissarin Greta Silber und ihr Kollege, Kriminalhauptkommissar Hardy Finkel, in einem Fall, der zu Beginn recht harmlos und relativ schnell lösbar scheint, sich aber zu einer großen Herausforderung entwickelt, da irgendjemand das Lösen des Falles mit allen Mitteln zu verhindern versucht.

Es ist der zweiter Fall des sympathischen Ermittlerduos von Elias Haller. Der erste Band „ Küstenstill“ erschien im Juli 2019 im Verlag Edition M. Auch ein dritter Band ist schon in Planung und erscheint schon im August diesen Jahres.

Zu Beginn des Buches war ich mir noch nicht sicher, was ich von der Handlung halten sollte und ob mich diese überzeugen konnte. Es geht relativ ruhig mit der Tod der Privatdetektivin Paulina Münzner los, die in einem Motelzimmer aufgefunden wird. Man denkt als Leser auch erst mal, ok, Thriller trifft es noch nicht wirklich, denn der Thrill fehlt noch etwas nach den ersten Seiten. Das bin ich von Elias Haller anders gewohnt. Doch liest man weiter, wird einem dann auch schnell die Spannung geboten, die man vom Autor kennt und einen dann das Buch nur noch schwer aus der Hand legen lässt. Diese Spannung kann Elias Haller dann auch kontinuierlich über die gesamte Handlung halten. Dafür sorgen zahlreiche Wendungen und Überraschungen im Buch. Wer schon Werke des Autors kennt, weiß, dass sich hinter dem Plot, der auf dem Klappentext steht, etwas viel komplexeres steckt und man erstaunt ist, was für eine großartige Geschichte sich der Autor da wieder ausgedacht hat.
Dementsprechend konnte ich meine eigenen Versuche, dem Täter auf die Spur zu kommen, schnell beiseitelegen und verwerfen. Das gefällt mir besonders gut bei den Büchern des Autors. Die Auflösung des Falles bekommt der Leser erst spät am Schluss präsentiert, somit bleibt die Spannung das ganze Buch über erhalten. Wer liest schon gerne ein Buch bis zur letzten Seite, wenn der Täter 100 Seiten vor Ende bekannt ist? Ich nicht….

Da ich schon den ersten Band der Reihe gelesen habe, waren mir die Hauptfiguren natürlich vertraut. Man kann die Bände aber gut unabhängig voneinander lesen, da sie von der Handlung her in sich abgeschlossen sind.

Die beiden Hauptprotagonisten Greta Silber und Hardy Finkel sind gut vom Autor ausgearbeitet, haben sich weiter entwickelt und konnten mich wieder voll überzeugen. Die anderen Figuren im Buch hatten zwar nicht so viel Tiefgang, für die Geschichte war es aber vollkommen ausreichend. Im Nachhinein musste ich feststellen, dass es einige versteckte Hinweise in Bezug auf die Lösung des Falles gab, wenn man sich die Figuren näher betrachtet hat. Und da ich mir Notizen beim Lesen des Buches gemacht habe, erscheint so manche Darstellung einer Figur später nachvollziehbar.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und zieht den Leser in seinen Bann. Da die Kapitel kurz sind und die Perspektive, aus der geschrieben wird, immer wechselt, bekommt die Handlung auch schnell Fahrt und der Spannungsbogen steigt und steigt bis zum Showdown, mit dem man so nicht rechnet als Leser. Am Ende bleiben keine Fragen offen, der Leser ist aber wieder mal geflasht, welche Geschichte Elias Haller da wieder ausgearbeitet hat.

Auch wenn ich zu Beginn des Buches noch skeptisch war, habe ich mich mit „Möwentod“ wunderbar unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den dritten Band der Reihe um das sympathische Ermittlerduo.



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Veröffentlicht am 13.06.2020

Gelungenes Debüt

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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In Washington D.C. wird in einem Käfig die Tochter eines Senators gefunden. Der Täter hat die junge Frau verdursten lassen. Bei dem einen Opfer bleibt es aber nicht. Daher wird das FBI hinzugezogen und ...

