Profilbild von Jethro

Jethro

Lesejury Profi
offline

Jethro ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jethro über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2023

Guter Krimi im englisch-walisischen Spannungsfeld

Die letzte Party
0

Spannend, aber auch verwirrend

Am Morgen nach der großen Sylvester-Party treibt die Leiche von Rhys Lloyd im See. Die Bewohner des Ferienresorts The Shore und viele Bewohner des walisischen Dorfes Cwm ...

Spannend, aber auch verwirrend

Am Morgen nach der großen Sylvester-Party treibt die Leiche von Rhys Lloyd im See. Die Bewohner des Ferienresorts The Shore und viele Bewohner des walisischen Dorfes Cwm Coed stehen unter Verdacht. Zusammen mit dem englischen Ermittler DC Leo Brady muss die walisische Ermittlerin FFion Morgen ermitteln, doch mit vielen Verdächtigen ist Ffion befreundet oder verwandt. Und anscheinend hat jeder seine Geheimnisse.
Das schöne Cover mit einem Martiniglas stimmt gut in die Handlung ein. Sehr gut gelungen ist der Autorin das Gefühl für die angespannte Stimmung, die zwischen Walisern und Engländern herrscht. Misstrauen und Ablehnung herrscht überall. Auch die Personen sind gut charakterisiert.
Ich habe allerdings gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Zum einen machen die vielen Personen mit zum Teil ungewohnten walisischen Namen es schwer, den Überblick zu gewinnen. Die Kapitel wechseln dabei zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her, zudem steht in den Kapiteln auch immer eine andere Person im Mittelpunkt, so dass man als Leser hin und her springt. Aber der erste Teil endet dann mit einem genialen Cliffhanger und die vielen Informationen fügen sich immer mehr zu einem Gesamtbild zusammen. Die Auflösung ist gut und bietet die ein oder andere Überraschung.
Fazit: Kein einfach zu lesender Krimi, der aber durch interessante Charaktere und gute Stimmungsbilder überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2023

Spannender Reihenauftakt - politisch und emotional

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
0

Im morgendlichen Schneegestöber verunglückt an der Berliner Siegessäule ein Kleinlaster, der Fahrer flieht und die Unfallzeugen finden auf der Ladefläche die Leiche einer halbnackten Frau, auf ihrem Körper ...

Im morgendlichen Schneegestöber verunglückt an der Berliner Siegessäule ein Kleinlaster, der Fahrer flieht und die Unfallzeugen finden auf der Ladefläche die Leiche einer halbnackten Frau, auf ihrem Körper steht eine Adresse – die Privatadresse des Bundeskanzlers. Am Tatort trifft die Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer – und das ist kein Zufall.
Marc Raabe hat mit seiner vierbändigen Tom-Babylon-Reihe den Maßstab für Thriller hoch angesetzt. Jetzt eine neue Thriller-Reihe, wieder in Berlin und wieder ein Ermittler-Duo?
Was einem erst einmal so bekannt vorkommt, entwickelt Marc Raabe aber zu einem explosiven neuen Reihen Auftakt, der zu keinem Moment langweilig wird und genug Potential für weitere Bände liefert. Zuerst einmal fällt das Cover durch seine grell pinke Farbe und dem tiefschwarzen Buchschnitt sofort ins Auge. Doch nicht nur die Optik des Buches bietet viel, auch die Story ist sehr gut gelungen. Marc Raabe wagt sich in höchste politische Kreise und lässt das BKA, Mayer und Tschaikowski beim Bundeskanzler ermittelt. Da dies politischer Sprengstoff ist, setzen auch die Medien und Social Media alles daran, brisante Informationen zu bekommen und es stellt sich die Frage, wann aus Informationen Fakten werden. Zudem stehen den Ermittlern auch immer wieder die eigenen Vorgesetzten im Weg. Außerdem verbindet eine gemeinsame Vergangenheit Art und den Bundeskanzler. Der Schreibstil hat einen fast durchgehend hohen Spannungsbogen, die Handlung ist klar aufgebaut, so dass man jederzeit den Überblick über die Personen und die Handlung behält.
Das neue Ermittlerduo funktioniert beim Leser sofort. Natürlich haben beide ihre persönlichen Probleme, doch die werden perfekt in die Handlung integriert, so dass sich eine tiefschichtige Charakterisierung der Protagonisten ergibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2023

Einfache Nacherzählung des Films mit schönen Illustrationen

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
0

Der Charme der Asterix-Comics fehlt leider

Im gallischen Dorf erscheint ein Händler mit der Tochter der chinesischen Kaiserin. Asterix und Obelix reisen nach China um die Kaiserin zu retten. Auch Caesar ...

