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Veröffentlicht am 06.04.2017

Nicht mein Fall (trotz teilweisen interessanten Fakten)

Wie wir lieben
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'Wie wir lieben: Vom Ende der Monogamie' ist ein Sachbuch von Friedemann Karig über die Liebe, Sexualität und die verschiedenen Formen wie man diese beiden miteinander verbindet.

COVER: Das Cover ist ...

'Wie wir lieben: Vom Ende der Monogamie' ist ein Sachbuch von Friedemann Karig über die Liebe, Sexualität und die verschiedenen Formen wie man diese beiden miteinander verbindet.

COVER: Das Cover ist wunderschön, die Farben sind gut gewählt und sehr viel weniger grell und neon als es auf den Fotos den Anschein erweckt hat. Die Platzierungen des Titels und des Autoren sind perfekt, es ergibt ein schönes Gesamtbild. Auch die sonstige Aufmachung des Buches gefällt mir sehr; die Kapitelübersicht, die persönlichen Geschichten zwischen den sachlichen Abschnitten, dass jedes Sachkapitel mit einer Überschrift und einem passenden Zitat begonnen hat.

Nach den ersten zwei Kapiteln habe ich angefangen mir Notizen zu machen, Zeilen zu markieren bzw. unterstreichen und Illustrationen hinzuzufügen, damit ich besser mit dem Buch arbeiten konnte bzw. damit mir das Lesen einfacher fiel bzw. das Informationen in mich aufnehmen und verinnerlichen.

INHALT: In 'Wie wir lieben' werden etliche Themen rund um Liebe und Sex angesprochen. Die Sexualität in früherer Zeit, Sex als Sünde, Mythologie (Hera und Zeus), biblische Vorbilder (Adam und Eva & Lilith), Sex in Büchern (Feuchtgebiete, Generation Beziehungsunfähig), Filmen (Pretty Woman, The Lobster), Serien (Bachelor, Sex and the City) und im Internet (Tinder, Parship). Sex als Mittel zum Zweck, Eifersucht, Sex und Liebe im Zusammenhang mit Technologie etc etc etc.

UMSETZUNG: Ich muss wohl damit anfangen zu sagen, dass ich Team #Pro-Tu-was-immer-du-willst-solange-du-damit-niemandem-schadest-bin. Ansonsten lässt sich sagen, dass ich bis jetzt in der Monogamie-Schublade einzuordnen bin, wobei ich nicht weiß, was eventuell ist, wenn ich 30 oder 35 Jahre alt bin.

Grundsätzlich kam mir das Buch sehr wie aneinandergereihte Essays vor; was mich einerseits interessiert hat (der Zusammenhang zur heutigen Gesellschaft), hat mich gleichzeitig auch jedes Mal gestört, wenn schon wieder andere Schriftsteller im gleichen Bereich, Dichter und Philosophen zitiert wurden nur um darauf Bezug zu nehmen, was sie in irgendeinem ihrer Werke einmal gesagt haben.

Der Schreibstil war größtenteils flüssig, obwohl es sich nach einer Weile langgezogen hat und vor Fachbegriffen und Zitaten nur so überquoll. Auch die Wortwahl war meiner Meinung nach relativ problematisch - oder besser gesagt: nicht optimal ausgedrückt. So kam es zum Beispiel, dass es desöfteren so klang, als würde er die Polygamie über die Monogamie stellen und nicht beide gleichrangig ansehen, obwohl er zwischenzeitlich explizit sagt, dass es um eine Gleichstellung der beiden Formen geht, nicht um die Erniedrigung der einen und Verherrlichung der anderen. Trotzdem hat es so gewirkt.

Auch Wiederholungen oder das Verallgemeinern seiner Aussagen hat mich zwischenzeitlich gestört. Während des Lesens habe ich immer wieder daran gedacht, wie das Buch meiner Meinung nach 'Vom Ende der Monogamie: wie wir lieben' heißen sollte anstatt 'Wie wir lieben: vom Ende der Monogamie', da das Augenmerk erst ab über der Hälfte des Buches wirklich auf die Liebe gerichtet wird und selbst dann immer noch der Hauptfokus auf dem Beziehungsmodell Polygamie liegt.

