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Veröffentlicht am 30.10.2018

Mystische Geschichte mit Potential

Elohim Saga
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„Elohim Saga – Perseiden“ von Jennifer Baade ist der Auftakt einer neuen spannenden Fantasy-Trilogie. Neben der liebevoll ausgestalteten Printausgabe ist der Debütroman der Autorin seit kurzem auch als ...

„Elohim Saga – Perseiden“ von Jennifer Baade ist der Auftakt einer neuen spannenden Fantasy-Trilogie. Neben der liebevoll ausgestalteten Printausgabe ist der Debütroman der Autorin seit kurzem auch als kostengünstigere ebook-Variante erhältlich. Die ideale Voraussetzung für kurzentschlossene Fantasy-Fans, die auf der Suche nach neuem Lesefutter sind und es kaum erwarten können in fremde Welten abzutauchen und sich von magischen Wesen verzaubern zu lassen. In „Elohim Saga – Perseiden“ begleitet der Leser gleich mehrere Hauptcharaktere in den Kampf zwischen den Göttern des Lichts und der Dunkelheit. Die unterschiedlichen Handlungsstränge verlaufen zunächst parallel zueinander, nach und nach zeigt sich jedoch immer mehr, dass die einzelnen Figuren dennoch miteinander in enger Verbindung stehen.

Worum geht es:
In einer Welt, in der Götter existieren, in der Licht und Dunkelheit untrennbar miteinander verwoben sind, kämpft Gott gegen Gott. Clementine, die glaubte, eine einfache Näherin zu sein, findet sich plötzlich inmitten dieses Kampfes wieder – mit dem legendären Herzfinster in der Hand. Sie allein soll die Götter des Lichts und der Dunkelheit retten können. Zum Glück stehen ihr der Halbgott Keziah und die verbundenen Seelen Tag und Nacht zur Seite. Zusammen machen sie sich auf, die Welt der Götter zu retten und die Dunkle Königin von ihrem Thron zu stoßen.

Der Roman ist sprachlich weitestgehend leicht verständlich und sehr bildreich ausgearbeitet. Stellenweise allerdings durchaus noch ausbaufähig. Die ein oder andere detaillierte Beschreibung hätte weglassen werden können, da hierdurch unnötige Unterbrechungen im Handlungsverlauf erzeugt werden. Hierdurch wirkt die Handlung stellenweise zunächst etwas unübersichtlich und verwirrend. Wiederholt werden auch Begriffe und Redewendungen verwendet, die an den jeweiligen Stellen nicht ganz passend erscheinen bzw. auch zu umgangssprachlich und modern klingen um zu dem mittelalterlich angehauchten Setting der Geschichte zu passen. Als Leser sollte man sich hiervon jedoch nicht zu sehr irritieren lassen. Bedenken muss man auch, dass es sich bei „Elohim Saga – Perseiden“ um ein Erstlingswerk handelt. Man sollte sich daher von solchen kleinen sprachlichen Mankos nicht von Vornherein abschrecken lassen und der Geschichte eine faire Chance geben. Die sprachlichen und grammatikalischen Fehler der Geschichte bewerte ich in diesem Fall daher nicht all zu streng.

Die Idee hinter „Elohim Saga“ ist grundsätzlich sehr ansprechend und hat echtes Potential. Inhaltlich findet man sich als Leser relativ schnell im Abenteuer rund um Clementine (Klee) und den anderen Hauptcharakteren wieder. Die Handlung verläuft von Anfang an relativ zügig, wobei es mir an manchen Stellen dann doch etwas zu schnell voran geht. Manche Ereignisse hätten es durchaus verdient, dass man sie weiter ausarbeitet und hierdurch die Spannung etwas erhöht. Die einzelnen Figuren sind detailliert und interessant gestaltet. Am Ende des Buches finden sich zu einigen der Figuren sogar entsprechende Steckbriefe mit dazugehörigen Illustrationen. Die Ideen, die teilweise hinter den einzelnen Charakteren stecken, gefallen mir persönlich sehr gut. Allerdings muss ich anmerken, dass ich bisher leider keine emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen konnte. Was die einzelnen Liebesgeschichten anbelangt, so konnten mich diese bisher einfach nicht wirklich mitreißen. Da in meinen Augen eine gute Fantasy-Story allerdings durchaus auch ohne Romantik auskommt, empfinde ich dies nicht weiter als dramatisch. Trotz der genannten Mängel sollte man sich als Leser unvoreingenommen auf die Geschichte einlassen, da sie ein paar wirklich schöne Ideen zu bieten hat. Auf alle Fälle bin ich schon sehr gespannt mit welchen Überraschungen der Nachfolgeband aufwarten wird. Leider steht der Erscheinungstermin des zweiten Bandes bisher noch nicht fest. Für „Elohim Saga – Perseiden“ von Jennifer Baade gibt es von mir eine Leseempfehlung und insgesamt 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Spannung die unter die Haut geht

