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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2024

Sehr empfehlenswerter Roman

Eddas Aufbruch
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Edda ist das dritte Kind einer gut betuchten Familie, der Vater ist ein angesehener Arzt und sie wird insbesondere von der Mutter sehr autoritär erzogen. Ihre Brüder sind einige Jahre älter als, schon ...

Edda ist das dritte Kind einer gut betuchten Familie, der Vater ist ein angesehener Arzt und sie wird insbesondere von der Mutter sehr autoritär erzogen. Ihre Brüder sind einige Jahre älter als, schon längst ausgezogen, so dass der Fokus auf Edda liegt. Edda leidet unter den Einschränkungen und freut sich schon darauf dem Elternhaus nach dem Abitur zu entkommen. Da sie nicht so richtig weiß, was sie machen soll, ergreift sie die Chance als Au-pair für ein Jahr nach Paris zu gehen. Als dort den Studenten Marcel kennenlernt, verliebt sie sich leidenschaftlich und wird durch Marcel immer mehr politisiert. Das, was Edda dann auch alles über ihre eigene Familie und deren Leben im Nationalsozialismus erfahren wird, davon bin ich ebenso wie Edda schockiert. Bevor es dazu kommt, erfahre ich ganz viel über Leben Ende der 60ziger Jahre und die Studentenunruhen sowie über die politisch aufgeheizte Situation.

Ich mag den Erzählstil der Autorin sehr, denn sie beschreibt auf interessante und unterhaltsame Art einerseits das Erwachsenwerden von Edda, ihr "Revoluzzertum", ihr Verliebtsein, ihre Naivität, ihr jugendliche Unbekümmertheit, ihre Spontanität, andererseits aber auch gibt sie einen sehr guten Einblick auf die historisch belegten Ereignisse , das Lebensgefühl aber insbesondere der Blick in die Familiengeschichten und der Beginn der Radikalisierung einiger Studenten , lässt mich schaudern.

Dieser Roman hat mich sehr nachdenklich gestimmt, tief berührt und ich habe mich gefragt, wie hätte ich mich verhalten anstelle von Eddas Eltern, von Edda selber etc. .

Fünf Sterne für einen großartig erzählten Roman!

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Eine wundervolle und berührende Geschichte über eine Frauenfreundschaft und die Liebe

Freundinnen bleiben wir immer
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Die Freundinnen Eva und Judith fahren traditionell einmal im Jahr gemeinsam in den Urlaub und überraschen sich abwechselnd mit dem Urlaubsziel. Dieses Jahr ist Eva für die Planung zuständig gewesen und ...

Die Freundinnen Eva und Judith fahren traditionell einmal im Jahr gemeinsam in den Urlaub und überraschen sich abwechselnd mit dem Urlaubsziel. Dieses Jahr ist Eva für die Planung zuständig gewesen und so fahren die Freundinnen in ein Häuschen an die niederländische Küste. Während Judith verheiratet und Mutter zweier Söhne ist, wobei jetzt gerade auch der zweite Sohn auszieht bzw. ein Auslandsjahr macht, lebt Eva alleine. Auch wenn ihrer beider Leben total unterschiedlich ist und sie mittlerweile sich auch räumlich viele Kilometer getrennt haben, so fühlen sie sich nahe und der gemeinsame Urlaub ist immer was besonderes. Dieses Jahr ist alles ein wenig anders, denn es stellt sich heraus, dass sie längst nicht immer so offen und ehrlich zu einander waren, wie sie beide von einander gedacht haben bzw. die Situation anders eingeschätzt haben.

