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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2016

Hier lernt man die Opfer vor dem Tod kennen...

Kontrolle. Macht. Tod.
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Junge Frauen werden entführt und ermordet , dem Täter geht es um Macht ! Die Ermittler tappen im Dunkeln...
Privatdetektiv Molden wird von Ruth Bodenkamp engagiert. Ihr Sohn Jürgen wurde durch einen anonymen ...

Junge Frauen werden entführt und ermordet , dem Täter geht es um Macht ! Die Ermittler tappen im Dunkeln...
Privatdetektiv Molden wird von Ruth Bodenkamp engagiert. Ihr Sohn Jürgen wurde durch einen anonymen Anrufer beschuldigt die Frauen umgebracht zu haben.Dies entpuppt sich als haltlos und Jürgen wird wieder frei gelassen. Nun soll Molden den anonymen Anrufer identifizieren, damit er zur Rechenschaft gezogen werden kann.Doch Molden hat auch privat einiges am Laufen. Er lernt die verheiratete Greta kennen und ist hin und weg.

Erst mal zur Ausstattung des Buches . Das Cover gefällt mir sehr und das Buch wirkt durch die rot gefärbten Seiten edel. Zudem ist das Papier, die Seiten , dicker als normal, was sehr hochwertig daher kommt.
Nun zur Geschichte : Diese beinhaltet sehr viele Perspektivwechsel und eine grössere Anzahl an Figuren. Die Perspektivwechsel sind klar strukturiert und somit bin ich sehr gut in die Story hinein gekommen und konnte auch gut folgen. Ein kleines Minus gibt es von mir für die detaillierte Beschreibung einiger Nebenfiguren., die mir zu viel des Guten war. Da es durch die vielen Wechsel schon anspruchsvoll genug st , hätten die Nebenfiguren und ihr Leben meiner Meinung nach etwas gekürzt beschrieben werden können.
In diesem Thriller agiert nicht ein klassisches Ermittelteam, sondern ein Privatdetektiv. Die Polizei taucht dann gegen Ende doch noch auf, doch bleiben sie eher blass. Ein neuer Ansatz der Ermittlungen, der mir gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist toll, liest sich flüssig und spannend. Einzig einige Handlungssprünge und Überlegungen von Molden konnte ich nicht recht nachvollziehen...doch gestört hat es mich in meinem Rätseln um die Identität des Täter nicht.
Sehr gut hat mir gefallen, wie der Autor die Opfer und ihr Leben in den Mittelpunkt rückt. Hier lernt man die Opfer vor ihrem Tod kennen und so bleiben sie nicht wie üblich Opfer x oder y...etwas das Nähe entstehen und den Tod noch mal schockierender sein lässt. Auch die Kapitel aus der Sicht des Täters sind raffiniert geschrieben!

Veröffentlicht am 15.11.2016

Nie und nimmer ein Psychothriller!

Walt
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Walt arbeitet in einem Supermarkt und hat ein Hobby...er sammelt weggeworfene Einkaufszettel und versucht so die Persönlichkeit der Menschen zu ergründen. Alleine lebt er seit seine Frau Mary von einem ...

Walt arbeitet in einem Supermarkt und hat ein Hobby...er sammelt weggeworfene Einkaufszettel und versucht so die Persönlichkeit der Menschen zu ergründen. Alleine lebt er seit seine Frau Mary von einem Tag auf den anderen verschwunden ist, sind diese Zettel zum Lebensinhalt geworden.
Eine junge Kundin, Alisha und ihre Zettel haben es Walt besonders angetan .....

In wechselnden Perspektiven , doch hauptsächlich aus der Sicht von Walt , erfährt man als Leser nach und nach die Story über Walt und seine Einkaufszettel. Was zu Beginn als komischer Spleen eines älteren Herrn beginnt, entwickelt sich durch die Perspektive von den Ermittlern und Alisha zu einer mysteriösen Geschichte. Ich schreibe bewusst nicht Thriller, denn für mich braucht es schon sehr viel mehr Spannung , psychologische Spielchen und Gänsehaut damit ein Buch Thriller genannt werden kann. Die Ansätze sind da....doch irgendwie schafft es der Autor durch das ganze Geschwafel von Walt die Spannung zu zerreden.

