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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2019

Abwechslungsreiche Sammlung von Weihnachtskrimis

Stille Nacht, tödliche Nacht
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In der Anthologie "Stille Nacht, tödliche Nacht" sind 24 weihnachtliche Kurzkrimis von verschiedenen Autoren zusammengestellt. Das Buch lässt sich also gut als Adventskalender verwenden.

Die Geschichten ...

In der Anthologie "Stille Nacht, tödliche Nacht" sind 24 weihnachtliche Kurzkrimis von verschiedenen Autoren zusammengestellt. Das Buch lässt sich also gut als Adventskalender verwenden.

Die Geschichten sind sehr abwechslungsreich, von humorvoll bis nachdenklich, sodass sicher jeder Leser seine Lieblinge finden wird. Mein persönlicher Favorit ist "Sherlock Holmes und das Weihnachtsdesaster von Worcester" von Wolfgang Kemmer. Mir hat es sehr gefallen, wie gekonnt der Autor den Stil von Arthur Conan Doyle nachahmt.

Fazit: Eine abwechslungsreiche Sammlung von Weihnachtskrimis, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Fesselnder Alpenkrimi

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Kommissar Jennerwein und sein Team verbringen Weihnachten auf einer abgelegenen Berghütte. Einmal ganz ohne gefährliche Ermittlungen gemütlich beisammen sitzen, so ihr Wunsch. Doch dann macht Jennerwein ...

Kommissar Jennerwein und sein Team verbringen Weihnachten auf einer abgelegenen Berghütte. Einmal ganz ohne gefährliche Ermittlungen gemütlich beisammen sitzen, so ihr Wunsch. Doch dann macht Jennerwein eine erschreckende Entdeckung und auf einen Schlag ist es mit der Idylle vorbei ...

Der Krimi ist sehr fesselnd geschrieben und eine angenehme Abwechslung zu den üblichen "Mord geschehen, wer war's?"-Geschichten. Jörg Maurer schafft es auch im elften Band noch, wieder einen komplett neuen Plot zu entwerfen. Auf der Hütte lernt der Leser die altbekannten Ermittler einmal von ihrer anderen, privaten Seite kennen. Mit von der Partie sind nicht nur Jennerweins Kernteam mit Maria, Nicole, Hölleisen und Becker, sondern auch die Gerichtsmedizinerin "Frau im Rollstuhl", Ex-Polizist Stengele und Oberrat Dr. Rosenberger. Als die Hüttenidylle jäh zerstört wird, müssen die Polizisten ihre Nervenstärke und Teamfähigkeit beweisen, um lebend zu entkommen ...

Trotz der vielen spannenden und brenzligen Situationen kommt der von Jörg Maurer gewohnte Humor nicht zu kurz. Beispielsweise erzählt Jennerwein über das Buch aufgeteilt eine amüsante Geschichte aus seiner Schulzeit ... Natürlich haben auch Ignaz und Ursel Grasegger einen kleinen Auftritt, ebenso wie skurrile Überraschungsfiguren. Nur die Mafia habe ich in diesem Band vermisst.

Tipp: Am Ende unbedingt die Danksagung des Autors sorgfältig lesen!

Fazit: Ein fesselnder Alpenkrimi, in dem Jennerwein und sein Team auf einer einsamen Berghütte gegen eine Bedrohung kämpfen müssen - fünf Sterne.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Leider bleiben Fragen offen

Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard
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Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt wird unmittelbar nach der Verurteilung eines Ehepaars, das ein Mädchen gefangen gehalten und missbraucht hat, angeschossen. Während sie sich von ihren Verletzungen ...

Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt wird unmittelbar nach der Verurteilung eines Ehepaars, das ein Mädchen gefangen gehalten und missbraucht hat, angeschossen. Während sie sich von ihren Verletzungen erholt, versucht sie gemeinsam mit ihrem Ermittler Bouraada, das ganze Ausmaß der Missbrauchsfälle zu überblicken. Die beiden stoßen auf zahlreiche Todesfälle junger Ausländerinnen in der Umgebung, die seltsamerweise bislang kein Misstrauen bei der Polizeit geweckt haben. Parallel dazu hält sich der deutsche Reiseschriftsteller Martin Endress in der Provence auf, um für sein neues Buch zu recherchieren. Außerdem hofft er, die genaueren Umstände der dramatischen Flucht seiner Großeltern während des Zweiten Weltkriegs aufdecken zu können.


Der Fall um den Pädophilenring nimmt immer größere Ausmaße an. Leider wird er am Schluss nicht vollständig aufgeklärt und es bleiben viele Fragen offen. Dies mag sicherlich realistisch sein, bei Krimis bevorzuge ich es jedoch, wenn alle Rätsel restlos aufgelöst werden.


Zur Mitte des Buches hin treffen Mathilde und Martin aufeinander. Martin wirbelt durch sein Wühlen in der Vergangenheit Staub auf. Außerdem liefert er als Reiseschriftsteller interessante Infos über die Region, die geschickt in die Handlung eingebettet sind. Nebenbei bahnt sich zwischen Mathilde und Martin allmählich die zu erwartende Liebesbeziehung an, die sicherlich in den folgenden Bänden der Reihe fortgeführt wird.


Fazit: Ein Provence-Krimi mit einem Pädophilen-Fall, der leider nicht komplett aufgeklärt wird, und wohldosierten Infos über die Region, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Gemütlicher Cosy Crime aus England

Miss Daisy und der Mord unter dem Mistelzweig
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Daisy Fletcher verbringt Weihnachten 1923 mít ihrem Polizisten-Gatten Alec und dem Rest ihrer Familie auf dem Landsitz Brockdene, den die Norvilles, die verarmte Verwandtschaft des Earls von Westmoor, ...

Daisy Fletcher verbringt Weihnachten 1923 mít ihrem Polizisten-Gatten Alec und dem Rest ihrer Familie auf dem Landsitz Brockdene, den die Norvilles, die verarmte Verwandtschaft des Earls von Westmoor, bewohnen. Als ein Mord geschieht, müssen Daisy und Alec die Geheimnisse der Familie Norville aufdecken, um den Täter zu überführen...

Es handelt sich um einen gemütlichen, englischen Cosy Crime. Zu Beginn dauert es, bis der Mord geschieht. Zunächst werden die handelnden Personen mit all ihren charmanten bis nervigen Eigenheiten eingeführt, wobei immer wieder der Zeitgeist der Zwanzigerjahre hindurchschimmert, zum Beispiel bei der Rolle der Frauen. Spannend war in dieser Phase vor allem die Frage, wer wohl ermordet werden wird. Die anschließenden weihnachtlichen Ermittlungen laufen ebenfalls eher beschaulich ab. Alec befragt die Verdächtigen und seine kleine Tochter und sein Neffe spielen Spurensuche. Der Täter blieb für mich bis kurz vor Schluss unbekannt. Es kamen zwar nur wenige Personen in Frage, doch beim Motiv tappte ich im Dunkeln.

Fazit: ein gemütlicher Cosy Crime aus England - vier Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Vielschichtiger Roman

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Was wäre, wenn es zur Zeit des Nationalsozialismus schon Computer gegeben hätte? Andreas Eschbach mischt in „NSA“ die realen historischen Begebenheiten mit modernen Überwachungstechniken und fiktiven Elementen. ...

Was wäre, wenn es zur Zeit des Nationalsozialismus schon Computer gegeben hätte? Andreas Eschbach mischt in „NSA“ die realen historischen Begebenheiten mit modernen Überwachungstechniken und fiktiven Elementen. Das Ergebnis ist ein vielschichtiger Roman, der trotz seines Umfangs von stolzen 800 Seiten keinerlei Längen aufweist.

Die Hauptpersonen sind die junge Programmiererin Helene Bodenkamp und der Analyst Eugen Lettke, die beim Nationalen Sicherheits-Amt arbeiten. Dort werden die zahllosen Daten, die das Regime über die Bevölkerung gesammelt hat, verknüpft, um Gegner des Nationalsozialismus ausfindig zu machen.

Helene ist zu Beginn der Geschichte noch ein Schulmädchen, dass die Begeisterung der Eltern für Hitler hinnimmt, ohne sie zu hinterfragen. Als junge Erwachsene beginnt die zutiefst unsichere Helene, mit derselben unkritischen Einstellung beim NSA zu arbeiten. Erst mit der Zeit werden ihr die erschreckenden Auswirkungen ihrer Arbeit bewusst und sie möchte nicht länger für die Deportation versteckt gehaltener Juden und ähnliche Gräueltaten mitverantwortlich sein. Im Verborgenen beginnt Helene, ihre Möglichkeiten als exzellente Programmiererin zum zaghaften Widerstand zu nutzen…

Helene ist in diesem Roman die Figur, mit der man fühlt, hofft und bangt. Ganz anders ihr Kollege Eugen Lettke, der die Daten des NSA lieber für seine persönlichen, widerwärtigen Neigungen benutzt. Dennoch verflechtet sich seine Geschichte mit Helenes und die beiden stoßen gemeinsam auf etwas, das größer ist, als sie sich jemals hätten vorstellen können…

„NSA“ bietet neben einem interessanten Einblick in die Kunst des Programmierens erschreckende Erkenntnisse über das Datensammeln von Regierungen und die daraus entstehenden Möglichkeiten, die Bevölkerung zu kontrollieren und zu unterdrücken.

Fazit: Ein vielschichtiger Roman, der Realität und Fiktion geschickt miteinander verknüpft und zum Nachdenken über die Gefahren von Datensammlungen anregt – 5 Sterne.

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