Unerwartet großartig
Die WolkenguckerIch hab an einem freien Tag, den Prolog gelesen. Beim umschlagen der ersten Seite, hab ich das erste mal Tränen in den Augen gehabt. Am Abend, viele Taschentücher später, hab ich das Buch beendet. Ich ...
Ich hab an einem freien Tag, den Prolog gelesen. Beim umschlagen der ersten Seite, hab ich das erste mal Tränen in den Augen gehabt. Am Abend, viele Taschentücher später, hab ich das Buch beendet. Ich hätte dann mein Jahreshighlight gefunden.
Das Buch ist nicht extrem ausgefeilt in der Sprache. Auch mir sind ein paar holprige Sätze aufgefallen oder unnötige Wiederholungen. Aber genau das macht es noch bezaubernder. Denn so spricht es meine Sprache, es redet direkt mit meinem Herzen.
Und hier schlich es sich ein, durch die lesen Worte, durch das schöne. Durch Found Family wie ich es selten schöner gezeichnet bekam. Es zeigt auf das wir auch einmal innehalten sollten. Hinter die Fassade blicken. Häufiger tief durchatmen sollten. Mehr singen und tanzen, essen worauf wir Lust haben. Und nicht immer höher, weiter, schneller. Mit geschlossenen Augen dem Wind lauschen. Einen guten Tee trinken und den Wolken zusehen. Wir schauen viel zu selten in die Wolken.
Das Buch erzählt von den Wolkenguckern. Einer Gruppe völlig unterschiedlicher Charaktere, vom kleinen Mädchen, über die 80 jährige, ein Banker, Putzfrau, der russische Gärtner, die bayrische Hausfrau. So viel trennt sie, so viel verbindet sie. Diese Verbindung wird uns sehr einfühlsam gezeigt. Gott hab ich viel geweint. Keine schlimmen Tränen, nicht nur. Wahre Freude und Glück, Hoffnung zaubern hier ein paar feuchte Spuren auf meinen Wangen.