Ein Blick hinter die Fassade!
Die Frau des SerienkillersIn einem kleinen Cottage in Lower Tew leben Beth und Tom Hardcastle mit ihrer kleinen Tochter Poppy. Beth betreibt in dem kleinen Ort ein kleines Café und ihr Leben ist harmonisch.
Beths Entsetzen ist ...
In einem kleinen Cottage in Lower Tew leben Beth und Tom Hardcastle mit ihrer kleinen Tochter Poppy. Beth betreibt in dem kleinen Ort ein kleines Café und ihr Leben ist harmonisch.
Beths Entsetzen ist gross, als Tom eines Abends von der Polizei abgeführt wird. Er wird des Mordes beschuldigt und Beth ist verzweifelt. Denn nicht nur, dass sie ihrer dreijährigen Tochter das Fehlen des Vaters erklären muss, sie sieht sich auch in dem kleinen Dorf mit Hass konfrontiert. Fast niemand kann glauben, dass Beth nichts von den Taten ihres Ehemannes gemerkt hat. Beth zieht sich mehr und mehr zurück, denn schliesslich hat auch sie einiges zu verbergen.
In abwechselnden Kapiteln erzählen Tom und Beth die Ereignisse, die über die heile Welt der kleinen Familie stürzen. An einem Tag ist alles eitel Sonnenschein, am nächsten Tag wird das Ehepaar mit einer Mordanklage konfrontiert. Beth fällt erst aus allen Wolken und zeigt danach die ganze Bandbreite an Gefühlen. Verzweiflung, Scham, Unsicherheit und Panik. Gerade sie als Cafébetreiberin ist den Blicken und dem Getuschel ausgeliefert.
Der Fokus liegt klar nicht auf den Ermittlungen rund um die Verhaftung von Tom, sondern auf den Gefühlen der Angehörigen, insbesondere von Beth und in begrenztem Mass auch von ihrer Tochter. Da Poppy erst drei Jahre alt ist, mehrheitlich jedoch von Beth. Erst hatte ich grosses Mitleid mit ihr, nach und nach hat ihr Verhalten Fragen aufgeworfen. Tatsächlich wartet die Autorin hier noch mit einer besonderen und unerwarteten Ueberraschung auf. Erst im Nachhinein wird klar, wie gut gelungen der Autorin die Charakterisierung von Beth ist.
In weiteren Kapiteln, die eine Zeit 8 bis 9 Jahre vor der Verhaftung umfassen, erzählt das spätere Opfer Katie ihre Sicht auf die Zeit vor ihrer Ermordung. Hier sieht man das wahre Gesicht des Täters und schonungslos wird beschrieben, wie krank er ist.
Da schon durch den Titel "Die Frau des Serienkillers" die Tatsachen klar sind, musste Alice Hunter Spannung anders erzeugen. Das ist ihr sehr gut gelungen, denn sie lässt die Leser erst nach und nach hinter die Maske des Täters blicken. Man merkt schnell, dass da noch was kommt. Was auch der Fall war, wenn ich auch nie die Richtung, die Teilbereiche der Hauptgeschichte nehmen, vermutet habe.