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Veröffentlicht am 28.08.2021

Süß. Für meinen Geschmack vielleicht ein bisschen zu süß.

When you look at me
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Mit "When you look at me" hat Kelly Moran mal wieder einen Roman geschrieben, der vor großen Gefühlen und Liebe nur so überquillt.

Xavier ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Sozialphobie, die er geheimhält, ...

Mit "When you look at me" hat Kelly Moran mal wieder einen Roman geschrieben, der vor großen Gefühlen und Liebe nur so überquillt.

Xavier ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Sozialphobie, die er geheimhält, die ihn nach außen aber immer wie einen Eisklotz wirken lässt und ihm einen entsprechenden Ruf eingebracht hat. Er braucht dringend Unterstützung um sein Image ein bisschen aufzupoilieren und an seiner Außenwirkung zu arbeiten. Und dabei könnte er sich keine bessere Wahl als Peyton vorstellen, die er bereits seit der Highschool kennt und die hervorragende PR Arbeit leistet.

Peyton ist warmherzig, offen, immer freundlich zu allen Menschen, denen sie begegnet. Es ist also kein Wunder, dass sie erfolgreiche Arbeit für und mit Xavier leistet. Die Beiden werden schnell zu einem sehr gegensätzlichen, aber eingespielten Team, dass sich blind vertraut, immer aufrichtig zueinander ist und sich gegenseitig stützt und stärkt.

Als dann aber Gefühle ins Spiel kommen, stellt das Beide auf die Probe, denn Xavier muss lernen sich zu öffnen und Peyton muss versuchen, über ihre Vergangenheit und damit verbundene Schuldgefühle hinwegzukommen.

Ganz besonders mochte ich an dieser Geschichte die Charaktere. Dies gilt für Xavier und Peyton genau so, wie für sämtliche Nebencharaktere, die einfach so schön ausgearbeitet sind, dass man gar nicht anders kann, als sie zu mögen.

Mir hat dieses Standalone wirklich gut gefallen, auch wenn mir Xaviers romantische und stets zuvorkommende Art Peyton gegenüber manchmal etwas zu viel war. Irgendwie wars auch süß und ich war froh, dass man es hier mal nicht mit einem Bad Ass Miliiardär zu tun hat, sondern er trotz seines Ruhms ein charmanter, aber zugeknöpfter Nerd ist, aber an manchen Stellen wars mir persönlich too much.

Hinzu kommt, dass mich Kelly Morans letzter Roman "Kissing in the Rain" emotional fix und fertig gemacht hat und zu meinem liebsten Roman von ihr wurde. Da wars jetzt natürlich auch schwer, nochmal einen drauf zu setzen.

Aber, das macht nix. Ich hatte viel Spaß mit Peyton und Xavier und die Geschichte hatte viele tolle Facetten, bei denen die Autorin ruhig noch etwas tiefer hätte gehen können. Gemecker auf hohem Niveau, denn ich habs trotz der Punkte, die ich nicht so doll fand, innerhalb eines Tages verschlungen und das sagt doch eigentlich schon viel aus: Trotz kleiner Schwächen kann ichs auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Highlight mit Suchtpotenzial! Ich liebe ALLES daran.

Firefly Creek
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Beinahe wäre mir dieser Reihenauftakt durchgegangen !!! Vermutlich lag das am doch recht unscheinbaren Cover, dass zwar klar einen Liebesroman symbolisiert, aber im Dschungel der Neuerscheinungen doch ...

Beinahe wäre mir dieser Reihenauftakt durchgegangen !!! Vermutlich lag das am doch recht unscheinbaren Cover, dass zwar klar einen Liebesroman symbolisiert, aber im Dschungel der Neuerscheinungen doch fast ein wenig untergeht. Und auch in den Social Medias hab ichs bisher nicht wirklich gesehen.

Und dabei ist es so ein großartiger, humorvoller und emotionaler Roman, der mich von der Atmosphäre her sehr an Romane, wie etwa die von Kelly Moran erinnert hat.

"Sehnsucht in deinem Herzen" spielt auf einer Farm in Südaustralien, auf der Ethan mit 5 Brüdern und einem alleinerziehenden Vater aufgewachsen ist. Einer untypischen Farmerfamilie, in der er sich immer als ein Fremdkörper gesehen hat, weil er anders als seine Brüder keinen Reiz in der Farmarbeit sah. Also ging er nach seinem Abschluss nach Sydney um zu studieren und Karriere zu machen und entfremdete sich damit immer weiter von den übrigen Bennetts.

Nun bricht sein erfolgreiches Leben jedoch über ihm zusammen und er kehrt nach Silverwood zurück. Dort sieht er sich jedoch nicht nur mit den Vorbehalten seiner Brüder und seines Vaters konfrontiert, sondern auch mit Liz, die den Haushalt der Bennetts führt und sein Leben aus den Angeln hebt. Doch die Situation ist verzwickt und beide wissen nicht, wie sie mit ihren Gefühlen und mit der Familie umgehen sollen....