Im Roman erzählt das Autorinnenduo abwechseln aus der Perspektive von Judith und Eva, was im Urlaub passiert, sowie über die Gedanken und Gefühle, die die beiden Freundinnen haben. Ich konnte mich in beide Frauen sehr gut hineinversetzen und fand sie beide sehr sympathisch. Ich hatte das Gefühl live dabei zu sein, bei ihrem Zusammensein, den Ausflügen sowie ich die wunderschöne Natur ebenso wie das Essen in allen Zügen genossen habe. Zusätzlichen Schwung bekommt die Story durch die Liebe, die beide Frauen unabhängig voneinander neu entdecken. Der Erzählstil ist locker und trotz der Leichtigkeit und des Humor, eines wunderbaren Erzählflusses, der mich mitriss, hat der Roman an einigen Stellen dennoch ernste Themen. Gerade die Nachdenklichkeit hat mich sehr berührt und mich über eigene Freundschaften nachdenken lassen. Judith und Eva kommen so authentisch herüber, dass ich das Gefühl hatte, dass es sie wirklich gibt.

Fünf Sterne für diesen Roman!

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Der erste Teil einer Reihe

Meeresfriedhof
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Das Cover hat mich aufgrund der Gestaltung sofort angesprochen, denn es wirkte geheimnisvoll, bedrohlich und zugleich landschaftlich bezaubernd. Dazu mag ich Geschichten, die im Norden spielen sehr. Der ...

Das Cover hat mich aufgrund der Gestaltung sofort angesprochen, denn es wirkte geheimnisvoll, bedrohlich und zugleich landschaftlich bezaubernd. Dazu mag ich Geschichten, die im Norden spielen sehr. Der Klappentext besagt, dass es um ein Familiengeheimnis geht, dass mit dem Untergang des Hurtigrutenschiffs 1940 zusammenhängt, bei dem viele Soldaten und Zivilisten ums Leben kamen, aber Vera Falck und ihr Sohn überlebten. Als die vermögende Vera Falck Jahrzehnte später tot aufgefunden wird, geht es ums Erbe und viele Geheimnisse.
Was auf den ersten Blick äußerst spannend klingt, hat mich beim Lesen sehr angestrengt, da es um sehr viele Personen aus einer weit verzweigten Familie geht, zusätzlich zu gefühlt unendlich vielen weiteren Personen. Auch wird im Roman nicht nur aus der Gegenwart und der Vergangenheit von 1940 erzählt, sondern auch aus anderen Zeitabschnitten in Kriegsgebieten. Mir waren die Protagonisten fast alle zu kaltschnäuzig, unsympathisch, unnahbar und die Mischung ein zu großer Mix aus Politik, Kriegsverbrechen, Rache, Lügen.... Am Ende gab es noch Überraschungen, aber diese offenen Enden, damit es noch mehrere Teile geben kann, mag ich manchmal, aber dieses Mal nicht. 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Sehr facettenreiche Familiengeschichte

Mühlensommer
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Maria ist auf dem Land bzw. auf einem außerhalb des Dorfes gelegenen Bauernhof großgeworden. Mittlerweile wohnt sie schon lange in der Stadt und ist alleinerziehende, berufstätige Mutter zweier Töchter ...

