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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2018

Interessanter Fall mit erschütternden Momenten

In eisiger Nacht
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"In eisiger Nacht" befasst sich mit dem Thema Menschenhandel - und schon der Prolog konfrontiert den Leser mit der harten Realität der Situation, als junge Frauen illegal in einem Lastwagen nach England ...

"In eisiger Nacht" befasst sich mit dem Thema Menschenhandel - und schon der Prolog konfrontiert den Leser mit der harten Realität der Situation, als junge Frauen illegal in einem Lastwagen nach England geschmuggelt werden und dabei qualvoll erfrieren. Man kann nur hilflos lesen, wie die Frauen sterben, ohne ihnen helfen zu können, und die Vorstellung, was die Ermittler am Tatort vorgefunden haben, ist schrecklich. Der Autor hat hier sehr klare, tragische Bilder geliefert und das ganze wird nur noch dadurch verstärkt, dass man die verzweifelte Lage der Opfer selbst miterlebt hat.

Der Fall an sich war spannend und interessant; Parsons präsentiert einige Verdächtige, die alle ihre eigenen Motive für die Tat gehabt hätten, und natürlich ist die Situation auch komplexer, als sie auf den ersten Blick wirkte. Die Situation der Menschen, die auf ein besseres Leben, eine neue Chance hoffen und dabei benutzt und missbraucht werden, war eindringlich dargestellt und vor allem, da man sich der Tatsache bewusst ist, dass das Problem wirklich existiert, war das Buch in dieser Hinsicht beklemmend und packend. Dazu kamen noch die brenzligen Situationen, in die Max und seine Kollegen gerieten; allerdings muss ich sagen, dass sie zwar in Gefahr waren und schreckliche Dinge passieren, mich dies aber emotional nicht bewegen konnte. Ich fand es durchaus traurig, nachhaltig betroffen gemacht hat es mich dagegen nicht richtig. Das liegt vielleicht daran, dass gegen Ende doch ziemlich viele Ereignisse in kurzem zeitlichem Abstand aufeinander folgen und gerade der Protagonist wieder viel abbekommt, wodurch es für mich weniger bedeutsam war. Es ist gut, dass die Handlung vorangeht und es keine Längen gibt, doch am Ende war es doch ein bisschen zu schnell.

Ich fand auch die Entwicklungen, die die Personen durchmachen, interessant und mir hat gefallen, dass die Ereignisse aus dem vorherigen Band Konsequenzen hatten. Positiv zu erwähnen sind noch die Szenen mit Max und seiner Tochter, die wieder schön und quasi kleine Verschnaufpausen waren, bevor er sich wieder dem Fall und all seinen grausamen und tragischen Einzelheiten widmen musste.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Humorvolle Liebesgeschichte

Herz auf Anfang
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"Herz auf Anfang" beginnt, ebenso wie der erste Band, mit einem absoluten Tiefpunkt für die Protagonistin. Annie wird nicht nur von dem Mann verlassen, den sie liebt und den sie heiraten wollte, sie erfährt, ...

"Herz auf Anfang" beginnt, ebenso wie der erste Band, mit einem absoluten Tiefpunkt für die Protagonistin. Annie wird nicht nur von dem Mann verlassen, den sie liebt und den sie heiraten wollte, sie erfährt, dass er sie seit längerem betrogen hat, sie landet kurzzeitig im Gefängnis und verliert auch noch ihren Job. Ihre Freundinnen sind für sie da und wollen ihr helfen, doch natürlich leidet sie unter dem Ende ihrer langjährigen Beziehung. Ein Urlaub auf Mauritius scheint da eine gute Idee zu sein, um sich abzulenken, nur leider taucht ihr Ex-Freund dort mit seiner neuen Partnerin auf. Ein Glück, dass sie bereits Chris kennen gelernt hat, der zwar zynisch ist und nicht an die Liebe glaubt, sich aber sehr gut mit ihr versteht und bereit ist, so zu tun, als sei er ihr Liebhaber.