Der Charme der Asterix-Comics fehlt leider

Im gallischen Dorf erscheint ein Händler mit der Tochter der chinesischen Kaiserin. Asterix und Obelix reisen nach China um die Kaiserin zu retten. Auch Caesar mischt kräftig mit.
Vorab muss man sagen, dass es sich hier um ein Buch zum Realfilm von Guillaume Canet handelt. Das heißt, die Geschichte wird in knappen Texten erzählt, die auf jeder Seite mit den comictypischen Zeichnungen illustriert sind.
Das Coverbild ist schön gelungen und bietet viel Wiedererkennungswert. Auch sind die Illustrationen gut gelungen. Fabrice Tarrin hat hier zum zweiten Mal nach Das Geheimnis des Zaubertranks einen Asterix-Band zu einem Film illustriert.
Leider fehlt der Story fast alles, was einen Asterix-Comic ausmacht, denn der Inhalt der Geschichte wird hier vor allem über den Text transportiert. Der Text ist sehr einfach, fast auf Erstleserniveau und lässt auf allen Seiten den Witz der Asterixbände vermissen. Die Dialoge sind platt, die Handlung unglaublich simpel. Zudem werden Eigenschaften der Gallier, die man liebgewonnen hat, völlig über Bord geworfen. Asterix und Obelix sind nur am Zanken, Wildschweinkost und Zaubertrank sollen abgesetzt werden und von der Freundschaft ist oft wenig zu spüren.
Fazit: Vielleicht funktioniert die Handlung als Film, als Band zum Film hat es mich keinesfalls überzeugt.
Leider nur 2 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2023

Solider Gerichtsfall, doch manchmal etwas viel Zufall

Die letzte Lügnerin
0

Auch der dritte Band um Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtmediziner Justus Jarmer lässt sich angenehm lesen. Kurze Kapitel fördern den Lesefluss und die Handlung ist gut dargestellt.
Das Cover ...

Auch der dritte Band um Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtmediziner Justus Jarmer lässt sich angenehm lesen. Kurze Kapitel fördern den Lesefluss und die Handlung ist gut dargestellt.
Das Cover ist gut gelungen mit Wiedererkennungswert.
Der Hintergrund dieses Justiz-Krimis ist in den Grundzügen wieder an aktuelle politische Ereignisse angelehnt. Dubiose Immobiliengeschäfte und ein politisch brisantes Video führen dazu, dass der Berliner Bausenator Dieter Möller angeklagt wird, einen Menschen getötet zu haben.
Hauptaugenmerk liegt auch dieses Mal auf den Prozessverlauf. Dass der Angeklagte kein Sympathieträger ist und immer wieder neue Beweise auftauchen, macht Roccos Aufgabe nicht einfacher. Zumal auch sein eigener Vater in den Skandal verwickelt ist.
Die Prozessbeschreibungen sind dieses Mal wieder gut gelungen, wenn auch manchmal amerikanische Spannungselemente eingebaut sind. Die gerichtsmedizinischen Szenen sind souverän beschrieben, kommen diesmal leider etwas zu kurz. Der Stil ist gewohnt nüchtern, auch weil die Autoren besonders ihre Fachgebiete darstellen wollen. Wenn sich Schwiecker und Tsokos aber außerhalb ihrer Fachbereiche bewegen, wirkt der Schreibstil zuweilen etwas hölzern und einfach. Zudem werden auch mal Passagen (z.B. bei Personenvorstellung) aus den ersten Bänden fast wörtlich wiederholt. Einige Zeitsprünge erschweren manchmal den Lesefluss. Die Auflösung ist etwas zufällig geraten, das Motiv und die Fähigkeiten des Täter sind nur bedingt glaubhaft.
Fazit: Recht souveräner, gut zu lesender Justiz-Krimi

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2023

Nervenzerreißendes Finale der ersten Maarten S. Sneijder Trilogie

Todesmärchen
0

In Deutschland und der Schweiz tauchen grausam verstümmelte Leichen mit in die Haut eingeritzten Zeichen aufgefunden. Scheinbar gibt es keinen Zusammenhang, doch als Sabine Nemez genau hinschaut, entdeckt ...

In Deutschland und der Schweiz tauchen grausam verstümmelte Leichen mit in die Haut eingeritzten Zeichen aufgefunden. Scheinbar gibt es keinen Zusammenhang, doch als Sabine Nemez genau hinschaut, entdeckt sie zwei Zusammenhänge: Märchenmotive und Maarten S. Sneijder. Und der hat jeden Grund, Sabine Nemez nicht alles zu sagen, denn dieser Fall triff Sneijder sehr persönlich. Die Jagd nach dem Mörder führt die beiden von Wien bis ganz in den Norden Deutschlands, wo eine seltsame Anstalt für psychopatische Mörder ist und eine junge Psychologin, die eigene Ziele verfolgt.
Auch im dritten Band von Andreas Gruber ist spannungsgeladen. Diese Spannung überträgt sich dieses Mal vor allem auf Sneijder, der dieses Mal auch seine verletzliche Seite zeigen muss. Die Handlung ist rasant, die Ermittlungsarbeit gewohnt kreativ, so dass auch Nemez‘ und Sneijders Vorgesetzte viel toben. Die Spannung hält bis zum Finale und wenn man denkt, man kann durchschnaufen, setzt Gruber noch einen drauf und lässt einen mit offenem Mund zurück.
Auch im dritten Band schafft es Gruber, alle Fäden der verwickelten Handlung in den Händen zu halten und diese am Ende aufzulösen. So kann der dritte Band das hohe Niveau der Vorgänger klar fortsetzen – und man darf gespannt sein, was jetzt noch kommen mag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere