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Veröffentlicht am 18.10.2017

Ein herrliches Werk !

Lieber Daddy-Long-Legs
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Judy Abbott hat fast ihr ganzes Leben lang im Waisenhaus gelebt und wird dort mit ihren 18 Jahren eigentlich nur noch "geduldet" weil sie der Hausherrin bei den Kleinen zur Hand geht.

Judy, die sehr ...

Judy Abbott hat fast ihr ganzes Leben lang im Waisenhaus gelebt und wird dort mit ihren 18 Jahren eigentlich nur noch "geduldet" weil sie der Hausherrin bei den Kleinen zur Hand geht.

Judy, die sehr belesen und gebildet ist, sieht sich schon für immer dort leben, als ihr ein geheimnisvoller Wohltäter und Investor des Waisenhauses die Möglichkeit bietet ans College zu gehen. Seine einzige Bedingung: sie muss ihn einmal im Monat über ihre Fortschritte auf dem Laufenden halten.

Und das tut sie. Ihre Briefe, die sie stets mit "Lieber Daddy Long Legs" beginnt, um dem unbekannten und geheimnisvollen Mann, der auch weiterhin unerkannt bleiben möchte, einen Namen zu geben, werden mit Fortschritt ihres Studiums immer mehr und häufen sich. Sie lässt den Unbekannten an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, erzählt von neu geschlossenen Freundschaften und von gesellschaftlichen Erlebnissen und am Ende sogar von der Liebe, die sich auf leisen Sohlen in ihr Leben geschlichen hat.

Meinung:
Ich muss gestehen, das ich mich schon beim ersten Blick auf das Cover in dieses Königskind verliebt habe, denn es ist doch ein wahrgewordener Traum für jeden Nach-Buchcover-Käufer wie mich. Deshalb und auch weil ich den Klappentext so wohlklingend fand UND die Geschichte ein neu aufgelegter Klassiker aus dem Jahre 1912 ist und ich damit bei den Königskindern ( Das Schloss in den Wolken von Lucy Maud Montgomery ) schon einmal so absolut positiv überrascht wurde, war dieses Buch das erste das ich aus dem neuen Programm MUT & LEIDENSCHAFT lesen wollte.

Und trotzdem war ich auch skeptisch, denn schließlich handelt es sich bei diesem Roman um einen BRIEFROMAN. Wir erleben Judys Geschichte also fast ausschließlich in Form von Briefen, die sie an einen unbekannten Mann schreibt. Ich finde diese Art des Erzählens immer sehr spannend, trotzdem habe ich auch jedes Mal Bedenken ob mir durch diese Art nicht vielleicht ein wenig vom Gefühl, von den Charakterzügen der einzelnen Figuren und von der Handlung verloren geht, weil man besonders im Falle von "Lieber Daddy Long Legs" nur diese eine Perspektive hat und einem keinerlei Einblick in die Gedanken des Adressaten gewährt wird. Dieser bleibt nämlich bis zum Ende eine stumme Figur.

Aber alle Bedenken waren komplett unbegründet, denn Jean Webster, die ihrer Zeit wirklich voraus war, hat hier einen wunderbaren Roman geschaffen, bei dem ich rein gar nichts vermisst habe. Sie hat mit Judy eine taffe, junge Frau erschaffen, die weiß was sie will und sich trotz der damaligen Zeit, nicht darum schert ob man ihre Gedanken vielleicht für unangemessen hält. Sie trägt das Herz auf der Zunge und geht mit einem wachen Blick durchs Leben. Sie ist herrlich und so eine unglaublich positive Figur. Es war wirklich eine wahre Freude sie auf ihrem Lebensweg ein Stück weit begleiten zu dürfen.

Doch nicht nur Judy hat mich begeistert, auch der Inhalt des Buches ist großartig und so überraschend modern, das man beinahe nicht vermuten möchte, wie alt diese Geschichte eigentlich schon ist.

Fazit:
"Lieber Daddy-Long-Legs" ist durch und durch, von der Optik, über den Inhalt bis hin zur Protagonistin, ein bezauberndes Werk, das trotz seines Alters von über 100 Jahren absolut modern und zeitgemäß ist und das ich jedem Liebhaber von Klassikern und auch sonst jedem Leser oder jeder Leserin im Alter von 13 bis 100 ans Herz legen möchte.

Ein herrliches Werk !

Veröffentlicht am 26.09.2017

Ein gutes Buch, ABER....

