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Veröffentlicht am 09.10.2021

Der psychopathische Mörder an den Ufern der Donau

Der letzte Tod
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"Der letzte Tod" ist der fünfte Band aus der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer. Kriminalinspektor Emmerich und sein Assistent Winter bekommen es diesmal mit einem ungewöhnlichen Mordfall zu tun. Das ...

"Der letzte Tod" ist der fünfte Band aus der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer. Kriminalinspektor Emmerich und sein Assistent Winter bekommen es diesmal mit einem ungewöhnlichen Mordfall zu tun. Das Opfer wurde in einen Tresor eingesperrt und starb jämmerlich darin. Als die Leiche entdeckt wird ist sie bereits mumifiziert. Emmerich, bekannt für seine schlechten Manieren, bekommt auch noch einen Psychoanalytiker von seinem Vorgesetzten zur Seite gestellt. Eine Kombination, die den eigenwilligen Emmerich noch mehr in Fahrt bringt. Als dann auch noch der Mörder seiner Lebensgefährtin aus dem Gefängnis entkommt, überschlagen sich die Ereignisse. Denn der Jäger wird zum Gejagten und der Fall scheint sich nicht nur auf Wien zu beschränken. Alex Beer lässt den Leser mit diesem neuen Fall in das Wien im Jahr 1922 eintauchen. Dabei verwebt sie geschickt historische Fakten mit ihrem Kriminalfall. Orte und Personen die real existierten kombiniert mit Fiktion. August Emmerich ist auf der einen Seite ein guter Inspektor, andererseits manchmal auch ein wenig zu ruppig. Sein Assistent Winter, der adeliger Abstammung ist, gleicht dies oft mit seinem höflichen Benehmen aus. Interessant ist, das in diesem Fall als dritter im Bund der Psychoanalytiker Adler mit ins Spiel kommt. Er ergänzt die beiden Ermittler und ich kann mir sein Mitwirken bei weiteren Fällen gut vorstellen. Trotz kleiner Ungereimtheiten ist Alex Beer mit diesem fünften Band wieder ein spannender Kriminalroman gelungen. Zwar bleiben noch offene Punkte, aber dazu wird der Leser am Ende mit einem Cliffhanger zurückgelassen. Man darf also gespannt sein, wie es in einem sechsten Band dann weitergeht. In Summe ist "Der letzte Tod" ein weiterer guter Wiener Kriminalroman aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 04.10.2021

Ein gefährlicher Gegner in Max Hellers letztem Fall

Feind des Volkes
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"Feind des Volkes" ist der siebte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. 1959 wird Max Heller zu einem Mordfall gerufen, bei dem zwei Männer bestialisch getötet werden. Mit vielfachen Messerstichen ...

"Feind des Volkes" ist der siebte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. 1959 wird Max Heller zu einem Mordfall gerufen, bei dem zwei Männer bestialisch getötet werden. Mit vielfachen Messerstichen werden diese aufgefunden. Bei den Ermittlungen treffen aber Heller und sein Team immer wieder auf extreme Widerstände. Es scheint, dass seine Ermittlung fast seitens der Staatsmacht boykottiert wird. Aber letztendlich wird die Tat gestanden und der Fall zu den Akten gelegt. Zwei Jahre später geschehen erneut Morde nach dem gleichen Muster und der vermeintliche Täter ist noch immer in Haft. Anscheinend wurde der wahre Täter nicht gefasst, denn der beginnt nun mit Max Heller ein Katz-und Maus-Spiel. Und Heller ist immer mehr isoliert, denn ihm wird seitens seines Vorgesetzten mangelnde Staatstreue vorgeworfen. Für sich und seine Familie muss er schnellstens handeln um diese auch in Sicherheit zu bringen. Frank Goldammer lässt den Leser mit diesem Band am letzten Fall des Max Heller teilhaben. Dieser steht kurz vor der Rente, ist immer isolierter im System der DDR und muss doch gegen Widerstände einen Gegner zur Strecke bringen, der ihn und seine Familie bedroht. Dabei bekommt man es mit immer mehr Verdächtigen zu tun, es werden Spuren gelegt die dann aber wieder im Sand verlaufen. Gemeinsam mit den Ermittlern rätselt man dabei über die wahren Tathintergründe. Max Heller, ein Kriminalist durch und durch, gerät immer mehr an seine Grenzen im System. Dies treibt ihn sogar zum letzten Schritt, seine Kündigung bei der Polizei. Als Leser spürt man diese emotionale Stimmung deutlich, Frank Goldammer vermittelt diese in seinem Schreibstil absolut greifbar. Gleichzeitig gibt es aber eine Zuspitzung auf das Unvermeidliche. Als es aber letztendlich soweit ist, leidet man fast gemeinsam mit Max Heller, der ein Kapitel seines Lebens beendet. Ich habe alle Bände dieser Reihe gelesen und die Figuren sind mir ans Herz gewachsen. Sich jetzt von Ihnen zu verabschieden fällt mir schwer. Aber mit diesem letzten Band hat der Autor wirklich nochmal einen rausgehauen. Spannend erzählter Kriminalfall mit einigen Wendungen, sehr gut dargestellte Rahmenbedingungen in denen sich der Protagonist bewegt und letztendlich ein berührender Abschluss wenn man die letzte Seite des Buches zuschlägt. Max Hellers letzter Fall ist für mich eine klare Leseempfehlung und ein würdiges Ende dieser Reihe.

