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Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich in den Bann gezogen...

Herzvirus
1

Eine junge Frau muss von ihrer Mutter Abschied nehmen .Nach deren Tod räumt sie ihre Sachen und reist 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.
Aufgewachsen ohne Vater, mit 2 Brüdern ,war ihre Kinder- und ...

Eine junge Frau muss von ihrer Mutter Abschied nehmen .Nach deren Tod räumt sie ihre Sachen und reist 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.
Aufgewachsen ohne Vater, mit 2 Brüdern ,war ihre Kinder- und Jugendzeit geprägt von der Zuwendung ihrer Mutter.Diese war sehr liebevoll, doch sie ging auch sehr unkonventionell mit ihren Kindern um. Egal ob die Feuerwehr an einer Geburtstagsfeier auftaucht,weil die Mutter ihren Kindern erlaubt mit Feuer zu spielen, oder in Gedanken Briefkästen in die Luft sprengt...das Leben der Familie ist sehr bunt. Und wird gleichzeitig auch beeinflusst von den Zwängen,wie die Kontrollsucht ob der Herd ausgeschaltet ist oder die Angst vor Keimen der Mutter.

Die Geschichte um die Protagonistin, die das ganze Buch über nicht mit dem Namen angesprochen wird, hat mich in den Bann gezogen.Was mit einer glücklichen Kindheit beginnt , gipfelt schlussendlich in einem unvorhersehbaren Höhepunkt. Die Geschichte ist so gestaltet, dass Erinnerungen, Episoden aneinander gereiht wurden,dass in rascher Reihenfolge und meist ohne erkennbaren ,roten Faden die Geschichte der Familie erzählt wird. Nach und nach begreift man als Leser, dass die Protagonistin zwar eine liebevolle doch auch schwierige Kind und Jugendzeit hatte.
Der Schreibstil ist abgehackt, kurz und eher detailarm. Da die Geschichte in der Schweiz spielt ,werden ab und zu Ausdrücke in Schweizer Dialekt wie beispielsweise "gstabig" benutzt.Teilweise werden die Namen der Dörfer mit A. oder S. bezeichnet...hat mich etwas gestört....die Autorin hätte ja auch fiktive Namen einsetzen können.
Eine fesselnde Geschichte, die mir persönlich etwas zu arm an Details war. Gerne hätte ich mehr über die Protagonistin, wie Namen und jetzige Lebensumstände erfahren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich enttäuscht

Und ein ganzes Jahr
1

Willem kan den Tag in Paris und Allyson nicht vergessen und macht sich auf die Suche nach ihr. Dabei geht er auch nach Indien und trifft sich mit seiner Mutter Yael, mit der er praktisch keinen Kontakt ...

Willem kan den Tag in Paris und Allyson nicht vergessen und macht sich auf die Suche nach ihr. Dabei geht er auch nach Indien und trifft sich mit seiner Mutter Yael, mit der er praktisch keinen Kontakt mehr hat. Was hat er erlebt während diese ihn ebenfalls verzweifelt gesucht hat?

Dieses Buch ist nicht etwa, wie viele Leser denken, die Fortsetzung von "nur ein Tag"...sondern die Geschichte aus der Sicht von Willem.Wobei auch das meiner Meinung nicht ganz richtig ist. Genauer wäre: Willems Leben aus seiner Sicht während Allyson ihn sucht.Denn die Suche nach " Lulu " ist das Thema ganz am Anfang des Buches .Und dieser Teil liess sich auch am flüssigsten lesen.Was danach kam ,kann ich eigentlich nur als plätschernde Handlung betiteln. Willem ist zu Besuch bei seiner Mutter, die Beziehung mit ihr wird gestreift, doch leider nichts was wirklich in die Tiefe geht.Hier hatte ich das Gefühl,dass die Autorin Seiten füllen musste um ein ordentlich dickes Buch hinzukriegen.
Was ich an dem ersten Teil noch sehr geschätzt habe:eine romantische Liebesgeschichte bei der man sich fragt, ob die beiden zusammen kommen werden,ist hier in diesem Buch leider nicht mal mehr vorhanden.
Enttäuschend!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Novelle!

Memory Wall
1

Die 74 jährige Alma Konachek lebt in einem Vorort von Kapstadt.Sie ist seit dem Tod ihres Mannes Harold auf die Hilfe ihres Hausangestellten Pheko angewiesen, denn sie leidet an Demenz. Eines nachts brechen ...

Die 74 jährige Alma Konachek lebt in einem Vorort von Kapstadt.Sie ist seit dem Tod ihres Mannes Harold auf die Hilfe ihres Hausangestellten Pheko angewiesen, denn sie leidet an Demenz. Eines nachts brechen 2 Männer in ihr Haus ein und versuchen herauszufinden wo sich das kostbare Fossil, das ihr Mann gefunden hat, befindet.