In Washington D.C. wird in einem Käfig die Tochter eines Senators gefunden. Der Täter hat die junge Frau verdursten lassen. Bei dem einen Opfer bleibt es aber nicht. Daher wird das FBI hinzugezogen und Special Agent Sayer Altair, die nicht nur FBI- Agentin sondern auch Neurowissenschaftlerin mit Spezialisierung auf Hirnfoschung von Serientätern ist, ermittelt mit einem Team unter Hochdruck, denn der Mörder ist mit seinem Werk noch lange nicht fertig…..
Der Thriller „ Der Todeskäfig“ ist der Debütroman der Autorin Ellison Cooper.
Die Autorin arbeitete beim Washington D.C. Public Defender Service als Mordermittlerin und hatte so natürlich auch für ihr Buch einen perfekten Einblick in das System der Kriminaljustiz. Zudem ist es gewiss kein Zufall, dass die Hauptfigur des Buches Neurowissenschaftlerin ist. Spezialisierte sich die Autorin doch auf kulturelle Neurowissenschaften und Archäologie. Dies bekommt der Leser auch durch fundierte wissenschaftliche Erklärungen, eingebettet in die Handlung, zu spüren.
Ich fand das Buch einen gelungenen Auftakt einer Reihe um die FBI Agentin Sayer Altair. Es umfasst fast 500 Seiten und erschien im August 2018 im Ullstein Taschenbuch Verlag.
Mittlerweile gibt es schon den Folgeband von ihr mit dem Titel „ Knochengrab“, welcher ebenfalls bei Ullstein Taschenbuch Verlag im Dezember 2019 erschienen ist. Dieses Buch habe ich aber leider noch nicht gelesen. Dennoch sind die Fälle in sich abgeschlossen und somit gut getrennt zu lesen.
Special Agentin Sayer Altair ist eine Hauptprotagonistin, die einige Schicksalsschläge in ihrem Leben ertragen musste. Ihr Verlobter kam im Dienst ums Leben und Ihre Eltern sind beide tot. Zudem ist es einigen Kollegen ein Dorn im Auge, dass sie ihre beruflichen Karriere ziemlich steil erklommen hat – steiler als manch männlicher Kollege. Dementsprechend hat sie es nicht so leicht in ihrem Beruf. Ich fand die Hauptfigur des Buches durchweg sympathisch und gut von der Autorin dargestellt. Natürlich wurde das persönliche Schicksal von Sayer schon etwas überdramatisiert, aber mich hat das nicht wirklich gestört. Eher ist ihre Vergangenheit der Grund ihres heutigen Umgangs mit Kollegen und prägt ihre starke Persönlichkeit, die sich daraus entwickelt hat.
Auch die anderen Protagonisten fand ich authentisch und detailliert von der Autorin dargestellt, allen voran ihr Partner in dem Fall, Special Agent Vik Deveraux. Auch wenn diese nicht so stark polarisierten und charakteristisch nicht so tiefgründig ausgearbeitet waren wie die Hauptfigur, gab es im Buch keine Figur, mit der ich ein Problem hatte.
Der Thriller ist von der ersten Seite an absolut spannend geschrieben und ich hatte das Buch in nur wenigen Tagen gelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz, was ebenfalls für Geschwindigkeit im Lesefluss sorgte. Außerdem schaffte es die Autorin durch manch überraschte Wendung im Buch den Leser bei der Stange zu halten. Falsche Fährten bei der Suche nach dem Mörder, geschickt von Ellison Cooper gelegt, taten ihr übriges, um das Buch nicht zur Seite legen zu können.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen, so dass einem die knapp 500 Seiten nicht wirklich als so viele vorkamen.
Als Fan von Thriller kann ich bei diesem Buch sagen, dass der Charakter des Genre Thriller von der Autorin im Buch voll und ganz erfüllt wurde.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger. Der ist aber so gut konstruiert, dass man als Leser für diesen Fall nicht mit offenen Fragen zurück bleibt. Es ist eher das „amuse gueule“ für den Folgeband der Reihe, den man wahrscheinlich nach diesem Buch unbedingt auch lesen muss.
Für mich war das Buch ein Thriller, wie ich ihn gerne lese und der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Absolute Leseempfehlung

Versuchung zum Aperitif
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Das Buch „Versuchung zum Aperitif“ ist der 5. Band der „Diesmal für immer „-Reihe von Catherine Bybee. Es erschien im Mai diesen Jahres im Montlake-Verlag und umfasst fast 400 Seiten.
Sasha Budanov ist ...

