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Jenoh_DieBuchfluesterin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2019

Klare Lese-Empfehlung

Das Seelenhaus
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Das Seelenhaus

von

Hannah Kent



Sie sagen, ich soll sterben. Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen."

Inhalt:

Island 1828.
Agnes ist eine ...

Das Seelenhaus

von

Hannah Kent



Sie sagen, ich soll sterben. Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen."

Inhalt:

Island 1828.
Agnes ist eine selbstbewusste und verschlossene Frau.
Sie wird als hart ­arbeitende Magd respektiert, was sie denkt und fühlt, behält sie für sich. Als sie des Mordes an zwei Männern angeklagt wird, ist sie allein.
Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines Beamten verbringen. Die Familie ist außer sich, eine Mörderin beherbergen zu müssen – bis Agnes Stück um Stück die Geschichte ihres Lebens preisgibt.
Die Tat war grausam:
zwei Männer erschlagen, erstochen und verbrannt.
Die angeblichen Täter, neben Agnes Magnúsdóttir ein junges Paar, werden zum Tode verurteilt.
Vor allem an Agnes will der zuständige Landrat ein Exempel statuieren. Scheinbar ungerührt nimmt Agnes das Urteil hin, ebenso wie die Ablehnung der Familie.
Erleichtert, dem Kerker entkommen zu sein, kann sie bei der Arbeit manchmal ihr Schicksal vergessen.
Vieles hier ist ihr vertraut:
die schroffe Landschaft, die ärmliche Torfbehausung, der harsche Ton der Hausherrin.
Ihr ganzes Leben war davon bestimmt – bis sie einen Mann kennenlernte und sich nach langer Zeit erlaubte, sich ihre Sehnsucht nach Liebe und Zugehörig­keit einzugestehen.
Der Schmerz über seinen Tod, der ihr nun angelastet wird, überlagert alles, auch die Angst vor dem eigenen Tod.
Schließlich vertraut sich Agnes einem jungen Vikar an, der sie auf den Weg der Reue und Buße führen soll.
Während der langen Gespräche, die die ganze Familie mithört, ist es vor allem Margrét, die Hausherrin, die ahnt, dass die offizielle Wahrheit über Agnes vielleicht falsch sein könnte.



Cover:

Das Cover ist ein wenig unscheinbar, allerdings passt dieses unauffällig und unaufgeregte Cover doch sehr zum Thema und vor allem zum Erzählstil der Autorin.👍


Kleine Rand-Notiz:

Dieses kleine aber feine Büchlein wurde mir von der lieben Silvia zugeschickt.
Damit hat sie mir nicht nur eine Riesenfreude gemacht, sondern auch noch meinen Geschmack getroffen.
An dieser Stelle nochmal: Vielen lieben Dank 😘



Meine Meinung:

" Das Seelenhaus" hat mich etwas überrascht. Obwohl ich es einige Zeit vor mich hergeschoben hatte, konnte ich es, als ich endlich angefangen hatte es zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen.

Die bedrückende Atmosphäre des Buches hatte mich sogleich für sich eingenommen. Die Kälte, das harte Leben der Menschen auf den Bauernhöfen und deren Schicksale wirkten auf mich ich sehr authentisch.

Allen voran Protagonistin Agnes, eine verurteilte Mörderin, die auf einem Hof untergebracht wird, um dort auf ihre Hinrichtung zu warten.
Da die Familie , die diesen Hof bewohnt , nicht wohlhabend ist, muss Agnes während dieser Zeit kräftig mit anpacken. Obwohl die Familie , gerade zu Anfang, sehr abweisend zu Agnes ist, da sie ihnen geradezu aufgezwungen wurde, gewöhnen sich sämtliche Familienmitglieder an sie und an ihren Fleiß.
Der Tag der Hinrichtung rückt immer näher und erscheint allen immer unwirklicher.
Zur Unterstützung und um ihren Seelenfrieden bis zur Hinrichtung zu finden, schicken die Behörden ihr einen Vikar ihrer Wahl.
Dem vertraut Agnes sich nach langem Zögern an und aufgrund der Enge auf dem Gehöft, hört die Familie und das Gesinde Agnes Geschichte.

Die bildhaften Beschreibungen der Umgebungen, des täglichen Tagewerkes und der Charaktere lassen die Geschichte lebendig werden.

