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Veröffentlicht am 06.11.2022

Spannung bis zum Ende

Grabesstern
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Es fing alles mit der Recherche über Sterbebegleitung für Heloises` neuesten Zeitungsartikel an. Heloise leistete Beistand dem todkranken Jan Fischhof, deren Vertrauen und Zuneigung sie in der Zeit gewonnen ...

Es fing alles mit der Recherche über Sterbebegleitung für Heloises` neuesten Zeitungsartikel an. Heloise leistete Beistand dem todkranken Jan Fischhof, deren Vertrauen und Zuneigung sie in der Zeit gewonnen hat. Der an Krebs erkrankte Mann gestand ihr, dass er in seinem Leben vielen Menschen viel Leid angetan hat und jetzt Angst vor dem Tod und der gerechten Strafe hat.
Heloise stellt sofort Nachforschungen an und erfährt über die alten Vermisstenfälle, die bis heute nicht gelöst wurden. Erik Schäfer, den sie über ihre Recherche informiert hat, steht ihr wie immer zur Seite. Trotz der drohenden Lebensgefahr, in der sich Heloise bald befindet, schreckt sie von ihrem Vorhaben nicht zurück.

Unglaublich spannend ist die Suche nach Spuren aus dem Leben von Jan Fischhof und gleichzeitig erschreckend sind die Fakten, die Heloise dabei entdeckt. Es ist schwer zu ertragen, was dem Mann in seinem Leben zugestoßen ist. Kann man denn seinem Geständnis überhaupt Glauben schenken?
Bewegend sind Geschichten über die vermissten Personen, das ganze Leid ihrer Familien, die quälende Ungewissheit und die Hoffnung, die sie bis heute nicht verloren haben.
Gekonnt beschreibt Anne Mette Hancock die bedrohlichen Szenen aus der dunklen Vergangenheit der Protagonisten, meisterhaft vermittelt sie die düstere Atmosphäre der aktuellen Ereignisse. Und auf einmal befindet sich nicht nur Heloise in einer lebensbedrohlichen Lage, auch Erik Schäfer muss um sein Leben fürchten.
Bis zum Schluss hält die Spannung an. Der Thriller endet mit einem Plot Twist, mit dem ich kaum rechnen konnte. „Grabesstern“ ist ein hervorragender Thriller, der fesselt und nicht loslässt!
Unheimlich gerne würde ich eventuelle Fortsetzung der Reihe lesen!

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Lesenswert

Der perfekte Kreis
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In dem Roman "Der perfekte Kreis" von Benjamin Myers geht es genau darum: den perfekten Kreis zu erschaffen. Genauer gesagt, den perfekten Kornkreis. Als im Jahr 1989 auf den Feldern im Süden Englands ...

In dem Roman "Der perfekte Kreis" von Benjamin Myers geht es genau darum: den perfekten Kreis zu erschaffen. Genauer gesagt, den perfekten Kornkreis. Als im Jahr 1989 auf den Feldern im Süden Englands seltsame Muster auftauchen, nehmen die Gerüchte ihren lauf, wer oder was hinter diesen Mustern steckt. Als Lesender erfährt man dies nicht nur aus Zeitungsartikeln, sondern auch aus dem Blickwinkel der beiden Männer Redbone und Calvert, die in dieser Saison versuchen, den perfekten Kornkreis zu erschaffen.

In diesem Buch geht es zwar vorrangig um Kornkreise, aber auch um einen tiefen Respekt zur Natur, Freundschaft und den Wunsch, die Fesseln der Vergangenheit und Gesellschaft hinter sich zu lassen. Mit ruhigen und poetischen Worten schafft es der Autor, mich durch die empathische Sichtweise der Protagonisten auf Umwelt und Tiere zu fesseln. Das Buch wirkt durch die Schönheit der Worte fast schon meditativ, ähnlich wie der beschriebene Prozess, die Ähren vorsichtig nieder zu drücken, ohne sie zu beschädigen.

Die großartige Beschreibung der Landschaft und somit die Faszination der beiden Protagonisten für ihre Umwelt zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Ansonsten beschäftigt sich jedes Kapitel mit einem neuen Kornkreis und dessen Erschaffung. Wir erfahren fast schon nebenher etwas über die Vergangenheit der beiden Männer. Zugleich wirft der Autor immer wieder auch kritische aktuelle Themen wie Monokulturen oder die globale Erwärmung auf.

Wer mit vielen Wendungen oder Spannungen rechnet, ist mit diesem Buch vermutlich nicht gut beraten. Mir aber hat es sehr gefallen und es war genau das richtige, um Abends auch mal abzuschalten und einfach nur die ruhige und schöne Melodie der Worte auf sich wirken zu lassen. Über die Charaktere hätte ich gern mehr erfahren, um eine bessere Beziehung aufzubauen. Aber rückblickend passt auch das ganz gut zu diesem Buch.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Interessante und bewegend

Die Molche
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"Die Molche" haben mich angesprochen weil ich zum einen Coming-of-Age-Geschichten liebe. Ich denke da an Benedikt Wells und Ewald Arenz mit ihren letzten Büchern. Wunberbar. Ähnliches erhoffte ich mir ...