Das Buch „Versuchung zum Aperitif“ ist der 5. Band der „Diesmal für immer „-Reihe von Catherine Bybee. Es erschien im Mai diesen Jahres im Montlake-Verlag und umfasst fast 400 Seiten.
Sasha Budanov ist eine junge Frau, die als Bodyguard arbeitet. Als Jugendliche lebte sie in einem privaten Bildungsinstitut namens „Richter“, welches militärisch geprägt ist und die Schüler nicht nur in klassischen Fächern wie Mathematik oder Chemie unterrichtet, sondern ihnen auch Kampfsport beibringt und sie lehrt, potentielle Gegner auszuschalten. Bevorzugt werden im Institut schwer erziehbare Kinder reicher Eltern aufgenommen.
Nach 8 Jahren kehrt Sasha an das Institut zurück, um über ihre weitere Zukunft nachzudenken. Eine Familie hat Sasha nicht und auch Freunde, auf die sie sich blind verlassen kann, kann die junge Frau an einer Hand abzählen. In einer Bar lernt Sasha den verführerischen AJ Hofmann kennen. Dieser ist auf der Suche nach dem Mörder seiner Schwester, die ebenfalls Absolventin an dem Institut war. Mit Hilfe von Sasha versucht er, die Geheimnisse, die es im Institut schon viele Jahre gibt, aufzudecken und so den Mörder zu finden. Dass sie sich dabei auf gefährliches Terrain begeben und sich den Unmut einiger mächtigen Personen zuziehen, ahnen beide noch nicht……
Die Vorgängerbände diese Reihe kannte ich nicht und so war ich überrascht, was hier auf mich zukommt, zumal ich mich beim Lesen des Klappentextes und aufgrund des Covers auf einen Liebesroman eingestellt hatte. Doch ich sollte hier eines besseren belehrt werden. Gelesen habe ich dann ein Buch, was mich von Beginn an fesselte. Ein Buch, was mir spannende Stunden beschert hatte und mich, wie seit langem nicht mehr, nachts nicht hat schlafen lassen, weil ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die fast 400 Seiten hatte ich dann in wenigen Tagen gelesen und hätte mir gern noch ein paar Hundert Seiten mehr von der Geschichte gewünscht.
Sasha Budanov ist die Hauptprotagonistin des Buches und war mir von Beginn an sehr sympathisch und authentisch. Geprägt von ihrer Vergangenheit traut sie erst mal grundsätzlich keiner Person über den Weg und lässt auch niemanden emotional an sich heran – von einer Beziehung ganz zu schweigen.
„Lass niemanden wissen, was du tust und erst recht nicht wissen, was du denkst“ ( Position 456 im Buch )
Sie kennt es nicht, anderen Menschen zu vertrauen und merkt selbst nicht, dass sie eigentlich Freunde hat, die für sie sterben würden. Dafür weiß sie genau, was sie kann und sie war während ihrer Ausbildung am Institut die Beste ihres Jahrgangs. Aber Intelligenz und Cleverness sind nicht alles im Leben einer Frau und Sasha muss sich gestehen, dass sie emotional nicht so unnahbar ist wie sie tut und sie sich tief in ihrem Inneren auch nach Liebe und Zärtlichkeit sehnt. One Night Stands sind zwar befriedigend, aber eben nur für eine Nacht und nicht für ein ganzes Leben.
Der Mann, der Sasha zeigt, was es heißt, zu vertrauen und zu lieben, ist AJ. Der junge Mann kommt aus reichem Haus, verdient aber mit dem Diebstahl von Autos nebenbei sein Leben. Zu seinen Eltern hat er kein gutes Verhältnis. Er möchte den Tod seiner Schwester aufklären und hofft, über Sasha an Informationen zu kommen. Was zuerst nur Mittel zum Zweck ist, wird schon bald eine prickelnde Beziehung zweier Menschen, die eigentlich nicht auf der Suche danach waren – am wenigsten Sasha. AJ konnte mich in der Geschichte ebenso überzeugen, auch er wurde authentisch von der Autorin dargestellt.
Die 34 Kapitel des Buches sind voller Spannung. Von Beginn an hat mich die Geschichte gefesselt, nie hatte ich das Gefühl, die Autorin zieht die Geschichte in die Länge mit nichtssagenden Passagen, um die Seiten zu füllen. Auch, wenn in den Vorgängerbänden Sasha schon eine Rolle spielt, hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, das mir etwas an Informationen fehlte oder ich mit unbeantworteten Fragen zurück gelassen wurde.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig zu lesen und die Seiten fliegen einfach nur so dahin beim umblättern. Für mich war es eine willkommene Abwechslung und wenn ich es recht bedenke, mein bisheriges Lese-Highlite dieses Jahr. Das Buch bekommt von mir eine absolute Leseempehlung.