Was gut begonnen hat, nimmt leider gar keine Fahrt auf...so hat sich die Entwicklung der Geschichte in Richtung "Psychothriller " doch sehr viel Zeit gelassen und war nur am Schluss spürbar.Mir reicht das leider nicht!
Zu jedem Kapitelbeginn in dem Walt zu Wort kommt ,sind Einkaufslisten verschiedener Kunden aufgelistet. Und automatisch kamen bei mir Gedanken hoch wie "Oh mein Gott, ich werfe meine Listen auch immer in den Abfall im Supermarkt. Wer könnte diese herausfischen...und WAS würde die Person da hinein interpretieren ?

Interessantes Thema !....für mich nicht befriedigende Umsetzung um den Titel "Psychothriller " zu tragen !

Veröffentlicht am 13.11.2016

Hat mir besser gefallen als der 2.Teil !

Prey – Deine Tage sind gezählt
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Jefferson Winter ist seit 8 Tagen wieder in New York. Er hat gerade einen Serientäter überführt und muss nun beruflich nach Paris. Doch die geplante Reise fällt ins Wasser, denn Winter wird Zeuge eines ...

Jefferson Winter ist seit 8 Tagen wieder in New York. Er hat gerade einen Serientäter überführt und muss nun beruflich nach Paris. Doch die geplante Reise fällt ins Wasser, denn Winter wird Zeuge eines Mordes. In dem Restaurant ,in dem er nachts einen Happen isst, wird der Koch von einer Frau skrupellos ermordet. Winter nimmt Kontakt mit Sergeant Carla Mendoza vom Police Departement in New York City auf und gemeinsame verfolgen sie die Mörderin.

Nach dem zweiten Band rund um Jefferson Wnter, der mich nicht überzeugen konnte, habe ich nun nochmal den Versuch gewagt , den dritten Teil zu lesen. Und dieser hat mir besser gefallen,wenn auch die Spannung durch die frühe Auflösung der Identität der Mörderin etwas abrupt gedrosselt wurde.

Dies ist zwar der dritte Teil, kann aber auch ohne die beiden ersten zu kennen sehr gut gelesen werden.
Sehr gut hat mir wieder Jefferson Winter gefallen.Ich mag unkonventionelle Ermittler und Winter ist definitiv schon durch seine Vorgeschichte als Sohn eines Serienmörders, einer. Er schert sich nicht um Regeln...so fährt er auch schon mal mit einem bei einer Razzia beschlagnahmten Auto durch die Gegend. Hier hat er zudem noch Carla Mendoza zur Seite und die Dialoge und die Beziehung der beiden sind trocken und zeitweise sind sie wie Katz und Maus.
Die Handlung bezirzt den Leser nicht mit grossen Finessen, ist eher klar und direkt. Doch nach einigen eher anstrengenden letzen Thrillern in letzter Zeit war es für mich persönlich wohltuend mal wieder einen Thriller aus einer, zwei Perspektiven zu lesen. Die Story wurde nicht künstlich überladen, weder in der Handlung noch mit der Anzahle der Protagonisten.
Ein guter Thriller, der spannender gewesen wäre, wenn die Identität der Mörderin noch ein wenig länger im Dunklen geblieben wäre.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Italienische Familiengeschichte

Die langen Tage von Castellamare
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Amedeo Esposito ist ein Findelkind und wird in einem Heim gross.Sein grosser Wunsch , Arzt zu werden ,geht in Erfüllung und nach der Ausbildung verschlägt es ihn auf eine Insel, südöstlich von Sizilien. ...

Amedeo Esposito ist ein Findelkind und wird in einem Heim gross.Sein grosser Wunsch , Arzt zu werden ,geht in Erfüllung und nach der Ausbildung verschlägt es ihn auf eine Insel, südöstlich von Sizilien. Auf Castellamare leben ca 1000 Einwohner ohne ärztliche Versorgung und Amedeo wird dort als Arzt angestellt.
Auf dieser Insel lernt er auch seine Frau Pina kennen und die Beiden werden Eltern von 3 Jungen und einem Mädchen . Gleichzeitig mit der Geburt ihres ersten Kindes entbindet auch die Comtessa, die auch auf der Insel lebt ,einen kleinen Jungen...und Gerüchten zu folge soll Amedeo der Vater sein. Die Jahre vergehen, der Krieg , Armut und Erdbeben erschüttern die Insel und die Familie Esposito.

Da ich Familiengeschichten liebe, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut. Und ich muss sagen:Ich wurde im Grossen und Ganzen nicht enttäuscht. Die Beschreibung der Ereignisse auf der Insel und in der Familie Esposito über Jahrzehnte sind sehr eindrücklich und wunderbar beschrieben. Die Autorin hat einen speziellen Schreibstil, der die Figuren sofort ins Herz schliessen lässt. Sehr gute Recherchen hat man gespürt in Dingen wie z.b die rudimentären Mitteln bei damaligen Geburten , Krankheiten oder Behinderungen. Thematisiert werden ebenfalls Kriege und ihre Folgen in der eher ärmlichen Bevölkerung, Politik ,doch auch Familienzusammenhalt ,Liebe und Hass.Immer wieder ist auch der Glaube Thema...doch eher auf eine zurückhaltende und nicht alles überlagernde Art und Weise.
Die Handlung beinhaltet nicht grosse Höhen und Tiefen,es wird die Geschichte der Familie Esposito erzählt. Punkt!
Das ist zwar sehr unaufgeregt und authentisch,für mich haben jedoch ein paar grössere Überraschungen gefehlt , die die Langatmigkeit, die ich ab und zu gespürt habe beim Lesen etwas unterbrechen.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Nicht der beste Thriller von Tess Gerritsen

Verrat in Paris
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Die Geschwister Beryl und Jordan Tavistock sind bei ihrem Onkel aufgewachsen,denn ihre Eltern sind gestorben als sie 8 und 10 Jahre alt waren.

Nun 15 Jahre später erfahren sie ,dass ihr Vater die Mutter ...

Die Geschwister Beryl und Jordan Tavistock sind bei ihrem Onkel aufgewachsen,denn ihre Eltern sind gestorben als sie 8 und 10 Jahre alt waren.

Nun 15 Jahre später erfahren sie ,dass ihr Vater die Mutter in Paris umgebracht und danach Selbstmord begangen haben soll. Da beide Elternteile beim M16 als Agenten gearbeitet haben, war der offizielle Tötungsgrund: umgekommen bei einem Einsatz.
Zusammen mit Richard Wolf, dem neuen Freund von Beryl ,fahren sie nach Paris um den Tod der Eltern aufzuklären.

Als grosser Fan von Tess Gerritsen habe ich mich sehr auf diese neue Buch gefreut. Wobei das Buch mit 304 Seiten eher dünn geraten ist. Ebenso dünn ist die Spannung gesät....meiner Meinung ist die Geschichte zu Beginn zu sehr "Rosamunde Pilcher ". Ganz nach deren Vorbild : Reiches ,englisches Mädchen trifft durch einen Unfall, sie hoch zu Ross, er mit einem schnittigen Sportwagen ,einen Amerikaner und verliebt sich unsterblich in ihn. Zum Glück erwidert er die Liebe....und die Liebelei zieht sich durch das ganze Buch. Dadurch rückt die Hauptgeschichte in den Hintergrund, die Handlung plätschert dahin.
Gegen Mitte des Buches haben wir es endlich und wie es zu einem Thriller gehört mit einer Leiche zu tun. Von da an gehts aufwärts mit der Spannung.Doch leider immer noch nicht so mitreissend , dass es mich vom Hocker gehauen hat.
Kann man lesen...es gibt aber von der Autorin Besseres!