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Veröffentlicht am 20.03.2024

Das turbulente Leben der 14jährigen Martha in einer Patchworkfamilie

Ich, meine fürchterlich nette Familie und andere Katastrophen
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Die 14jährige Martha lebt mit ihrer Mutter, einer Architektin, sowie ihren zwei jüngeren Brüdern in Berlin. Mit einem neuen Bruder gab es für Martha auch jeweils einen neuen Stiefvater. Gerade hat die ...

Die 14jährige Martha lebt mit ihrer Mutter, einer Architektin, sowie ihren zwei jüngeren Brüdern in Berlin. Mit einem neuen Bruder gab es für Martha auch jeweils einen neuen Stiefvater. Gerade hat die Mutter sich von ihrem alten Liebhaber, dem dritten Stiefvater wegen Clemens, ihrer neuen großen Liebe getrennt . Da die Stiefväter weiterhin Kontakt zu ihren Kindern pflegen und dazu auch die anderen Verwandten gehören, bilden sie eine große, bunte Patchworkfamilie. Martha erklärt mir als Leserin gleich zu Beginn, was dies an Organisation sowie Treffen, Feiern und Urlaub bedeutet.Sie selber ist stets mit ihrer Familie beschäftigt und hat keine Zeit für ihre Freundinnen. Nun soll sich das alles ändern, denn die Mutter will mit den Kindern nach Frankfurt zu Clemens ziehen.

Der Schreibstil ist großartig und ich konnte mir alle Protagonisten sehr gut vorstellen. Ich mochte die tollen Dialoge, und insbesondere auch die inneren Monologe, die Martha mit sich führt. Martha ist für ihr Alter super vernünftig, während die Mutter mir pubertärer vorkam als ihre Tochter. Ich fand ihr Verhalten sehr egoistisch. Ein wenig zu glatt lief mir die Eingewöhnung in der neuen Umgebung und ganz ehrlich waren die Kinder alle sehr pflegeleicht. Gut fand ich die Kritik, die zwischendurch aufkam, als gezeigt wurde, welchem Stress Kinder aufgrund der Besuchsregelungen ausgesetzt sind. Ein paar andere Ereignisse waren mir ein bisschen zu viel und ich hätte lieber gerne auch mal häufiger Alltag in der Familie erlebt oder mehr von Martha. Insgesamt für mich ein unterhaltsames Buch, was jedoch auch die Schwierigkeiten aufzeigte, obwohl die "Stiefväter" alle sich für die Kinder interessieren und Zeit mit ihnen verbringen wollen.

Ach ja, so ganz nebenbei darf Martha sich auch noch "verlieben".

Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Was ist Heimat?

Kosakenberg
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Kathleen verlässt 1997 nach dem Abitur ihr Heimatdorf namens Kosakenberg im Osten von Deutschland, wie viele oder fast alle aus ihrer Klasse auch. Sie verlässt irgendwann Deutschland und zieht in unterschiedlicher ...

Kathleen verlässt 1997 nach dem Abitur ihr Heimatdorf namens Kosakenberg im Osten von Deutschland, wie viele oder fast alle aus ihrer Klasse auch. Sie verlässt irgendwann Deutschland und zieht in unterschiedlicher Länder. Zum Schluss lebt sie in London. Der Roman erzählt von den zehn Heimfahrten, die Kathleen aus unterschiedlichen Anlässen in den nächsten Jahren unternimmt und wie der Ort sich verändert hat bzw. was alles gleich geblieben ist. Eigentlich wollte Kathleen immer nur weg und hat nicht erwartet, dass die Menschen und die Umgebung, aber auch nicht warten, dass sie wiederkommt. Auf einmal fühlt sie sich außen vor, obwohl sie es forciert hat. Plötzlich steht sie vor der Frage, was sie will.
Beim Lesen des Romans war ich immer hin- und hergerissen, ob ich ihn gut finde oder nicht, denn er ließ mich an einigen Stellen nachdenken, aber ein paar Seiten später konnte ich mich mit dem Geschriebenen wieder gar nichts anfangen. Vielleicht liegt es an Kathleen, die mir nicht "nahe kam" oder aber auch an den Protagonisten in Kosakenberg selber, mit denen ich zum größten Teil nicht warm wurde oder überhaupt unsympathisch waren.
Zwei Sterne

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Grandioser Roman - unbedingt lesen!

Eine leise Ahnung von Glück
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Der Roman erzählt abwechselnd aus dem Leben zweier Frauen. Die erste Geschichte spielt in Frankreich ab dem Jahre 1940, wo eine junge Französin namens Carole gemeinsam mit ihrem Vater, der das Amt des ...

Der Roman erzählt abwechselnd aus dem Leben zweier Frauen. Die erste Geschichte spielt in Frankreich ab dem Jahre 1940, wo eine junge Französin namens Carole gemeinsam mit ihrem Vater, der das Amt des Bürgermeisters des Dorfes inne hat, in ihrem Elternhaus in einem Dorf nahe Amiens wohnt. Außerdem ist ein deutscher Soldat bei Ihnen einquartiert. Die Folgen dies Krieges/ der Besatzung werden auch nun in der früheren ländlichen Idylle spürbar und auch, dass keiner im Dorf mehr weiß, wem er trauen kann. Ein Todesfall lässt Carole endgültig "aufwachen" und sie will nicht mehr alles nur hinnehmen.