Ich hab mich sehr sehr schnell, ehrlich gesagt schon nach wenigen Seiten, in diese Geschichte, in die Kulisse und vor allem in die Bennetts verliebt.

Sie alle sind raubeinige Charaktere, die sich schwer damit tun, ihre Probleme untereinander mit Kommunikation zu lösen oder mal Gefühle zu zeigen. Geschuldet ist das wohl der Tatsache, dass sie ohne eine Mutter haben aufwachsen müssen und von Kindesbeinen an, in die Farmarbeit einbezogen wurden. Trotz ihrer teils starrsinnigen Charakterzüge haben sie aber alle ihr Herz auf dem rechten Fleck und die Familie geht ihnen trotz Differenzen über alles.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, humorvoll und hat mich auch an manch einer Stelle zu Tränen gerührt.

Es ist ein komplett runder Auftakt und ich liebe einfach ALLES daran, deshalb hab ich ihn auch binnen 24 Stunden verschlungen und tatsächlich kann ichs schon kaum erwarten, mehr von den Bennetts zu lesen.

Für mich ein romantisches Highlight, das viel mehr Aufmerksamkeit braucht und verdient. Also: Unbedingt lesen!!!!

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Bedrückend, skurril und auch irgendwie sehr großartig !

Liebe Rock
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"Liebe Rock" ist ein Roman, den man nach dem Lesen erst ein paar Stunden sacken lassen muss. Und obwohl ich dies getan habe, fällt es mir noch immer schwer die passenden Worte dafür zu finden.

Denn Tom ...

"Liebe Rock" ist ein Roman, den man nach dem Lesen erst ein paar Stunden sacken lassen muss. Und obwohl ich dies getan habe, fällt es mir noch immer schwer die passenden Worte dafür zu finden.

Denn Tom Zürcher hat mit seinem jungen Protagonisten eine wirklich tragische Figur mit sehr dramatischer Geschichte geschaffen, die er in einem sehr unkonventionellen Stil und in rücklaufenden Kapiteln erzählt. Diese Art des Erzählens fand ich sehr erfrischend und die Geschichte ansich konnte mich, nicht zuletzt durch ebenjene Schreibe, mitreißen, so dass ich förmlich durch die Seiten gerauscht bin.

Aber auch inhaltlich hat es mich einfach gepackt, unterhalten, erschüttert, aufgewühlt, innehalten lassen. Timm ist ein junger Mann, der die Schule hinschmeißt und fest davon überzeugt ist, dass er einen Bestseller schreiben muss und kann. Hinzu kommt, dass er sich Hals über Kopf in Kneipenbedienung Rock verknallt hat und in deren WG er zieht. Dort trifft er auf Kontrahent Marc, der seinerseits um Rocks Gunst buhlt und es bleibt somit nicht aus, dass die beiden Männer immer wieder aneinander geraten.

Timm strickt sich von Anfang an ein perfides Konstrukt aus Lügen und Manipulation zusammen, klaut Marcs Dissertation und verwurstet sie zu einem Cut Up Roman, der sehr erfolglos startet. Timm sieht sich mit einer Verletzung des eigenen Egos konfrontiert, fantasiert sich Stimmen in seinem Kopf zusammen, die seinem Ego nochmals einen herben Schlag verpassen. Erst als die Situation schließlich eskaliert wird Timm plötzlich für kurze Zeit berühmt. Doch auch die Folgen des "Ruhms" können verheerend sein.

Es ist eine wirklich sehr skurrile Geschichte, die im Verlauf eine immer ernstere und tiefgreifendere Note annimmt. Timm hat psychische Probleme, eine Persönlichkeitsstörung in meinen Augen, ausgelöst schon in seiner Kindheit, wo er mit der Geburt des jüngeren Bruders und später durch einen Unfall auf den 2. Platz in der Rangliste seiner Mutter rutscht. Timm möchte glänzen, er möchte gesehen werden und beweisen, dass er etwas kann. Und dabei würde er fast über Leichen gehen.

Ich fand seine Geschichte sehr sehr tragisch und obwohl man ihn aufgrund all seiner Lügen und Grausamkeiten, die er anderen antut, oft nicht wirklich verstehen oder gar leiden kann, tat er mir leid.

Einen Punkt Abzug gibt es für die Szenen mit der Katze. Wer das Buch liest, wird verstehen, was ich meine. Ich finde es gibt Grenzen des guten Geschmacks und egal, wie kaputt man einen Charakter zeichnet, sowas muss wirklich nicht sein.

Ansonsten: Absoluter Geheimtipp.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Ein spannender und würdiger Abschluss !

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
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Im zweiten und finalen Band von Elizabeth Lim's Dilogie muss sich die Schneiderin Maia Tamarin mit guten und bösen Mächten auseinandersetzen um A'landi zu befreien.

Ich möchte hier, um Spoiler zu vermeiden, ...

Im zweiten und finalen Band von Elizabeth Lim's Dilogie muss sich die Schneiderin Maia Tamarin mit guten und bösen Mächten auseinandersetzen um A'landi zu befreien.