Alles in allem ist WIE WIR LIEBEN etwas in die Länge gezogen. Ich habe mich nach den ersten 170 Seiten etwas schwergetan, weil ich auf den Abschluss gewartet habe. Die Grundmessage: 'tu, was du willst und lass andere tun, was sie wollen' oder auch: 'jeder definiert Liebe anders, ob polygam oder monogam - Hauptsache glücklich mit der Entscheidung' ist oft nicht wirklich für mich herüber gekommen, obwohl ich mir sicher bin, dass der Autor das eigentlich ausdrücken wollte. Sein Ausschweifen hat oft dazu geführt, dass ich drüber nachdenken musste, was jetzt sein Standpunkt ist bzw. was er jetzt eigentlich mit diesem Zitat + Zitat + Argument aussagen wollte. Manchmal ist weniger mehr.

FAZIT: Pro-Monogamie, Pro-Polygamie, Pro-Liebe, Pro-Sex. Das ist mein Standpunkt und war er auch vor dem Buch. Jetzt weiß ich nur sehr viel mehr über die Geschichte von Sex und warum wir Eifersucht empfinden.

"Was uns schwer fällt, ist nicht die Liebe. Was uns schwer fällt, ist das alltägliche Leben."

Veröffentlicht am 06.04.2017

Nicht der Beste Fitzek, aber trotzdem empfehlenswert!

Das Paket
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Ich bin gerade am Hin- und Herüberlegen, ob ich 'Das Paket' lieber 3 oder 4 Sterne geben soll. Meine intuitive Entscheidung waren 3 Sterne gewesen, aber irgendetwas hält mich davon ab. Vielleicht die Tatsache, ...

Ich bin gerade am Hin- und Herüberlegen, ob ich 'Das Paket' lieber 3 oder 4 Sterne geben soll. Meine intuitive Entscheidung waren 3 Sterne gewesen, aber irgendetwas hält mich davon ab. Vielleicht die Tatsache, dass ich so lange (gefühlt) auf einen neuen Fitzek gewartet habe? Vielleicht ist es auch das faszinierende Konzept und die tiefsitzende Paranoia auf die sich dieses Buch gestützt hat? Ich weiß es nicht, aber ich höre mal auf meinen Bauch.

'Das Paket' fängt - in typischer Fitzek-Fashion - mit einem Schocker an (in diesem Fall: Vergewaltigung und das Abrasieren der Haare). Emma, die Protagonistin, ist danach voller Angst und Paranoia, traut sich nicht mehr aus dem Haus, nimmt Medikamente, ihre Story wird von den Behörden (und den ihr nahstehenden Menschen) angezweifelt - im Großen und Ganzen: es läuft schlecht für sie. Und es soll noch schlechter werden, als sie - trotz schlechtem Gefühl - ein Paket für einen Nachbarn annimmt von dem sie noch nichts gehört hat. Die gesamte Geschichte spielt sich in zwei Zeitschienen ab: 1.) der Abend des Paketes und 2.) 6 Wochen später, als Emma eingeliefert wurde.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten nimmt das Buch an Fahrt an und die Spannung wird durch zwischenzeitliche Verwirrungsspielchen - Emma ist eine relativ unzuverlässige Erzählerin, da sie selbst nicht sicher ist, ob sie sich das alles nur einbildet - noch mehr in die Höhe getrieben. Die letzten Hundert Seiten sind voller Twist und Turns und nach etlichen Spielchen kommt es schlussendlich zum Höhepunkt und der großen Offenbarung. (Die ich in diesem Fitzek erraten hatte. Fragt meine Mum! Ich hab ihr all meine Theorien aufgedrückt. Sorry dafür.)

Hört sich ganz gut an trotzdem, oder? Stimmt schon, aber Emmas Verhalten war zwischenzeitlich sehr getrübt und sie hat sich immer wieder noch mehr in Gefahr/Schwierigkeiten gebracht. Außerdem war da mal wieder sehr viel 'Info-dump' und der Klischee-Bösewicht-Monolog, wo der Böse sich am Ende ellenlang erklärt. Trotzdem werde ich eine Hohe-Bewertung geben, weil #whocares - not me. Fitzek-Fan bin ich immermal. Besonders 'Der Seelenbrecher'. Den liebe ich. So sehr. Ich hoffe, Fitzek schreibt immer und immer mehr Bücher. Ganz ehrlich.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Ein Buch über Alopezie, der ersten Liebe und dem Weitermachen - auch wenn es schwer ist.

Nichts wünsche ich mir mehr
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Alopezie. Ganzkörper Haarausfall. Nach und nach. Haare auf dem Kopf. Intimbereich. Augenbrauen. Wimpern. Weg, weg, weg. In Kathas Worten: sie wurde zum Nacktmull. Plötzlich. Unerwartet. Keine (wahrscheinliche) ...