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Veröffentlicht am 19.05.2019

Gelungene Fortsetzung

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung
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Es geht weiter auf der Alm im Weberdorf Laichingen. Petra Durst Benning schafft es auch im Folgeband der Fotografinnen Saga „ Die Fotografin- Zeit der Entscheidung“ den Leser mit der Geschichte um Mimi ...

Es geht weiter auf der Alm im Weberdorf Laichingen. Petra Durst Benning schafft es auch im Folgeband der Fotografinnen Saga „ Die Fotografin- Zeit der Entscheidung“ den Leser mit der Geschichte um Mimi Reventlow zu fesseln.

Ein halbes Jahr mussten sich die Fans der Erfolgsautorin gedulden, um zu erfahren, wie das Leben im Dorf Laichingen weitergeht. Band 1“Die Fotografin- Am Anfang des Weges“ erschien im September 2018 im Blanvalet Verlag und seit April 2019 gibt es nun den Nachfolgeband. Weitere Bände sind laut Autorin in Planung und das ist auch gut so. Schließlich ist die Geschichte um die Fotografin Mimi Reventlow noch lange nicht zu Ende.

Im zweiten Band kümmert sich Mimi auch weiterhin um ihren schwerkranken Onkel Josef und verdient neben der Pflege ihres Onkels im Fotoatelier Geld, um das Leben für sich und ihn finanzieren zu können.
Doch es geht in diesem Buch nicht nur um die Geschichte von Mimi, der jungen Fotografin, sondern auch um die einiger Laichinger Dorfbewohner, die man auch schon im ersten Band intensiver miterleben durfte. Mimi hat mit ihrem Auftauchen im Weberdorf für einigen Trubel und Umdenken gesorgt, vor allem bei der Jugend im Dorf. So ermöglicht sie mit ihren Kontakten, dass sich so manch junger Laichinger seinen Traum vom Leben erfüllen kann und eben nicht traditionell in der Weberei eine Ausbildung beginnt – sehr zum Missfallen des Webereibesitzers Gehringer. Der versucht nun auf seine Weise, Mimi in ihrem Tun und Handeln zu kontrollieren, was ihm aber nur bedingt gelingt.

Auch Johann, der am Ende des ersten Bandes ins Dorf zurück gekehrt ist, arbeitet nun für Gehringer in der Weberei. Aber ist er wirklich wegen Mimi nach Hause zurück gekehrt oder gab es da noch andere Gründe?

Beim Lesen des Buches bekommt man erneut einen guten Einblick, wie hart das Leben der Weber zu damaliger Zeit war. Die Männer schuften bis zu 12 Stunden in der Weberei. Arbeitsschutz und Arbeitszeitgesetze gab es damals noch nicht und so waren die Bedingungen, unter denen die Arbeiter in der Weberei an den Webstühlen saßen, eigentlich unzumutbar. Die Frauen der Weber hatten sich von früh bis spät um den Haushalt, die Kinder und die Felder zu kümmern und abends saßen sie noch an Näharbeiten für die Weberei und bestickten Kissen und Decken. Zum Leben reichte das Geld jedoch trotzdem kaum. Mimi ist da mit ihrem Beruf als Fotografin sehr privilegiert und bekommt, als sie Eveline einmal bei der Feldarbeit begleitet, einen bleibenden Eindruck, was die Weberfrauen tagtäglich leisten müssen.

Petra Durst Benning ist es auch mit diesem Band wieder gelungen, den Leser in eine berührende Geschichte eintauchen zu lassen und auch hier fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Von der ersten bis zur letzten Seite schafft es die Autorin, Spannungselemente in die Geschichte einzubauen und so dafür zu sorgen, dass man das Buch einfach nur immer weiter lesen möchte.

