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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2022

Wieder ein wundervoller Waringham-Roman

Drachenbanner
1

Seit über 20 Jahren bin ich begeistert von den historischen Romanen von Rebecca Gablé und die Waringham-Reihe mag ich am liebsten. „Drachenbanner“ ist ein weiterer Band aus dieser Reihe und schließt direkt ...

Seit über 20 Jahren bin ich begeistert von den historischen Romanen von Rebecca Gablé und die Waringham-Reihe mag ich am liebsten. „Drachenbanner“ ist ein weiterer Band aus dieser Reihe und schließt direkt an das Vorgängerbuch „Teufelskrone“ an. Die Story spielt im 13 jahrhundert in England, nach dem teuflischen König John sitzt nun sein Sohn Heinrich III auf dem Thron. Die fiktiven Hauptfiguren sind die Adlige Adela Waringham und der Bauernjunge Bedric. Die beiden wachsen zusammen auf und verlieben sich später ineinander, doch eine Beziehung ist wegen der gesellschaftlichen Unterschiede nicht möglich. Adela wird Hofdame bei der Schwester der Königin und Bedric versucht, aus seinem Status als Leibeigener entkommen, indem er mit selbstgebauten Bögen Geld verdient und sich freikauft. Durch diese beiden Figuren erlebt man sowohl die hohe Politik der damaligen Zeit mit als auch das Leben der einfachen Leute und ihr Leid angesichts von Hungersnot und hoher Steuerlast. Politisch geht es darum, dass die Lords ein Mitspracherecht in der Politik fordern und der Parlamentarismus sich langsam entwickelt.
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen, sowohl die persönliche Geschichte mit Bedric und Adela als auch der historische Hintergrund.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Mit lebendigen Figuren Geschichte erleben

Gold und Ehre
4

„Gold und Ehre“ ist ein spannender historischer Roman von Sabine Weiß. Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 17 Jahrhunderts, in der ist in Europa bewegt zugeht. Während in England und Frankreich ...

„Gold und Ehre“ ist ein spannender historischer Roman von Sabine Weiß. Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 17 Jahrhunderts, in der ist in Europa bewegt zugeht. Während in England und Frankreich verschiedene Herrscherdynastien sich bekriegen und ihre Sprösslinge auf den Thron bringen wollen, versuchen die Bürger in den Städten die Macht des Adels abzuschwächen und politisch die Macht zu übernehmen, die sie wirtschaftlich bereits haben. Die Autorin lässt die Geschichte des Buches in einem Land beginnen, dessen Geschichte für mich bisher nicht im Blick war, in den Niederlanden. Hier zieht Prinz Wilhelm von Oranien mit seinen Truppen und Verbündeten gegen die Stadt Amsterdam, die sich das nicht gefallen lassen will. Die Hauptfiguren des Romans, die Baumeisterfamilie Aard mit dem jungen Benjamin ist mittendrin und sein Cousin Theo, der gerne Arzt werden möchte. Nicht nur aufgrund der politischen Entwicklungen verlaufen die Pläne der beiden jungen Männer nicht ganz wie sie wünschen. Benjamin wird nach Hamburg geschickt um dort als Baumeister zu arbeiten und Theo einem Schiffsarzt unterstellt, obwohl er nie zur See fahren wollte. Über mehrere hundert Seiten und einige Jahrzehnte entwickelt sich die Geschichte, sowohl die historische als auch die der fiktiven Figuren. Die LeserInnen erfahren von wechselnden Bündnissen, Kindern mit Thronanrecht, Piratenangriffen und dem Streit um die neue Kolonie, die später New York wird, aber auch von einer jungen Frau, die zur Betrügerin wird, um ihre Familie durchzubringen, Freundschaft die sich in Todesgefahr bewährt, dem Wunsch, ein neues Baumaterial zu entwickeln oder durch Heirat einer adligen Frau ganz oben mit dazu zu gehören.
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen, vor allem der fiktive Teil rund um die Hauptfiguren. In ihnen hat Sabine Weiß nämlich lebendige Charaktere entwickelt, mit denen man mitfiebern kann und sie durch ihr Leben begleiten.

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 28.12.2020

Baumeister, Seefahrer, Köchin und der Aufstieg Amsterdams

Krone der Welt
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In „Krone der Welt“ entführt die Autorin Sabine Weiß uns ins Amsterdam um 1600. Im Mittelpunkt des Romans steht die Geschichte Familie Aardzoon. Der Vater ist Baumeister, verwitwet und hat drei Kinder: ...