Alopezie. Ganzkörper Haarausfall. Nach und nach. Haare auf dem Kopf. Intimbereich. Augenbrauen. Wimpern. Weg, weg, weg. In Kathas Worten: sie wurde zum Nacktmull. Plötzlich. Unerwartet. Keine (wahrscheinliche) Heilung. Die Krankheit tut was ihr gefällt. Nicht sterbenskrank, aber haarlos. Ab jetzt immer: die mit der Glatze. Das ist es, was Katha passiert. Das ist es, womit Katha umgehen muss.

Katha, 16 Jahre alt, zwei beste Freundinnen, Eltern, ein großer Bruder, verguckt in den süßen coolen Jasper - typischer Teenager halt. Bis die Alopezie zuschlägt. Plötzlich sind da tausend mehr Fragen, als davor: wie werden die anderen auf meinen Haarverlust reagieren? Perücke? Therapie? Medikamente? Heilung? Einen Freund finden trotz Alopezie? Tauchen? Schwimmen? Sportunterricht? Den Freunden mitteilen? Bleibt das für immer so?

'Nichts wünsche ich mir mehr' war keinesfalls auf meinem Radar. Ein Buch über das ich nichts gehört hatte. Ein Thema, das mir völlig fremd war. Ich kann nicht für die Menschen sprechen, die selbst an Alopezie erkrankt sind, aber ich fühle mich jetzt als würde ich wirklich Bescheid wissen. Ich fühle mich belehrt, bereichert. Und trotzdem unterhalten. Ich lese nicht viele deutsche Bücher und wenn ich welche lese, mag ich sie oft nicht sehr, aber dieses Buch war wirklich toll. Informativ, ohne 'nur' pragmatisch zu sein. Emotional, ohne melodramatisch zu wirken.

"Mädels, hab ich euch schon erzählt, dass ich mein Fell verliere?"

Besonders gefallen hat mir Katha als Protagonistin. Sie war tapfer, humorvoll, umso stärker durch ihre schwächeren Momente - sie war real und greifbar. Ein nicht perfekter, aber guter Mensch. (Wo wir gerade beim Thema sind: Jasper war verdammt nah dran am Traum-Freund. Hätte ich so einen Jungen in der Schule kennengelernt, würde ich ihn nie mehr gehen lassen.) Auch die beiden Freundinnen und die Familie waren wunderbar. Besonders das Band zwischen den beiden Geschwistern, Henri und Katha hat mich fasziniert, ihre Interaktionen gingen mir unglaublich nah.

Das Thema und die Fragen, die es aufgeworfen hat, haben mich sehr beschäftigt. Für jeden Menschen nicht gerade der optimale Ausgang (Haarverlust), aber für Frauen und Mädchen stelle ich es mir besonders schwer und herzzerreißend vor. Das hat viel mit Femininität und Stolz zu tun. Und Selbstliebe. Die Gedankengänge, die einem durch die Krankheit im Kopf herumschwirren, sind im Buch nur all zu deutlich. Auch wie die Mitschüler reagieren, ist teils grausam, traurig und trotzdem realitätsnah dargestellt. Katha musste zwischenzeitlich unglaublich mutig sein, um sich durch den Tag zu kämpfen.

Der Schreibstil war sehr nach meinem Geschmack. Einfach, direkt, an Momenten witzig. Gut geschrieben, sehr jugendlich. Ich bin leicht hereingekommen, bin fast durch das Buch geflogen. Geholfen hat auch, dass es nicht unnötig in die Länge gezogen wurde.

"Katha, du kriegst 'ne Glatze."
"Nice try."

Definitiv empfehlenswert.

(weitere Rezensionen auf meinem blog: zwischenweltlerinblog.wordpress.com)

Veröffentlicht am 26.02.2017

Ich bin unglaublich enttäuscht.

Der Kuss der Lüge
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ICH VERSTEHE ES NICHT. (Wirklich nicht.) Ich stehe verbittert, wütend, verwirrt und enttäuscht in der Ecke, während alle anderen über dieses Buch schwärmen.

Plot: In 'Kuss der Lüge' geht es um Prinzessin ...

ICH VERSTEHE ES NICHT. (Wirklich nicht.) Ich stehe verbittert, wütend, verwirrt und enttäuscht in der Ecke, während alle anderen über dieses Buch schwärmen.

