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Veröffentlicht am 05.11.2023

Ein toter Umweltschützer im eisigen Wald

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Im nordschwedischen Östersund findet ein Mädchen die Leiche eines bekannten Umweltaktivisten im verschneiten Wald, dieser wurde erschossen. Kriminalinspektorin Maya Topelius, die deutsche Wurzeln hat, ...

Im nordschwedischen Östersund findet ein Mädchen die Leiche eines bekannten Umweltaktivisten im verschneiten Wald, dieser wurde erschossen. Kriminalinspektorin Maya Topelius, die deutsche Wurzeln hat, wird zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist aus Stockholm nach Nordschweden geschickt, weil in Östersund gerade Personalengpässe herrschen. Dort werden sie, als Hauptstädter, zunächst nicht gerade mit offenen Armen empfangen, sowohl von den Holzhändlern als auch den Kollegen, und bald gibt es zudem noch eine weitere Leiche.

Ich fand die Thematik rund um die Abholzung der Wälder in Nordschweden, sehr interessant, diese hätte für mich gerne noch etwas vertieft werden können. Die beiden Ermittler:innen waren mir sympathisch, Mayas deutsche Wurzeln äußerten sich aber quasi ausschließlich in Form deutscher Sprichwörter, mit denen sie ihre schwedischen Kolleg:innen immer etwas verwirrte, das war mir etwas einseitig und ein, zwei mal hätte das mit den Sprichwörtern auch gereicht. Die Rahmenhandlung Mayas Privatleben angehend, mit ihren Freundinnen und der vielleicht gerade aufkeimenden neuen Beziehung, hat mir aber gefallen. Was den Fall angeht, wird alles (zum Glück) wenig gruselig und recht unblutig beschrieben und die Spannung, wer hinter allem steckt, bleibt recht lange erhalten. Dann kommt aber plötzlich die vollständige Auflösung, ohne, dass noch Details unklar blieben, was mir etwas zu schnell ging. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und recht anschaulich, sodass man sich gut ins winterlich kalte Nordschweden versetzen konnte.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Geheimnisse am Polarkreis

Tief im Schatten
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Der zweite Teil der Krimireihe mit dem Ermittlerteam Hanna Ahlander und Daniel Lindskog spielt zu Beginn der Coronapandemie im tiefst winterlichen Åre, wo pünktlich zu den Stockholmer Skiferien und dem ...

Der zweite Teil der Krimireihe mit dem Ermittlerteam Hanna Ahlander und Daniel Lindskog spielt zu Beginn der Coronapandemie im tiefst winterlichen Åre, wo pünktlich zu den Stockholmer Skiferien und dem damit verbundenen Besucheransturm die Leiche des örtlichen Klempners und Ex-Ski-Rennfahrers, der angeblich keine Feinde hatte, im Schnee gefunden wird. Außerdem gibt es eine zweite Zeitebene, die im Jahr 2012 beginnt und in deren Mittelpunkt ein Paar steht, das einer strengen Freikirche angehört.

Ich fand den Krimi sehr spannend und fesselnd, immer wieder gab es überraschende Wendungen. Außerdem fand ich insbesondere auch die Einblicke in die bigotte Welt der Freikirche sehr interessant. Auch die Ermittelnden sind interessante Charaktere. Besonders gut ist es der Autorin aber gelungen, die Atmosphäre in dem verschneiten Örtchen nahe des Polarkreises einzufangen, die nicht auf alle ausschließlich idyllisch wirkt. Der Schreibstil ist zudem sehr gut lesbar. Daher werden Liebhaber:innen von skandinavischen Krimis sicher auch Gefallen an diesem Buch finden.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Tote Tauben neben Leichen

Taubenschlag
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Bei diesem Kriminalroman handelt es sich um den zweiten Fall des deutsch-dänischen Duos Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann aus Flensburg. Diesmal geht es um mehrere Mordfälle in Norddeutschland, ...

Bei diesem Kriminalroman handelt es sich um den zweiten Fall des deutsch-dänischen Duos Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann aus Flensburg. Diesmal geht es um mehrere Mordfälle in Norddeutschland, bei denen die Leichen an einen Sessel gefesselt und mit einer toten Taube aufgefunden wurden. Lykke Teit soll Rudi Lehmann unterstützen, um die grenzübergreifende Polizeiarbeit zu stärken.

