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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2018

Krönender Abschluss – wie ein Krimi!

Die Stunde des Schicksals
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Der dritte Band, in dem wir die Lyttons durch die Jahre und ihre Unternehmensführung begleiten dürfen hat sich absolut gelohnt. Das Finale ist nicht nur der spannendste der drei Bände, in dem sich wirklich ...

Der dritte Band, in dem wir die Lyttons durch die Jahre und ihre Unternehmensführung begleiten dürfen hat sich absolut gelohnt. Das Finale ist nicht nur der spannendste der drei Bände, in dem sich wirklich noch einmal alles zuspitzt, neue Charaktere viel Bewegung hineinbringen und die Handlung einem Krimi ähnelt – sondern auch wieder ein toller Familienroman, in dem deutlich wird, was Familienbande alles bedeuten können. Vertrauen, Verrat, Verzeihen...ich konnte das Buch nur schwerlich weglegen und finde es wirklich schade, dass wir die Lyttons nun verlassen mussten. Auch wenn so ein Familienroman die Ereignisse innerhalb der Generationen natürlich ein wenig vervielfacht, erscheinen die Geschichte und die Figuren stets authentisch. Nachdem ich im ersten Band erst ein wenig mit Penny Vincenzis Schreibstil warm werden musste, habe ich ihn nun schätzen gelernt und hoffe, dass von ihr noch einige weitere Bücher übersetzt werden.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diese spannende Saga, die sich weniger auf historische Ereignisse, sondern mehr auf die Geschehnisse in der Familie fokussiert, damit aber absolut punkten kann.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Female Power ohne i-Tüpfelchen

Das weibliche Prinzip
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„Das weibliche Prinzip“ verrät bereits im Titel, dass hier Frauen im Vordergrund stehen. Gut so? Absolut! Meg Wolitzer beschreibt spannende, diverse und sehr unterschiedliche Frauenfiguren, die ihren Weg ...

„Das weibliche Prinzip“ verrät bereits im Titel, dass hier Frauen im Vordergrund stehen. Gut so? Absolut! Meg Wolitzer beschreibt spannende, diverse und sehr unterschiedliche Frauenfiguren, die ihren Weg suchen und spannt dabei eine Zeitspanne über mehrere Jahre. Protagonistin Greer ist dabei immer sehr authentisch, menschlich und ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen. Der Kontakt mit zwei sehr überzeugenden Persönlichkeiten, zunächst ihrer College-Kommilitonin Zee, und später der Feministin Faith Frank, lässt sie aufblühen, aber auch kritisch reflektieren, was sie nicht möchte. Greers langjähriger Partner Cory, der in der Leseprobe noch eher schlecht wegkam, ist für mich dabei eine sehr wichtige und sympathische Figur geworden, denn ich finde, er hat die Geschichte unheimlich bereichert. Hier fand ich manche Zeitraffer fast schade, denn ich hätte über die beiden gerade gegen Ende gerne noch mehr erfahren – ebenso wurde der Konflikt zwischen Greer und ihren Eltern für mich nicht ausreichend thematisiert. Dass der fünfte Stern fehlt, hat aber vor allem mit dem fehlenden „i-Tüpfelchen“ zu tun. Es ist ein toll geschriebener Roman, der mich gefesselt hat. Gerade die feministische Perspektive ist am Anfang deutlich, verliert sich aber über die Zeit etwas. Im letzten Drittel verliert der Roman für mich etwas an Profil und bleibt sehr gut, aber kein Knüller. Daher vier Sterne und eine Lessempfehlung!

Veröffentlicht am 29.06.2018

Eher das Vorspiel zur Saga

Die Jahre der Leichtigkeit
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Eine neue Familiensaga, und diese auch noch über fünf Bände. Das ist eine Ansage, besonders für einen Fan von mehrbändigen Familienromanen wie mich. 550 Seiten erscheinen dabei für die Einstimmung in die ...

Eine neue Familiensaga, und diese auch noch über fünf Bände. Das ist eine Ansage, besonders für einen Fan von mehrbändigen Familienromanen wie mich. 550 Seiten erscheinen dabei für die Einstimmung in die Geschichte in jedem Fall ausreichend. Wurden meine Erwartungen erfüllt? Nachdem ich von der Leseprobe sehr angetan war, kann ich auch am Ende der Lektüre sagen, dass die Geschichte der Familie Cazelet auf jeden Fall spannend beginnt. Die Figuren werden umfangreich eingeführt, trotzdem kommt nie Langeweile auf, da man mitten in der Handlung einsteigt. Ich muss jedoch zugeben, dass es zeitweise schwierig war, sich zwischen den vielen Charakteren zurecht zu finden. Die Ahnentafel am Anfang des Buchs hilft hierbei nur bedingt, andererseits ist dort ein Spoiler auf die Handlung des Buchs versteckt, was mich etwas geärgert hat.
Der Schreibstil von Elizabeth Jane Howard ist angenehm, liest sich aber nicht 100% flüssig. Band 1 umfasst ein Jahr von 1937-1938. Ich mag es, dass man am Ende dieses ersten Bandes bereits einige Figuren lieb gewonnen hat und eine Ahnung über den weiteren Handlungsverlauf gewonnen hat, andererseits muss man klar sagen, dass die Geschichte erst in Band 2 richtig beginnen wird.