Plot: In 'Kuss der Lüge' geht es um Prinzessin Lia, die verheiratet werden soll. Weil sie das aber nicht möchte, flieht sie an ihrem Hochzeitstag mit ihrer 'Freundin/Zofe' Pauline in ein kleines Dorf. Dort arbeitet sie im Gegenzug für Unterkunft und Versorgung in der Taverne. Zwei Männer (einer ein Kopfgeldjäger, der sie töten soll, der andere der Prinz, den sie heiraten sollte) werden ihr hinterhergeschickt, um sie ausfindig zu machen. Ab da an passiert erstmal nicht viel. Lia arbeitet, lernt die beiden Männer kennen, arbeitet, verknallt sich, arbeitet, lügt Pauline an, arbeitet, küsst einen von beiden, geht auf ein 'Date', arbeitet, Yada yada yada. Dann kommt der berühmte 'Plottwist' von dem ich schon gehört hatte und der Standort wird gewechselt (endlich!). Ein klitzekleines bisschen an Magie taucht auf (endlich!) und sie 'muss' ein wenig Zeit mit dem Mann verbringen, der der Kopfgeldjäger ist. Dann noch ein bisschen dies das und ein offenes Ende, das Lust auf mehr machen soll.

Charaktere: Die Hauptcharaktere sind Lia, Pauline, Kaden und Rafe. Vielleicht sollte ich mal damit anfangen: ich mochte niemanden von ihnen. Lia (pseudo-Powerfrau) handelt unlogisch und undurchdacht. (Geht draußen Baden anstatt in ihrem Zimmer, obwohl ihr ganzer Rücken voll mit ihrem 'Hochzeitstattoo' ist und das ja gesehen werden könnte, lässt sich anmerken, dass sie ein Talent für Sprachen hat und mehr als nur eine Sprache beherrscht, obwohl sie eigentlich nur ein einfaches Barmädchen/Kellnerin sein soll, trifft sich alleine mitten in der Nacht mit jemanden, der ihr eine Nachricht zukommen lassen hat, obwohl sie nicht weiß wer das ist UND sie erzählt niemandem, dass sie geht, redet mit zwei wildfremden Typen, die zufälligerweise andauernd in ihrer Nähe sind und hat noch nicht einmal eine Vorgeschichte, sodass sie zu Stille greift, wenn jemand ihr Fragen stellt - um nur einige zu nennen.) Ich konnte ihr Verhalten nicht verstehen, abgesehen davon, dass sie naiv und dämlich handelt, sind ihre Gedankengänge oft auch sehr selbstsüchtig. Ich kann verstehen, dass sie nicht in eine Heirat gezwungen werden möchte, aber sie ist nicht die einzige, die Opfer bringen muss. Sie hätte damit für Frieden sorgen können zwischen den beiden Ländern (oder einen ersten Schritt in die richtige Richtung machen können). Und immer, wenn sie darüber im Roman gesprochen hat, war es eher ein 'Ich will keinen hässlichen, alten Mann mit Falten heiraten' anstatt 'Ich finde es unmenschlich, dass ich dazu gezwungen werde eine politische Heirat einzugehen nur weil ich als erste Tochter geboren wurde'. Pauline ist die typische 'beste Freundin' vom Hauptcharakter. Sie befürwortet alle Entscheidungen, die Lia trifft, kritisiert sie nie, ist verliebt in einen Scheißkerl, ist weder besonders witzig noch besonders schlau, wird genutzt um Lia in gefährlichen Situationen zu beeinflussen, ist eigentlich nur ein Druckmittel. Kaden und Rafe, die beide klare Intentionen haben, als sie ihre Reise starten, vergessen all das augenblicklich als sie Lia kennenlernen. Was? Ich soll Lia zurückbringen? Nö, sie lieber ersteinmal kennenlernen. Was? Ich soll Lia umbringen? Nö, lieber erst einmal kennenlernen. Mal davon abgesehen, dass ich rein gar nicht nachvollziehen kann, was sie an Lia so toll finden, ist das das Gegenteil von Pflichtbewusstsein (was den beiden ja ach-so-wichtig ist). (Anscheinend.)

