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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein grandioser dritter Band

Sterbekammer
3

Schon der erste Blick auf das Cover ist wie nach Hause kommen, ins Alte Land der Elbmarsch.Das Motiv hat einen absoluten Wiedererkennungswert zu den ersten beiden Bänden und verursacht bei mir ein freudig-erwartungsvolles ...

Schon der erste Blick auf das Cover ist wie nach Hause kommen, ins Alte Land der Elbmarsch.Das Motiv hat einen absoluten Wiedererkennungswert zu den ersten beiden Bänden und verursacht bei mir ein freudig-erwartungsvolles Kribbeln. Eine idyllische ländliche Gegend, die zum Träumen, aber auch zum Fürchten verleitet.

Im dritten Band von Romy Fölcks Krimiserie, haben die sympathischen Protagonisten Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn es nicht nur mit einem Ermittlungsfall zu tun, sondern gleich mit Zweien.
In der alten Deichmühle wird die Leiche von Josef Hader gefunden.Er galt als besonders stur und eigensinnig.Sein Kontakt zu den Menschen im Ort war auf ein Minimum von ihm reduziert worden und keiner war wirklich traurig darüber.Josefs Leben scheint durch einen unglücklicher Treppensturz ein Ende gefunden zu haben. Als jedoch durch Zufall unter einer verdeckten Klappe in der Mühle eine Art Gefängnisbunker entdeckt wird, ist klar, dass Josef nicht einfach nur ein Eigenbrödler war, sondern wahrscheinlich auch der Entführer, ja vielleicht sogar der Mörder, der seit über 10 Jahren vermissten Anneke Jung. Doch die gefundene Sterbekammer ist leer und von Anneke sind lediglich ein paar Spuren vorhanden.
Parallel dazu geschieht in der Nähe ein merkwürdiger Tankstellenüberfall, bei dem der Kassierer erschossen wird.Der Vorgang der Geschehnisse ist unklar und unlogisch und es stellt sich die Frage, warum Christian Olsen sein Leben lassen musste.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und geleitet werden sie vom neuen Chef, Nick Wahler, der gerade frisch bei der Mordkommission Itzehoe angekommen ist.Mit seiner Art den Boss raushängen zu lassen, hat er nicht gerade den absoluten Sympathie-Bonus in seinem Team.

"Sterbekammer" ist ein absoluter Vorzeigekrimi in Sachen Ermittlungsarbeit und Spannung.Das Buch bietet Überraschungen und lässt Raum für eigene Fantasien.Es werden verschiedene Fährten gelegt und Informationen fließen so, dass man vor Neugier das Buch nicht aus den Händen legen kann.Eigebettet ist die Geschichte in einer fantastischen Landschaftsbeschreibung, dass ich das Gefühl hat dort selbst zu wohnen.Auch die Sorgen und Freuden im Privatleben der Protagonisten sind so gekonnt mit eingeflochten, dass sie die Geschichte absolut bereichern und einem ein Gefühl für Land und Menschen geben, ohne die Hauptstory zu stören.

Das Thema "Vermisste Menschen" , was durch den Fall Anneke Jung hier stattfindet, hatte eine besonders schaurige Wirkung auf mich.Beinahe wie im Schock, habe ich die "Ich" Absätze aus der Sicht des Opfers gelesen.Ja, dieser Bereich ist mir auch ohne extreme Beschreibungen von Einzelheiten, ganz besonders an die Nieren gegangen.

Mein Fazit:
Schon Totenweg und Bluthaus sind absolut fantastische Krimis, jedoch hat Romy Fölck es geschafft, mich mit "Sterbekamner" noch mehr zu begeistern.
Ein Krimi der Superlative, mit allem was ein fesselndes Buch nur bieten muss.Der Abschluss brachte für mich eine überraschende Wendung, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte.
Jetzt heißt es warten auf Band vier, den ich mit Sicherheit nicht verpassen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.05.2019

Der goldene Faden

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
1

Mit "Golden Darkness - Stadt aus Licht und Schatten" hat Sarah Rees auf gut 400 Seiten ein dystopisches Jugendbuch erschaffen, was sicherlich auch eine Botschaft vermitteln soll.
Eine Geschichte in der ...