Für mich eine durchaus vielversprechende neue Familiensaga, die im ersten Band allerdings noch kein absoluter Knüller war.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Überrascht immer wieder positiv

Das Flüstern der Magnolien
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"Das Flüstern der Magnolien" steht schon seit längerer Zeit auf meiner Wunschliste. Frisch als Taschenbuch erschienen habe ich es nun endlich gelesen und kann sagen, dass es mir insgesamt wirklich gut ...

"Das Flüstern der Magnolien" steht schon seit längerer Zeit auf meiner Wunschliste. Frisch als Taschenbuch erschienen habe ich es nun endlich gelesen und kann sagen, dass es mir insgesamt wirklich gut gefallen hat.
Julia ist eine tolle Protagonistin, die warmherzig und tolerant mit ihren Mitmenschen umgeht. Da sie Schreckliches erlebt hat (ihr Sohn wurde entführt und ihr Mann hat ihre Ehe aufgegeben), begegnet sie der einen oder anderen Situation verständlicherweise mit Angst oder Misstrauen, bleibt aber immer reflektiert und schafft es, über ihren Schatten zu springen. Eli ist ein gutes Gegenstück zu ihr, da er mit seinen Erlebnissen ebenfalls nicht abgeschlossen hat und allem prinzipiell erst einmal pessimistisch gegenüber steht. Als er mit seinem Sohn, von dem er zuvor nichts wusste, konfrontiert wird, merkt er, dass es sich für seinen Ruf und um seine Familie zu kämpfen lohnt und arbeitet konstant an sich.
Die Geschichte läuft aufgrund ihrer vielen dramatischen Verwicklungen Gefahr, zu rührselig zu werden, erfreulicherweise umschifft Linda Goodnight aber die meisten Klischees. Durch die interessanten Nebencharaktere, zum Beispiel einige liebenswerte ältere Damen und einen netten Polizisten aus dem Dorf, wird die Handlung etwas entzerrt und sehr bereichert. Immer wieder wurde ich von humorvollen oder sehr schön beschriebenen Momenten überrascht und muss daher sagen, dass diese Geschichte wirklich viel bodenständiger ist, als man nach den ersten paar Seiten Schwärmerei über Pfirsich-Muffins und selbst gemahlenen Kaffee meinen sollte ;)
Gepackt hat mich auch die Bürgerkriegs-Geschichte über Charlotte und den Captain Will, die 1864 angesiedelt ist und sich nach und nach offenbart. Hier gab es wirklich einige Spannungsmomente!

Ein insgesamt positiv überraschender und einfühlsamer Roman über das Thema Verlust, Familie und eine zweite Chance. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 14.06.2018

Band 1 deutlich überlegen

Die Stürme der Zeit
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Eine Verlegerfamilie zwischen zwei Weltkriegen - Geschäft, Familie und Liebe stehen auf dem Spiel. Die Lytton Saga von Penny Vincenzi fing mit dem ersten Band gut an, konnte sich aber nun im zweiten Band ...

Eine Verlegerfamilie zwischen zwei Weltkriegen - Geschäft, Familie und Liebe stehen auf dem Spiel. Die Lytton Saga von Penny Vincenzi fing mit dem ersten Band gut an, konnte sich aber nun im zweiten Band aber erst richtig entwickeln.
"Die Stürme der Zeit" hat mich absolut überzeugt und ich konnte es schwerlich aus der Hand legen. Nun sind die Figuren für mich wirklich ausgereift und alles noch etwas packender beschrieben - auch wenn man der Autorin vielleicht eine leichte Tendenz zusprechen könnte, ihre Protagonisten zu schützen ;)
Es gibt den einen oder anderen Schicksalsschlag in diesem Buch, trotzdem bleibt es noch im Rahmen. Die Reihe gehört damit für mich nicht zu den historischen Romanen, die drastisch von den Ereignissen während der Weltkriege berichten, sondern eher zu historischen Familienromanen. Ich fand es jedoch super, dass die Geschichte im zweiten Band nun richtig Fahrt aufnahm und freue mich auf den dritten Band - vor allem, da in der Leseprobe ein absoluter Umbruch vorweg genommen wird!
Toll entwickelt haben sich in diesem Band unter anderem die Zwillinge, die ich im ersten Band eher schwierig fand. Ich finde es gut, dass Penny Vincenzi nicht jede ihrer Figuren zum Sympathieträger aufbauen will - es darf ja auch mal Protagonisten gehen, die einem einfach nie so richtig ans Herz wachsen. Gerade das befeuert die Konflikte zwischen den Figuren und macht es noch spannender zu lesen.
Lesedaumen hoch!