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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

✎ Christoph Hein - Mama ist gegangen

Mama ist gegangen
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Dieses Buch hatte ich zufällig in der Bibliothek entdeckt und ich war neugierig, wie der Autor das Thema „Tod der Mutter“ für Kinder ab 10 Jahren angeht und aufbereitet.
Ich erwartete eine emotionale Geschichte, ...

Dieses Buch hatte ich zufällig in der Bibliothek entdeckt und ich war neugierig, wie der Autor das Thema „Tod der Mutter“ für Kinder ab 10 Jahren angeht und aufbereitet.
Ich erwartete eine emotionale Geschichte, die dennoch auch die Sonnenseiten des Lebens zeigt.

Es kommt selten vor, dass ich ein Kinderbuch abbrechen möchte. Sie sind meist recht kurz und überschaubar und ich wähle eigentlich Themen, die mich interessieren.

Bei diesem Exemplar war ich kurz davor, es nicht zu Ende zu lesen.

Der Tod der Mutter und dessen Verarbeitung - vor allem von der Kinderseite aus - steht nicht, wie erwartet, im Mittelpunkt der Erzählung. Im Gegenteil, er wird quasi nebenbei abgehandelt.

Auch irritierte mich, welche Worte darüber fallen. Da gibt es die kleine Schwester, die deswegen weint und die großen Brüder sagen lediglich, dass sie aufhören soll zu weinen, weil das Leben weitergeht. Da gibt es kein tröstendes Wort, keine Umarmung, kein Darüberreden. Wo ist der Vater? Oder andere Bezugspersonen? Was stellt der Tod der Mutter mit einem an? Welche Möglichkeiten der Aufarbeitung haben Kinder?

Lediglich der Vater und dessen Aufarbeitung wird hier in den Mittelpunkt gestellt. Doch das ist in meinen Augen kein Thema für einen Kinderroman, in dem sich in erster Linie junge Lesende wiederfinden sollten.

Ich kann daher keine Leseempfehlung für jene aussprechen, die eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema erhoffen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 23.02.2024

✎ Britta Kiwit - Ach, das ist Familie?!

Ach, das ist Familie?!
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Mir ist dieses Buch aufgefallen, weil im Kindergarten dieses Jahr das Thema „Kinder und ihre Familien“ bearbeitet wird. Erst als es bei mir ankam, habe ich gesehen, dass es von einer großen Influencerin ...

Mir ist dieses Buch aufgefallen, weil im Kindergarten dieses Jahr das Thema „Kinder und ihre Familien“ bearbeitet wird. Erst als es bei mir ankam, habe ich gesehen, dass es von einer großen Influencerin und Aktivistin verfasst wurde. Da auch ich ihre Arbeit eine zeitlang verfolgte, waren meine Erwartungen sehr groß. (vorher auch schon, aber irgendwie legte der Name da nochmals eine Schippe drauf) Da ich weiß, wie alt ihre Kinder sind, weckte auch dies Erwartungen, nämlich: Ob es wirklich vorschulgerecht umgesetzt wurde. (Altersempfehlung des Verlages: 5 Jahre)

Die Illustrationen sind sehr divers. Es wurde versucht, so viele Personen wie möglich darzustellen. Allein die Bilder bieten unheimliches Potential, mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Ich denke, hier kann man deutlich früher als mit 5 Jahren starten.

Die Texte sind dann teilweise leider sehr komplex. Ich habe auch extra mit unserer Kindergartenpädagogin darüber gesprochen und sie meinte ebenso wie ich, dass sie das Buch eher in der Grundschule sieht und nicht bei den Kleinen.

Doch die Informationen, die man hier erhält, sind umfangreich und vor allem wertschätzend.
Man merkt den Zeilen an, dass Britta Kiwit nicht einfach ein Buch herausbringen wollte. Sie hat sich mit verschiedensten Familien unterhalten, hat eine Wohngruppe besucht und Expert*innen befragt.

Meine allerliebsten Lieblingsseiten sind die Seiten 6 & 7, auf denen gezeigt wird, dass es auch im Tierreich sehr viele verschiedene Familien(konstellationen) gibt.