Forever Again (Band 1) - Für alle Augenblicke wir
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Katherine und Matthew begegnen sich zum ersten Mal 2039 in einem Labor in Nottingham, wo sie beide studieren und zusammenarbeiten. Doch dies ist nicht ihre erste Begegnung. In jedem Jahrhundert kreuzen ...

Katherine und Matthew begegnen sich zum ersten Mal 2039 in einem Labor in Nottingham, wo sie beide studieren und zusammenarbeiten. Doch dies ist nicht ihre erste Begegnung. In jedem Jahrhundert kreuzen sich ihre Wege und sie verlieben sich ineinander, nur um sich kurz darauf wieder zu verlieren.
Doch wie ist das möglich und warum erinnern sie sich nicht daran ?
Die beiden finden heraus, das sich ihre Tante bzw. ihr Onkel ebenfalls kannten und 2019 in einen vermeintlichen Terrorakt verwickelt waren. Um deren Unschuld, von der sie beide überzeugt sind, zu beweisen, begeben sie sich auf Spurensuche und finden dabei erstaunliches heraus...

Meinung:
Ich habe mich im Vorfeld wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, denn ich habe wirklich schon sehr lange keinen guten und romantischen Zeitreiseroman mehr gelesen. Als es dann hier ankam, habe ich tatsächlich erst einmal alles andere beiseite gelegt und direkt mit dem Lesen begonnen.

Was mich direkt überrascht hat: dieses Buch erzählt eigentlich nicht eine, sondern 4 Geschichten. Wir erleben wie sich Katherine und Matt in verschiedenen Jahrhunderten und in den verschiedensten Situationen kennenlernen.

1745 kurz vor der Schlacht um Prestonpans, im Krieg der Jakobiten gegen die Engländer.
1854 auf einem Segelschiff, das dem Krimkrieg entgegensegelt.
2019 kurz vor Ausbruch des 3. Weltkrieges und
2039, wo sie durch Zeitungsausschnitte von einem Terrorakt ihrer Verwandten erfahren und der Sache auf die Spur gehen.

Die Idee fand ich sensationell gut, die Umsetzung war jedoch ein wenig verwirrend und ich wusste lange Zeit nicht so recht, auf was die Autorin eigentlich hinauswill, denn sie wechselt nach teilweise wirklich sehr kurzen Kapiteln jedes Mal die Zeit, versieht die Kapitelenden mit seltsamen, scheinbar digital erfassten Notizen, bei denen man das Gefühl bekommt, das die Treffen von Katherine und Matthew so gewollt und inszeniert sind, aber auch von außen beeinflusst werden könnten.

Während 1745, 1854 und 2039 aus Sicht einer Dritten, am Geschehen unbeteiligten Person geschildert wird, erfahren wir das was 2019 geschah nur über kleine Notizzettel, über Nachrichten, Emails und Chats.
Obwohl ich diese Erzählweise einerseits sehr gelungen fand, hat sie mich andererseits aber auch ein wenig verwirrt und meinen Lesefluss desöfteren ins Stocken gebracht.

In der ersten Hälfte sucht man lange Zeit nach dem sprichwörtlichen roten Faden, die Handlung wirkt unstrukturiert und langatmig. Erst ab der Hälfte, wenn sich Katy und Matt in jeder Zeit näher kennengelernt haben und sich endlich auch näherkommen, kommt Spannung auf. Nicht zuletzt ist dies aber auch den, historisch belegten, Ereignissen in der jeweiligen Zeit geschuldet.

Sehr gelungen fand ich die Aufmachung des Buches, denn es sind tatsächlich viele kleine Notizzettel und Chats, Landkarten, Briefe und Zeitungsartikel im Buch abgedruckt.

Ich versuche nach wie vor noch herauszufinden, wie mir das Buch als Gesamtes denn nun gefallen hat, was immer ziemlich blöd klingt, denn man muss ja eine Meinung haben. Aber manchmal ist es eben nicht so leicht, ein Buch einfach nur als gut oder schlecht zu bewerten. So auch bei "Forever Again". Denn eigentlich hat mir die Geschichte schon gefallen, ich fand die Idee der Autorin, sich über verschiedene Zeitebenen zu bewegen und historische Ereignisse einzubringen, wirklich sehr gut, weniger gefallen hat mir aber, das besonders gegen Ende bei dem man dachte, jetzt liefe alles schlüssig zusammen, so viele Fäden lose bleiben, während sich andere Dinge förmlich überschlagen. Es gibt Einiges das mir viel zu wenig durchdacht und überstürzt wirkte, das ich mir einfach ausgefeilter gewünscht hätte.

