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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2020

Ein sehr schöner Roman

Wenn das Meer leuchtet
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Marie ist ein in sich zurückgezogene junge Frau, die im Leben schon häufig ausgegrenzt und gemobbt worden ist. Sie hofft mit dem Besuch des Colleges, das mit seiner familären Atmosphäre wirbt, einen Neuanfang ...

Marie ist ein in sich zurückgezogene junge Frau, die im Leben schon häufig ausgegrenzt und gemobbt worden ist. Sie hofft mit dem Besuch des Colleges, das mit seiner familären Atmosphäre wirbt, einen Neuanfang ohne Ausgrenzung zu erfahren. Doch sehr schnell ist sie wieder in ihrer alten Rolle .... sie wird ganz schlimm gemobbt und auch die Professoren unternehmen nichts dagegen. Einer der Jungen, der sie bedroht hat, ändert sein Verhalten und wird plötzlich quasie ihr einziger Freund.... Doch kann Marie Jayden, der schon viel Mädchenherzen gebrochen hat, wirklich trauen? Zudem ist da noch ihr Bruder Collin, der ebenfalls unter Mobbing leidet und der auf Marie zählt und dem sie einen Herzenswunsch erfüllen will. Die Situation spitzt sich zu...

Sehr gerne habe ich diesen gefühlvollen Roman gelesen, der sich mit den Themen Mobbing, Ausgrenzung, Schmerz, Freundschaft und Liebe beschäftigt. Ich habe Marie ganz schnell in mein Herz und bin in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eingedrungen. Ebenso wie sie habe ich mich in Jayden verliebt und auch immer geweifelt, ob dies gut gehen kann. Die Autorin verwendet in ihrem Roman viele Sprichworte - in Überschriften und im Text selber., die der Geschichte eine gewisse Poesie und Tiefe verleihen. Die Szenen, in denen beide auf dem Boot sind, sind bezaubernd. Obwohl mich der Roman insgesamt wirklich begeistert hat, so hätte ich mir das Ende des Buches ein wenig ausführlicher gewünscht, denn dies wirkt auf mich so, als ob die Autorin ein Limit an Seiten hatte und nun die Geschichte zu Ende bringen musste. Dies fand ich schade, da für mich der Rhythmus bzw. Schreibfluss sowie Inhalt dort nicht mehr stimmig war.
Deswegen ziehe ich einen Stern ab.... Vier Sterne für diesen emotionalen Roman!

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Ein Blick hinter die Kulissen des Schulalltags einer engagierten Lehrerin

Teach ʹEm All
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Die Lehrerin Caro Blofeld erzählt viele vielfältige Erlebnisse aus ihrem Schulalltag und auch wie sich dies im privaten Umfeld niederschlägt. Es war überaus unterhaltsam, wenn sie den Zeigefinger in die ...

Die Lehrerin Caro Blofeld erzählt viele vielfältige Erlebnisse aus ihrem Schulalltag und auch wie sich dies im privaten Umfeld niederschlägt. Es war überaus unterhaltsam, wenn sie den Zeigefinger in die Schwachstellen des Systems legte. Mir war gar nicht klar, dass man als Lehrer Fähigkeiten eines Pokerspielers bei mündlichen Prüfungen mitbringen sollte. Was ich mir dagegen schon dachte, dass die SchülerInnen ein geringeres Problem als manche Kollegen darstellen. Manches Mal war mir die Wortwahl ein wenig zu derb, aber da Caro Blofeld an vielen Stellen so viel Herz, Humor, Verstand und Engagement zeigt, bewerte ich dies nicht über. Der Brief, den sie von einer ehemaligen Schülerin bekam und der abgedruckt wurde, zeigt, dass die Autorin als Lehrerin Erfolg hat und ich würde mir viel mehr von solchen engagierten Lehrer*nnen wünschen.

Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Rezension zu Still! von Dirk Pope Grandios auf leise Weise erzählte Geschichte über die Folgen von Mariellas "Nichtsprechen"

Still!
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Mariella ist mit ihrer Mutter nach der Trennung ihrer Eltern in eine Kleinstadt gezogen. Leise war sie immer schon, aber nun ist sie still und das macht ihr Umfeld zu Hause und in der Schule nervös bzw. ...

