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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2016

Guter zweiter Band

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
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Als ich gehört habe, dass es zu "Drachenreiter" eine Fortsetzung geben soll, war ich erst skeptisch - für mich war die Geschichte abgeschlossen und ich konnte mir nicht vorstellen, was noch zu erzählen ...

Als ich gehört habe, dass es zu "Drachenreiter" eine Fortsetzung geben soll, war ich erst skeptisch - für mich war die Geschichte abgeschlossen und ich konnte mir nicht vorstellen, was noch zu erzählen sein sollte. Die Inhaltsangabe versprach aber ein ganz neues Abenteuer für die bekannten Figuren und hat mich sehr neugierig gemacht - und das Buch hat mir auch gut gefallen.

Die Wiesengrunds haben in Norwegen eine Art Reservat für Fabelwesen aufgemacht, in dem die bedrohten Tiere umsorgt und gepflegt werden; schon das Setting bietet also viel Potential für neue Geschichten, da die Familie immer auf der Suche nach neuen Tieren, die gerettet werden müssen, ist und sie hierbei bestimmt einige Abenteuer erleben. So handelt auch die Geschichte von "Die Feder eines Greifs" davon, dass sie sich auf eine gefährliche Reise begeben müssen, um die letzten Pegasus-Fohlen vor dem sicheren Tod zu retten. Dabei stoßen sie natürlich auf verschiedene Hindernisse und wie schon im ersten Band müssen alle zusammenarbeiten, um ans Ziel zu gelangen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat hier wirklich gezeigt, dass jeder, egal, welche Kapazitäten, Stärken und Schwächen er hat, nützlich ist und man auf niemanden verzichten kann.
Die Handlung selbst war interessant und durchaus spannend. Am Ausgang habe ich nie gezweifelt und auch einige der Entwicklungen waren für mich vorhersehbar, aber andere Wendungen haben mich überrascht. Ein paar Szenen waren auch sehr emotional und vor allem das Ende hat mir die Tränen in die Augen getrieben, aber auch Humor kam nicht zu kurz. Besonders mochte ich aber die ganzen Informationen über verschiedene Fabelwesen und ihre Lebensumstände, aber auch die Einbindung moderner Technologie fand ich interessant, da die Geschichte so irgendwie realistischer wurde.

Natürlich war auch das Wiedersehen mit den ganzen bekannten Figuren schön und es war interessant zu sehen, wie sie sich weiter entwickelt haben und welche Probleme, Gedanken und Sehnsüchte sie haben. Gerade die Gefühle von Lung und Ben aufgrund ihrer ständigen Trennung waren gut herausgearbeitet, aber auch die anderen Charaktere haben sich gut entwickelt und die neu eingeführten Figuren haben mir ebenfalls gefallen. Die Drachen kamen in der ersten Hälfte weniger vor, was mich ein bisschen enttäuscht hat, aber sie sind später auf jeden Fall wichtig und da die Pegasi im Mittelpunkt der Geschichte stehen, konnte ich es verschmerzen.

FAZIT
"Die Feder eines Greifs" hat mir sehr gut gefallen, sogar etwas besser als der erste Band. Dies liegt hauptsächlich daran, wie sehr die Geschichte mich am Ende bewegen konnte, aber auch die tollen Illustrationen haben dazu beigetragen. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.
4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 05.10.2016

Schöne Liebesgeschichte mit Schwächen

The Real Thing
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"The Real Thing" hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Es ist eine schöne, realistische Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten und gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mir ebenfalls ans ...

"The Real Thing" hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Es ist eine schöne, realistische Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten und gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mir ebenfalls ans Herz gewachsen sind, aber leider habe ich auch ein paar Kritikpunkte.