Der Erzählstil ist sehr berührend und fesselnd und obwohl ich um das Ende wusste, hatte ich dennoch die leise Hoffnung, das auch Agnes begnadigt wird.



Fazit:


Wie man unschwer erkennen kann, mag ich das Buch wirklich sehr.
Die Autorin hat es geschafft, eine einnehmende Geschichte um eine wahre Begebenheit zu weben und gleichzeitig die Lebensart der einfachen Bevölkerung der damaligen Zeit auf Island eindringlich und glaubhaft einzufangen.


Empfehlung:

Dieses Buch kann ich bedenkenlos weiter empfehlen.
Mich hat es tief berührt und während des Lesens ins 19. Jahrhundert nach Island versetzt.



Von mir gibt's:

5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 01.12.2019

Interessanter Plot

Drachenring - Die Chroniken von Mutabor I
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Drachenring - Die Chroniken von Mutabor - Band 1

von


Jörg Petersen


Inhalt:

Was sind das für mysteriöse Träume, die Christian Turm seit einiger Zeit quälen? Nacht für Nacht wird der arbeitslose ...

Drachenring - Die Chroniken von Mutabor - Band 1

von


Jörg Petersen


Inhalt:

Was sind das für mysteriöse Träume, die Christian Turm seit einiger Zeit quälen? Nacht für Nacht wird der arbeitslose Grafikdesigner in eine fremde Welt entführt – in das Land Mutabor, wo Rebellen einen verzweifelten Kampf gegen einen finsteren Herrscher und seine Armee ausfechten.
Nach und nach kommt Christian dem Geheimnis seiner Träume auf die Spur und wird mit einer schrecklichen Wahrheit konfrontiert …



Kleine Info am Rande:

Dieses Buch wurde mir vom Autor Jörg Petersen als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nochmal vielen lieben Dank.



Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte gestaltet sich als recht einfach, da man gleich am Anfang mitten ins Geschehen geworfen wird, nämlich in Form des Pelz-Ogers Loomba, welcher auf der Flucht ist mit einem kleinem Bündel im Arm.

Parallel dazu wird die Geschichte von Christian Turm erzählt, der seine seltsamen Träume in einer fremdartig anmutenden Welt von einem Psychologen analysieren lässt. Dieser verhält sich zunehmend eigenartiger und die mysteriösen Ereignisse in Christians Leben überschlagen sich mit einem Mal und plötzlich steht er mitten in einem Abenteuer.

Der Schreibstil ist relativ schlicht gehalten und daher schnell und flüssig zu lesen.
Der Erzählstil ist unterhaltsam und amüsant.

Allerdings hatte ich hier Probleme mit manch erdachter Figur und konnte sie lt. der Beschreibungen nicht wirklich vor meinem inneren Auge zum Leben erwecken.

Den Charakteren und vor allem dem Protagonisten fehlt es zudem an Tiefe.
Allesamt sind sehr oberflächliche Charaktere, denen man als Leser nicht wirklich nahe kommt, geschweige denn mit ihnen mitfiebert, leidet oder sich für sie freut.

Was ich sehr schade fand, denn der Plot ist wirklich sehr interessant.
Außerdem empfand ich die Art wie die Geschichte geschrieben ist, zu kindlich für einen Protagonisten von über dreißig Jahren, denn damit wollte der Autor ja wohl ein erwachsenes Publikum ansprechen.

Wenn man allerdings diese Geschichte mit einem jüngeren Protagonisten hätte, dann man hat ein soliden 1. Teil für eine Jugendbuch - Reihe.



Fazit:

Ein interessanter Plot mit einem schönen Worldbuilding, allerdings konnten mich die Charaktere nicht überzeugen.



Empfehlung:

Ich würde es eher jüngeren Lesern vorschlagen, die gerne Fantasy lesen.


Von mir gibt's:

3 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 03.11.2019

Hatte mehr erhofft...

Metro 2033
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Inhalt:

Es ist das Jahr 2033.
Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern.
Die wenigen verbliebenen ...

Inhalt:

Es ist das Jahr 2033.
Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern.
Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt.
Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen … Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch die U-Bahn-Tunnel macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.



Meinung:

Ich hatte mich sehr auf diesen Schinken gefreut und habe die ersten 100 Seiten daher auch schnell hinter mich gebracht.
Letztendlich habe ich dann doch über 2 Monate gebraucht um mir die Geschichte um Artjom und die Geheimnisse der Metro einzuverleiben.

