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Veröffentlicht am 17.11.2018

Anleitung...zum?

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Als sich Phoebe und Luke an der Uni begegnen, geht Phoebe auf rosaroten Wolken. Denn für Phoebe ist es die Erfüllung ihrer Träume. Luke war die letzten sieben Jahre ihr heimlicher Schwarm. Und nun sieht ...

Als sich Phoebe und Luke an der Uni begegnen, geht Phoebe auf rosaroten Wolken. Denn für Phoebe ist es die Erfüllung ihrer Träume. Luke war die letzten sieben Jahre ihr heimlicher Schwarm. Und nun sieht sie die Chance, ihm endlich näher zu kommen. Doch Luke hat erst mal andere Probleme. Er hat sich gerade von seiner Freundin getrennt und versucht in das Fussballteam zu kommen. Obwohl die Mitglieder des Teams ein paar sehr sonderbare Dinge tun.

Im Wechsel wird aus der Sicht von Phoebe und aus der Sicht von Luke erzählt. Ein gutes Stilmittel um die weibliche und die männliche Seite auf die Sicht der Dinge zu lesen. Phoebe, die schwer verliebt in Luke ist, und versucht seine Aufmerksamkeit und Liebe zu gewinnen, hat mich beeindruckt. Denn sie bleibt sich selbst und verleugnet sich nicht. Leider hat sie nicht gemerkt, dass Luke ein Vollpfosten ist. Schwächlich und beeinflussbar, dreht er sich wie ein Blatt im Wind nach den Meinungen seiner sogenannten Freunde. Die absolut pubertär und unreif daher kommen. Wohlverstanden, wir sprechen von 19jährigen, die vollzeitlich an der Uni studieren und nicht mehr zu Hause leben. Ein bisschen mehr Reife und weniger kindisches und sexistisches Gehabe hätte ich mir gewünscht, und hätte vielleicht der Geschichte mehr Tiefe eingehaucht. Denn so ist die erste Hälfte des Buches doch sehr oberflächlich. Man hat den Eindruck, das Studium dient vor allem einem Zweck: Mädchen flach zu legen, sie danach zu fotografieren um im Mannschaftchat damit anzugeben….und zu trinken bis zur Bewusstlosigkeit. Gefühlt auf jeder Seite wird erwähnt, dass " vorgeglüht " wird, vor dem Ausgang, der Party, dem besinnungslosen Betrinken. Dank diesem Buch kenne ich nun jede Menge Trinkspielchen, denn es wird ordentlich gebechert. Der Kater am nächsten Morgen ist nicht die Ausnahme, sondern ein Dauerzustand. Es bleibt zu hoffen, dass die Zielgruppe ( Empfehlung ab 16 Jahren) dieses Buches, die Jugendlichen, von dieser Thematik ebenso abgestossen sind wie ich….und es nicht etwa als Anleitung zum fröhlichen Bechern nehmen. Was ich im realen Leben schon nicht witzig finde, so genannte lustige Situationen, die aus dem Alkoholgenuss entstehen……finde ich auch in einem Buch nicht lustig.
Der Schreibstil ist teilweise sehr humorvoll und witzige Passagen à la Slapstick lockern auf. Meinen Humor hat das Autorenduo zwar nicht immer getroffen. Doch es gibt auch gut geschriebene, witzige Szenen, über die ich schmunzeln konnte. Etwas, was ich gegen Schluss des Buches absolut nicht mehr lesen konnte, war die Bezeichnung " heisser Typ ". So werden Mädchen, wie Jungs in Dauerschleife betitelt.
Die Figuren sind vor allem in der ersten Hälfte der Geschichte überzeichnet und man kann sie so ganz und gar nicht ernst nehmen. Dies legt sich zum Glück ab der Mitte, die Figuren werden und agieren reifer. Ab hier konnte mich die Geschichte packen und sie wurde auch tiefsinniger. Gerade Luke, hat mich zum Schluss doch noch überraschen können und konnte meine Antipathie gegen ihn etwas revidieren.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Weniger gut als die Vorgänger---

Todesreigen
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Sabine Nemez vom BKA Wiesbaden hat es mit mysteriösen Todesfällen zu tun: Führungskräfte vom BKA begehen Selbstmord, kurz nachdem ein naher Verwandter starb. Leider muss sie das Kind erst mal alleine schaukeln, ...

