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Veröffentlicht am 26.11.2023

Anders als erwartet

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Der Titel hat gleich meine Neugier geweckt, weil er darauf hindeutete, dass die Geschichte im hohen Norden spielt. Allerdings hatte ich dahinter irgendwie einen (zumindest teilweise) historischen Roman, ...

Der Titel hat gleich meine Neugier geweckt, weil er darauf hindeutete, dass die Geschichte im hohen Norden spielt. Allerdings hatte ich dahinter irgendwie einen (zumindest teilweise) historischen Roman, um eine Frau, die als Eisfischerin den Lebensunterhalt verdienen muss erwartet oder zumindest, dass das mit dem Eisfischen im Mittelpunkt der Handlung steht. Damit lag ich dann aber ziemlich falsch.

Der Roman spielt ausschließlich in der Gegenwart und auch nur zum Teil in Schweden, ansonsten in Hamburg. In der Beziehung von Rieke und Marco läuft es nach sieben Jahren nicht mehr wirklich rund und er fährt dann auch ohne sie in den Skiurlaub nach Österreich, während sie wegen einer Verletzung noch nicht wieder Skifahren kann, aber von ihrer Mutter als Trost eine Reise nach Lappland geschenkt bekommt. Zufällig trifft sie während der Reise einen Studienkollegen wieder und landet bei einer alten Freundin ihrer Eltern, die sie ebenfalls zum Nachdenken über ihre Beziehung und ihre Erwartungen an ihr Leben bringt.

Grundsätzlich hätte ich mir etwas mehr Winterstimmung um den Polarkreis herum erwartet und auch mit Rieke konnte ich mich nicht immer identifizieren, weil sie sich teilweise sehr inkonsequent verhält. Bezüglich ihrer Erlebnisse mit den im Roman vorkommenden Männern hätte alles auch etwas weniger sein dürfen, um realistisch zu bleiben. Manche Situationen erschienen mir auch etwas zu knapp angerissen, ohne, dass alles endgültig geklärt wurde. Ansonsten ist der Roman ein schönes Buch für zwischendurch und lässt sich sehr flüssig und angenehm lesen.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Der Mörder ist unter uns

Mord im Christmas Express
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Die mit 49 Jahren gerade freiwillig in den Ruhestand gegangene Ex-Kommissarin Ross will mit dem Nachtzug von London in die schottischen Highlands, wo ihre Tochter vorzeitig in den Wehen liegt. Ihre bunt ...

Die mit 49 Jahren gerade freiwillig in den Ruhestand gegangene Ex-Kommissarin Ross will mit dem Nachtzug von London in die schottischen Highlands, wo ihre Tochter vorzeitig in den Wehen liegt. Ihre bunt zusammengewürfelten Mitreisenden in der Ersten Klasse wollen größtenteils zum weihnachtlichen Familienbesuch, das geben sie zumindest vor. Das Schneechaos sorgt dann allerdings dafür, dass der Zug mitten auf freier Strecke, fernab jeder Zivilisation entgleist und dann gibt es auch noch Tote, sodass Ross wohl oder übel zurück in ihre alte Rolle schlüpfen muss, um Spuren zu sichern und den Mörder aufzuhalten.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Atmosphäre im edlen Nachtzug und in den winterlichen Highlands, wo dieser schließlich strandet, einzufangen und auch die Charaktere der verschiedensten Mitreisenden gestaltete sie sehr überzeugend und auch die persönliche Geschichte von Ross spielt immer wieder eine Rolle. Etwas verwirrt haben mich manchmal nur die vielen verschiedenen Namen, da musste ich mich teilweise erstmal wieder orientieren, wer nun genau wer ist. Was und wer genau hinter den Morden steckte, blieb lange spannend, da immer wieder falsche Fährten gelegt wurden. Somit handelt es sich um einen empfehlenswerten Krimi für die (Vor-) Weihnachtszeit und/oder eine lange Zugfahrt.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Gegen alle Regeln

Im nächsten Jahr zur selben Zeit
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Der neueste Roman von Jana Voosen spielt in Hamburg zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1940. Anni ist die Tochter eines Süßwarenfabrikanten und möchte sehr gerne ins Familienunternehmen einsteigen, ...

Der neueste Roman von Jana Voosen spielt in Hamburg zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1940. Anni ist die Tochter eines Süßwarenfabrikanten und möchte sehr gerne ins Familienunternehmen einsteigen, während ihr Vater möchte, dass sie einen Parteifreund heiratet, damit dieser später die Fabrik übernehmen kann, da sie ja nur eine Frau ist. Irgendwann bekommt Anni mit, dass die polnischen Fremdarbeiter in der Fabrik nicht gut behandelt werden und lernt den jungen Polen Pawel kennen, in den sie sich verliebt, was beide in Lebensgefahr bringt.