Grundsätzlich gefallen mir die beiden Ermittler:innen und sind mir sympathisch. Diesmal fehlte mir aber ein wirklicher Grund, warum die dänische Kollegin hinzugezogen wurde, hier hätte ich es schlüssiger gefunden, wenn es bei dem Fall auch noch irgendeinen Bezug zu Dänemark gegeben hätte. Ansonsten war der Fall spannend und manches klärte sich auch erst ganz am Ende vollständig auf. Was Lykkes Vorgeschichte und die Suche nach dem Mann, der für den Tod ihrer kleinen Tochter verantwortlich ist, angeht, hätte ich aber gehofft, dass dies eine etwas größere Rolle in diesem Band spielt. Der Schreibstil des Autors ließ sich flüssig lesen und man konnte sich gut in die Handlung hineinversetzen.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Gegensätze, die sich anziehen

Cleopatra und Frankenstein
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Bei diesem Roman hätte mich das Cover eher weniger angesprochen, auch wenn es irgendwie dazu passt, dass sich Protagonistin Cleo im Künstler-Umfeld bewegt. Besser gefunden hätte ich etwas mit New-York-Bezug.

Protagonistin ...

Bei diesem Roman hätte mich das Cover eher weniger angesprochen, auch wenn es irgendwie dazu passt, dass sich Protagonistin Cleo im Künstler-Umfeld bewegt. Besser gefunden hätte ich etwas mit New-York-Bezug.

Protagonistin Cleo(patra) ist Mitte 20, Kunststudentin und eigentlich aus Großbritannien, aber gerade in New York, weil sie etwas Geld geerbt hat, wovon man in dieser teuren Stadt aber nicht ewig leben kann. Bei einer Silvesterparty lernt sie Frank(enstein), Mitte 40 und Inhaber einer Werbeagentur kennen. Schon nach recht kurzer Zeit des Zusammenseins heiraten sie, ihre Beziehung ist dann aber ein Ständiges Auf und Ab, sie können irgendwie nicht mit, aber auch nicht ohne einander sein.

Nachdem ich bezüglich Cover und Titel zunächst etwas skeptisch war, hat mir die Geschichte dann aber ziemlich gut gefallen. Die Charaktere sind sehr überzeugend ausgestaltet und auch die Atmosphäre des New Yorker Umfelds, in dem Frank und Cleo sich bewegen, wird sehr gut eingefangen. Gut gefallen hat mir dann auch das Ende der Geschichte, das irgendwie ein positives ist, ohne kitschig oder unrealistisch zu sein. Der Schreibstil der Autorin war anschaulich und gut lesbar. Ich empfehle das Buch Menschen, die nach einem Roman suchen, der in den USA spielt und die eher realistische als kitschige Liebesgeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Essen wie bei Mutti

Hundert Klassiker
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In seinem neuesten Kochbuch widmet sich der allseits bekannte Fernsehkoch Steffen Henssler Klassikern der (überwiegend) deutschen Küche, unterteilt in die Kategorien Fleisch, Fisch/Meeresfrüchte, Pasta/Reis, ...

In seinem neuesten Kochbuch widmet sich der allseits bekannte Fernsehkoch Steffen Henssler Klassikern der (überwiegend) deutschen Küche, unterteilt in die Kategorien Fleisch, Fisch/Meeresfrüchte, Pasta/Reis, Kartoffeln/Gemüse, Suppen/Eintöpfe, Salat/Eier/Brot, Desserts/Kuchen und Saucen/Fonds/Dressings.

Das Prinzip, das hinter dem Kochbuch steht, ist, dass die Rezepte schmecken wie von Oma oder Mutti, man aber kein Kochprofi sein muss, damit einem das auch gelingt. So gibt es dann einige grundsätzliche Tipps zu jedem Teilgebiet, aber auch bei jedem Rezept noch einmal Hinweise, worauf man besonders achten soll, damit auch nichts schief geht. Fotos gibt es zu jedem Rezept, bei ihnen liegt der Fokus immer auf dem fertigen Gericht, ohne auf einzelne Arbeitsschritte einzugehen, was für Anfänger vielleicht ganz hilfreich wäre. Die Zutaten sind meist so gewählt, dass sie leicht zu bekommen sind und man einiges davon sicher auch im Vorrat hat.

Mir persönlich waren die Rezepte allerdings zu fleischlastig für die heutige Zeit, klar ist das bei Klassikern oft so, aber es gibt durchaus noch ein paar mehr Rezepte aus Omas Fundus, die "zufällig" vegetarisch sind, gerade, weil man früher ja bewusster Fleisch gegessen hat und dieses dann oft nur sonntags. Auch ist es bei einigen der Klassiker nicht in jeder Gegend üblich, dass wirklich auch Speck oder Wurst zu den Zutaten gehören. Vegetariern bietet das Buch also recht wenig Inspiration, für Veganer ist es nicht geeignet. Ich würde es als Grundkochbuch für Alles-Esser empfehlen. Allerdings eher Koch-Einsteigern, da es sich eben um Klassiker handelt, für die Koch-Erfahrene sicher oft schon ihre eigenen Geimrezepte und Tricks und Kniffe haben.

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