Veröffentlicht am 29.09.2021

Die Eberhofer-Frauen auf besonderen Pfaden

Rehragout-Rendezvous
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"Rehragout-Rendevous" ist der elfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen sich im Skiurlaub einen Beinbruch zuzieht und erst mal vor Ort im Krankenhaus liegt, ...

"Rehragout-Rendevous" ist der elfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen sich im Skiurlaub einen Beinbruch zuzieht und erst mal vor Ort im Krankenhaus liegt, sieht Susi als seine Vertretung ihre ganz große Karrierechance. Ihr Umfeld muss damit erst mal zurechtkommen. Aber auch die Oma beschließt von heute auf morgen ihre Aufgaben im Haushalt aufzugeben und ab sofort nur an sich zu denken. Wäre dies nicht alles schon schlimm genug für den Franz, nervt ihn auch noch die Mooshammer Liesl mit einer Vermisstenanzeige. Um es vorneweg zu sagen, dieser elfte Band hat so gut wie nichts mit einem Krimi zu tun. Aber natürlich sind die Fälle in dieser Reihe oftmals schmückendes Beiwerk, denn die Reihe lebt von der Komik der Figuren. Teils kommt dies auch zur Geltung, aber vieles wirkt wie eine Aneinanderreihung von solchen Szenen. Jeder der Protagonisten darf mal drankommen, aber es fehlt teilweise an einem roten Faden. Zudem ist der Franz Eberhofer diesmal fast ausschließlich am sinnieren über seine Susi, die Oma, den Rudi oder seine Grundversorgung beim Metzger Simmerl. Zum einen sind dabei durchaus sehr lustige Szenen entstanden, die einem wieder Vergnügen bereiten, zum anderen aber plätschert die Story auch nur so dahin. Dies hinterlässt einen als Leser mit einem zwiespältigen Gesamteindruck über diesen Band zurück. Aber die Entstehung dieses neuen Band ist auch in eine Zeit hineingefallen, die für die Autorin Rita Falk privat sehr schwer war. In ihrem berührenden Nachwort gibt sie dem Leser hier Einblick. Dahingehend ist es vielleicht auch verständlich dass ihr Franz Eberhofer eben diesmal teils auch ein wenig nachdenklicher wirkt. In Summe durchaus ein Band der sich wieder flüssig lesen lies, aber doch dann leider zu den schwächeren der Reihe zählt.

Veröffentlicht am 26.09.2021

Der Maulwurf und der Tod lauert in Oslo

Todesschmerz
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"Todesschmerz" ist der sechste Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe von Andreas Gruber. Während Sneijder gerade in Ermittlungen zu einem Maulwurf innerhalb des BKA steckt, wird in Oslo die ...