Bei uns darf das Buch noch eine Weile im Regal stehen und von Zeit zu Zeit immer wieder herausgenommen werden. Da es wirklich reichlich zu entdecken gibt, wird es nach 1 Jahr nicht direkt uninteressant werden, sondern Gesprächsstoff für viele Jahre bieten.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 22.02.2024

✎ Ursula & Wolfgang Niopek - Wim und Wum 2 Zum Glück sind wir klein

Zum Glück sind wir klein
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Letztes Jahr durfte bei uns bereits „Kleine Würmchen, große Träume“ einziehen und es ist eines unserer Lieblingsbücher derzeit. Wir mögen (gut) gereimte Bilderbücher und diese beiden haben dazu noch eine ...

Letztes Jahr durfte bei uns bereits „Kleine Würmchen, große Träume“ einziehen und es ist eines unserer Lieblingsbücher derzeit. Wir mögen (gut) gereimte Bilderbücher und diese beiden haben dazu noch eine kleine Botschaft, mit der sich die Kinder identifizieren können.

Die Reime kamen mir dieses Mal nicht immer ganz so leicht über die Lippen. Doch nach 2, 3x lesen, weiß man, an welchen Stellen man anders betonen muss und das Stolpern lässt sich leichter überdecken.

Auch in dieser Geschichte zweifeln Wim und Wum an sich und möchten Sachen können, die ihnen die Natur einfach nicht mit auf den Weg gegeben hat.
Auch hier erkennen sie nach einem Denkanstoß, dass jeder ihren/seinen Platz auf (oder unter ;)) der Erde hat. Dass alle wichtig sind und sowohl Großsein als auch Kleinsein Vor- und Nachteile besitzt.

Eva Marina Burckhardt hat mit ihren Illustrationen ganze Arbeit geleistet. Ich kann mich nur wiederholen: Ich liebe die Farben. Ich liebe die detailreichen, aber nicht überladenen Zeichnungen. Ich mag den klaren Stil.
Ganz besonders haben uns die Bilder von unter der Erde gefallen. Was man da alles zu sehen bekommt, musste erstmal ausgiebig besprochen werden.

Zur Erzählung gibt es erneut ein Lied, welches man durch einen QR-Code zu hören bekommt. Zudem sind am Ende Noten und Text abgedruckt.

Als zusätzliches Extra gibt es dieses Mal kostenloses Material für ein Mini-Musical.
Über den QR-Code bekommt man Zugang zu:
- Texten (Sprechrollen und Regieanweisungen)
- Musiknoten & Gitarrenakkorde
- Musikbausteine als Einspieler für einzelne Szenen
- Szenenbilder für Projektionen
- Karaokeversion von „Zwei Würmchen träumen“ (Playback)

So bleiben Wim und Wum nicht einfach „irgendein“ Buch, sondern können interaktiv mitgestaltet werden.

Noch bleibt unser Exemplar bei uns, doch schon bald wird es in den Kindergarten einziehen und dort hoffentlich ganz viele begeisterte Zuhörer
innen finden.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 20.02.2024

✎ Nadine Voigt - Eintausendundeine Idee 2 Armbänder für mich und meine Freund*innen

Eintausendundeineidee (1001) – Armbänder für mich und meine Freund*innen
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Als wir letztes Jahr „Das Kreativbuch“ von Nadine Voigt zu Hause hatten und die Anfrage für ihr nächsten Buch im E-Mail-Postfach lag, lehnte ich diese zuerst ab. Wir haben bereits 2 uralte Bücher aus meiner ...

Als wir letztes Jahr „Das Kreativbuch“ von Nadine Voigt zu Hause hatten und die Anfrage für ihr nächsten Buch im E-Mail-Postfach lag, lehnte ich diese zuerst ab. Wir haben bereits 2 uralte Bücher aus meiner Kindheit übers Knüpfen von Armbändern zu Hause und ich dachte, das würde für den Anfang ausreichen.

Aber dann entdeckte meine fast 6-Jährige die Kumihimo-Scheibe und war nicht mehr zu bremsen. Da beschlossen wir, dass „Armbänder für mich und meine Freundinnen“ doch noch bei uns einziehen muss, denn damals kannte diese Technik niemand bei uns.

Zuerst werden ein paar Grundlagen erklärt. Dazu zählen Dinge, die man benötigt und verschiedene Verschlüsse. Dann kann man eigentlich direkt loslegen - wenn man weiß, wofür man sich bei den tollen Sachen entscheiden soll.

Für uns war erstmal die Kumihimo-Scheibe interessant. Die gebastelte besaßen wir noch aus dem anderen Buch. Da uns diese indes zu instabil war, haben wir uns welche gekauft - sowohl runde als auch eckige, denn beide finden Verwendung hier.

Nadine Voigt zeigt nicht nur einfach geknüpfte Armbänder. Ebenso verwendet sie Charms und Perlen; lässt uns sehen, wie eine Haarsträhne ein besonderes Highlight wird und hat tolle Ideen für Muster.
Mein Favorit ist das Blumenband ganz am Ende.

Obwohl alle 15 Projekte durch eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung unterstützt werden, hat man manchmal, vor allem wenn man etwas zum ersten Mal macht, vielleicht selbst irgendwann einen Knoten im Kopf. Dafür gibt es eine Videoanleitungen, die man via QR-Code bekommt. Die haben uns bei besonders kniffligen Sachen sehr gut geholfen.

Einziges Manko für mich: Es gibt lediglich einen Verschlussknoten („für echte Profis“), den man auf und zu machen kann. Gerade im Sportunterricht ist Schmuck verboten, weswegen ich mir mehr Möglichkeiten diesbezüglich gewünscht hätte. (Magnetverschluss, Karabiner etc.)

Durch die Bilder wurden bei mir Kindheitserinnerungen wach, denn auch ich setzte mich oft irgendwo hin, klemmte mein Band mit einer Sicherheitsnadel an meine Hose und knüpfte los.

„Armbänder für mich und meine Freund
innen“ steht nun auf unserer Verschenkeliste für Freund*innen.
Ich denke, eine Geschenkbox (mit Kumihimo-Scheibe(n) und ein paar Garnen) würde bestimmt ebenso gut ankommen, damit man direkt loslegen kann und nicht erst noch alles besorgen muss.

Für uns ist dieses Büchlein eine Bereicherung und wir möchten es nicht mehr missen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.02.2024

✎ Corinna Leibig - kleine Schmerzen 2 Der kleine Kopfweh

Der kleine Kopfweh
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Die Kinderfachbücher des Mabuse Verlags sind dafür bekannt, dass sie erst eine illustrierte Geschichte für Kinder enthalten und dann einen Fachteil, der an Erwachsene gerichtet ist.

Ich habe mich für ...

Die Kinderfachbücher des Mabuse Verlags sind dafür bekannt, dass sie erst eine illustrierte Geschichte für Kinder enthalten und dann einen Fachteil, der an Erwachsene gerichtet ist.

Ich habe mich für „Der kleine Kopfweh“ entschieden, weil ich selbst in letzter Zeit manchmal unter Migräne leide und meiner knapp 6-Jährigen aufzeigen wollte, was es alles für Ursachen dafür gibt. Zudem erhoffte ich mir, dass sie versteht, was mir in solchen Situationen gut tut.

Corinna Leibig gibt durch ihre aussagekräftigen Bilder und verständlichen, kurzen Texten sowohl kleinen als auch großen Leuten etwas an die Hand, mit dem man wunderbar arbeiten kann.
Sie zeigt auf, welche Situationen unseren Körper überfordern und dadurch zu Kopfschmerzen führen können. Dabei bleibt sie nicht ständig im Negativen hängen, sondern relativiert auch teilweise.
Die einzigen Lösungen, die jedoch angeboten werden, sind kuscheln und reden. Ich hätte mir da schon gewünscht, dass ebenso kurz auf Ruhe, Schlaf, Dunkelheit und eventuell Arztbesuch eingegangen wird.

Im Fachteil gibt es von Dr. med. Charly Gaul einige zusätzliche Informationen, die überdies vertieft werden. Das ist aber nur für Erwachsene und muss dann eben ohne begleitende Bilder auskommen. Solches Wissen bleibt oft weniger bei meinem Kind hängen, weil es nicht nochmals selbst nachgeschaut werden kann.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2024 Mademoiselle Cake