Sabine Nemez vom BKA Wiesbaden hat es mit mysteriösen Todesfällen zu tun: Führungskräfte vom BKA begehen Selbstmord, kurz nachdem ein naher Verwandter starb. Leider muss sie das Kind erst mal alleine schaukeln, da ihr Mentor Maarten S. Sneijder immer noch suspendiert ist. Verstärkung bekommt Nemez von Tina Martinelli, auch sie eine ehemalige Schülerin von Sneijder.


Der Start in das Buch ist gelungen. Ein Geisterfahrer auf der Autobahn: da wird jedem, der Auto fährt, doch gleich ziemlich mulmig. Noch dazu ist diese beklemmende Situation sehr eindrücklich geschrieben. Und hier zeichnet sich schon das grosse Können von Andreas Gruber aus. Brenzlige Situationen so zu beschreiben, dass man als Leser Kopfkino sieht und Gänsehaut kriegt.
Leider hat mich die Geschichte im weiteren Verlauf nicht wirklich packen können. Der Grund ist wohl die komplexe Handlung, bei der es meine ganze Aufmerksamkeit benötigte, um nicht den Faden zu verlieren. Es geschehen so viele Morde und " Selbstmorde " dass ich nicht mehr wusste , wo mir der Kopf steht. Ständig wurde immer wieder eine der toten Personen erwähnt und ich wusste bei der Menge oft nicht mehr, was diese vor dem Ableben für eine Funktion hatte. Da die Handlung zudem immer wieder hin und her sprang, 30 Jahre zurück und dann wieder in die Gegenwart, war ich gegen Mitte Buch leicht verwirrt. Ein paar Tote weniger wären aus meiner Sicht definitiv mehr gewesen. Ein paar Zeitsprünge weniger, ebenfalls. Gerade die Beziehungen, Sympathien und Antipathien untereinander in den Reihen des BKA waren sehr komplex und haben mich etwas ermüdet. Hier hat sich eine leichte Langatmigkeit breit gemacht.
Da Sneijder erst mal suspendiert ist, kam er in der ersten Hälfte des Buches kaum zum Zug. Dafür schlüpfte Sabine Nemez in die Hauptrolle. Leider hat sie nicht sein Charisma und so hat mir im Hinblick zu den Vorgängern schon etwas gefehlt. Ich gebe offen zu, dass ich diese Reihe vor allem wegen Maarten S. Sneijder lese. Denn die Figur ist einer meiner liebsten Ermittler in Thrillern. Sehr sarkastisch und trocken verweist er, egal ob Kollege, Chef oder Zeuge alle auf ihren Platz. Und ich habe mich mittlerweile nun auch damit abgefunden, dass er kifft um besser denken zu können….
Wo man zu Beginn denkt, dass eine schlüssige Verbindung nicht möglich sein wird, beweist der Autor viel Fingerspitzengefühl. Die völlig verschiedenen Stränge verbinden sich zu einem Motiv des Täters, das nachvollziehbar ist. Leider ist der Täter sehr früh bekannt, was doch noch mal eine ganze Menge Spannung aus der Story nimmt.
"Todesreigen" ist der vierte Band einer Reihe und meiner Meinung nach sollte man die vorderen kennen um folgen zu können. Gerade die etwas spezielle Beziehung von Nemez, Martinelli und Sneijder, die auch den Reiz der Story ausmacht, versteht man sonst schwer.
Mir hat "Todesreigen" nach den ersten drei starken Büchern leider weniger gefallen. Gestrafft und mit weniger (toten) Figuren wäre dieses Buch vielleicht an seine Vorgänger heran gekommen.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Benötigt Anlaufzeit..