In „Krone der Welt“ entführt die Autorin Sabine Weiß uns ins Amsterdam um 1600. Im Mittelpunkt des Romans steht die Geschichte Familie Aardzoon. Der Vater ist Baumeister, verwitwet und hat drei Kinder: Vincent, Ruben und Betje. Sie leben in Antwerpen, das im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten belagert wird. Die Familie erlebt viele Entbehrungen und flieht schließlich nach Amsterdam. Dort müssen sie sich ein neues Leben aufbauen. Vincent will Architekt werden, Ruben zur See fahren und Betje als Köchin arbeiten. Wie von Sabine Weiß gewohnt sind die Charaktere des Romans gut herausgearbeitet und die Geschichte spannend zu lesen. Neben den Hauptfiguren treten auch viele interessante Nebencharaktere auf und es gibt immer wieder überraschende Wendungen in der Handlung. Ganz nebenbei erfährt man einiges über die damalige Zeit die Bedeutung des Handels und des Glaubens und die historischen Streitigkeiten, bei denen auch Engländer und Spanier massiv mitmischen. Sehr schön sind auch die Schilderungen der Entwicklung Amsterdams.
Mein Fazit: „Krone der Welt“ ist ein historischer Roman, bei dem ich mitfiebern konnte und viel über eine mir bis daher nicht bekannte Zeit erfahren habe.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

spannende Vorgeschichte zum Kingsbridge-Epos

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Als ich die Ankündigung zu Ken Folletts neuestem Roman gelesen habe, der inhaltlich vor seinen Hauptwerken "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" spielt, habe ich mich riesig auf das Buch gefreut. ...

Als ich die Ankündigung zu Ken Folletts neuestem Roman gelesen habe, der inhaltlich vor seinen Hauptwerken "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" spielt, habe ich mich riesig auf das Buch gefreut. "Die Säulen der Erde" habe ich vor sicher schon 30 Jahren gelesen, es war einer meiner ersten historischen Romane und ich war ganz begeistert. In "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" geht es um England im Jahre 997. Einfälle von dänischen Wikingern bedrohen die Küstenbewohner und machen ihnen das Leben zur Hölle. So wird auch das Dorf der Hauptfigur Opfer eines solchen Überfalls: der junge Schiffsbauer Edgar verliert seinen Vater und die Existenz der Familie, die daraufhin in ein kleines Dorf umzieht. Aus diesem Dorf wird sich später Kingsbridge entwickeln. Folletts verwendet in dem gut 1000-seitigen Schmöker bekannte Elemente wie ein machtgieriger Bischof, skrupellose Regionalfürsten, die schöne und kluge Adlige Ragna aus der Normandie, den wissenshungrigen Mönch Aldred und den jungen Schiffsbauer Edgar. Auch wenn die Handlung in gewisser Weise vorhersehbar ist und die Personen sich schnell in ein gut-böse Schema einordnen lassen habe ich den Roman doch mit großen Vergnügen gelesen und mit Spannung das Schicksal der Hauptfiguren mitverfolgt. Follet schriebt einfach sehr spannend und lebendig. Interessant waren für mich auch einige historische Hintergründe aus dieser doch eher unbekannten Zeit, so etwa dass damals Sklaven gehalten wurden und Männer und Frauen mehrere Ehepartner haben konnten. Ich kann "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" auf jeden Fall empfehlen

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Schicksal einer jüdischen Familie

Die verlorene Tochter der Sternbergs
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"Die verlorene Tochter der Sternbergs" ist ein Roman von Armando Lucas Correa, in dem es um das Schicksal einer jüdischen Familie aus Berlin im Nationalsozialismus geht. Amanda Sternberg ist Buchhändlerin ...

"Die verlorene Tochter der Sternbergs" ist ein Roman von Armando Lucas Correa, in dem es um das Schicksal einer jüdischen Familie aus Berlin im Nationalsozialismus geht. Amanda Sternberg ist Buchhändlerin aus Leidenschaft und ihr Mann ein gefragter Herzspezialist. Als sie heiraten und ihre Kinder Lina und Viera zur Welt kommen, ahnen sie noch nicht wie sehr der Aufstieg der Nationalsozialisten ihr Leben prägen wird. Doch dann werden die Bücher aus Amandas Laden verbrannt und Ehemann ins Konzentrationslager gebracht. Er organisiert, dass seine Frau und die Kinder Deutschland verlassen. Die sechsjährige Viera fährt auf einem Auswanderer Schiff nach Kuba, wo sich ihr Onkel um sie kümmern soll, während Amanda und die kleine Lina nach Frankreich fliehen. Doch auch dort sind sie nicht sicher, denn durch den Krieg reicht der Arm der Nationalsozialisten auch in das beschauliche französische Dörfchen, in dem sie untergekommen sind. Das Buch basiert auf tatsächlichen Lebensgeschichten jüdischer Menschen und ist ein bedrückendes Zeugnis der damaligen Gräueltaten. Man erlebt mit, wie die gutbürgerliche Existenz der Sternbergs immer mehr zerbricht und sie sich vor Entscheidungen gestellt sehen, ein kleines Kind ganz alleine über den Ozean zu schicken oder auf der Flucht zu sein. Leider hat sich der Autor nicht auf die Hauptfiguren konzentriert, sondern es tauchen immer wieder neue Schauplätze und Schwerpunkte auf, so dass einerseits Fragen offen bleiben und andererseits wichtige Figuren wie aus dem Nichts erscheinen. Davon abgesehen ist das Buch ein empfehlenswerter Roman über eine unrühmliche Zeit unserer Geschichte.

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