Mariella ist mit ihrer Mutter nach der Trennung ihrer Eltern in eine Kleinstadt gezogen. Leise war sie immer schon, aber nun ist sie still und das macht ihr Umfeld zu Hause und in der Schule nervös bzw. eckt sie damit an. Die Lehrer und auch ihre Mitschüler fühlen sich dadurch provoziert und quasi in ihrer "Ruhe" gestört und das, obwohl Mariella keinen Ton von sich gibt. Mariella wird auf alle erdenklichen Arten von Lehrern und Mitschülern gequält/gemobbt. Als an Mariellas speziellem Lieblingsplatz ein Junge sitzt, kommt sie mit ihm ins Gespräch..... Stan macht es nichts aus, dass Mariella nicht spricht, denn er würde sie nicht hören, da er taub ist.

Geschichten über Mobbing... ja, die kennt man leider......denn sie gehören zum Alltag. Diese Geschichte handelt auch von Mobbing und dessen Folgen, aber sie ist ganz speziell durch die Protagonisten Mariella und Stan sowie durch den genialen Schreibstil, von dem ich ich nicht weiss, wie ich ihn richtig in Worte fassen kann. Mariella lässt mich teilhaben an ihren Eindrücken von ihrem Leben und ich kann quasie ihre Gedanken lesen. Dies geschieht schonungslos, offen, ehrlich, manchmal fast objekiv, was die Situationen deswegen umso furchtbarer macht. Sie führt imaginäre Gespräche und lässt mich gleichzeitig teilhaben an ihrem Kennenlernen mit Stan und dem Austausch ihrer Kurznachrichten mit teilweise philosophischen Charakter, doch gerade deswegen auch oft witzig. Ich mag überhaupt die Wortspiele, den Zynismus, ..... und bin gefühlt mitten in einer beginnenden Liebesgeschichte, als etwas unfassbar schreckliches passiert und mir schon beim Lesen die Tränen in die Augen schießen.

Dieser Roman lässt mich trotz vieler trauriger Szenen irgendwie auch hoffnungsvoll zurück. Selten hat mich ein Jugendroman derartig sprachlich und inhaltlich beeindruckt . Wenn ein Deutsch- und Sportlehrer. nämlich der Autor Dirk Pope, den Ort der Story zur Hälfte im Klassenzimmer und in der Sporthalle stattfinden lässt, ahne ich, dass er genau weiss, wovon er schreibt.

Dieses Buch würde sich hervorragend als Schullektüre eignen, denn allen wird der Spiegel vorgehalten - egal ob Schülernnen, Lehrernnen, Eltern oder dem sonstigen Umfeld. Was können wir alle tun, damit sich manches nicht wiederholt? Es ist nicht nur eine Geschichte über Ausgrenzung, über die Liebe, über die Frage...was ist Behinderung, sondern überhaupt wie gehen wir miteinander um.

...und alles ohne den erhobenen pädagogischen Zeigefinger....genial....Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Kalmann, ein ganz spezieller, liebenswerter Typ

Kalmann
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Kalmann hat sich selber , Dank des Sheriffssterns seines Vater aus Amerika; zum Sheriff von Raufahöfn auf Island erklärt. Er ist der letztverbliebene Haifischer des Dorfes und stellt daraus ...

Kalmann hat sich selber , Dank des Sheriffssterns seines Vater aus Amerika; zum Sheriff von Raufahöfn auf Island erklärt. Er ist der letztverbliebene Haifischer des Dorfes und stellt daraus den berühmten Gammelhai her. Alles, was er über die Jagd und die Fischerei weiss, das hat ihm sein Großvater beigebracht, der mittlerweile ihm Heim lebt. Kalmann selber ist zwar ein toller Jäger und Fischer, aber hat andere Einschränkungen, die ein eigenständiges Leben alleine schwierig machen.