Mit "Golden Darkness - Stadt aus Licht und Schatten" hat Sarah Rees auf gut 400 Seiten ein dystopisches Jugendbuch erschaffen, was sicherlich auch eine Botschaft vermitteln soll.
Eine Geschichte in der man ans Nachdenken kommt, was vielleicht jeder einzelne durch Handeln erreichen kann.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker mit seinen schillernden Elementen und dem misteriösen Motiv aus Licht und Schatten.
Einfach nur wunderschön und magisch.

Die Geschichte spielt im New York der Zukunft.Die Stadt ist geteilt in eine Zweiklassengesellschaft - und das auch räumlich.
Auf der Lichtseite dürfen die Menschen leben, mit denen es die Gesellschaft gut gemeint hat. Ihnen mangelt es an nichts und sie leben im Wohlstand.
Auf der anderen Seite leben die Menschen in der sogenannten Dunkelstadt.Dort herrscht die Dunkelmagie, Unterdrückung und Armut.
Lucie wurde in der Dunkelstadt geboren, als Kind von Eltern mit Lichtmagie - eine große Ausnahme.In jungen Jahren verliert sie unter misteriösen Umständen ihre Mutter und nachdem ihr Vater wegen eines scheinbaren Verbrechens beinahe hingerichtet wird, kann sie gemeinsam mit ihm in den Lichtteil der Stadt fliehen.
Dort lebt sie nun ein scheinbar behütetes Leben. Ihre Liebe gilt dem wohlhabenden und sympathischen Ethan Stryker, dessen Familie große Macht und Einfluss in der Lichtstadt hat. Alles ist gut, bis zu dem Tag, als Carwyn auftaucht. Dieser ist Ethans Doppelgänger, geschaffen aus Dunkelmagie und dürfte eigentlich nicht existieren.

Die Idee der Geschichte ist fazinierend und spannend.Beim Lesen möchte man Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle Menschen.Es ist falsch eine Stadt zu teilen und den Wert eines Menschen über den eines anderen zu stellen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und gut flüssig zu lesen, wie es sich gehört für ein Jugendbuch.
Allerdings hat mir die Tiefe im Ganzen gefehlt.Sei es bei den Personen aber auch beim Setting und in der Aufklärung über die Magie.Die Geschichte hat ein riesen Potential, was leider nicht wirklich ausgeschöpft wird. Dadurch sind mir weder Lucie als Protagonistin noch die weiteren Charaktere so wirklich ans Herz gewachsen. Schade.

Dennoch ist Golden Darkness ein durchaus nettes Jugendbuch, was sich ganz gut zwischendurch lesen lässt.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Charmanter Krimi

Beanstock - Die Barke des Teremun (3.Buch)
1

In "Beanstock - Die Barke des Teremun" nimmt es der Hobbydetektiv und Butler Arthur Reginald Beanstock diesmal mit einer oranisierten Verbrecherbande auf.
Er bekommt es mit Grabräubern, merkwürdigen Archäologen ...

In "Beanstock - Die Barke des Teremun" nimmt es der Hobbydetektiv und Butler Arthur Reginald Beanstock diesmal mit einer oranisierten Verbrecherbande auf.
Er bekommt es mit Grabräubern, merkwürdigen Archäologen und einer total verrückten Autorin zu tun.Der Schlüssel zum großen Rätsel scheint ein geheimnisvoller goldener Skarabäus zu sein. So kommt es, dass Beanstock in ein großes Abenteuer nach Ägypten gerät.
Was ihn dort erwartet sind größere Gefahren als er ahnen konnte.

Die Autorin A.W.Benedict hat mit den Krimiabenteuer-Geschichten um den charmanten und jederzeit korekten Butler Beanstock eine herrliche Figur geschaffen, die man als Leser einfach ins Herz schließen muss.
Die Geschichte liest sich buttweich weg und jeder Band lässt sich unabhängig und ohne Vorkenntnisse von den anderen lesen.