Mich hat die Geschichte sehr gefesselt und ihr genauer Ausgang war bis zum Schluss nicht wirklich vorhersehbar. Anni war mir mit ihrer Art sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen. Jana Voosen ist es sehr gut gelungen, die Umstände in dieser schlimmen Zeit sehr eindrucksvoll zu schildern. Der Schreibstil war gut nachvollziehbar und anschaulich. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Auf nach Kanada

Wintertraum in Kanada
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Bei diesem Buch haben mich das schöne Cover mit der tollen Landschaft und der traumhaft gelegenen Hütte und der Schauplatz, das winterliche Kanada, direkt neugierig gemacht.

Die Protagonist:innen Sara ...

Bei diesem Buch haben mich das schöne Cover mit der tollen Landschaft und der traumhaft gelegenen Hütte und der Schauplatz, das winterliche Kanada, direkt neugierig gemacht.

Die Protagonist:innen Sara und Paul beschließen nach einer Kanada-Reise dorthin auszuwandern und kaufen von Deutschland aus ein Haus an einem See, das sie bisher aber nur von außen und von Bildern aus dem Internet kennen. Dort wollen sie ein Bed&Breakfast eröffnen, doch das Gebäude entpuppt sich als total marode. Zudem stehen kurz nach ihrer Ankunft dort auch schon diverse Überraschungsgäste aus ihrer alten Heimat vor ihrer Tür.

Die Umsetzung des Romans hat dann aber nicht ganz meinen Erwartungen entsprochen. Ich habe mich auf einen winterlichen Liebesroman vor schöner Naturkulisse gefreut, bei dem dann auch nicht alles vollkommen realistisch sein muss, wenn es der Handlung gut tut. Aber leider waren mir Sara und Paul in ihrer Herangehensweise dann doch einen Tick zu naiv und unbeholfen, als dass ich mich noch wirklich in sie hineinversetzen konnte. Auch das mit den Überraschungsgästen war meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten, hier hätte auch ein überraschender Besuch gereicht und ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass die Erlebnisse in und mit der unbeschreiblichen kanadischen Natur im Winter noch mehr Raum einnehmen. Zugutehalten muss man dem Roman, dass sich, insbesondere unter den Einheimischen auch sehr liebenswerte Nebenpersonen befinden. Was den Schreibstil der Autorin angeht, war dieser grundsätzlich gut lesbar, es wäre aber hilfreich gewesen, Zeitsprünge auch zu kennzeichnen. Für einen verregneten oder verschneiten Nachmittag auf dem Sofa ist der Roman sicher eine nette Lektüre für zwischendurch.



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Veröffentlicht am 12.11.2023

Durch Trauer verbunden

Selbst in dunkelster Nacht
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Liora hat früh ihre beste Freundin an eine Krankheit verloren, versucht aber, positiv zu bleiben und geht in ihrer Arbeit in einem Blumenladen, umgeben von netten Menschen, voll auf. Eines Tages bekommt ...

Liora hat früh ihre beste Freundin an eine Krankheit verloren, versucht aber, positiv zu bleiben und geht in ihrer Arbeit in einem Blumenladen, umgeben von netten Menschen, voll auf. Eines Tages bekommt sie mit Kieran einen neuen Nachbarn und Kollegen, der zunächst sehr abweisend ihr gegenüber ist, aber ihr dann doch recht bald offenbart, dass er ebenfalls viel zu früh geliebte Menschen verloren hat und quasi auf der Flucht vor der ständigen Erinnerung an sie in seiner Heimatstadt ist.

Bei diesem gut lesbaren Debütroman eines jungen, männlichen Autors handelt es sich um ein Buch der leisen Töne und die Stimmung ist einerseits traurig, wozu auch das in dunklen Farben gehaltene Cover passt und andererseits bringen der Blumenladen und die Menschen dort auch wieder kleine Lichtblicke mit sich. Die grundsätzliche Konstruktion der Geschichte, mit zwei jungen Menschen, die einen Verlust verarbeiten müssen, ist nun nichts vollkommen Neues in dem Genre und auch nicht die Tatsache, dass es teilweise recht dramatisch wird und die Protagonist:innen versuchen, ohne die (in solchen Fällen sicher angebrachte) therapeutische Hilfe klar zu kommen. Somit kommt es eher nicht zu richtig großen Überraschungen. Die Geschichte ist aber auch erst mit dem zweiten Band abgeschlossen. Liebhaber des Young Adult Genres erhalten sicher einen lesenswerten Roman für regnerische Herbsttage.

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