KUSS DER LÜGE ist ein Paradebeispiel für 'Große Enttäuschung', weil da (trotz 0815-Plot) viel Potenzial drin steckte und ich mir unter 'Fantasyepos' sehr (sehr) viel mehr Magie und FANTASY vorgestellt habe. Dass ich das Buch schlecht fand, hat wenig (bis überhaupt nicht) mit dem Schreibstil zu tun - der war nämlich okay und an Stellen sogar ganz schön. Nein, das Problem waren die Charaktere, die Entwicklung und die Geschwindigkeit der Geschichte. Es war langweilig, langatmig und uninteressant. Es ist zu viel NICHTS und zu wenig ETWAS passiert. Die interessanten Aspekte (Bücher-stehlen, Magie, Sprachen lernen) sind zu kurz gekommen und die unwichtigen (kellnern, waschen, Wäsche aufhängen, Beeren pflücken) wurden ausgeschlachtet und immer wieder ellenlang beschrieben. Die Romanze war der Hauptfokus, während die Elemente, die für mich Fantasy zu Fantasy machen, total außen vor gelassen wurden. Dann kam das Verhalten der Charaktere hinzu (besonders Lia), sodass ich desöfteren mit den Augen rollen musste und mir am liebsten gegen den Kopf geschlagen hätte. Die Geschichte entwickelt sich genau wie ich es mir gedacht habe (nur langsamer als erwartet), es gibt keine Überraschungen, Twist oder Turns - ich wusste auch den Plottwist (wer, wer ist) schon nach 30% der Story, obwohl es erst an der 65% Grenze aufgelöst wurde. Und damit wurde mir auch noch das Mysterium und das Überraschungs-element weggenommen. Hinzu kommt, dass es an Stellen unrealistisch ist. (Besonders die Flucht.) UND ES IST SO LANG.

Ich habe keinerlei Verbindung zu irgendeinem Charakter aufgebaut. Ich fand auch die Interaktionen zwischen den einzelnen Charakteren sehr medioker und klischeehaft. Keine Chemie, keine tiefe Bindung. Nichts. Höchstens Anziehung wurde deutlich zwischen Lia und Rafe/Kaden. (Jedoch keine Liebe. Oder tiefe Gefühle.) Ich weiß nicht, wie sich etwas Echtes zwischen den aufgebaut haben kann. Liebe basierend auf Lügen, ein paar Blicken, Vorurteilen und dem Bild, das sie vom jeweils anderen haben (auch wenn das völlig falsch ist), ist für mich keine Liebe. Und ich sitze da nur und denke LERNT EUCH ERSTMAL RICHTIG KENNEN, BITTE. Ich wünschte, ich hätte die Geschichte genießen können, aber das war nicht so. Dieses Buch hat mich unheimlich frustriert. Und ich könnte weinen gerade, weil ich es LIEBEN MÖCHTE. (Oder wenigstens mögen.) Ich muss zugeben, dass das Buch die letzten 120 Seiten hin zum Ende besser wurde, aber wenn ich die ersten 400 Seiten gehasst habe, ist das nicht genug, um das wieder gut zu machen. (Ich habe so viel vermisst. Interessante Weltdarstellung hat auch gefehlt.) Ich bin ein Ball aus Stress und Trauer, der sich ins Bett gekuschelt hat, um Fernsehen zu gucken und das Buch wieder zu vergessen.

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Veröffentlicht am 11.02.2017

GAR NICHT MEIN DING

Trauer ist das Ding mit Federn
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Die Grundidee fand ich mehr als faszinierend; ich meine 'ein Rabe, der einer Familie dabei hilft mit dem Tod der Mutter/Ehefrau umzugehen' hört sich einfach mal super cool an. Aber das war's dann auch ...

Die Grundidee fand ich mehr als faszinierend; ich meine 'ein Rabe, der einer Familie dabei hilft mit dem Tod der Mutter/Ehefrau umzugehen' hört sich einfach mal super cool an. Aber das war's dann auch schon. Der Titel (inspiriert vom 'Hope is the thing with feathers'-Gedicht) und der grundsätzliche Plot sind das interessanteste an dem ganzen Buch. Ich mochte weder die beiden Jungs, den Ehemann/Vater oder den Raben. Niemanden.

Die Raben-Kapitel fand ich größtenteils unsinnig, da einfach Geräusche, die ein Rabe eventuell machen könnte mit anderen Wörtern zusammengeschleudert wurden und die haben dann keinerlei Sinn ergeben. Oft war mir der Humor, der eingepfeffert wurde, 100% zu derbe. Ich finde es leider nicht witzig, wenn jemand furtzt und/oder jemand anderen beim Sex imitiert.

Gleichzeitig muss gesagt werden, dass die Geschichte großes Potenzial hatte - das es meiner Meinung keinesfalls ausgeschöpft hat.