Echo Killer
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Als die 30jährige Marie Whitney von ihrer Tochter Camille tot in der Küche gefunden wird, reagiert die 12jährige geistesgegenwärtig und ruft den Notruf. Polizeireporterin Harper McCain ist ebenfalls schnellstens ...

Als die 30jährige Marie Whitney von ihrer Tochter Camille tot in der Küche gefunden wird, reagiert die 12jährige geistesgegenwärtig und ruft den Notruf. Polizeireporterin Harper McCain ist ebenfalls schnellstens am Tatort und hat ein Déja vu. 15 Jahre zuvor war sie auch in der Situation wie Camille. Auch sie hatte als 12jährige ihre Mutter tot in der Küche gefunden. Recherchen ergeben Parallelen zwischen den beiden Fällen und Harper ist überzeugt davon, dass der selbe Täter wieder zugeschlagen hat.

Dies ist der erste Thriller für Erwachsene, den Christi Daugherty geschrieben hat. Bisher bewegte sie sich vorwiegend im Jugendbuchbereich. Und genau diese Tatsache wirft bei mir die Frage auf, ob dieser Thriller deswegen eher zu den ruhigen und gemässigten Thrillern gehört? Die Handlung verläuft in einem gleichmässigen Strom, grosse Überraschungen oder brenzlige Szenen … ja Gänsehautmomente … gibt es praktisch keine. Meiner Meinung nach ist somit die Genreeinteilung " Thriller " nicht unbedingt gerechtfertigt. Zwar nimmt die Handlung in Sachen Spannung und packenden Passagen auf den letzten 80 Seiten zu und hat so doch einiges im Hinblick auf meine Bewertung retten können.
Die Tat wird so beschrieben, wie sie Harper als Reporterin sieht, das heisst ganz klar aus der Beobachterperspektive. Vielleicht war das der Grund, weshalb ich grosse Distanz gefühlt habe und nicht wirklich, wie sonst in Thrillern, mitgezittert habe. Ich hatte das Gefühl, hier wird die Tote wie ein Gemälde beschrieben … wie ein Gegenstand, der mich nicht sonderlich berührt hat.
Da die Autorin jahrelang als Gerichtsreporterin gearbeitet hat, spürt man gerade bei den Passagen, in denen es um Harpers Job geht, die sehr guten Kenntnisse der Materie. Ich empfand das als interessant, wenn auch mit einigen Wiederholungen. Wenn man die Beschreibungen von Harpers Arbeit als Journalistin und die zwischenmenschlichen Beziehungen abzieht, bleibt leider nicht mehr sehr viel " Fall ". So hält sich die Spannung doch in Grenzen, nimmt jedoch wie oben schon erklärt gegen Schluss ordentlich an Fahrt auf.
Harper ist gut charakterisiert, auch wenn ich nicht verstehen kann, wie sie nach dem erlebten Trauma um ihre Mutter, sich tagtäglich mit Mord und Totschlag oder Verbrechen befassen kann. Die restlichen Protagonisten beleben die Geschichte. Wie der smarte Polizist, der sich in Harper verliebt und lange hadert, ob denn ein Polizist mit einer Journalistin ausgehen darf. Oder die unkonventionelle Freundin, die in einer Bar arbeitet und Harper am liebsten liiert sehen möchte. Nicht ganz so glücklich erschien mir die Wahl der Namen zweier wichtiger Figuren. "Baxter" und "Blazer" über die ich einige Male gestolpert bin.
Ein solider Thriller, der vor allem zu Beginn etwas mehr Thrill vertragen hätte!

Veröffentlicht am 27.09.2018

Na ja...

Der Club der Traumtänzer
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Gabor landet durch eine Verkettung unglücklicher Umstände als Tanzlehrer in einer Schule für Kinder mit einer Lernbehinderung. Gabor soll 5 Jugendlichen das Tanzen beibringen, plant sogar einen Auftritt ...