Beanstock ist ein herrlicher Protagonist, der mich durch seiner absoluten englischen Korektheit, aber mit dem Herz am rechten Fleck, immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Aber auch die Nebencharaktere, wie der lustige Chauffeur oder die anderen Mitbewohner des Herrschaftshauses Parsley Manor runden das Bild so gut ab, dass man als Leser meint, sich mit auf diesem Anwesen zu befinden.

Jeder der sich gerne mit Stil auf Verbrecherjagt begibt, ist mit "Beanstock-Die Barke des Teremun" absolut auf der sicheren Seite.
Mir hat die Abenteuerreise mit dem Butler Beanstock richtig gut gefallen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein historisches Highlight

Das Mätressenspiel
1

Es ist das Jahr 1682 in Hannover.Die junge Helena von Minningerode lebt mit ihrer verwitweten Mutter und den zwei jüngeren Schwestern auf einem alt angesehenen Gut.Helenas Zwillingsbruder Laurentz hat ...

Es ist das Jahr 1682 in Hannover.Die junge Helena von Minningerode lebt mit ihrer verwitweten Mutter und den zwei jüngeren Schwestern auf einem alt angesehenen Gut.Helenas Zwillingsbruder Laurentz hat sich den Truppen des Kaisers angeschlossen. Alles ist sehr harmonisch und friedvoll, bis die Familie eine Schreckensnachricht ereilt.Laurentz ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.Diese Nachricht verändert das komplette Leben der Frauen, denn ein Erbe ging damals nicht auf die Frauen einer Familie über.Ihre Existenz war bedroht, denn Helenas Onkel, Baron Roderik von Brünneck, erhielt somit alle Ländereien .Das Gut war verschuldet und bei nicht zahlen der Schulden, würde es auch in seine Hände fallen.
Kaum schwindet das Geld, so schwindet auch das Ansehen.Helenas Verlobung wird gelöst und es ist keine Aussicht auf eine andere Person, die die Schulden begleichen könnte in Sicht.
In ihrer Verzweiflung fährt Helena mit ihrer Mutter an den herzoglichen Hof , um Herzogin Sophie von Braunschweig um Hilfe zu bitten, einen geeigneten Ehemann für Helena zu finden.
Damit beginnt das Spiel, denn bei Hofe herrschen ganz eigene Regeln.Helena gilt plötzlich als Anwärterin zur neuen Mätresse vom frisch vermählten Georg Ludwig von Braunschweig. Sie gerät mitten in das Machtspiel der zwei einfussreichsten Frauen bei Hof.Clara Elisabeth von Platen und die Herzogin Sophie kennen nur ihr eigenes Interesse und benutzen Helena für ihre Zwecke.

Martha Sophie Marcus hat mit ihrem zweiten historischen Roman ein Meisterwerk erschaffen, was mich als Leser wie in einen Film versetzt hat.Die Schreibweise war trotz der vielen verschiedenen Personen, gerade bei Hofe, gut verständlich und ließen mich einfach nur so wegtauchen in diese Geschichte.Besonders gut haben mir die bildlichen Beschreibungen der prunkvollen Gärten und Gebäude gefallen.Zwischendurch glaubte ich die Düfte der Pflanzen wahrzunehmen.Überraschend und fesselnd fand ich auch die damaligen Sitten und Rechtsregelungen.Als Frau in der heutigen Zeit finde ich sie einfach nur unglaublich ungerecht.Auch das intrigante Ausspielen und Flechten der Intrigen bei Hofe ließen mich mit der absolut sympathischen Protagonistin Helena mitkämpfen.Sie verkörperte eine Person, die jede Frau gerne als Freundin an ihrer Seite haben möchte.