Ein weiterer Minuspunkt ist die oberflächliche "Romantik" von der ich mir nach dem Klappentext ein bisschen mehr erhofft habe und auch mit den Protagonisten tat ich mir schwer, besonders mit denen in 2019. Katherine kommt durch ihre Notizzettel eher rüber wie ein flapsiger Teenager, der in allem immer nur was Witziges sieht. Ihre Wandlung im Verlauf fand ich wiederum gut. Also ihr merkt schon, hier gibt es kein NUR Gut oder NUR Schlecht.

Ums kurz auf den Punkt zu bringen, kann man wohl am besten sagen: "Forever Again - Für alle Augenblicke wir" punktet durch eine sehr geniale Idee, hat aber auch einige Schwachstellen: Ein gutes Buch, ABER....

2018 erscheint ein Zweiter Band, der laut Klappentext an einer anderen Stelle anknüpft. Ich hoffe wirklich sehr, das dieser Band dann Aufschluss gibt, über all die Dinge die sich mir jetzt noch nicht erschlossen haben.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein kleines bisschen schwächer als Band 1, konnte mich aber trotzdem begeistern !

So was passiert nur Idioten. Wie uns.
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Viki und Jay haben große Hürden gemeistert.
3 Jahre lang haben sie gekämpft, sind zusammengezogen und wurden glücklich. Doch plötzlich ist da diese verräterische Stimme in Vikis Kopf, die ihr Zweifel ...

Viki und Jay haben große Hürden gemeistert.
3 Jahre lang haben sie gekämpft, sind zusammengezogen und wurden glücklich. Doch plötzlich ist da diese verräterische Stimme in Vikis Kopf, die ihr Zweifel an Jays Treue einflüstert. Jay benimmt sich seltsam und Viki weiß nicht so recht wie sie sein Verhalten deuten soll. Hat er wirklich eine Neue ?
Was sonst könnte er vor ihr verheimlichen wollen ? In ihrer Panik macht Viki einen blöden Fehler und so schaukelt sich die Situation nur noch weiter hoch.
Hat ihre Beziehung noch eine Chance ?

Meinung:
Endlich ein neues Buch von Sabine Schoder ! Und dann auch noch ein zweiter Teil um Viki und Jay. Das kann doch eigentlich nur gut werden, oder ? Ich habe mich jedenfalls sehr darüber gefreut und war bereits im Vorfeld schon sehr euphorisch und zuversichtlich, denn immerhin war "Liebe ist was für Idioten. Wie mich" eines meiner Jahreshighlights 2015.

Und tatsächlich beginnt die Geschichte wirklich richtig toll. Wir starten 3 Jahre nach dem Ende von Band 1 und obwohl ich nicht weiß was in dieser Zeit alles geschehen ist, bin ich sofort wieder voll drin und voll dabei.

Und eigentlich könnte zwischen Viki und Jay alles total wunderbar und gut sein, wenn da nicht Vikis Zweifel wären.

Der Grund hierfür bzw. dessen Offenbarung, warum es überhaupt zu Vikis Misstrauen kommt, erscheint mir im ersten Moment ehrlich gesagt, viel zu flach und zu banal, als das daraus so ein großes Dilemma entstehen könnte, in das sich die beiden definitiv hineinkatapultieren. Wenn man sich allerdings zurückerinnert an Teil 1, dann wird einem wieder bewusst, WARUM der Grund für Viki eine so extrem große Rolle spielt und warum Jay sein Geheimnis für sich behält.

Zu blöd ist eben nur, das Viki völlig falsche Schlüsse zieht und ihre, in dieser Sache wenig hilfreichen, Freunde sie noch in ihrer Entscheidung bestärken und ja, sogar noch Feuer ins Öl gießen. Das macht die ganze Angelegenheit noch komplizierter.

Auch ihre Selbstzweifel stehen ihr im Weg, der Verlust der Mutter wiegt mit einem Mal noch schwerer als die Jahre zuvor und dann ist da noch diese eine Entscheidung die Viki nur für sich selbst fällen kann.

Geschrieben ist Band 2 aus insgesamt 6 Perspektiven, was ich sehr interessant und auch teilweise amüsant fand, stellenweise aber auch ein wenig unnötig. Melanie, Vikis beste Freundin, zum Beispiel hat mich eher aufgeregt, als das ihre Perspektive für mich einen Mehrwert hatte. Klar, sie macht sich Sorgen um ihre beste Freundin, doch dabei steckt sie sich viel zu sehr in die Beziehung. Alles im immer im Rahmen des Verständlichen, wenn man es von der Warte der besten Freundin aus betrachtet, aber mich hat sie damit ehrlich nur genervt.