Als in dem kleinen Küstenort ein Mann verschwindet und Kalmann eine Blutlache findet, da gerät das beschauliche Leben des aussterbenden Ortes aus dem Takt. Die Polizei stellt Untersuchungen an.

Ich konnte mir Kalmann als spezielle Figur und seine Umgebung - die Menschen, die Tiere und die Natur von Island sehr gut vorstellen. Mir gefiel der Schreibstil, in dem Kalmann selber seine Gedanken, teilweise überraschend klar dann wiederherum teenagermäßig offenbart.

Der Roman, der erst zeigt, wie es als Behinderter - die namentlich nie erwähnt wird - .ist in einer kleinen Gemeinschaft groß zu werden, gemobbt zu werden und vom liebenden Großvater auf dessen höchst eigene Art gefördert zu werden. Der Großvater hat Kalmann versucht das Wichtigste für sein Leben beizubringen. Seine Sätze und Erklärungen hat Kalmann immer noch im Ohr. Außerdem war dem Großvater wichtig, dass Kalmann gut jagen, fischen , das Boot bedienen sowie pflegen und die Herstellung des Gammelhais lernte.

Der Roman schildert scheinbar nebenbei die Probleme die Island u. a. mit dem Fischfang hat sowie die Folgen desselbigen für kleine Fischerorte. Die Geschichte entwickelt sich unvermittelt fast zum Krimi und wurde von Seite zu Seite immer spannender bis zum Showdown. Besonders gut hat mir gefallen, dass manches unbeantwortet blieb, wo ich mir meine eigenen Gedanken zu mache bzw. auf einen zweiten Teil hoffe

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein Roman über eine Frau, der viele Facetten von Schwangerschaft, Elternsein und Frausein auf unterhaltsame Weise, jedoch mit Tiefgang, aufzeigt

Wie geht denn nun glücklich
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Linda ist Studentin, kurz vor dem Abschluss ihrer Masterarbeit, als sie und ihr Freund Holger - liebevoll von ihr Holy genannt- beschließen mit der Familienplanung zu beginnen - sprich Verhütungsmittel ...

Linda ist Studentin, kurz vor dem Abschluss ihrer Masterarbeit, als sie und ihr Freund Holger - liebevoll von ihr Holy genannt- beschließen mit der Familienplanung zu beginnen - sprich Verhütungsmittel wegzulassen.

Schneller als sie denkt ist Linda dann schwanger und befindet sich im emotionalen Ausnahmezustand, aber auch die Einflüsse ihrer Umgebung - Uni, Familie, Freunde insbesondere die Eltern oder die Schwiegermutter setzen ihr zu.

Der Roman schildert welche Gefühle und Gedanken in Linda hochkommen, welchen Erwartungsdruck sie sich ausgesetzt sieht und wie ein wirklicher Alltag mit Baby aussieht. Linda fühlt sich von allem und auch insbesondere ihren Erwartungen an sich selber „überfordert“ und in ihr herrscht ein Gefühlschaos. Der „Mama Planlos Blog“, den Linda schreibt, unterstreicht dies.

Die Autorin unterhaltsam, ehrlich und empathisch wie Linda mit den Situationen – Partnerschaft, Schwangerschaft, Muttersein und das eigene „Selbst“ nicht vergessen – umgeht. Mich als Mutter hat dieser Roman „beruhigt“, denn endlich mal keine Frau, die schreibt, dass alles völlig easy ist, sie alles im Griff hat und natürlich glücklich ist.

Doch wer nun denkt, dies ist nur ein „Katastrophenroman über eine Mutter“ist, der irrt gewaltig, denn Linda findet zu sich selbst und ist am Ende des Romans glücklich.

Selten habe ich so einen offenen, ehrlichen, humorvollen, gleichzeitig kritischen Roman mit Tiefgang über die Zeit in der ein Paar beschließt schwanger zu werden und über die Anfangsphase als Eltern und als Paar, gelesen.

Fünf Sterne für diesen Roman, der mir noch mal aufgezeigt hat, jede Mutter muss schauen, wie sie selbst glücklich wird und dies kann ganz unterschiedlich aussehen. Macht euch frei von den Meinungen anderer!

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