Gabor landet durch eine Verkettung unglücklicher Umstände als Tanzlehrer in einer Schule für Kinder mit einer Lernbehinderung. Gabor soll 5 Jugendlichen das Tanzen beibringen, plant sogar einen Auftritt an einem Sommerfest. Dies in wenigen Stunden pro Woche, da er hauptberuflich noch als Unternehmensberater arbeitet. Mehr und mehr gefällt Gabor die Arbeit mit den Schülern und merkt in was für einer künstlichen Welt er sich den Rest seiner Woche bewegt.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch schon zwei mal begonnen und dann wieder weg gelegt habe. Zu langatmig der Start in die Geschichte, zu wenig Gefallen hatte ich am Schreibstil.
Die ersten 30 bis 40 Seiten muss man einfach durch. Die Einführung in die Figur Gabor war zwar immer noch langatmig und dazu kam, dass mir die Figur zutiefst unsympathisch war. Sehr oberflächlich und arrogant geht er ausgerechnet mit der Frau seines Chefs fremd. Und muss die Konsequenzen tragen, da eine ältere Dame ihn mit dem Wissen dieses Seitensprungs erpresst. So landet Gabor als Tanzlehrer in der Sonderschule. Die Bedingung ein Jahr lang Tanzunterricht zu erteilen, damit sie den Mund hält, ist sehr konstruiert. Da ich nicht denke, dass ein Gabor, wie er charakterisiert ist, sich so vereinnahmen lässt. Gabor wird mir im Lauf der Geschichte sympathischer und ich konnte mich mit der Figur anfreunden.
Der Schreibstil ist sehr umständlich und schwer zu fassen. Ich empfand ihn als altbacken…Sätze wie " Der makellose Schein war das Fundament ihres Erfolgs" (Seite 18) passen eher in einen historischen Roman als in eine Geschichte, die unter anderem den Seitensprung eines fast 40 jährigen Mannes behandelt.
Eine weitere Baustelle ist die Charakterisierung der Figuren. Erst mal natürlich Gabor, der sich vom erfolgsverwöhnten Schönling zum pädagogisch trittsicheren Tanzlehrer mausert. Was eine gewisse Vorhersehbarkeit beinhaltet und zeitweise etwas langweilig daher kam.
Wobei ich pädagogisch trittsicher zurück nehme, da die Idee, Minderjährige mit dem Sportwagen fahren zu lassen, einfach nur unreflektiert ist. Dann die lernbehinderten Jugendlichen, die allesamt sehr klischeehaft charakterisiert wurden. Und eher soziale Probleme aufwiesen, als Beeinträchtigungen. Darum werden sie wohl immer wieder als "dumm" betitelt, oder sprechen von sich selbst als "dumm". Einige Male werden die Jugendlichen als " lernbehindert " betitelt, dann wieder als "geistig behindert". Ja, was denn nun? Jeder, der nur ein bisschen Ahnung in dem Bereich hat, weiss, dass dies zwei paar Schuhe sind. Da frage ich mich doch, wie hier recherchiert wurde ? Mir hätte die Story weitaus besser gefallen, und wäre authentischer gewesen, wenn statt das Wörtchen "dumm "immer wieder zu erwähnen, man beim Lesen die Lernbehinderungen der Jugendlichen gespürt hätte und diese auch eindringlicher beschrieben gewesen wären.
Gestört hat mich zudem, dass Gabor als der rettender Engel in allen Lebenslagen auftritt. Egal ob ein Junge von anderen gepiesackt wird. Gabor ist zur Stelle und schlägt ein blaues Auge. Oder ob ein anderer seiner Schützlinge sich verliebt hat und nicht weiss, wie er das der Angebeteten zeigen soll. Gabor ist zur Stelle und verrät Tricks. Natürlich auch bei Problemen zu Hause mit den Stiefeltern einer Jugendlichen . Gabor ist der rettende Engel. Solche Beispiele gibt es zuhauf. Das hat meiner Meinung nach etwas Wohltätiges und Konstruiertes.
Gegen Schluss wird die Story doch noch tiefgründig. Zum Glück, denn so wird der Nachhall auf dieses Buch doch positiver als zu Beginn gedacht.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Konstruierte Story!