Mein Fazit zu diesem Roman ist, dass dies mein absolutes Lesehighlight seit langem ist.Jeder Fan von historischen Romanen sollte sich mit Helena in den Kampf gegen Intrigen und Verschwörungen begeben.Auch wenn die Geschichte ein tolles Ende hat, hätte ich sehr gerne sofort weitergelesen.
Von mir eine begeisterte und uneingeschränkte Leseempfehlung für "Das Mätressenspiel".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 06.02.2018

Ein Thriller, der dich nicht mehr loslässt

Schlüssel 17
1

Das Cover, rabenschwarz mit silbern schillerndem Aufdruck einer Feder und der stechenden Schrift, ist der erste Eindruck, der mich als Thriller-Liebhaberin direkt magisch angezogen hat.


Marc ...

Das Cover, rabenschwarz mit silbern schillerndem Aufdruck einer Feder und der stechenden Schrift, ist der erste Eindruck, der mich als Thriller-Liebhaberin direkt magisch angezogen hat.


Marc Raabe hat mit "Schlüssel 17" einen Serienauftackt geschaffen, bei dem Tom Babylon von dem LKA die Hauptermittlungsperson ist.
Dieser Auftakt ist über 500 Seiten stark und man sollte sich für die Lesetage nicht allzuviel vornehmen, da es unheimlich schwierig ist das Buch wieder aus den Händen zu legen.

Inhalt:
Im Berliner Dom hängt in der Kuppel die Leiche der Dompfarrerin Dr.Brigitte Riss.Beinahe anmutig, als hätte sie Flügel, wurde sie dort arrangiert. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, in dem von Hand die Zahl 17 geritzt wurde.
Tom Babylon ist der erste Ermittler vor Ort und ihm gefriert das Blut, als er dieses Bild erblickt.
In Tom Vergangenheit vor 20 Jahren geschah etwas, was er nie überwunden hat.Seine damals 10 Jahre alte Schwester Viola verschwand urplötzlich von einem Tag auf dem anderen.Gesehen hat er sie zuletzt mit genau diesem Schlüssel.
Eigentlich sollte Tom an diesem Fall gar nicht arbeiten, aber als geschätzter Ermittler wird ihm dies dann doch genehmigt.Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Psychologin Sita Johanns als seine Teamkollegin dicht an seiner Seite bleibt.
Beide Personen haben in ihrer Vergangenheit mehr Geheimnisse als irgendjemand auch nur annähernd erahnen kann.


Geschrieben ist das Buch in 2 Zeitebenen. Zum einen in der Jetztzeit und zum anderen in Toms Jugend im Jahr 1998.Das ist auch die Zeit, in der seine Schwester Viola verschwand.
Marc Raabe versteht es meisterhaft, den Leser zwischen den Zeiten hin und her zu jagen, so das die Seiten nur so dahinfliegen.Raffinierte Wechsel zwischen den Zeiten, die genau an rasanten Spannungspunkten stattfinden, wollen einen einfach nicht aufhören lassen mit dem Lesen, denn man muss ja unbedingt noch erfahren, was denn nun jetzt geschieht.
Kurze Täuschungen an mich als Leser haben mir zeitweise den Adrenalinspiegel hochschnellen lassen, um dann doch auch mal lächeln den Kopf zu schütteln.

Tom und Sita als Ermittlerteam haben mir äußerst gut gefallen.Erst einmal wurde Gift und Galle gesprüht, um sich dann doch mit und mit zueinander vorzutasten.Auch verschiedenen andere Personen, wie z.B. der Ermittlungsleiter Jo Morten , der Kriminaltechniker Peer Grauwein oder aber Toms Lebensgefährtin Anne, waren so gut verkörpert, dass ich mich als Leser sofort auf die eine oder andere Seite geschlagen habe.


Wenn man so durch die Geschichte fliegt, erwartet man einen riesigen Knaller zu Abschluss.Dieser war jedoch so komplex durchdacht, dass ich für die wirklich gelungene abschließende Zusammenfassung dankbar war.
Genial zurechtgelegt.
Vor allem unter dem Aspekt, dass nicht jede Frage eine Antwort findet und wir Leser nun fieberhaft auf den nächsten Teil warten müssen.

Mit Begeisterung vergebe ich 5 von 5 Sternen und hoffe nun auf eine nicht allzulange Wartezeit bis zum nächsten Teil.