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Veröffentlicht am 12.06.2018

Leseempfehlung!

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Annika Paulsen ist Lehrerin an einer Eliteschule in Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Die Versetzung an die Astrid - Lindgren - Schule in Ellerbrock, einem Problembezirks Hamburgs, ein Schock. Annika ...

Annika Paulsen ist Lehrerin an einer Eliteschule in Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Die Versetzung an die Astrid - Lindgren - Schule in Ellerbrock, einem Problembezirks Hamburgs, ein Schock. Annika hat nur ein Ziel…und zwar will sie so schnell wie möglich wieder zurück an ihre alte Schule, in der die Kinder gerne und fleissig lernen. Ihre Idee, an der Problemschule eine Musical AG zu gründen, wird von den Schülern durchwegs gut aufgenommen. Insgeheim will Annika so bei ihrem alten Direktor Eindruck schinden, damit er sie zurückholt. Sie holt einen alten Schulfreund, der nun als Regisseur arbeitet, und ihren Nachbarn Sebastian, der das Bühnenbild bauen soll, mit ins Boot.
Wird das Musical ein Erfolg? Und geht Annikas Plan auf?

Annika ist mir sofort sympathisch…und zwar bereits im dritten Satz. Denn Annika liest auf ihrem Arbeitsweg in einem Buch! Figuren, die sich lesend durch die Geschichte bewegen sind mir meist sympathisch.... Sehr authentisch ist ausserdem die Figur Annika charakterisiert. Ich mochte vor allem die Mischung von Respektsperson / Lehrerin und gute Freundin und WG Partnerin Annika. Amüsant, dass ihr auch mal als Lehrerin ein Wort herausrutscht, das man als Lehrerin besser nicht sagen sollte. Annika hat ganz schön viele Vorurteile gegen die neue Schule, und merkt erst mal, dass die Kinder in diesem Problembezirk andere Sorgen haben als die Kids an der Eliteschule. Die Themen sozial Schwächere, Inklusion und Chancengleichheit werden angesprochen und hauchen der Geschichte Tiefgang ein. Mir hat sehr gefallen, dass auch solche Themen in einem ansonsten heiteren Buch Platz finden, und wie die Autorin sie eingesetzt hat. Sehr berührt hat mich, wie das Thema Mobbing eingeflochten wurde. Sehr authentisch wurde die Jugendzeit Annikas beschrieben, in dem Mobbing eine Rolle gespielt hatte.
Ich bin ein Fan von Petra Hülsmann. Und auch in diesem Buch finde ich den humorvollen, lockeren und leichten Schreibstil wieder. Teilweise sind die Dialoge sehr witzig und ich musste laut lachen. Gerade Szenen, wie die Organisation rund um das Musical, könnten langatmig und trocken sein. Doch die Autorin hat mit der Figur Heaven - Tanita, einem Mädchen, das mitspielt, eine überaus komische Figur geschaffen und diese Szenen immer wieder aufgelockert. Hier habe ich manches mal doch sehr schmunzeln müssen. Denn Heaven- Tanita ist das Klischee einer " The Voice Kids" Kandidatin und nicht nur sehr naiv, sondern auch sehr empfänglich für Komplimente. Das Mädchen ist der Brüller und war meine Lieblingsfigur. Ebenfalls gut geschrieben wurde der Jugendslang und dadurch entstehen Passagen mit viel Situationskomik und Witz.
Überhaupt sind die Figuren klasse gezeichnet, wenn auch klischeehaft. Vom Gangsta Rapper bis zum Flüchtlingskind findet man an den Musicalproben alles.
Die Handlung empfand ich als sehr abwechslungsreich. Denn von Liebe, über die Arbeit mit den Kids bis zum Ausgang mit Freunden führt die Autorin Annika und uns Leser durch das Buch.
Punkto Liebe ahnte ich ziemlich schnell, wohin es Annika ziehen wird. Sie war zu dem Zeitpunkt noch relativ ahnungslos. Und so habe ich mir manches mal gedacht: Mensch, Mädchen , mach die Augen auf.
Der Weg zu der grossen Liebe wird dann auch wunderbar rund und einfühlsam beschrieben. Ja, auch Annika hat es dann begriffen!
Mich hat dieses Buch sehr begeistert und die Mischung aus Humor und ernsten Themen fand ich sehr gelungen. Von mir eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Zu ausschweifend...