Ihrem Schreibstil blieb sie auch in diesem Band treu, das Buch ist flüssig zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Die Protagonisten, die man ja schon aus Band 1 kannte, entwickelten sich fast alle weiter und waren authentisch dargestellt.

Mir hat der zweite Band wie schon der erste sehr gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung der Geschichte von Mimi Reventlow.



Veröffentlicht am 23.10.2017

Vorhersehbar und mit Schwächen

Ich komm dich holen, Schwester
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„Ich komm dich holen, Schwester“ ist ein Thriller, der auf der ebook Plattform Wattpad ein Millionen Publikum begeisterte. Auf Wattpad kann man sich als Leser bzw. Autor registrieren und seine geschriebenen ...

„Ich komm dich holen, Schwester“ ist ein Thriller, der auf der ebook Plattform Wattpad ein Millionen Publikum begeisterte. Auf Wattpad kann man sich als Leser bzw. Autor registrieren und seine geschriebenen Geschichten auf der Plattform veröffentlichen bzw. als Leser diese lesen und anschließend bewerten. Das Buch „Ich komm dich holen, Schwester“ stammt aus der Feder von Kelly Anne Blount und ist nach dem Erfolg auf Wattpad im Loewe Verlag im Oktober 2017 erschienen.

Es geht um die junge Frau Abriana, die von einer Internet Bekanntschaft zum Essen eingeladen, aber bevor es dazu kommt, gekidnappt und in eine Hütte verschleppt wird. Abriana kennt ihren Peiniger nicht wirklich und ahnt, dass sie hier einen großen Fehler gemacht hat, sich so unbedarft mit diesem Easton zu treffen. Easton verhält sich sehr merkwürdig Abriana gegenüber. Auf der einen Seite droht er sie umzubringen, wenn sie nicht tut, was er sagt, auf der anderen Seite ist er fast fürsorglich zu ihr und entschuldigt sich für sein Verhalten bei Abriana. Nach einigen Telefonaten zwischen Easton und einer unbekannten Person, die Abriana mithört, ist ihr klar, dass da mehr hinter ihrer Entführung steckt und Easton nicht der Mann ist, der er vorgibt, zu sein. Doch wer könnte Abriana nach dem Leben trachten?

Das Buch mit seinen knapp 200 Seiten habe ich in einer Nacht gelesen. Trotz einiger Kritikpunkte kann man das Buch irgendwie nur schwer aus der Hand legen. Was mich am meisten gestört hat, muss ich sagen, war der Schluss des Buches. Hier muss der Leser zwischen den Zeilen lesen, um zu erfahren, wer…….ich kann an dieser Stelle nicht mehr schreiben ohne zu spoilern. Mein erster Gedanke war ja, dass es eine Fortsetzung des Werkes gibt, aber dem ist leider nicht so. Also bleibe ich als Leser hier doch ein wenig unbefriedigt zurück, was das Ende des Buches betrifft.
Es gibt einige Szenen im Buch, über die der Leser stolpert, die absolut zurecht gebogen sind. Um nur eine näher zu erläutern: Da springt im Sonnenuntergang eine Person mit Tauchermaske in einen See, in dem sie Tage zuvor Beweismaterial hineingeworfen hat und findet diese doch tatsächlich wieder? Sorry, das funktioniert überhaupt nicht.

Etwas unglücklich gewählt ist auch der Titel des Buches. Weiß der Leser doch sehr schnell, mit wem er es hier zu tun hat als Täter. Man kommt zwar auch beim Lesen zeitnah auf den Täter, aber muss man denn gleich mit der Nase darauf gestoßen werden?
Die Charaktere sind nicht sehr tief ausgearbeitet, richtige Sympathiepunkte hatte keiner der Protagonisten bei mir.

Die Handlung ist trotzdem spannend, obwohl die Handlung vorhersehbar ist. Es geht im Buch nicht darum, den Täter zu finden, sondern eher um die Frage, ob und wann dieser denn entlarvt und von der Polizei geschnappt wird.

Die Kapitel sind kurz und immer aus wechselnder Perspektive der Protagonisten geschrieben, was dem Buch zusätzlich Spannung verleiht.

Alles in allem ist es eine spannende, unterhaltsame Lektüre, den Hipe auf der ebook Plattform Wattpad kann ich aber dennoch nicht wirklich nachvollziehen.