Die Erzählweise hat mich von Anfang an ziemlich gestört. Jessica, die Protagonistin, ist die Ich-Erzählerin, aber es gibt gleichzeitig auch Kapitel aus Coopers Sicht... nur sind diese in der dritten Person geschrieben. Durch diesen ständigen Wechsel zwischen "Ich" und "Er" wurde mein Lesefluss dauernd unterbrochen und ich habe eine Weile gebraucht, um richtig in die Geschichte eintauchen zu können. Das fand ich wirklich schade; ich fand es interessant, sowohl seine als auch ihre Perspektive näher kennen zu lernen, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn es einheitlich gewesen wäre und es hätte auch an dem Buch nicht viel geändert.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es für meinen Geschmack zu viel Drama gab. Natürlich ist es realistisch, dass beide Dinge in ihrer Vergangenheit erlebt haben, durch die sie verletzt wurden und wegen denen sie zögern, eine erneute Beziehung einzugehen, aber gerade im letzten Drittel wurde es mir zu viel. Nicht nur gibt es eine hartnäckige Exfrau und ein paar andere Eifersüchteleien, sondern auch ein mysteriöses Geheimnis in Jessicas Vergangenheit und noch ein paar andere Hindernisse, die dann allerdings ziemlich schnell überwunden wurden. Mir wäre hier etwas weniger lieber gewesen, aber ich muss zugeben, dass die Geschichte um Jessicas Vergangenheit berührend war und definitiv im Rückblick einiges erklärt hat. Darauf hätte der Fokus ruhig noch mehr liegen können.

Gut gefallen hat mir dagegen, wie die Liebesgeschichte sich entwickelt hat. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmte einfach von Anfang an und ich fand auch gut, dass die beiden (meistens) offen und ehrlich miteinander kommuniziert haben. In Liebesromanen gibt es viel zu oft Missverständnisse, die durch Kommunikation vermieden werden könnte und dies ist in diesem Buch zum Glück nicht der Fall. Die Sexszenen waren in Ordnung und auch die tiefen Gefühle der beiden waren für mich glaubwürdig dargestellt.
Wie bereits erwähnt, fand ich auch die Charaktere an sich interessant. Jessica und Cooper sind sehr sympathisch und auch wenn gerade die Protagonistin manchmal Dinge getan hat, die ich nicht wirklich verstanden habe, konnte ich doch immer mit beiden mitfühlen. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und ich bin schon gespannt, was im zweiten Band passieren wird - der Grundstein für diese Liebesgeschichte wurde ja schon in diesem Buch gelegt.

Insgesamt bekommt "The Real Thing" von mir gute 3,5/5 Sternen. Es hat mir gut gefallen, aber es konnte mich nicht vollständigen überzeugen, was zum einen an dem für mich störenden Perspektivenwechsel und auch an dem Übermaß an Drama lag. Dennoch würde ich das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Gelungene Fortsetzung

Emba - Magische Wahrheit
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"Emba: Magische Wahrheit" hat mir gut gefallen. Das Magie-System, das die Autorin entwickelt hat, war sehr interessant und es war gut dargestellt, wie Emba langsam ihre Fähigkeiten entwickelt und entdeckt, ...

"Emba: Magische Wahrheit" hat mir gut gefallen. Das Magie-System, das die Autorin entwickelt hat, war sehr interessant und es war gut dargestellt, wie Emba langsam ihre Fähigkeiten entwickelt und entdeckt, was für sie möglich ist. Auch die ganze Hintergrundgeschichte der Aufständischen und von Embas Familie fand ich interessant und man versteht die Vorkommnisse aus dem ersten Band in Anbetracht dieser Enthüllungen gleich viel besser. Ich muss sagen, dass Emba - die ja ein ziemlich privilegiertes, auch verwöhntes Leben geführt hat - sich für meinen Geschmack etwas zu schnell an ihre neuen Umstände und die vereinfachten Verhältnisse gewöhnt hat, aber sie hatte ja auch eine entsprechende Motivation und es war nur eine Kleinigkeit.

Interessant ist, dass zwar jeder das Potential hat, Magie zu wirken, aber dass einige Menschen besondere Gaben haben und Dinge können, die für andere unmöglich sind. Das Konzept war für mich stimmig, aber ich muss sagen, dass es für mich auch teilweise ein bisschen bequem wirkte. Sie überlegen, wie Truppen transportiert werden können - jemand findet sofort eine Lösung. Sie werden von allen Seiten attackiert? Jemand ist stark genug, um sie abzuwehren. Das war ein bisschen enttäuschend, da es ein wenig so wirkte, als müsste die Autorin sich schnell aus einer Ecke herausschreiben. Einige Entwicklungen waren für mich auch recht vorhersehbar, gerade die Motivation einiger Figuren. Davon abgesehen hat die Geschichte sich aber gut entwickelt, es gab Rückschritte, Zwischenerfolge, Schwierigkeiten und Verluste, wodurch alles realistisch wurde. Auch das Ende an sich war befriedigend und ziemlich rund.

FAZIT:
"Emba: Magische Wahrheit" bekommt von mir, wie der erste Band, 3,5 Sterne. Die Darstellung von Magie hat mir wirklich gut gefallen und die Handlung an sich war interessant, aber zugleich waren einige Entwicklungen zu vorhersehbar und ein paar Zufälle waren mir zu glücklich. Dennoch haben mir beide Bücher insgesamt gut gefallen und ich kann sie empfehlen.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Erschreckend aktuell

Die verlorene Ehre der Katharina Blum
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Mir hat "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gut gefallen; das Buch lässt sich schnell durchlesen, macht aber an vielen Stellen nachdenklich, gerade, was den Umgang der Presse mit dem Privatleben Katharinas ...

Mir hat "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gut gefallen; das Buch lässt sich schnell durchlesen, macht aber an vielen Stellen nachdenklich, gerade, was den Umgang der Presse mit dem Privatleben Katharinas und ihrer Bekannten angeht. Heinrich Böll zeigt gut, dass oft zu weit gegangen wird, wie Aussagen verdreht und im Sinn verkehrt werden und wie jemand, der eigentlich nichts schlimmes getan hat, plötzlich in der Luft zerrissen wird und welche weitreichenden Konsequenzen das haben kann.

Zu den Figuren konnte ich keine Bindung aufbauen, obwohl der Leser recht viel über sie erfährt und klar ist, dass sie Sympathieträger sein sollen, aber ich hatte dennoch die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu ihnen und war eher an den Abläufen und allem, was Katharina dazu gebracht hat, den Reporter zu erschießen, interessiert als an den Charakteren. Gut fand ich den Schreibstil, der ziemlich nüchtern ist und stellenweise an eine Reportage erinnert, da es ein effektiver Kontrast zu den Ereignissen und auch den skandalösen Berichten der ZEITUNG war. Das Buch war teilweise ein bisschen trocken, aber die meiste Zeit fand ich es interessant; als Schullektüre eignet es sich bestimmt gut, da die Thematik noch heute erschreckend aktuell ist.

Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Gutes Jugendbuch

Whisper
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"Whisper" hat mir gut gefallen. Es ist atmosphärisch dicht, stellenweise ziemlich unheimlich und auch spannend. Die Liebesgeschichte von Noa und David hat mich nicht wirklich interessiert und ich muss ...

"Whisper" hat mir gut gefallen. Es ist atmosphärisch dicht, stellenweise ziemlich unheimlich und auch spannend. Die Liebesgeschichte von Noa und David hat mich nicht wirklich interessiert und ich muss auch sagen, dass ich ihm lange nicht richtig vertrauen konnte, aber gerade der letzte Punkt hat auch einen Reiz des Buches ausgemacht - man weiß nicht, wem man vertrauen kann, wer in den geheimnisvollen Mordfall verwickelt ist und was genau damals passiert ist. Noa entdeckt immer neue Hinweise und versucht, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, aber das ganze stellt sich als gefährlich heraus und es gibt sogar durchaus gruselige Momente. Wie gesagt ist das Buch atmosphärisch dicht und die Autorin hat es wirklich geschafft, die Stimmung zu vermitteln; ich konnte mich sehr gut in Noa hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Die Auflösung des Falls hat mir ebenfalls gut gefallen, da sie stimmungsvoll war und mich überrascht hat, gerade durch die falschen Fährten, die die Autorin gelegt hat.

Ebenfalls gut fand ich, dass typische Probleme Jugendlicher eingearbeitet wurden. Noa fühlt sich von ihrer Mutter vernachlässigt (was ich sehr gut verstehen kann) und es gibt noch weitere Probleme, mit denen sich die Jugendlichen vermutlich gut identifizieren können. Diese Balance zwischen 'gruseln'/'Mordfall aufklären' und normalen Sorgen hat mir sehr gefallen.
Die Hauptfiguren fand ich fast alle sympathisch, auch wenn es bei vielen Momente gibt, in denen man an ihnen zweifelt oder sich fragt, wieso sie sich so verhalten. Wen ich allerdings gar nicht mochte, ist Eliza... sie scheint ein furchtbarer Mensch gewesen zu sein.

Insgesamt hat mir "Whisper" gut gefallen; es ist ein schönes Jugendbuch, das ein bisschen unheimlich, aber auf jeden Fall fesselnd und spannend ist. Weitere Bücher der Autorin werde ich bestimmt lesen.