Vorgespielte Beziehungen sind in Geschichten ein beliebtes Stilmittel und auch in "Herz auf Anfang" funktioniert das Konzept ziemlich gut. Es hilft natürlich, dass die Chemie zwischen den Protagonisten von Anfang an stimmt und sie miteinander lachen und Spaß haben können, denn logischerweise geraten sie in mehrere schräge Situationen. Dies liegt vor allem daran, dass Annie ihrem Ex unbedingt beweisen will, dass sie über ihn hinweg und ihre neue Beziehung besser als seine ist. Das führt zu sehr lustigen Szenen und ich musste auch ein paar Mal lachen, aber manchmal war es mir leider zu viel. Ein verrückter Moment wird vom nächsten übertrumpft und davon abgesehen, dass es doch einige Zufälle gab, sind ein paar der Szenen für mich zum Fremdschämen und das hat es für mich ein bisschen schwer gemacht, das Buch richtig zu genießen.

Die vorgetäuschte Beziehung an sich fand ich überzeugend und mir hat gefallen, dass die beiden sich wirklich näher gekommen sind. Trotz der kurzen Zeitspanne, in der die Handlung spielt, war es für mich glaubwürdig, dass sie Gefühle füreinander entwickelt haben, wobei hier die Entwicklung gegen Ende definitiv geholfen hat, die Situation realistischer zu gestalten. Besonders Chris fand ich toll und ich hätte es interessant gefunden, etwas aus seiner Sicht zu lesen, um seine Motivation besser durchschauen zu können. Außerdem fand ich die Protagonistin zwar die meiste Zeit über sympathisch und ihre Weiterentwicklung von einer etwas oberflächlichen Frau zu jemandem, der sein Leben wieder in die Hand nimmt und erkennt, was sie wirklich will hat mir sehr gefallen, aber Chris war für mich irgendwie interessanter und seine Erkenntnis, dass sein Zynismus vielleicht nicht immer angebracht ist, hätte auch eine schöne Geschichte liefern können.

Die Liebesgeschichte selbst war durchaus romantisch und, wie bereits gesagt, unter den gegebenen Umständen gut dargestellt. Die Autorin hat klar gezeigt, wieso die beiden zusammen passen und dass Chris und Annie Gefühle ineinander auslösen, die sie bisher so nicht kannten. Der Kontrast zu ihrer gescheiterten Beziehung mit Trevv und dessen Verhalten in Bezug auf seine neue Partnerin war deutlich und Watson hat hier auf jeden Fall gezeigt, dass die großen Emotionen unerwartet kommen und etwas sein können, mit dem man nicht gerechnet hat. Sie hat ein paar wirklich süße Momente geschrieben und die Balance von Humor und ernsteren Ereignissen recht gut gehalten.

Ich war mir erst nicht sicher, wie ich das Buch bewerten sollte, da es mir einerseits gefallen hat, es mich zum Lachen bringen konnte und ich die Liebesgeschichte sowie die Charakterentwicklung sehr mochte, doch andererseits waren ein paar der Szenen einfach zu überspitzt und fast schon peinlich. Deshalb habe ich letztlich 3,5/5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Ein gut durchdachter Fall, der zu abrupt endet

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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"Hangman: Das Spiel des Mörders" ist das zweite Buch von Daniel Cole und nachdem "Ragdoll" mit einer überraschenden Enthüllung endete, war ich gespannt darauf, wie es weiter gehen würde. Dazu muss gesagt ...

"Hangman: Das Spiel des Mörders" ist das zweite Buch von Daniel Cole und nachdem "Ragdoll" mit einer überraschenden Enthüllung endete, war ich gespannt darauf, wie es weiter gehen würde. Dazu muss gesagt werden, dass der Ragdoll-Fall hier zwar eine wichtige Rolle spielt (was mir sehr gefallen hat), dieses Buch aber keine direkte Fortsetzung der Geschichte ist und auch am Ende noch nicht alles vollständig aufgeklärt wurde. Im Gegenteil macht der Cliffhanger von "Hangman" neugierig darauf, was in Band 3 mit den Figuren passieren wird.

Der Fall in diesem Band wurde gut aufgebaut. Er ist von Anfang an interessant und irgendwie auf abschreckende Art faszinierend; nicht nur, dass ich mich gefragt habe, wo die Verbindung zu dem Ragdoll-Fall liegt, auch das Vorgehen des Täters war undurchschaubar und es bleibt lange offen, welches Ziel verfolgt wird. Der Titel des Buches passt aufgrund der Todesart sehr gut und dem Autor sind die teils doch ziemlich grausigen Beschreibungen der Tatorte definitiv gelungen.

Trotz all dem muss ich allerdings sagen, dass die Geschichte mich nicht richtig packen konnte, obwohl die Handlung rasch voranschreitet und viel passiert. Zwar wollte ich wissen, was als nächstes geschehen und ob es den Ermittlern um Emily Baxter gelingen würde, die Verbrechen zu stoppen, aber ich habe nicht bang mitgefiebert und gehofft, dass es neue Spuren geben würde. Dies hat sich erst nach knapp 50% verändert; die Szenen, die der Autor beschrieben hat, waren so erschütternd, dass nun besonders deutlich wurde, dass der Täter irgendetwas besonders Grausames geplant hat und so ist die Spannung für mich stark angestiegen. Der Fall schien mehr in den Fokus zu rücken und das hat mir gefallen, obwohl die Charaktere nicht uninteressant und ihre Probleme für die Ermittlungen durchaus von Bedeutung waren.

Emily ist als Protagonistin sympathisch, selbst wenn ihr Verhalten nicht immer nachvollziehbar und keineswegs ohne Fehl und Tadel ist. Die anderen Figuren waren ebenfalls gut ausgearbeitet und ihre verschiedenen Probleme und Schwächen haben sie auf jeden Fall menschlicher gemacht, aber irgendwie konnte ich zu den meisten keine richtige Verbindung aufbauen und ihr Schicksal hat mich deshalb zwar interessiert, aber nicht richtig mitgenommen, was ich ein wenig schade fand.

Die Auflösung fand ich überzeugend und sie hat zu den vorherigen Entwicklungen gepasst, aber das Ende kam mir zu abrupt und ich hätte mir hier mehr Details gewünscht. Deshalb, und aufgrund dessen, dass mich das Buch nicht immer richtig fesseln konnte, gebe ich 3,5/5 Sternen. Wie bereits erwähnt macht der Epilog aber definitiv neugierig auf mehr und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Gefühlschaos

Stronger (Naples-Pier-Reihe 2)
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Da mir der erste Band um die Clique vom Naples Pier ziemlich gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt darauf, die Fortsetzung zu lesen, vor allem, da Mia mir schon in "Closer" sehr sympathisch gewesen ...

Da mir der erste Band um die Clique vom Naples Pier ziemlich gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt darauf, die Fortsetzung zu lesen, vor allem, da Mia mir schon in "Closer" sehr sympathisch gewesen war.

Mia durchlebt in "Stronger" ein totales Gefühlschaos. Zuerst trennt sich ihr Freund überraschend von ihr und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich heraus, dass er bereits Gefühle für eine andere hat und ihre Freunde davon wussten. Sie flieht dann zu ihrem Bruder und trifft auf Josh, mit dem sie sich sofort hervorragend versteht und den sie in den nächsten Wochen und Monaten so gut kennen lernt, dass sie sich langsam in ihn verliebt. Doch er scheint auf Männer zu stehen und Mia befürchtet, dass sie ihren besten Freund verlieren könnte, wenn er erfährt, was sie empfindet. Ihre Lage wird dadurch nicht einfacher, dass Josh verwirrende Signale aussendet und sie sich nicht sicher sein kann, was er eigentlich will.

Für den Leser ist natürlich klar, dass irgendein Missverständnis vorliegen muss - schließlich erwartet man bei einer Liebesgeschichte auch Romantik und die Formulierung "scheinbar schwul" deutet auch schon an, dass Mia nicht alles weiß. Die Situation war dennoch überzeugend dargestellt; man kann sehen und nachvollziehen, warum es für die Protagonistin so wirkt, als hätte sie keine Chance bei Josh. Deshalb hat es mir gefallen, dass die zweite Hälfte des Buches aus seiner Sicht erzählt wurde und man mehr darüber erfahren hat, was er wirklich denkt und fühlt. Leider hat es auch dazu beigetragen, dass ich die beiden packen und schütteln wollte, weil sie es sich unnötig schwer gemacht haben, aber an sich waren die Missverständnisse und die verpassten Gelegenheiten unterhaltsam und realistisch. Gegen Ende wurde es vielleicht ein bisschen zu viel, letztlich hat sich allerdings zum Glück alles geklärt.