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack Walsh und Sydney Baker sind schon eine Weile ein Paar, als sich der Traum vom eigenen Haus erfüllt. Sie kaufen ein Häuschen in London und sehen sich am Ziel ihrer Träume. Leider hat der Vorbesitzer ...

Jack Walsh und Sydney Baker sind schon eine Weile ein Paar, als sich der Traum vom eigenen Haus erfüllt. Sie kaufen ein Häuschen in London und sehen sich am Ziel ihrer Träume. Leider hat der Vorbesitzer den ganzen Müll liegen lassen, und so kostet es Energie, das Haus bewohnbar zu machen.
Als Sydney beim Joggen die 15 jährige Elsie kennen lernt, erkennt sie sofort, dass der Teenager ein Problem hat. Genau genommen, erinnert Elsie sie an ihre Jugendzeit und die Probleme, die Sydney damals mit ihrer Familie hatte. Die beiden freunden sich an, was wiederum Elsies Vater gar nicht gefällt.

Den Klappentext auf dem Buch vergesst ihr am besten. Denn, der gaukelt dem Leser geheimnisvolle Vorgänge im eben erworbenen Haus vor. Zwar, wird ein komischer Geruch erwähnt, dessen Ursprung mehr oder weniger plausibel ist. Und schlurfende Geräusche, die Jack hört. Danach geht es um ganz anderes. Um die Vergangenheit Sydneys und die Gegenwart Elsies, die in grossen familiären Nöten steckt. Und das Haus, der Geruch, die Geräusche sind quasi für lange Zeit vergessen. Zwar werden gegen Schluss die seltsamen Vorgänge in dem Haus wieder mit der nachfolgenden Handlung verwoben. Doch mir war das leider zu konstruiert und der Plot doch zu abstrakt und unrealistisch. Dabei ist die Story nicht langweilig, im Gegenteil. Ich war schon gespannt, wie alles zusammen hängt. Und ein paar überraschende Auflösungen haben mich bei der Stange gehalten.
Zu Beginn kommen abwechselnd Sydney und Jack zu Wort. Wie in einem Tagebuch erzählen sie über ihre Suche nach einem Haus, ihr Kennen lernen und dies und das. Immer wieder nimmt einer Stellung zu etwas, was der andere geschrieben hat. An und für sich ein gutes Stilmittel, wenn sie nicht so schwafeln würden. Beide haben Tendenz langatmig zu schreiben und nicht auf den Punkt zu kommen. Das ist fast wie die Menschen, die was erzählen und bei Weihnachten beginnen, einen Abstecher zu Ostern machen und schlussendlich beim Kern der Sache, in den Sommerferien enden. Ich empfand diese Passagen als äusserst ermüdend. Sobald jedoch Sydney Elsie kennen lernt, wurde die Handlung flüssiger und geschmeidiger. Ich war auch gespannt darauf, was in Syds Vergangenheit geschehen ist. An und für sich ein tragische Geschichte, wenn man sie denn endlich mal erfährt. Denn während der ersten Hälfte wurden so viele Andeutungen gemacht, dass ich zeitweise etwas genervt war. Ich hatte das Gefühl, dass mir wie beim Ziegenlauf eine Möhre vor die Nase gehalten wird und ich unnötige Steigungen überwinden muss, bis endlich denn mal Klartext geschrieben wird. Zudem wird man oft aus der Handlung herausgerissen und scheinbar ohne Plan und Konzept in eine andere Nebengeschichte geworfen.
Ich weiss ehrlich gar nicht, was ich vom Schreibstil halten soll. Denn wie gesagt, hatte ich das Gefühl, er wandelt sich, sobald nicht mehr in Tagebuch oder Manuskriptform erzählt wird.
Die Figuren empfand ich als interessant, wenn auch Jack weitgehend etwas langweilig erscheint. Sydney ist die interessantere Figur, wohl auch, weil es um sie und ihre Vergangenheit geht. Eine Person aus ihrer Vergangenheit, die ich leider spoilern muss, empfand ich als unrealistisch. Dies vor allem in Bezug auf die Verbindung zwischen Sydneys Vergangenheit und dem Geschehen in der Gegenwart.