Ein wenig schade fand ich, das Sabine Schoder hier wichtige Rückblicke auf Jays Werdegang zwischen Band 1 und Band 2 ausspart. Hier hätte ich mir definitiv mehr Einblicke gewünscht.

Nichtsdestotrotz konnte sie mich auch mit diesem zweiten Band wieder für sich Einnehmen und mich begeistern. Ich liebe einfach ihren absolut genialen Schreibstil und ihre Wortgewandtheit.

Ihre Charaktere, insbesondere Viki, mit all ihren Gedankengänge und Handlungen, sind absolut authentisch. Jeder von uns könnte in ihre Situation geraten und dadurch ihre Ängste und Zweifel entwickeln, sie aber auch auf ähnliche Weise lösen. Die Figuren wirken echt und wie aus dem Leben gegriffen.

Auch die Handlung ist, wenn man die oben genannten Punkte einmal außer Acht lässt, wirklich sehr realistisch und ebenfalls nachvollziehbar. Einzig das Ende wirkte ein wenig überspitzt und sehr dramatisch, was aber wiederum die Spannung noch einmal steigert. Und YAY, es gibt einen Epilog. Und zwar einen der die komplette Geschichte perfekt abrundet.

Fazit:
Auch mit dem zweiten Band "So was passiert nur Idioten. Wie uns" hat es Sabine Schoder geschafft mich zu begeistern. Ich liebe ihren wortgewandten Schreibstil, Charaktere wie Handlung sind authentisch und nachvollziehbar und auch wenn ich hier ein paar kleine Kritikpunkte habe, so kommt die Geschichte doch zu einem perfekten Abschluss und stellt mich total zufrieden.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Ein Buch das mit jeder Seite mehr unter die Haut geht !

Deine letzte Nachricht. Für immer.
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"Deine letzte Nachricht. Für immer." ist ein ganz ganz großartiges und sehr bewegendes Büchlein, das mir bereits nach wenigen Seiten unter die Haut ging und dafür sorgte, das ich in Tränen ausbrach.

Dabei ...

"Deine letzte Nachricht. Für immer." ist ein ganz ganz großartiges und sehr bewegendes Büchlein, das mir bereits nach wenigen Seiten unter die Haut ging und dafür sorgte, das ich in Tränen ausbrach.

Dabei hatte ich das Buch eigentlich so gar nicht auf dem Schirm, auch wenn ich den Vorgänger, in dem es um nie abgeschickte Briefe ging, vom Hören-Sagen kenne und viele begeisterte Stimmen dazu vernommen habe. Ich bin einfach kein Fan von "solchen" Büchern, die aus vielen kleinen Erinnerungen und jeder Menge Illustrationen bestehen. Ja, ich verschenke solche Bücher gerne, aber selbst lesen ? Nö, eher weniger. Nun ja, jedenfalls habe ich gedacht, das ich kein Fan solcher Bücher bin. Jetzt muss ich diese Aussage und Annahme wohl mal direkt zurücknehmen, denn Emily Trunko hat mir mit ihrer Idee etwas ganz Besonderes geschenkt.

Um was geht es denn überhaupt ? Welche Idee ?
Emily Trunko rief Menschen dazu auf, auf ihrem Tumblr Blog letzte Nachrichten hochzuladen. Von Ex-Lovern, von ehemaligen Freunden, von geliebten Menschen. Diese hat sie gesammelt und nun kann man sie in diesem wirklich wunderschön illustrierten und aufgemachten Büchlein nachlesen.

Doch nicht nur das, diese Nachrichten regen definitv zum Nachdenken an. Darüber, wie man vielleicht selbst aus dem Leben anderer Menschen geht, sei es weil man sich auseiandergelebt, entfreundet oder zerstritten hat.

Mich persönlich hat es sehr berührt und nachdenklich gemacht, weil ich an eine Situation denken musste, von der ich nicht möchte, das sie für alle Zeit so stehenbleibt. Zwar brauche ich wohl noch ein wenig Zeit um in dieser Sache über meinen Schatten zu springen und auf einen einzigen bestimmten Menschen zugehen zu können, doch ich möchte nicht, das der letzte Satz zwischen uns eine Aneinanderreihung von Banalitäten bleibt.
Aber das nur so am Rande.

Es gab letzte Nachrichten bei denen ich Schmunzeln musste, aber vorallem gab es Nachrichten, bei denen mich insbesondere die angefügten Randnotizen und Anmerkungen zur Sitution betroffen machten und zu Tränen rührten.