"Todesschmerz" ist der sechste Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe von Andreas Gruber. Während Sneijder gerade in Ermittlungen zu einem Maulwurf innerhalb des BKA steckt, wird in Oslo die deutsche Botschafterin und ihr Sicherheitschef ermordet. Der Profiler und sein Team werden gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des BND nach Norwegen geschickt um die örtlichen Behörden bei der Mordermittlung zu unterstützen. Doch diese zeigen sich wenig kooperativ und schon bald bekommt es Sneijder und Nemez mit einem Gegenspieler zu tun, der keine Skrupel kennt. Denn er schreckt auch nicht vor der Tötung von Mitgliedern aus Sneijder's Team zurück. Und zu guter Letzt scheint der Maulwurf seine Fänge bis nach Oslo auszustrecken, um Sneijder und sein Team zu eliminieren. Diesmal entführt Andreas Gruber den Leser nach Skandinavien. Obwohl man das ganz spezielle Wesen des Maarten S. Sneijder ja schon aus den Vorgängerbänden kennt, gibt es von ihm natürlich auch eine geballte Ladung, denn keiner kann so unsympathisch wirken wie er. Aber in diesem Band darf man ihn auch von einer ganz anderen Seite kennenlernen, den der Fall bringt ihn an persönliche Grenzen. Und damit kommt man auch schon an einen wichtigen Punkt: Was anfangs wie Ermittlungen an einem Doppelmord beginnt, wird immer vielschichtiger und verwoben. Mit jeder gelesenen Seite zog mich der Autor immer mehr in denn Bann der Story. War ich von den Vorgängerbänden schon immer überzeugt, faszinierte mich dieser neue Fall zusätzlich durch Vorgänge innerhalb des Ermittlerteams. Momente voller Adrenalin wechseln sich mit bewegender Emotionalität ab. Diese Mischung erzeugt wieder bestes spannendes Lesevergnügen und diese Reihe hat auch mit dem sechsten Band in keiner Weise nachgelassen. Ganz klar von meiner Seite das Urteil: "Maarten S. Sneijder at his Best". Und nachdem ich schon die schlimmsten Befürchtungen gegen Ende der Geschichte hatte, beendete am Schluss Andreas Gruber mit zwei Worten diesen Band, die mich schon jetzt neugierig hinterlassen. Ich sage nur Codewort "Eichkätzchen".

Veröffentlicht am 19.09.2021

Das Geheimnis des "Rat der Acht"

Akte Kronos
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"Akte Kronos" ist der zweite Fall aus der David-Sprenger-Reihe von Matthias Bürgel. Alles deutet auf einen Suizid des Krebsforschers Wilberg hin, doch der ermittelnde Beamte David Sprenger hat daran seine ...

"Akte Kronos" ist der zweite Fall aus der David-Sprenger-Reihe von Matthias Bürgel. Alles deutet auf einen Suizid des Krebsforschers Wilberg hin, doch der ermittelnde Beamte David Sprenger hat daran seine Zweifel. Die Assistentin des Professors ist kurz nach der Tat spurlos verschwunden und als Sprenger auf Anweisung der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen verboten werden ist er erst recht misstrauisch und geht der ganzen Sache nach. Doch je mehr er in dem Fall recherchiert, umso mehr wird er selbst zum Gejagten. Es scheint es geht um viel mehr und mächtige Gegner wollen, je mehr er herausfindet, seinen Tod. Was als Kriminalfall beginnt entwickelt sich schnell zum actionreichen Thriller. Ein Geheimbund, der die Mächtigen der Welt zu lenken scheint und um jeden Preis dieses Geheimnis bewahren will. Matthias Bürgel erzählt diesen Thriller temporeich im Stile eines Dan Brown. Dabei kommen Leser, die Thriller mit Verschwörungstheoretikern und Geheimorganistionen lieben auf ihre Kosten. David Sprenger ist kein klassischer Ermittler, vielmehr geht er selbst extreme Risiken ein, um die Hintergründe zu erforschen. Ein Kampf wie David gegen Goliath. In kurzen Kapiteln mit wechselnden Handlungsorten wird man als Leser auf eine spannende Jagd nach den Hintermänner mitgenommen, wobei Sprenger und die junge Doktorantin Sina selbst Gejagte im Katz-und Maus-Spiel sind. Als die Fäden am Ende zusammenlaufen wird man aber nochmal komplett überrascht, denn so manche Maske fällt erst zum Schluss. "Akte Kronos" ist für mich ein lesenswerter und gelungener Thriller mit einer Prise "Professor Langdon", kurzweilig und spannend.