Ich möchte hier, um Spoiler zu vermeiden, ungern genauer auf den Inhalt eingehen, aber es erwartet die Leser:innen ein großartiges, gewaltiges und sehr atmosphärisches Finale, dass sowohl reichlich Spannung, als auch Action, Liebe und ganz viel Magie bietet.

Maia muss sich den Dämonen des Shansen, aber auch denen von Lapzur, die Besitz von ihr genommen haben und in ihrem Inneren um die Oberhand kämpfen, stellen.

Der erste Band hat mich im letzten Jahr völlig überrumpelt und sich schnell zu einem Jahreshighlight für mich entwickelt und auch mit diesem Abschluss konnte die Autorin durchaus punkten, auch wenn es mir persönlich zu viele Kämpfe und zu viel Krieg gab. Ich hab da lieber immer ein bisschen mehr Romantik, als Angriffsstrategien und Co., aber das ist natürlich Geschmackssache. Auf meine Kosten kam ich ja trotzdem, denn die Geschichte bietet einfach so viele Facetten und besticht vor allem durch das detaillierte, fernöstlich anmutende Worldbuilding und die Magie von Amana.

Alles in allem also ein sehr würdiger Abschluss, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Gutes Thema, aber mittelmäßige Umsetzung.

Liebe sich, wer kann
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"Liebe sich, wer kann", ist anders als der Titel vermuten lässt, keine zuckersüße Liebesgeschichte, sondern in erster Linie ein Jugendroman zum Thema Mental Health.

Und leider muss ich sagen, dass mir ...

"Liebe sich, wer kann", ist anders als der Titel vermuten lässt, keine zuckersüße Liebesgeschichte, sondern in erster Linie ein Jugendroman zum Thema Mental Health.

Und leider muss ich sagen, dass mir die Umsetzung nur so semigut gefallen hat.

Jakob ist ein absoluter Außenseiter, sowohl in der Schule, als auch in der eigenen Familie. Für seinen Vater ist er ein Schlappschwanz, für seine Brüder immer ein passendes Opfer. Nur zur Mutter hat er ein sehr gutes und enges Verhältnis. Lotti dagegen scheint bei all ihren Mitschüler:innen und vor allem bei den Jungs beliebt zu sein und wirkt auf den ersten Blick wie das genaue Gegenteil von Jakob.

Der ist also völlig überrascht, als ausgerechnet Lotti auf ihn zukommt und ihn bittet, mit ihr auf eine Wanderung zu gehen. Jakob ist zunächst hin- und hergerissen, dreht und wendet sämtliche Situationen in seinem Kopf, bevor er schließlich zusagt.

Doch diese Wanderung zu einem Château, um das Lotti ein absolutes Geheimnis macht, wird anders als erwartet, denn beide werden hier mit ihren psychischen Problemen konfrontiert.

Ansich fand ich die Idee wirklich schön, doch die Umsetzung hatte für meinen persönlichen Geschmack einige Lücken. Annette Mierswa schickt ihre beiden Protagonisten auf eine Reise, die sie vor allem psychisch fordern wird, aber bei der sie auch auf jede Menge interessante und manchmal durchgeknallte Figuren treffen. Außerdem vermittelt sie ihren Leser:innen die Botschaft, dass Niemand perfekt sein muss und dass das Perfekte oftmals im Unperfekten liegt.

Das kam gut rüber und wird bei den Leser:innen auch sicher ankommen. Mir war das aber etwas zu wenig für ein solches Thema, denn besonders Jakobs Panikattacken und seine Angststörung verlaufen irgendwie so nebenher. Ja, er wächst durchaus über sich hinaus, aber seine Probleme packt er nicht an der Wurzel. Stattdessen werden sie nur angerissen oder äußern sich eben in seinen Gedankenspiralen.

Lotti ist ihm da schon einen deutlichen Schritt voraus, weil sie ihre Probleme klar benennen kann und versucht sie anzugehen. Aber auch hier wars mir ein bisschen zu wenig. Hier hätte ich mir eine bessere Ausarbeitung des Themas gewünscht und vor allem für Jakob gute Lösungsansätze. Stattdessen hätte ich lieber auf Themen wie den Klimaschutz, auch wenn ich da eine absolute Befürworterin bin, verzichtet. Nach nem Selbstversorgercamp gabs direkt noch ne Begegnung mit Strickrebellen, die sich in Bäumen verschanzen. Coole Idee, aber ich hätte mehr Fokus auf Mental Health begrüßt.

Und besonders am Ende wäre vielleicht ein Epilog noch ganz schön gewesen, denn Jakob wird zwar mutiger, offener und ein bisschen selbstbewusster, aber als Leser:in erfährt man leider nicht, ob er Lottis Beispiel folgt und seine Ängste auch professionell angeht oder ob es am Ende tatsächlich damit getan ist, dass er einfach mal das Meer sieht.

So what, man kann nicht jedes Buch zu 100% mögen. Jugendlichen Leser:innen wird es aufgrund des Abenteuers und der sich zart anbahnenden Lovestory sicher gefallen.

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