Diese Geschichte wird als Novelle eingeordnet, scheint mir jedoch auch ein Krimi zu sein...oder zumindest eine Geschichte mit Krimi Elementen..Sie erzählt eindrücklich die Krankheit Demenz und wie sich ein Mensch verändert, wenn er mit dieser Diagnose leben muss. Da die Story immer wieder sowohl das Leben der 74 jährigen Alma, wie auch die Vergangenheit in der sie 24 Jahre alt ist, beleuchtet, erkennt man deutlich den geistigen Verfall. Sehr nachdenklich hat mich die Idee gemacht, dass man Erinnerungen auf Kassetten speichern könnte und bei Bedarf die vergangenen, schönen Momente im Leben zurückholen kann.
Ebenfalls hat die Archäologie und das Zusammenleben von Schwarz und weiss, reich und arm einen hohen Stellenwert in diesem Buch.
Ich brauchte eine Weile, bis ich "hinter das Prinzip" der Erzählform, das Wechseln (und der Grund dafür) der verschiedenen Zeiten kam.Daher musste ich mich einlesen,das Gelesene wiederholen und sehr konzentriert lesen.
Mir hat der Schreibstil sehr gefallen,denn er ist präzise, auf den Punkt gebracht ohne unnützes Geschwätz und lässt sich sehr flüssig lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Laue Geschichte!

Remember Mia
0

Estelle ist verzweifelt. Ihre 7 Monate alte Tochter Mia ist über Nacht aus der Wohnung verschwunden. Es hat weder einen Einbruch gegeben, noch hat Estelle etwas bemerkt. Ihr Mann Jack,der beruflich einige ...

Estelle ist verzweifelt. Ihre 7 Monate alte Tochter Mia ist über Nacht aus der Wohnung verschwunden. Es hat weder einen Einbruch gegeben, noch hat Estelle etwas bemerkt. Ihr Mann Jack,der beruflich einige Zeit weg war, gibt ihr die Schuld am Verschwinden von Mia.Er hatte schon lange das Gefühl, dass Estelle mit ihrer Mutterrolle total überfordert war...dazu war Mia noch ein Schreibaby.
Er steckt Estelle in eine psychiatrische Klinik, um über das Geschehene Klarheit zu bekommen.

Das Thema von dieser Geschichte hat mich sofort angesprochen. Ich habe Spannung erwartet und eine Mutter, die für die Wahrheit kämpft.
Was ich bekommen habe ist eine Mutter, die in der ersten Hälfte weinerlich und vor sich hin brabbelnd immer wieder betont, wie schlecht sie sich fühlt. Das Buch ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Estelle geschrieben und alles dreht sich um ihre Psychosen, ihren Gedächnisverlust und ihr Leben. Die ersten 120 Seiten von Spannung keine Spur,die Geschichte liest sich eher wie ein medizinischer Führer über Amnesie und Psychosen. Langatmige Gefühlsausbrüche und wenig Handlung herrschen in diesem Teil vor.
Ab der Hälfte wird das Ganze leider so vorhersehbar,dass ich mir den eigentlich hätte sparen können. Da ich trotzdem weiter gelesen habe, habe ich dann doch noch Estelle erlebt, wie sie ,welch Wunder, ihre Depressionen oder was auch immer ,abstreift und gekonnt auf die Suche nach ihrem Kind geht. Hier habe ich leider auch die Spannung vermisst, da die Identität des Täter /Entführers vorhersehbar ist.
Der Schreibstil ist im ersten Teil sehr hölzern, mit Gedankensprüngen, die ich nicht nachvollziehen konnte.
Zudem waren mir die Figuren nicht sympathisch. Estelle, die von der weinerlichen ,überforderten Mutter plötzlich zu einer Art Privatdetektivin mutiert ...ob das authentisch ist?
Und dann Jack, Estelles Mann und Mias Vater :Hölzern ,überheblich und arrogant!
Schade, habe einen Thriller erwartet und eine etwas laue Geschichte gelesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dünnes Buch

Das Mädchen mit dem Fingerhut
0

Ein kleines Mädchen ...ganz allein in einem fremden Land!Die kleine Yiza wird aufgegriffen und in ein Heim gebracht. Dort büxt sie zusammen mit zwei Jungen, Schamham und Aidan, aus. Die drei Kinder schlagen ...

Ein kleines Mädchen ...ganz allein in einem fremden Land!Die kleine Yiza wird aufgegriffen und in ein Heim gebracht. Dort büxt sie zusammen mit zwei Jungen, Schamham und Aidan, aus. Die drei Kinder schlagen sich durch die fremde Welt und versuchen mit Diebstählen , und Einbrüchen zu überleben.

Eines vorneweg:Das Buch ist eher ein Büchlein. Mit 139 Seiten sehr dünn und eher gross gedruckt. Das Cover ähnelt beim Fühlen sehr rauem Zeichnungspapier und das Bild, des kleinen Mädchens sieht aus wie eben erst darauf gemalt.
Der Schreibstil ist klar, einfach gehalten und durch das Fehlen der direkten Rede ähnelt die Geschichte einer Erzählung.
Die aktuelle Thematik der Flüchtlingskinder hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht. Wie die kleine Yisa gibt es wohl momentan tausende Flüchtlingskinder, die sich alleine in einem fremden Land und ohne die Sprache zu beherrschen, durchschlagen müssen.
Das Motiv , warum die Kinder aus dem Heim türmen, blieb mir zwar schleierhaft, dafür ist die Flucht sehr genau und detailliert beschrieben.
Das Ende ist unerwartet und für mich nicht unbedingt befriedigend ...lässt es doch viel Raum für Spekulationen.