Mädchen Nr. 5
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Der Journalist Tom Carney und DI Ian Bradshaw haben etwas gemeinsam. Beide sitzen im Job auf dem absteigenden Ast. Tom ist beim grössten Sensationsblatt Londons angestellt, und seit einem Artikel, in dem ...

Der Journalist Tom Carney und DI Ian Bradshaw haben etwas gemeinsam. Beide sitzen im Job auf dem absteigenden Ast. Tom ist beim grössten Sensationsblatt Londons angestellt, und seit einem Artikel, in dem er behauptet hat, dass ein Kabinettsmitglied in eine krumme Sache verwickelt ist, bei seinem Chef nicht mehr gut angesehen. Und Ian wurde von seinem Boss in die "Blindgängertruppe" eingeteilt und auf einen Skelettfund angesetzt, für den er hauptsächlich Tür zu Tür Befragungen leisten muss.
Als die 15 jährige Michelle aus Great Middleton, nachts vor einem Bushäuschen verschwindet, haben die beiden offiziell nichts mit dem Fall zu tun. Michelle ist das fünfte Kind, das innerhalb von elf Wochen verschwindet, und Angst geht in der Bevölkerung um. Doch die beiden wollen ihren Vorgesetzten unbedingt beweisen, dass auch sie gute Leistung erbringen können.


Dieser Thriller startet ganz spannend mit einem Prolog, der es in sich hat. Denn ohne grosses Vorspiel zeigt er den Täter während der Tat und, dass dieser absolut krank sein muss. Gefolgt von einer langen und guten Einführung in die Situation des Opfers. Man lernt die 15jährige Michelle sehr gut kennen, und fühlt so automatisch stärker mit.
Hier hätte ich eigentlich hellhörig werden müssen…denn wer die familiäre Situation, den Charakter und das Opfer so detailliert beschreibt, hat vielleicht einen Hang zum Ausschweifen? Doch ich war (noch) ahnungslos und habe weiter gelesen.
Was danach folgt ist ermüdend. Verschiedene und wechselnde Erzählstränge, zwei Zeitebenen, sehr viele Figuren und zwei Verbrechen, die nebeneinander laufen, machen die Story zu einer Herausforderung. Dazu kommt ein Schreibstil, den ich nur, und wiederum, als ausschweifend beschreiben kann. Der Autor hat einen Hang, vom Hundersten ins Tausendste zu kommen und für die Geschichte nicht relevante Informationen einzustricken. Es geht mir entschieden zu weit, wenn die Eheprobleme der Eltern einer Nebenfigur langanhaltend thematisiert werden. Oder wenn vor dem Skelettfund sechs Ebookseiten lang eine Baulanderschliessung und die Folgen daraus erklärt werden. Und das, weil zufälligerweise das für die Geschichte relevante Skelett genau auf diesem Gelände gefunden wird. Auch ganz toll war die Passage, als zwei Journalisten vier Ebookseiten lang die zurückliegenden Beziehungen und die Geschwisterfolge der einen Person bequatschen.
So geht einfach der Mordfall und leider auch die Spannung flöten. Und dafür lese ich schliesslich einen Thriller. Mehrere Male habe ich den Faden verloren und das obwohl ich an und für sich eine geübte Thrillerleserin bin.
Witzig war, dass die Geschichte plötzlich zurückspringt ins 1936, sich da zwei, im Hauptstrang ältere Damen, in der Vergangenheit um einen Mann streiten…mitten in einer Liebesgeschichte landet man hier.
Leider waren beide Fälle, die Geschichte um die verschwundenen Mädchen und der Skelettfund inhaltlich eher schwach und an und für sich schnell gelöst. Dies auch, weil die Auflösung um den Kiddy Killer, wie er genannt wird, einer zufälligen Verkehrskontrolle gipfelt, in der er enttarnt wird. Vielleicht musste der Autor durch die vielen detaillierten Ausführungen die beiden, eher mageren Fälle aufpeppen?
Die Hauptfiguren Tom und Ian sind Loser und überzeugen in ihrer Rolle. Ich kann nicht verstehen, dass sie sich so viel gefallen lassen und nicht den Hut nehmen. Doch überzeugt haben sie mich, und das ist das Wichtigste. Schlussendlich wird einer der beiden zum Helden durch eine mutige Tat. Und der andere zeigt mit einer Wahnsinnsstory seinem Chef noch die lange Nase. Ende gut alles gut?
Mir hat es leider eindeutig an Spannung gefehlt. Ausser zu Beginn gibt es sehr wenige Gänsehaut-szenen. Zudem hätte dringend abgespeckt werden dürfen, in der Anzahl Figuren und den ausschweifenden Nebengeschichten.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Humorvoll!

Manchmal hilft nur fauler Zauber
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Anna ist erst ein paar Stunden verheiratet, als ihr Mann Hartmut schon fremd geht. Mit seiner Sekretärin Vanessa, und das noch während der Hochzeitsfeier. Von da an ist für Anna klar :Der Mann muss weg.
Als ...

Anna ist erst ein paar Stunden verheiratet, als ihr Mann Hartmut schon fremd geht. Mit seiner Sekretärin Vanessa, und das noch während der Hochzeitsfeier. Von da an ist für Anna klar :Der Mann muss weg.
Als sie von einem Notar in Husum einen Brief bekommt, ist die Freude gross. Sie hat von einer entfernten Verwandten ein Häuschen auf Amrum geerbt. Anna möchte unbedingt dort leben, doch ganz sicher nicht mit Hartmut. So plant sie mit der Untermieterin ihres Häuschen, Vida, die Beseitigung von Hartmut.

Schon der Klappentext hat mir Lust auf diese Geschichte gemacht. Und tatsächlich habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe. Eine witzige, manchmal sarkastische und teilweise mit schwarzem Humor gewürzte Geschichte. Anna Engelmacher, der Name ist wohl Programm, bringt ihren Mann Hartmut um. Was ich ihr keinesfalls verübeln kann. Denn Hartmut, ist so negativ- nörgelig- überheblich gezeichnet, dass ich ihn am liebsten selbst erwürgt hätte. Das Klischee von einem Ehemann, der seine Frau unterdrückt, gängelt und mies behandelt.
Der Schreibstil ist frisch, witzig und flüssig. Einzig ein, zwei mal bin ich über Details gestolpert. Kapitel drei, war zum Beispiel ein einziges grosses Fragezeichen. Auch ein Kapitel mittendrin, in dem plötzlich Hartmut in Ich Perspektive zu Wort kommt, war verwirrend. Doch abgesehen davon ging es humorvoll zur Sache. Schmunzeln musste ich einige Male. Ob über Rassismus unter Lebensmitteln oder Botoxpartys.
Die Geschichte spielt auf Amrum, der Ort ist austauschbar. Ich will damit sagen, dass es wenige Beschreibungen der Landschaft oder zu der Atmosphäre gibt. Darauf liegt der Fokus der Geschichte nicht. Klasse hingegen, dass die Bräuche, kulinarischen Spezialitäten und Legenden gut erklärt und in die Story eingebunden wurden.
Die Figuren sind wie schon angetönt, doch sehr schwarz weiss gezeichnet. Teilweise überzeichnet, wie Hartmut oder seine Freundin/Sekretärin Vanessa. Zwar ergibt das im Endeffekt eine humorvolle Geschichte, der Gedanke der Überzeichnung bleibt trotzdem haften.
Sehr gut werden immer wieder neue Figuren eingeführt. Fast nebenher lernt man als Leser immer wieder andere Charaktere kennen, die einen Teil der Geschichte mittragen und diese abwechslungsreich gestalten.
Im Vorwort warnt die Autorin davor, das Buch nicht allzu ernst zu nehmen. Tue ich auch nicht, doch gut unterhalten hat mich "Manchmal hilft nur fauler Zauber" allemal.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Bauernmädchen Mary...