In der Gegenwart 2023 steht Louisa mit Ende dreißig , alleinstehend, während ihre früheren Kolleginnen und Freundinnen ihren "Traummann" gefunden haben und Mutter geworden sind, vor dem Problem, dass ihr alter Vater nicht mehr sich alleine versorgen kann. Die Mutter ist verstorben und beide sind in ihrer Trauer alleine, da Vater und Tochter ein schwieriges Verhältnis - milde ausgedrückt - haben. Nachdem ihr Vater drei Pflegekräfte erfolgreich in die Flucht geschlagen hat, erweist sich der junge Arzt Jonas, der auf seine Annerkennung wartet, als Glücksfall, denn er wird von Vater Heinrich akzeptiert und bekommt einen Zugang zu ihm. Bei einer Geburtstagsfeier von Heinrich kommt durch Tante Hedwig ein Geheimnis zum Vorschein, dass Louisa ihren Vater in einem ganz anderen Licht sehen lässt.

Dieser Roman hat mir hervorragend gefallen, denn die Autorin hat geschickt die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt. Zudem hat sie neben dem Haupthema, dem Geheimnis von Heinrich, einige andere Theman geschickt eingeflochten. Sie hat allen Figuren im Roman ein "Gesicht" gegeben, so dass ich mich gut in die Szenen und Personen hineindenken/-fühlen konnte. Ich habe sehr viel über die Zeit damals in Frankreich erfahren und auch, warum auch heute noch Franzosen ihre Probleme mit Deutschen bzw. derem Verhalten haben. Die Vater- Tochter Beziehung hat mir in vielerlei Hinsicht auch die Augen geöffnet, was den Umgang untereinander betrifft. Der Arzt Jonas zeigt Louisa wie ihr Verhalten/Kommunikation beim Vater aber auch bei anderen Menschen ankommt.

Der Roman behandelt viele Themen, ist trotzdem nicht überladen und schwere Theman werden mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt, dadurch konnte ich sie besser ertragen. Ein wichtiges Thema ist auch die Liebe, die ganz unterschiedliche Facetten haben kann und auch was passiert, wenn Liebe und Urvertrauen fehlen. Das Ende des Romans habe ich so nicht kommen sehen und es hat mich überrascht, sowie auch nachdenklich zurückgelassen.

Ich würde für diesen Roman mehr Sterne als fünf geben, wenn ich könnte. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Gelungener zweiter Teil

Lieder des Wandels
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Es handelt sich um den zweiten Teil und für mich ist es wie ein "Nach Hause kommen" in die Welt von Emma gewesen, was ohne Vorkenntnisse sicherlich schwerer gewesen wäre. Der Schreibstil der Autorin ist ...

Es handelt sich um den zweiten Teil und für mich ist es wie ein "Nach Hause kommen" in die Welt von Emma gewesen, was ohne Vorkenntnisse sicherlich schwerer gewesen wäre. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar zu lesen und so tauche ich schnell in die damalige Zeit in Köln 1946 ein, wo die junge, verheiratete Emma bei ihren Eltern lebt. Ihr Ehemann gilt als vermisst und Emma überlebt mit Geschäften auf dem Schwarzmarkt, sowie mit Hilfe des Untermieters Kurt, mit dem sie eine heimliche Beziehung eingeht. Mit ihrer Leidenschaft dem Akkordeonspiel verschafft sie sich eine zusätzliche Einnahmequelle, in dem sie gegen eine warme Mahlzeit zum Tanz in unterschiedlichen Lokalitäten aufspielt. Dieses Leben ändert sich ganz plötzlich und von all den neuen Widrigkeiten erzählt dieser Roman. Mich hat der Roman mit den Einblicken in das Leben sehr unterschiedlicher Menschen sehr bewegt. Es geht um das nackte Überleben, Neid, Leid, Rache, um Mitmenschlichkeit, um Gewalt, die Macht der Familie, um Betrug ....vor allen Dingen ist aber auch eine Liebesgeschichte, die vielen schweren Bedingungen versucht standzuhalten. Das offene Ende passt zur gesamten Geschichte und ich würde gerne noch mehr von den Protagonisten lesen. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Ein berührender Roman

Wort für Wort zurück ins Leben
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Die Engländerin Pearl lebt nach einem traumatischen Ereignis seit einigen Jahren völlig zurückgezogen mit ihrem Mann Denny in Frankreich und hat jegliche Kontakte in ihre Heimat eingeschränkt.Als sie von ...

Die Engländerin Pearl lebt nach einem traumatischen Ereignis seit einigen Jahren völlig zurückgezogen mit ihrem Mann Denny in Frankreich und hat jegliche Kontakte in ihre Heimat eingeschränkt.Als sie von ihrem Bruder die Nachricht erhalten, dass ihr Vater, den sie seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, im Sterben liegt, fliegt sie nach England. Pearl wird etwas von ihm erben, was ausschließlich für sie bestimmt ist und zwar die Tagebücher des Vaters.
Nie hätte ich das erwartet, was durch die Tagebücher zum Vorschein kommt . Pearl erwacht nicht nur durch diese aus einer Schockstarre, sondern auch durch andere "fremde" Menschen, die unvermutet in ihr Leben treten. Die Verarbeitung der Vergangenheit beeinflusst die Gegenwart und die Zukunft. In dem Roman gab es viele Szenen, die mich sehr berührt haben. Außerdem werden viele Themen angeschnitten, denn es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Krankheit ,Trauer, Tod, Kontrollwahn, Eifersucht, Hoffnung, Vergebung, Neuanfänge.....Alles kann und möchte ich nicht erwähnen, denn sonst würde ich spoilern. Mich hat der Roman sehr berührt und innehalten lassen. Er stimmt nachdenklich, macht traurig und gleichzeitig macht er Mut sich seinem Leben zu stellen und die Richtung ggf. zu verändern.

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