Fazit:
"Deine letzte Nachricht. Für immer" ist ein vermeintlich unscheinbares Büchlein, das aber schon direkt nach wenigen Seiten und gelesenen Nachrichten derart unter die Haut geht, das garantiert kein Auge trocken bleibt und das auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

Von mir gibts eine klare Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 15.09.2017

Sehr, sehr cooler Aukftakt, ich brauche dringend Band 2 !

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
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Es wird einmal...

...ein Deutschland in der Zukunft, in der magische Geschöpfe und Menschen nebeneinander leben. In der Moderne auf Märchen trifft und in der es neben Prinzen und Einhörnern leider auch ...

Es wird einmal...

...ein Deutschland in der Zukunft, in der magische Geschöpfe und Menschen nebeneinander leben. In der Moderne auf Märchen trifft und in der es neben Prinzen und Einhörnern leider auch jede Menge Probleme gibt.

Meinung:
Wow, ich weiß gar nicht recht wo ich hier beginnen soll. Vielleicht starte ich mal damit, das ich, warum auch immer, nach einem ersten Blick auf dieses grandiose, bildschöne, in wundervollen Blautönen gehaltene Cover davon ausgegangen bin, das ich hier einen Jugendroman serviert bekomme, der sich weitestgehend in einem magischen Internat abspielt. Hä, was ? Vielleicht asoziiere ich Schlößer und Burgen mittlerweile grundsätzlich mit Hogwarts ? Keine Ahnung was da los war, ich kann Euch allerdings verkünden: Es gibt kein Internat !

Stattdessen gibt es eine Welt in der Magische und Menschen nebeinander leben. Auf den ersten Blick friedlich, doch je weiter man in der Geschichte voranschreitet, desto deutlicher wird, das es hier alles andere als freundlich und harmonisch zugeht.
Magische wie Natalie werden geduldet, doch es gibt strenge Regeln. So ist es ihnen zum Beispiel verboten ihre Magie zu wirken, ganz besonders in der Öffentlichkeit. Zudem werden Magische in verschiedene Kategorien eingeordnet, die ihnen ihr Leben entweder unglaublich angenehm oder aber sehr kompliziert und schwer machen.

Ich möchte nicht allzu sehr auf den Inhalt eingehen, denn der bringt nicht nur reichlich Spannung und Action mit sich, sondern er ist auch überraschend komplex und deshalb finde ich, das ihr ihn unbedingt selbst für Euch entdecken solltet.

Aber ich habe trotzdem noch jede Menge zu sagen. Zum Beispiel zum Weltentwurf, den ich richtig genial fand. Mara Lang schafft hier eine sehr detailreiche Welt an der man sich "gar nicht sattsehen" kann und von der man sich wünscht, man könne sie, trotz aller dort auftretenden Missstände einmal wirklich besuchen.

Die Missstände: unterscheiden sich nicht wirklich von den Problemen die wir auch heutzutage so haben. Mara Lang bringt nämlich aktuelle Themen wie Rassismus oder den Unterschied zwischen den sozialen Schichten in die Geschichte ein. Magische sind nicht gern gesehen, ja Magie ist unter den Menschen sogar verpönt und es gibt Parteien, die für die Abschaffung der Magie sind. Es geht also durchaus auch ein wenig politisch zu und man kann sämtliche im Buch auftretenden Aspekte auf das Hier und Jetzt beziehen.

Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus drei Perspektiven. Einmal aus Natalies, die hier für mich im Fokus stand. Sie ist eine Hexe, die nichts weiter wollte als zu helfen und damit von einer blöden und gefährlichen Situation in die Nächste schlittert. Sie muss herbe Schläge einstecken und ehrlich gesagt tat sie mir genau deshalb unglaublich leid, denn sie ist so eine tolle Protagonistin, die das alles gar nicht verdient hat.

Die beiden anderen Perspektiven erleben wir aus Sicht von Prinz Kilian, der in Natalie verliebt ist und zu ihrer Rettung eilt und aus Sicht von Paige, die ihre ganz eigene Geschichte erzählt.

Mir hat die Kombination aus diesen drei verschiedenen Sichten supergut gefallen und überhaupt muss ich sagen, das mich das Buch auf ganzer Linie komplett überrascht hat. Ja, ich bin echt hin und weg, einfach deshalb weil Mara Lang mir hier eine Geschichte bietet, die einfach ALLES hat, was es braucht um mich völlig abtauchen zu lassen: ein großartiges Setting, liebenswerte und authentische Protagonisten, einen mitreißenden, flüssigen Schreibstil, Spannung, Geheimnisse, Liebe. ALLES !

Und genau deshalb gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung !