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Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Mikki Brammer - Dieses schöne Leben

Dieses schöne Leben
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Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ...

Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ist schon langsam ausgelutscht … Trotzdem habe ich mich auf dieses Werk eingelassen, weil ich eben mehr über die Berufung erfahren wollte und mir einige Taschentuchmomente und schöne Worte erhoffte.

Leider hat die Autorin mich nicht überzeugen können …

Der Roman ist künstlich in die Länge gezogen. Es gibt kaum Handlung, sondern die Tatsachen werden am laufenden Band wiederholt. Die Protagonistin macht über Seiten hinweg keine Entwicklung durch. Der erste Part war somit mit einer gehörigen Portion Ausdauer verbunden.

Ich denke, meine Erwartungen waren einfach zu hoch und in die falsche Richtung gehend. Deshalb kann ich dem Erzählten im Endeffekt nicht wirklich etwas abgewinnen. Schon jetzt - kurz nach Beendigung - kann ich mich kaum noch an Details erinnern und Clover ist so blass, dass sie fast durchsichtig erscheint. Zudem fand ich ihre Person nicht sehr glaubwürdig und stellenweise sogar nervig.

Es gibt kaum Wendungen und wenn, dann solche, die man voraussehen kann.

Der Fokus, den ich erwartete - nämlich mehr von einer Sterbe-Doula zu erfahren - wurde durch allerlei Nebenhandlungen völlig verdrängt. Es passiert so viel und doch nichts. In meinen Augen hat sich die Autorin ein bisschen verrannt.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Arno Geiger - Das glückliche Geheimnis

Das glückliche Geheimnis
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Arno Geiger war mir bereits vorher ein Begriff, denn ich hatte 2018 “Der alte König in seinem Exil”gelesen und nicht sonderlich gemocht. Auch “Das glückliche Geheimnis” hat es nicht auf meine Bestenliste ...

Arno Geiger war mir bereits vorher ein Begriff, denn ich hatte 2018 “Der alte König in seinem Exil”gelesen und nicht sonderlich gemocht. Auch “Das glückliche Geheimnis” hat es nicht auf meine Bestenliste geschafft und nun weiß ich, dass ich die Werke des Autors ab jetzt meiden werde …

Vor knapp einem Jahr hatte ich das Hörbuch begonnen, doch nach der ersten Zeit zur Seite gelegt. Ich wollte eine Abbruchrezension schreiben, aber irgendwie habe ich diese so weit aufgeschoben, dass ich irgendwann beschloss, nochmals kurz reinzuhören. Dieses Mal hörte ich mir die Autobiografie bis zum Schluss an, kann ihr dennoch nichts abgewinnen …

Für mich stellt sich noch immer die Frage: Was möchte der Autor uns mit diesem Buch sagen?
Möchte er uns einen Einblick in seine Arbeit als Schriftsteller geben?
Möchte er uns seinen Weg hin zu einem Schriftsteller aufzeigen?
Möchte er Schreibenden, die noch am Anfang ihres Schaffens stehen, Mut zusprechen, nicht aufzugeben?

Jedenfalls führt er einen seitenlangen Monolog, der irgendwann einfach nur noch langweilig wird. (eigentlich war er das für mich bereits von Anfang an)

Zudem erzählt er viel und doch nichts. Er schweift durch sein Leben, bleibt dabei jedoch stets oberflächlich. Ich hatte auch das Gefühl, dass er viel in Selbstmitleid badet, obwohl es ihm nicht wirklich schlecht (er)geht.

Selbst nach dem 2. Start und trotz, dass ich es zu Ende gehört habe, wüsste ich nicht, wem ich sein Lebenswerk ans Herz legen sollte. Vielleicht Lesende, die generell seine Bücher mögen? Ich gehöre nicht dazu und habe den Verfasser, wie oben bereits erwähnt, für mich abgeschrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 25.01.2024

✎ Annika Thor - Eine Insel im Meer

Eine Insel im Meer
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Auf diese Reihe bin ich aufmerksam geworden, weil sie aus unserer Grundschulbibliothek aussortiert wurde, weil kein Kind sie ausgeliehen hat. Ich weiß nun warum und denke, dass sie einfach am falschen ...

Auf diese Reihe bin ich aufmerksam geworden, weil sie aus unserer Grundschulbibliothek aussortiert wurde, weil kein Kind sie ausgeliehen hat. Ich weiß nun warum und denke, dass sie einfach am falschen Platz stand.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 12 Jahren. Grundsätzlich finde ich das angemessen, denn die Zeit bis 1945 ist nicht leicht zu verdauen. Doch diese findet oft nur am Rande Erwähnung und grausame Details werden größtenteils ausgespart.

Im Fokus steht eher das Leben von Steffi und Nelli - ein Geschwisterpaar, welches von Wien nach Schweden geflohen ist und nun darauf wartet, dass die Eltern ausreisen dürfen.
Da sie eine zeitlang im neuen Land sind, erfahren Lesende auch etwas über die dortigen Traditionen.

Was mich persönlich emotional am meisten mitgenommen hat, ist das Mobbing, welches hier ganz, ganz oft zutage tritt. Für mich war das teilweise nur schwer auszuhalten. Die Autorin hat einen guten Weg gefunden, Steffis Gefühls- und Gedankenwelt authentisch herüber zu bringen.

Ich bin gespannt, wie sich die Situation für die Mädchen entwickelt und was genau uns in den nächsten 3 Bänden erwarten wird. Wird man „lediglich“ Steffi und Nelli weiterhin begleiten? Wird man tiefere Einblicke in die Zeit des Nationalsozialismus bekommen oder wird dies immer ein Randthema bleiben? Eine Idee habe ich nicht, doch ich denke, dass ich die Bücher in unserem Jugendregal zu Hause belassen werde, um sie meinem Kind später anbieten zu können. Diese Sicht auf den zweiten Weltkrieg ist dort noch nicht vertreten.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.01.2024

✎ Anna-Luise Melle - Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 15 Die Meisterin der Wachsfiguren

Die Meisterin der Wachsfiguren
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Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur ...

Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur über ihr Werk zu erfahren, machte mich neugierig.

Die meiste Zeit habe ich interessiert zugehört, auch wenn das Leben von Marie Grosholtz nicht sonderlich spannend war. Besonders haben mir die Informationen rund um die Herstellung der Wachsfiguren gefallen. Das sind wahrscheinlich auch die einzig wenig belegten Fakten, die die Geschichte zu bieten hat.
Im Nachwort erklärt die Autorin, was alles ihrer Fantasie entsprungen ist - und das ist wirklich eine Menge.

Diese Romanbiografie ist erneut eine, die man lesen/hören kann, jedoch keine explizite Empfehlung von mir bekommt. Dafür war mir manches einfach nicht ausgereift genug, zu klischeehaft oder übertrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 15.01.2024

✎ Christina Herr, Schirin Homeier, Mechthild Sckell - Sicherer Hafen voraus!

Sicherer Hafen voraus!
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Die Bücher aus dem Mabuse Verlag sind aus unseren Regalreihen nicht mehr wegzudenken. Am liebsten hätte ich sie alle bei uns stehen. Und am liebsten würde ich sie wieder und wieder lesen. Denn obwohl es ...

Die Bücher aus dem Mabuse Verlag sind aus unseren Regalreihen nicht mehr wegzudenken. Am liebsten hätte ich sie alle bei uns stehen. Und am liebsten würde ich sie wieder und wieder lesen. Denn obwohl es Kinderfachbücher sind, geben sie mir als Erwachsene mindestens genauso viel.

Über das kindliche Grundbedürfnis nach Bindung habe ich bereits einige Lektüren gelesen - doch diese waren fast immer ausschließlich für Erwachsene. Lediglich "Ela, Elmo und die Zaubermomente" (ebenfalls ein Kinderfachbuch aus dem Mabuse Verlag) behandelt das gleiche Thema; nur ein bisschen enger gefasst.

"Sicherer Hafen voraus!" ist erstmal sehr komplex, weil wir vier Kinder begleiten, deren Bindungsbedürfnis unterschiedlich gestillt wird und die infolgedessen natürlich alle anders in bestimmten Situationen reagieren.

Ich persönlich finde das gut gemacht, denn so lernen Erwachsene und Kinder, dass es nicht nur den einen Weg gibt. Vor allem sehen Kinder auch, dass nicht alle Gedanken/Ängste offensichtlich sind. Es wird aufgezeigt, dass trotz der gleichen vorherrschenden Situation unterschiedliche Voraussetzungen gegeben sind und dass das Ergebnis somit ganz unterschiedlich ausfallen kann.

Man merkt dem Text an, dass die Autorinnen von ihrer Arbeit berichten. Dass sie wissen, worüber sie schreiben. Niemand wird in eine Schublade gesteckt, niemand wird diffamiert, niemand bekommt Schimpfe oder gar Schläge. Im Gegenteil: Es wird deutlich aufgezeigt, was (positiv) geschehen kann, wenn kompetente Erwachsene an der Seite der Kinder sind und agieren.

Im zweiten Teil, der sich vorwiegend an die Kinder richtet, wird aufgezeigt, wie so ein sicherer Hafen aussehen kann. Dass dieser Hafen nicht unbedingt die Eltern, dass es jedoch Erwachsene sein müssen.
Es wird eine Hilfe-Box kreiert, die einen Leuchtturm, eine Taschenlampe und einen Anker enthält. All dies wird genau erklärt.

Doch ein Satz ist der für mich wichtigste, denn man JEDEM Kind mit auf den Weg geben sollte:

»Liebe Kinder, die Erwachsenen sind dafür verantwortlich,
dass ihr ein dickes Tau zwischen euch spürt.« (S. 61)

KEIN Kind sollte die Last dieser Verantwortung auf den Schultern spüren müssen ...

Der dritte Teil ist dann an die Erwachsenen gerichtet. Dort wird teilweise nochmals ausführlicher auf die einzelnen Punkte eingegangen.

Ich als Erwachsene habe mich von Anfang an angesprochen und partiell ein wenig ertappt gefühlt. Dieses Thema ist für mich, seit ich selbst Mama bin, sehr groß. Ich weiß, dass ich noch unheimlich viel lernen und umsetzen muss, jedoch auf dem besten Weg bin. Somit kann ich sagen, dass es nicht nur für Kinder eine hilfreiche Lektüre ist, sondern auch vielleicht für Leute, die früher selbst keine (gute) Bindungsperson hatten und dies nun anders machen möchten.
Ich denke, dass wir viel vom Herzen geleitet werden können. Aber manchmal befindet sich auf dem Herzen ein Schatten, der uns hindert, der uns eventuell nicht richtig sehen und hören lässt. Spätestens dieses Werk öffnet einem die Augen (und das Herz) ...

Der Zeichenstil von Schirin Homeier trifft leider nicht meinen Geschmack. Er ist wohl eher an Kinder gerichtet. Wobei mich meine fast 6-Jährige fragte, warum manche Menschen manchmal 2 oder 3x abgebildet sind. Ich erklärte ihr, dass das Bewegung darstellen soll, doch so richtig funktioniert das nicht, weil es nicht konsequent umgesetzt ist. (und in meinen Augen auch nicht besonders schön)

Ansonsten ist dies mal wieder eine Publikation, die ich JEDEM*R ans Herz legen möchte. Nicht nur Leuten, die mit Kindern in irgendeiner Weise zu tun haben, sondern ALLEN. Denn wie oft sehen wir draußen ein Kind, welches nicht so reagiert, wie wir es erwarten? Vielleicht kann "Sicherer Hafen voraus!" die Perspektive ändern und für ein bisschen mehr Verständnis sorgen ...

©2024 Mademoiselle Cake