Die Liebesgeschichte selbst hat sich gut entwickelt. Mir hat gefallen, dass von Anfang an die Ahnung da war, dass zwischen den Protagonisten mehr sein könnte, sie aber zuerst beste Freunde waren, die über alles geredet und sich vertraut haben. Josh hat Mia nach ihrer Trennung wirklich dabei geholfen, sich wieder zu fangen und sich über die ganze Situation klar zu werden und ich fand es vernünftig, dass sie danach nicht sofort eine neue Beziehung angefangen, sondern erst vollständig mit ihrer alten Liebe abgeschlossen hat, bevor sie bereit für etwas neues war. Die Anziehungskraft war die ganze Zeit präsent und die Chemie stimmte auf jeden Fall, doch der anfängliche Fokus darauf, wie die Freundschaft sich immer mehr vertieft hat, war schön und als schließlich mehr daraus wurde, kannten sie einander schon sehr gut. Das heißt nicht, dass sie keine Fehler gemacht haben oder dass alles leicht war, wie auch der Epilog zeigt; trotzdem hat man immer gemerkt, dass sie zusammen passen.

Besonders toll war, dass Mason und Jackson in diesem Band ebenfalls eine große Rolle spielten und man mehr über ihre Beziehung erfahren hat.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Eine emotionale Geschichte mit ein bisschen zu wenig Romantik

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
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"Mit Sehnsucht verfeinert" erzählt die Liebesgeschichte von Hayley und Scott, die sieben Jahre lang unzertrennlich und überglücklich waren - bis sie ihre Koffer gepackt und nach Kalifornien abgereist ist. ...

"Mit Sehnsucht verfeinert" erzählt die Liebesgeschichte von Hayley und Scott, die sieben Jahre lang unzertrennlich und überglücklich waren - bis sie ihre Koffer gepackt und nach Kalifornien abgereist ist. Nach drei Jahren der Trennung stehen sie einander nun gegenüber und müssen feststellen, dass die Funken zwischen ihnen immer noch sprühen, doch zugleich steht auch die Vergangenheit wie eine unüberwindbare Mauer zwischen ihnen.

Da mir die letzten drei Bände der Reihe sehr gefallen hatten, war ich schon auf diesen Band gespannt. Vor allem war ich neugierig darauf, wie die Autorin die Dynamik zwischen dem getrennten Paar umsetzen würde, da die anderen Bücher sich mit Charakteren befassten, die sich gerade erst kennen gelernt und keine so schmerzhafte gemeinsame Geschichte hatten.

Toll fand ich, dass die ganze Zeit deutlich war, wie stark die Gefühle zwischen den beiden trotz all der vergangenen Jahre und dem ganzen Kummer und Leid nach wie vor sind. Selbst wenn sie sich gestritten und einander Vorwürfe gemacht haben, hat man als Leser immer gespürt, dass sie sich noch lieben und sich daran nichts geändert hat, selbst wenn sie das nicht unbedingt wahrhaben wollten. Und Anderson kann das Drama auf jeden Fall gut schreiben. Die Szenen zwischen den beiden waren herzzerreißend und ich wollte sie packen und schütteln, damit sie zur Vernunft kommen, miteinander reden und sich endlich versöhnen, vor allem, da man lange nicht genau wusste, wieso sie sich eigentlich getrennt haben. Gerade mit Hayleys sturer, unnachgiebiger Haltung hatte ich ein paar Probleme, selbst wenn man aus ihrer Sicht verstehen konnte, wieso sie so gehandelt hat.

Allerdings muss ich auch sagen, dass die besten Szenen im Buch für mich die waren, in denen man gesehen hat, wie glücklich die beiden in der Vergangenheit miteinander waren. Zum einen hat es verdeutlicht, was die beiden verloren haben und wieder haben könnten und zum anderen waren es notwendige leichte, romantische Momente in einer Geschichte, die voll Herzschmerz und Missverständnissen war. Neben dem Drama gibt es auch unterhaltsame Wortgefechte und schöne Szenen mit den beiden oder auch mit ihren Familien und Freunden, aber trotzdem hat mir gerade am Ende Romantik und Zärtlichkeit gefehlt. Der Epilog an sich war wunderschön und perfekt, es ging allerdings trotzdem zu schnell und das fand ich schade. Deshalb habe ich auch 'nur' 3,5/5 Sternen vergeben.

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