"Die Molche" haben mich angesprochen weil ich zum einen Coming-of-Age-Geschichten liebe. Ich denke da an Benedikt Wells und Ewald Arenz mit ihren letzten Büchern. Wunberbar. Ähnliches erhoffte ich mir hier. Außerdem spielt das Buch in meiner Jugend in Bayern - also Ort und Zeit passten einfach zu meinem eigenen Erleben. Allerdings bin ich nicht ländlich aufgewachsen, habe aber Großeltern auf dem Land in den Ferien besucht. Deshalb fand ich die Beschreibungen von Land und Leuten und auch die Langatmigkeit, die sich teilweise einschlich, gar nicht so störend.

Der Plot an sich ist wirklich berührend und ich mochte den jungen Helden und die Freunde, die er findet. Auch wie er vom schüchternen Feigling zu sich selber und zu Mut und Entschlossenheit findet, war glaubhaft erzählt und schön beschrieben. Die Entwicklung, die die Figuren durchmachen sind eine große Stärke des Buches.

Ich kann den Roman empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Interessante Story

Die Kinder sind Könige
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Dieses Buch behandelt ein unglaublich wichtiges Thema, das aktuell ist wie nie zuvor: Social-Media. Genauer gesagt wie Kinder von ihren Eltern auf diversen bekannten Plattformen zur Schau gestellt werden, ...

Dieses Buch behandelt ein unglaublich wichtiges Thema, das aktuell ist wie nie zuvor: Social-Media. Genauer gesagt wie Kinder von ihren Eltern auf diversen bekannten Plattformen zur Schau gestellt werden, um damit Geld zu verdienen.
Wir begleiten Melanie und ihre Familie durch viele Jahre. Der Leser erfährt, wie es zu diesem unglaublichen Darstellungsdrang von Melanie kommen konnte, wie sich ihre Social-Media-Präsenz verselbstständigte und wie ihre Kinder quasi ihre komplette Kindheit vor der Kamera verbringen müssen.
Dieses Buch fasziniert und schockiert gleichermaßen. Wir alle folgen diesen Influencer-Familien wahrscheinlich von Zeit zu Zeit und beneiden sie vielleicht auch hin und wieder. Welche drastischen Auswirkungen das auf die Kinder der aktuellen Zeit hat, wird selten thematisiert. Oft sogar heruntergespielt oder totgeschwiegen. Und genau hier greift dieses Buch.
Die Geschichte ist durchaus realistisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Geschichte irgendwo so passiert.

Gut gefallen hat mir, dass wir am Ende ins Jahr 2031 springen und auch langfristig die Entwicklung der Familie Diore erleben dürfen.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Sehr lesenswert

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Erzählt wird hier die Legende von der Meerfrau Aycayia aus den Gewässern von Kuba und von David, einem einfachen Fischer der auf der Insel Black Conch in der Karibik lebt. Vor tausend Jahren wurde Aycayia, ...

Erzählt wird hier die Legende von der Meerfrau Aycayia aus den Gewässern von Kuba und von David, einem einfachen Fischer der auf der Insel Black Conch in der Karibik lebt. Vor tausend Jahren wurde Aycayia, von den Frauen ihres Stammes der Taino, wegen ihrer Schönheit mit einem Fluch belegt. Seitdem muss sie ihr Dasein als Meerfrau fristen.

Eines Tages wird sie von David’s Gesang und Gitarrenspiel beim Angeln angelockt, sodass sie sich zum ersten mal nach tausend Jahren einem Menschen zeigt.
Mit der Zeit knüpfen die beiden ein zartes Band der Freundschaft und der Liebe.

Eines Tages wird Aycayia durch unglückliche Umstände von fremden Anglern auf offenem Meer gefangen genommen. David setzt alles dran um sie zu retten. Gibt es Hoffnung für die Liebenden?

Schon als ich die Leseprobe gelesen habe, war ich einfach nur begeistert. Der Rest des Buches hat mich nicht enttäuscht. und das Cover, finde ich, ist einfach ein richtiger Hingucker😍🐢🧜🏾‍♀️

Die Geschichte wird durch drei unterschiedliche Perspektiven erzählt. Einmal aus David’s Sicht, in Form eines Tagebucheintrags, vierzig Jahre nach den Ereignissen.
Dann aus der Sicht des allwissenden Erzählers, und zuletzt aus Aycayia’s Sicht. Ihre alte Sprache, die in Versform geschrieben ist, klingt sehr zart und melancholisch.

David’s Sprache ist ein sehr einfacher karibischer Slang, ein örtliches Dialekt. Diese ist eine Mischung aus der Sprache der Einheimischen und ehemaligen Kolonialherrn.

Am Anfang mag die einfache Ausdrucksweise etwas irritieren, aber ich konnte mich sehr schnell daran gewöhnen. Hier möchte ich gerne auf die Nachbemerkung der Übersetzerin Gesine Schröder hinweisen. Denn nach dem man diese gelesen hat, versteht man auch diesen Sprachstil besser. Ich würde sogar empfehlen, die Nachbemerkung zuerst zu lesen. Gerade durch diese einfache Sprache wirkt die Story erst recht sehr authentisch.

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