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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„Scythe – Der Zorn der Gerechten“ von Neal Shusterman ist der Nachfolgeband zu „Scythe – Die Hüter des Todes“. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Wieder werden die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven ...

„Scythe – Der Zorn der Gerechten“ von Neal Shusterman ist der Nachfolgeband zu „Scythe – Die Hüter des Todes“. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Wieder werden die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Wir treffen hierbei auf alte Bekannte, aber auch neue Gesichter gesellen sich dazu und mischen kräftig mit. Man kann dabei sagen, dass Citra und Rowan grundsätzlich weiterhin als Hauptfiguren agieren. Während der erste Teil der Serie zu Anfang noch etwas Zeit benötigte um richtig in Fahrt zu kommen, startet „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ direkt von Beginn an voll durch. Am Ende jeden Kapitels erhält man als Leser zudem interessante Einblicke in die Gedankenwelt des Thunderheads, was dem Ganzen eine zusätzliche Würze verleiht. Zumindest nach meinem subjektiven Empfinden erscheint mir „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ stellenweise um einiges brutaler als der erste Teil, aber auch deutlich emotionaler. An einigen Stellen im Buch musste ich wirklich erstmal innehalten und das gelesene verdauen. Obwohl die Figuren noch relativ jung sind, ist „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ wahrlich kein Kinderbuch. Noch deutlicher als im ersten Band erkennt man hier, dass es sich hier um einen dystopischen Roman vom feinsten handelt. Die rasanten Wendungen gegen Ende des Buches halten den Leser bis zur letzten Seite in Atem. Das Finale hat mich doch etwas fassungslos zurückgelassen. Dem Erscheinen des Abschlussbandes sehe ich mit Spannung entgegen.
Für „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ von Neal Shusterman vergebe ich derweil eine klare Leseempfehlung und fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Lesenswert und informativ

Besser einkaufen
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„Besser einkaufen - Der Lebensmittel-Ratgeber für kritische Verbraucher“ von Katarina Schickling.

Welche Milch stammt wirklich von glücklichen Kühen? Ist der Bodenseeapfel tatsächlich immer die bessere ...

„Besser einkaufen - Der Lebensmittel-Ratgeber für kritische Verbraucher“ von Katarina Schickling.

Welche Milch stammt wirklich von glücklichen Kühen? Ist der Bodenseeapfel tatsächlich immer die bessere Wahl, oder hat der chilenische Apfel je nach Jahreszeit die bessere Ökobilanz?
Aus neutraler Perspektive und gründlich recherchiert klärt die Journalistin und Nahrungsmittelexpertin Katarina Schickling darüber auf, was wir beim Einkaufen beachten müssen, wie Verbraucher hinters Licht geführt werden, welche Siegel vertrauenswürdig sind und was das Kauderwelsch auf Zutatenlisten wirklich bedeutet.

Weitestgehend leicht verständlich und interessant geschrieben, eignet sich die Lektüre für fast Jedermann. Aufgrund der flüssigen Schreibweise hatte ich die knapp 180 Seiten innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.
Ich muss gestehen, dass ich von diesem Ratgeber zunächst etwas ganz anderes erwartet hatte. Ich war davon ausgegangen, dass sich diese Buch überwiegend damit beschäftigt, welche Tipps und Tricks man als Verbraucher beim Einkaufen anwenden kann und worauf man achten sollte, dass man für sein Geld auch die entsprechende Qualität bekommt, die man beim Kauf des Produktes eigentlich erwartet.