Die beschriebene Atmosphäre der Metro hat schon etwas sehr Eigenes. Das hat mir sehr gefallen und die detailreichen Beschreibungen lassen die Orte vor dem inneren Auge Wirklichkeit werden und man kann dadurch tief in die Story abgleiten.
Bei den unterschiedlichen Stationen und den Menschen, denen Artjom auf seiner langen und beschwerlichen Reise hat der Autor so ziemlich alles reingepackt, was dystopische Geschichten so hergeben (Kannibalen, Mutanten, religiöse Fanatiker, Faschisten, etc).
Manche bemängelten das, aber ich fand das völlig in Ordnung.

Während es anfangs noch interessant ist, in Artjoms Gedankenwelt einzutauchen, wird es zunehmend anstrengender den immer gleichen Gedankengängen seitenlang interessiert zu folgen, ohne das dabei irgendetwas Brauchbares dabei herum kommt.
Die einzige wirkliche Erkenntnis hat er ganz zum Schluss und da wird es dann nochmal richtig spannend, aber dann verpufft alles ins Leere ohne das der Autor diese Thematik mal wirklich angegangen wäre.

Ich hatte ohnehin den Eindruck, dass der Autor ein wenig Mystik mit einbringen wollte, dann aber wohl beschlossen hatte, es dann doch nicht zu tun und das Thema dann allein stehen liess ohne weiter darauf einzugehen. Oder aber es wird vielleicht noch in den Folge-Bänden aufgegriffen ( sollte das so sein, nehme ich das wieder zurück ).

Dann muss man schon sagen, das unser Held doch recht oft von der Glücksgöttin geküsst sein musste. Er entkommt so derart oft im letzten Augenblick, dass es schon an Wunder grenzte und es störte mich im Laufe der Geschichte zunehmend.

An die Wegbegleiter braucht man sich gar nicht erst gewöhnen, denn wenn Artjom einen der Tunnel mit ihnen betritt, kann man sicher sein, dass er der Einzige ist, der wieder heraus kommt.

Ganz abgesehen davon, empfand ich die Dialoge teilweise seltsam formuliert und auch der Text ruckelte recht häufig.
Das habe ich schon oft bei Geschichten festgestellt, die aus dem Russischen übersetzt werden.
Vermutlich liegt das dann aber eher am Übersetzer.

Das Ende hatte noch einen kleinen Knaller bereit, der aber genau so schnell wieder in der Versenkung verschwand.



Fazit:

Bei diesem Buch bin ich hin und hergerissen.
Einerseits mag ich die Thematik und die Atmosphäre des Buches, andererseits empfand ich es bei vielen Dingen viel zu inkonsequent und manchmal auch nicht richtig durchdacht bzw. zu Ende gedacht.

Die Dialoge gingen nur schleppend voran und anstatt damit die Handlung ein wenig aufzulockern, bewirkten sie nur eins: nämlich Langatmigkeit.

Da ich aber neugierig bin, obs im 2. Teil besser läuft, werde ich mir Band 2 irgendwann auch zulegen.



Empfehlung:

Läuft für mich unter der Rubrik:
Kann man lesen, muss man aber nicht.
Ist für mich leider nur mittelmässig.



Von mir gibt's:

3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein würdiger Nachfolger

Florence Fanning und die Zwischenwelt
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Cover:

Schon beim letzten Cover gefiel mir die Detailgenauigkeit und das die wichtigsten Elemente der Geschichte auf dem Cover auftauchten.
Das ist bei diesem Cover ebenso der Fall und ich finde es ...

Cover:

Schon beim letzten Cover gefiel mir die Detailgenauigkeit und das die wichtigsten Elemente der Geschichte auf dem Cover auftauchten.
Das ist bei diesem Cover ebenso der Fall und ich finde es ebenso schön.



Inhalt:

Gefangen in einer mysteriösen Zwischenwelt werden Florence und ihr Vater Flynn von einem Stamm merkwürdiger Wesen entführt, während Coleman entkommen kann.
Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen schwindet jegliche Hoffnung von Vater und Tochter auf eine Rückkehr in ihre Welt.
Doch dann erfahren sie, dass es einen Bewohner der Zwischenwelt gibt, der sich tief im Wald verborgen hält und vielleicht eine Möglichkeit kennt, wie sie ihrer Gefangenschaft entfliehen könnten.
Florence macht sich so schnell wie möglich auf den Weg, um diesen Eremit, aber auch Coleman zu finden.
Neben all den Gefahren, die sie dabei überstehen muss, stellt sich ihr immer wieder eine Frage:
Wird sie ihre Freundin Quinn jemals wiedersehen?



Meinung:

Gespannt hatte ich auf den zweiten Teil gewartet, nachdem man am Ende des ersten Teils einfach so im Regen stehen gelassen wurde ( schäm dich, Jo Romic! . Nein, Quatsch ).

Der zweite Teil schließt sogleich an den vorherigen an, so hat man keine Schwierigkeiten hat gleich wieder in die Story zu gleiten.

Aber zuerst erfährt man noch etwas aus der Vergangenheit der Mary Coleman.
Das war ein Kapitel, welches mir sehr gefiel, da es Coleman durch diesen Hintergrund ein wenig mehr Tiefe verlieh.

Auch die Protagonisten Florence und Quinn bekamen in diesem Band nochmal die Gelegenheit zu zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind.
Mir hat es Spaß gemacht zu sehen, wie die Charaktere sich weiterentwickeln.
so muss das das sein.

Die Charaktere agieren nachvollziehbar, was sie authentischer macht.
Da hat der Autor nochmal alles rausgeholt.

In Band 2 geht der Autor nochmal einen Schritt weiter, indem er zwei seiner Charaktere in einer Zwischenwelt stranden lässt. Der Plot gefiel mir sehr gut, welcher die Story nicht nur in einer Welt spielen lässt.
Obwohl das schon einige schreibtechnische Gefahren, in Punkto " in der Story verheddern ", aufkommen lassen könnte. Aber die hat der Autor wunderbar umschifft und hervorragend gelöst.

Der Spannungsbogen wird hier die ganze Story über ziemlich hoch gehalten und endet natürlich wieder mit einem Knaller!

Der einfache lockere Schreibstil wurde beibehalten, was das Ganze schön abrundet, da man die Geschichte zügig durchlesen kann.

Der Erzählstil hat dieses Mal ein etwas höheres Tempo vorzuweisen und noch viel mehr Action und Abenteuer. Bei den Action-/ Kampfszenen ist auch nicht mehr das " Wer macht was und warum - Problem " aufgetreten. Sehr schön!




Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung eines fantastischen Abenteuers, welches diesmal eine deutlich höhere Schlagzahl aufweist. Mit neuen Charakteren, einer weiteren Welt mit seltsamen Bewohnern und alten Bekannten.
Ich hatte meinen Spaß an diesem Abenteuer und war sehr erfreut über die Entwicklung des Plots und der Charaktere.



Empfehlung:

Hier kann ich meine Lese-Empfehlung aussprechen für alle Steampunk-, Abenteuer- und Fantasy-Fans.



Von mir gibt's:

5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein toller Auftakt!

Florence Fanning und die Steampirates
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Inhalt:

Die 24-jährige Florence Fanning lebt in dem kleinen Dorf Chandler Bridge, das am Rande der alten Monarchie Heavendawn liegt.
Als ihre Heimat von den monströsen Steampirates angegriffen ...


Inhalt:

Die 24-jährige Florence Fanning lebt in dem kleinen Dorf Chandler Bridge, das am Rande der alten Monarchie Heavendawn liegt.
Als ihre Heimat von den monströsen Steampirates angegriffen wird und dabei ihre Mutter ums Leben kommt, beschließt sie ihren verschollenen Vater zu suchen.
Auf dieser Reise begegnet sie der rebellischen Quinn, die Florence bei ihrem Vorhaben hilft und sich mit ihr gegen alle Widerstände stellt.
Gemeinsam finden sie sich zwischen furchteinflößenden
Monstern und kampflustigen Steampirates wieder.
Ob Florence ihren Vater finden kann?



Cover:

Alle wichtigen Elemente der Geschichte sind auf dem Cover enthalten.
Ein wirklich schönes Cover, das wenn man das Buch in der Hand hält, noch viel besser aussieht.



Meinung:

Der Einstieg in die Story fiel mir hier leicht, da gleich zu Anfang richtig Spannung und Dramatik an den Tag und die Weichen für den weiteren Verlauf der Geschichte gelegt wurden.
Das war ein entscheidender Moment, denn ab da dachte ich mir schon:
Ja! Ich hab Bock auf die Geschichte.

Als nächstes lernt man Protagonistin Florence Fanning und ihre Verrücktheiten kennen. Sie war mir sofort sympathisch, da sie kein Fettnäpfchen ausliess und auch kein typisches Mädchen ( oder junge Frau ) war, die sich nur für hübsche Kleidung oder der Suche nach einem geeigneten Ehemann interessierte.
Nein, unsere Florence fliegt ein Flugzeug, das sie selbst zusammengebastelt hat, mit dem sie regelmäßig abstürzt, was ihr meist Hohn und Spott der Dorfgemeinschaft und den Ärger mit ihrer Mutter einbringt.
Mir hatte Charakter Florence sehr gut gefallen, da sie sich über alle Widrigkeiten hinwegsetzte.
Allerdings musste ich wegen ihrer Naivität und Vertrauensseligkeit oft schmunzeln und ein wenig lernresistent war sie auch.
Kaum wurde sie von jemandem übers Ohr gehauen, schon vetraute sie der nächsten schrägen Person.
In manch haariger Situation artete es ihrerseits immer ein wenig in wildem Aktionismus aus, da sie sich offenbar nicht so gern an Absprachen hält.

Quinn hingegen ist ein besonnener Charakter, die mit Bedacht vorgeht, aber immer bereit ist für Florence durchs Feuer zu gehen.
Aber auch sie trägt ein Geheimnis mit sich herum.
Quinn war auch ein sehr gut durchdachter Charakter und wirkte als ruhiger Gegenpol zu Florence beruhigend auf mich.

Die Steampirates tragen eigentlich alle schlechten Eigenschaften der Menschen in sich, im wortwörtlichen wie im übertragenden Sinne.
Ich fand sie gut gelungen. Als ich das Buch zu lesen begann, war ich mir nicht sicher ob die Steampirates in der Story funktionieren.
Ob man diese Figuren als glaubwürdig und als Gegebenheit akzeptieren kann.
Aber die Sorge war umsonst, denn "man kann". Ohne Probleme.

Die Charaktere sind wirklich gut durchdacht, ein wenig mehr Charaktertiefe wäre nicht schlecht gewesen. Allerdings ist das ja erst der erste teil einer Reihe und da hat der Autor noch genug Zeit seinen Charakteren den letzten schliff zu verpassen.

Der Weltenbau hat mir richtig gut gefallen.
Jo Romic beschreibt sehr bildhaft und ich hatte keinerlei Probleme in seine Welt abzutauchen und sie vor meinem geistigen Auge entstehen zu lassen.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, was ich aber beim lesen immer als angenehm empfinde.
Es gibt ein paar Holprigkeiten in manchen Sätzen und Formulierungen.
Oft ist mir das bei den Kampf-Szenen aufgefallen.
Ich musste häufiger bestimmte Stellen lesen, um zu begreifen, was wem jetzt genau passiert und wer was gerade macht.
Der Erzählstil ist schnell, aufs Ziel gerichtet ohne große Umschweife , mit viel Witz, Action und Abenteuer.
Alles Dinge, die ich sehr mag.

Die Story für sich gesehen, hat einen echt tollen Plot, der eigentlich immer weiter ausgebaut werden kann.
Perfekt für eine Steampunk-Reihe.




Fazit:

Mir hat dieser 1. Band von " Florence Fanning und die Steampirates " richtig gut gefallen.
Der Plot birgt eine Menge Potenzial für weitere tolle Abenteuer ( und ich hoffe es geht weiter, denn ich will wissen ob....mmmmh....das verrate ich Euch nicht! ).
Ich mochte die Atmosphäre im Buch, die Charaktere haben Entfaltungsmöglichkeiten.
Das Buch ist im Steampunk-Genre angesiedelt, aber keine Angst Mädels, der Autor langweilt nicht mit zu vielen technischen Details.
Die typischen Steampunk-Elemente sind vorhanden, aber er verliert sich nicht in den technischen Spielereien.

Kurzum:

Ich mochte es sehr und werde diese Reihe auf jeden Fall weiter lesen.
Hier hat der Autor einen richtige tolle Idee entwickelt, denn ich kann Abenteuer erleben, indem ich auf der Couch sitze.
Das ist ganz in meinem Sinne.



Empfehlung:

Von mir gibt es eine klare Lese-Empfehlung, für alle Steampunk-Fans und Möchte-gern-Abenteurer und für die die es werden wollen, ist dieser 1. Teil ein schöner Einstieg.



Von mir gibt's:

4 von 5 Sternen