Die Farbe von Milch
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1830: Mary wächst als jüngstes Kind mit drei Schwestern auf einem Bauernhof auf. Anders als ihre Schwestern, kann Mary weniger gut auf dem Hof mitarbeiten, denn sie hat eine Behinderung. So beschliesst ...

1830: Mary wächst als jüngstes Kind mit drei Schwestern auf einem Bauernhof auf. Anders als ihre Schwestern, kann Mary weniger gut auf dem Hof mitarbeiten, denn sie hat eine Behinderung. So beschliesst der Vater eines Tages, dass Mary als Haushälterin in das Pfarrhaus geht. Dort muss sie sich nicht nur um Küche und Haushalt, sondern auch um die kranke Frau des Pfarrers kümmern.


Der Schreibstil in diesem Buch ist es, was es wohl zu etwas ganz Besonderen macht. Da man als Leser von Beginn weg weiss, dass Mary, die mit Mühe schreiben und lesen kann, ihre Erlebnisse aufschreibt, erwartet man keine literarischen Höchstleistungen. Denn Mary ist ein Bauernmädchen um 1930, das keine Schule besucht hat. Das entbehrungsreiche Leben und Arbeiten auf dem Hof stand immer im Vordergrund, Bildung war zweitrangig. So ist die Sprache sehr einfach, fast derb gehalten. Eigentlich gehörten der Authentizität wegen, wohl noch viele Fehler in Marys Text. Doch davon hat die Autorin Abstand genommen. Passend zu der erzählenden Person ist der Schreibstil allemal.
Leider erfährt man nicht genau, was Mary für eine Behinderung hat, diese wird wohl bewusst vage gehalten. Denn der Fokus dieser Story liegt auf anderem. Wie zum Beispiel die Töchter vom Vater lieblos als Mägde behandelt werden…immer mit dem Hintergedanken, dass Söhne noch mehr hätten leisten können. Das Frauenbild der damaligen Zeit drückt voll durch und auch wenn ich weiss, dass Töchter früher weniger galten, schockiert es mich in jedem Buch aufs Neue. Hier sehr subtil, jedoch auch sehr deutlich gezeichnet.
Die Handlung ist eher ruhig, auch ist Mary nicht besonders gut darin, ihre Gefühle zu beschreiben. Was in anderen Büchern flach und leer daher kommt, macht in "Die Farbe von Milch" den Reiz aus. Gerade die ruhige Handlung, lässt einen lange gespannt warten, was denn da noch kommt. Und sensibler auf die Interaktionen von Mary mit den verschiedenen Figuren reagieren. Obwohl Mary nicht direkt ihre Gefühle beschreibt, spürt man sehr deutlich, wie sie zum Beispiel zu Beginn im Pfarrhaus unter Heimweh leidet. Sehr ausdrucksstark, wenn ich auch nicht weiss, wie die Autorin das in all dem kargen und einfach gehaltenen Schreibstils geschafft hat.
Leider hat mich die Geschichte, das dahinplätschern der Handlung, sowie die etlichen Wiederholungen gegen Mitte des Buches doch etwas gelangweilt. Zudem steuert die Handlung auf den grossen Knall zu, den man unweigerlich kommen sieht. Eine überraschende Wendung ganz am Schluss empfand ich hingegen wieder als sehr gut gemacht. Mir hat leider eine andere und zusätzliche Erzählperspektive gefehlt. So bleiben, abgesehen von Mary, die andern Figuren blass.
Das Buch ist mit 208 Seiten nicht besonders lang. Das ist auch gut so, denn ich denke, wenn es noch 100 Seiten in dem Stil weiter gegangen wäre, hätte ich wohl es nicht zu Ende gelesen.
Etwas versöhnt hat mich, dass sich gegen Schluss Fragen, wie zum Beispiel, wie Mary schreiben gelernt hat, aufgelöst werden. Auch das überraschende Ende, in dem die Zukunft von Mary angedeutet werden, hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Das Leben besteht nicht nur aus Rosinenbrötchen

Mittendrin ein neuer Anfang
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Franka ist Mitte 20, als das Schicksal so richtig zuschlägt. Nach einem Besuch beim Augenarzt muss sie zum MRT, die Diagnose Hirntumor ist ein Schock.
Ausgerechnet an diesem Tiefpunkt in ihrem Leben, lernt ...

Franka ist Mitte 20, als das Schicksal so richtig zuschlägt. Nach einem Besuch beim Augenarzt muss sie zum MRT, die Diagnose Hirntumor ist ein Schock.
Ausgerechnet an diesem Tiefpunkt in ihrem Leben, lernt sie Leon kennen. Zuerst genervt von ihm, lernt sie ihn so richtig kennen…und weiss gleichzeitig, dass in drei Wochen alles vorbei sein kann. Denn dann hat Franka den Termin zu ihrer OP.....

Dieses Buch zeigt mal wieder deutlich, wie wir Menschen sind. Während und nach der Lektüre ist man einfach froh, gesund zu sein. Gleichzeitig weiss man, dass es sehr schnell gehen kann und man sitzt da mit einer lebensbedrohlichen Krankheit. Und muss damit fertig werden. Hier in dieser Geschichte ist es nicht nur Franka, die aus dem nichts die Diagnose Hirntumor bekommt. Nein, auch ihre Eltern, Freunde und sogar Studienkollegen müssen mit der Diagnose zurecht kommen. Sehr gut wird auch die Reaktion des Umfeldes auf eine niederschmetternde Diagnose beleuchtet. Dass, da manchmal die Reaktionen nicht wirklich angepasst sein können, kennt und weiss wohl jeder Kranker. Die Gefühle, Gedanken und Ängste von Franka sind sehr authentisch und haben mich sehr berührt.
Trotz des schweren Grundthemas ist das Buch nicht nur bedrückend und traurig, enthält auch sehr viel Tiefgang. Durch die keimende Beziehung zwischen Leon und Franka hat es auch etwas Hoffnungsvolles und Romantisches. Es tat richtig gut, nicht nur von Krankheit und Verzweiflung zu lesen und dieser Handlungsstrang war richtiggehend wohltuend. Sehr betroffen gemacht hat mich vor allem das Mitleiden von Frankas Mutter. Es muss für eine Mutter der Horror sein, zu wissen, dass das eigene Kind einen Tumor hat und daran sterben kann.
Eine überraschende Wendung Leon betreffen, die ich hier leider spoilern muss, gibt der Geschichte noch mal mehr Tiefe. Ich habe gegrübelt, was genau mit Leon ist… auf diese Variante, für die sich die Autorin entschieden hat, wäre ich nie gekommen. Und so behandelt die Autorin auch direkt noch ein anderes, bedrückendes Thema, das meiner Meinung nach oberflächlich gestreift wurde. Erst hat mich das gestört, doch je länger ich über die Geschichte nachdachte, je stimmiger wurde diese Oberflächlichkeit. Denn so hatte ich nicht das Gefühl, die Geschichte rutscht von einem Horrorszenario ins nächste.
Den Schreibstil empfand ich als sehr lebendig und durchdacht. Lebendig, weil die Autorin den Leser sehr gut unterhält und man die Stimmung der Figuren in wenigen Sätzen spürt. Durchdacht, weil ohne komplizierte Schachtelsätze das Wesentliche im Mittelpunkt steht.
Mir hat diese Geschichte von Franka und Leon wirklich gut gefallen. Auch aus dem Grund, weil sie sehr authentisch ist und in der Realität genau so geschehen kann.