Bei „Besser einkaufen - Der Lebensmittel-Ratgeber für kritische Verbraucher“ handelt es sich allerdings eher um ein Buch, das dem Leser kritisch vor Augen führt, was uns da tatsächlich im Laden vorgesetzt wird und wie wir uns von falschen Werbeversprechungen, bunten Bildchen und allerlei vermeintlichen „Öko-Siegeln“ nur allzu leicht täuschen lassen. Viele Dinge die Katarina Schickling in ihrem Buch anspricht, sind den meisten Menschen durchaus bereits bekannt und für mich daher nicht wirklich überraschend gewesen. Aber, dass Begriffe wie „Weidemilch“ und vor allem „regional“ oftmals leider nicht das sind, was dem Verbraucher damit suggeriert wird, das hat mich dann doch etwas schockiert. Beim Kauf von Produkten die als „regional“ bezeichnet werden, wäre ich bisher nie auf die Idee gekommen, dass diese im schlimmsten Fall nicht mal aus Deutschland kommen. Mehr Geld für ein Produkt auszugeben, bedeutet bei den großen Handelsketten nicht automatisch, dass man als Verbraucher ein besseres und faireres Produkt erwirbt. So erhalten die Milchbauern nicht mehr Geld für den Liter Milch, nur weil diese in einer 20 Cent teureren Verpackung abgefüllt wurde.

Insgesamt handelt es sich bei „Besser einkaufen - Der Lebensmittel-Ratgeber für kritische Verbraucher“ um eine interessante Lektüre, deren Titel in meinen Augen allerdings nicht sehr glücklich ausgewählt wurde. Das „Besser einkaufen“ lässt sich in meinen Augen nicht mal einfach so umsetzten. Will man wirklich konsequent „besser“ einkaufen, bleibt einem als Verbraucher grundsätzlich nicht viel anderes übrig, als nur noch auf Bio-Produkte zurückzugreifen. Hierbei spielt nicht allein der finanzielle und regionale Aspekt eine große Rolle. Je nach vorhandenen Bezugsmöglichkeit und dem eigenen Bedarf, kann es sich nun mal nicht Jeder leisten, sich ausschließlich nur noch von Bio-Produkten zu ernähren. Je nachdem um welches Lebensmittel es geht, ist es für den Endverbraucher zudem nicht immer wirklich einfach nachzuvollziehen, woher das Endprodukt eigentlich kommt und welche zugekauften Produkte verwendet wurden. Oftmals hilft hier nur bei der entsprechenden Stelle nachzufragen. Dies ist allerdings mühsam und relativ zeitaufwändig. Und, ob man am Ende auch eine zufriedenstellende Auskunft erhält, das steht in den Sternen.

Insgesamt würde ich „Besser einkaufen - Der Lebensmittel-Ratgeber für kritische Verbraucher“ von Katarina Schickling auf alle Fälle weiterempfehlen. So weiß man am Ende des Buches zumindest ansatzweise, wofür man eigentlich sein Geld ausgibt und schaut sich die Produkte vor dem Kauf vielleicht doch mal etwas genauer an. Insgesamt vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Sehr schwere Kost...

Ich – wer ist das?
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„Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ von Peter Pfrommer, war nicht wirklich das was ich erwartet habe. Das Buch ist sehr wissenschaftlich und leider auch etwas unübersichtlich geschrieben. Es ...

„Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ von Peter Pfrommer, war nicht wirklich das was ich erwartet habe. Das Buch ist sehr wissenschaftlich und leider auch etwas unübersichtlich geschrieben. Es fehlt dem Ganzen irgendwie der rote Faden. Große Teile des Buches sind sehr langatmig. Sie ziehen sich extrem, ohne dass das Gesagte wirklich interessant ist. Der Text ist überwiegend sehr umständlich formuliert. Dies führt dazu, dass es nicht immer einfach ist den Gedankengängen des Autors zu folgen. Das Buch beinhaltet ziemlich viel an unnötigem Input, so dass man den Inhalt oftmals noch während des Lesens bereits wieder vergessen hat. Inhaltlich geht es eher weniger um das wirkliche Erkennen des eigenen „Ichs“, sondern vielmehr um die objektive Betrachtung und Analyse im Gesamtzusammenhang. „Gibt es überhaupt ein eigenständiges Ich?“ usw. Obwohl ich sonst eher weniger Probleme mit anspruchsvolleren Texten habe, musste ich mich bei „Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ wirklich zwingen weiterzulesen, da es mich leider überhaupt nicht fesseln konnte und es total anstrengend war mich beim Lesen zumindest halbwegs auf den Inhalt zu konzentrieren. Ob das Buch inhaltlich etwas taugt, vermag ich als Laie nicht zu beurteilen. Sofern man sich wissenschaftlich (ggf. im Rahmen einer Bachelor-Thesis o. Ä.) mit der behandelten Thematik auseinandersetzt, mag das Buch durchaus geeignet sein. Als reine Freizeitlektüre ist das Buch in meinen Augen allerdings leider völlig ungeeignet. Ich würde es auch nicht wirklich als Ratgeber im Bereich „Körper, Geist und Gesundheit“ deklarieren, sondern eher in den Bereich Fachliteratur einordnen.
Aus den vorgenannten Gründen kann ich für „Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ von Peter Pfrommer daher leider auch nur einen von fünf Sternen vergeben.