Maria ist auf dem Land bzw. auf einem außerhalb des Dorfes gelegenen Bauernhof großgeworden. Mittlerweile wohnt sie schon lange in der Stadt und ist alleinerziehende, berufstätige Mutter zweier Töchter im Teenageralter. Ungeplant kommt sie nach dem Anruf ihrer Mutter zurück auf den Hof, da ihr Vater nach einem Unfall schwer verletzt im Krankenhaus liegt und die Tiere nebst der dementen Großmutter versorgt werden müssen. Sofort ist sie wieder miitendrin im Landleben aber auch in der Vergangenheit.
Auf ungeschminkte Weise erzählt die Autorin von Marias Leben auf dem Hof ihrer Familie, auf dem ihr Bruder und sie als Kinder ständig mitgearbeitet haben. Das war ihr Alltag und oft hat sie sich dadurch von anderen Kindern ausgegrenzt gefühlt, doch ihr Bruder Thomas und sie haben eine eingeschworene Gemeinschaft gebildet.Die Autorin pendelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, so dass die erwachsene Maria plötzlich auch die Schönheit der Natur, die Ruhe und die Tiere wahrnimmt. Während die demente Großmutter in Mengen Äpfel schält, erinnert sie sich an die leckeren Apfelkuchen und im Schweinestall an viele Erlebnisse mit den Schweinen, aber auch den unendlichen Gestank. Schule,
Weihnachten, Erntezeit, Ferien und vieles mehr sind noch Thema im Roman. Es zeigte sich immer wie gut, manchmal durch die Oma schwierig, der familiäre Zusammenhalt und das Füreinander da sein, waren.
Damals war das Leben auf dem Hof anstrengend, aber auch finanziell nicht einfach. Heute ist der finanzielle Druck nicht weniger geworden und hier greift die Autorin aktuelle Themen auf, wie Höfe überleben können.
Berührt hat mich die emotionale Seite des Romans und die kommen an vielen verschiedenen Stellen durch, so dass sie auch nicht aufgesetzt wirken. Mir hat der Roman, dessen Cover romantisches Landleben suggeriert und der Text viele ganz unterschiedliche Facetten im Kontrast dazu aufweist, gut gefallen. Ein wenig enttäuscht war ich über das rasche Ende, sowie über den Verbleib des sympathischen Onkel aus der Kindheit, der in der Gegenwart keine Rolle mehr spielt.
Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Schöne Welt im Schwarzwald

Der Ferienhof im Schwarzwald - Der Neubeginn
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Die alleinerziehende Elli erbt mit ihrem Bruder Florian den alten Bauernhof ihres Onkels im Schwarzwald. Eigentlich wollte Elli alles verkaufen, doch beim Besuch des Bauernhofs werden alte Erinnerungen ...

Die alleinerziehende Elli erbt mit ihrem Bruder Florian den alten Bauernhof ihres Onkels im Schwarzwald. Eigentlich wollte Elli alles verkaufen, doch beim Besuch des Bauernhofs werden alte Erinnerungen an die schönen Aufenthalte in ihrer Kindheit wach. Ihr Bruder hat die Idee den Bauernhof in ein Urlaubsdomizil umzugestalten und kurzentschlossen verkauft Elli ihr Haus in der Stadt und zieht mit ihren beiden Teenagern, sowie der Mutter ihres verstorbenen Chefs Hananelore,gemeinsam mit Florian in den Schwarzwald.
Der Roman schildert auf lockere, unterhaltsame Weise den Start im neuen Heim und insbesondere die Beschreibung der Umgebung einschließlich des Gehöfts haben mir sehr gut gefallen. Ein Highlight der Geschichte ist Hannelore, diese alte "Dame" ist anstrengend jedoch auf ihre Art sehr unterhaltsam - zumindestens für mich als Leserin. Außerdem hat Elli mit Roswitha, die mit ihrem Onkel zusammenlebte und ihn pflegte, einen Glücksgriff gemacht.
Schwächeln tat der Roman in meinen Augen bei der Beschreibung von Elli und ihren neuen Männerbekanntschaften. Hier hätte es in meinen Augen keine zwei Männer gebraucht, aber sollte mir als Leserin wohl ein bisschen Spannung und Rätselraten diesbezüglich geben. Großartig sind die Teenager und ich habe Elli um diese pflegeleichten Kinder ein wenig beneidet, denn sie "pubertieren" quasi gar nicht im Gegensatz zu Elli selber. Verkehrte Welt!
Sehr gerne hätte ich mehr von Florian und seiner von ihm getrennten Tochter gelesen, die nur am Rande erwähnt wurde. Vielleicht ergibt sich dazu die Gelegenheit in einem zweiten Teil. Ein wenig mehr Tiefgang hätte ich mir trotzdem gewünscht, trotzdem eine heile Welt natürlich schön ist. 3,5 Sterne!

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