Ich-WerIstDas?

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Veröffentlicht am 19.06.2018

Ein Gefühl mit vielen Facetten

Scham
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Wer kennt es nicht, das Gefühl, vor Scham am liebsten im Boden versinken zu wollen?
In seinem Buch befasst sich der französische Neurologe, Psychiater und Ethologe Boris Cyrulnik eingehend mit den zahlreichen ...

Wer kennt es nicht, das Gefühl, vor Scham am liebsten im Boden versinken zu wollen?
In seinem Buch befasst sich der französische Neurologe, Psychiater und Ethologe Boris Cyrulnik eingehend mit den zahlreichen Facetten eines universellen, doch weitgehend tabuisierten Gefühls.
Der Bestsellerautor Cyrulnik beschreibt anschaulich, wie das Gefühl der Scham entsteht und welche Auswirkungen es auf unser Leben hat. Was haben Scham und Schuld miteinander zu tun? Vor dem Hintergrund neuester Erkenntnisse aus Hirnforschung und Psychologie bietet das Buch ein neues Verständnis von Scham. Der erfahrene Psychotherapeut zeigt anhand von vielen berührenden Fallgeschichten, wie Menschen in den schwierigsten Lebenssituationen, mit traumatischen Erfahrungen und düsteren Familiengeheimnissen besser umgehen können. Einfühlsam erklärt Cyrulnik, wie man das Gefühl der Schuld hinter sich lassen und wieder zu innerer Freiheit und Würde finden kann.

„Scham – Die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls“ liest sich von Beginn an sehr angenehm und ist gefüllt mit einer Vielzahl an anschaulichen Beispielfällen zu den einzelnen Arten und Facetten der Scham. In einzelnen Unterkapiteln verfällt der Autor teilweise jedoch zu sehr ins Wissenschaftliche. Durch die Verwendung von zu vielen Fachbegriffen, wirken diese Kapitel dann im Ganzen etwas unübersichtlich und sind dadurch etwas schwerer zu verstehen als die restlichen Kapitel.
Boris Cyrulnik greift in seinem Werk viele interessante Ansatzpunkte auf. Sofern man nicht zu den vollkommen schamlosen Personen gehört, findet man sich hier und da ansatzweise in den Beschreibungen des Autors wieder. Allerdings legt der Autor für mein Empfinden den Fokus doch zu sehr auf spezifische Themenbereiche wie die Judenverfolgung während des zweiten Weltkriegs, sexueller Missbrauch etc. Das in diesem Zusammenhang entstehende Schamgefühl, aber auch die Schuld, werden von Cyrulnik ausgiebig behandelt und analysiert. Mir Persönlich waren diese Themenbereiche jedoch sowohl thematisch als auch zeitlich etwas zu weit weg vom hier und jetzt. Für mich wäre es von größerem Interesse gewesen, wäre das Buch mit den Fallbeispielen mehr in der heutigen Zeit angesiedelt und würde sich expliziter mit dem Scham- und Schuldgefühlen von 08/15-Menschen der heutigen Zeit befassen. Dies hatte ich aufgrund der Inhaltsangabe eigentlich auch erwartet. Erkenntnisse, die man ggf. auf die eigene Person anwenden kann sind hier daher kaum zu finden. Das Buch liest sich vielmehr wie eine interessante Zusammenfassung darüber, wie sich die Gründe für das Gefühl der Scham in der Vergangenheit immer wieder aufs Neue gewandelt haben.

Bei „Scham – Die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls“ handelt es sich trotz allem um eine interessante Lektüre, die man guten Gewissens weiterempfehlen kann. Ich vergebe daher insgesamt drei von fünf Sternen.

Scham

NetGalleyDE