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Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Liebesgeschichte

Erstens bist du anders und zweitens bist du du
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"Erstens bist du anders und zweitens bist du du" ist im Großen und Ganzen eine schöne Liebesgeschichte. Anette und Mick sind sehr sympathisch, auch wenn beide große Charakterschwächen haben und Fehler ...

"Erstens bist du anders und zweitens bist du du" ist im Großen und Ganzen eine schöne Liebesgeschichte. Anette und Mick sind sehr sympathisch, auch wenn beide große Charakterschwächen haben und Fehler machen, für die ich sie am liebsten durchgeschüttelt hätte und die Annäherung der beiden ist glaubwürdig und schön beschrieben.

Zu Beginn der Geschichte war ich nicht wirklich von einer Liebesbeziehung überzeugt. Mick war nicht gerade freundlich zu Anette und hat mehrere verbale Ohrfeigen ausgeteilt, aber auch sie hat sich auf diese Gefechte eingelassen und für mich sah es nicht so aus, als könnte die Autorin auf dieser Basis eine glaubwürdige Liebesgeschichte entwickeln - aber sie hat es geschafft. Die beiden kamen sich nach und nach näher, haben zuerst eine echte, tiefe Freundschaft entwickelt und sich dann erst auf mehr eingelassen, was mir wirklich gefallen hat. Sie führten viele Gespräche über alle möglichen Themen, sodass der Leser die Figuren kennengelernt hat, während sie mehr übereinander erfahren haben und eine Vertrauensbasis geschaffen haben, die die Liebesgeschichte sehr glaubwürdig und echt gemacht hat, obwohl die Romanze teilweise nur im Hintergrund stand. Die ganze Entwicklung wirkt realistisch und überzeugend, es geht nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam; es gab immer wieder Rückschritte, aber auch Versöhnungen und das Tempo passte sowohl zu den Charakteren als auch zu der Geschichte, die Väth erzählte. Gut fand ich auch, dass die Beziehung von Mick zu Anettes Tochter Emma sich unabhängig von der Romanze zwischen den beiden entwickelt hat, da man als Leser so spüren konnte, dass das Mädchen ihm wirklich wichtig ist und er nicht nur versucht, über sie an Anette heranzukommen.
Wie bereits erwähnt sind Anette und Mick recht sympathische Charaktere mit großen Fehlern. Wenn er wieder beleidigend wurde oder ihr Stolz den beiden im Weg stand, war ich ein wenig genervt, aber durch diese Schwächen wirkten die beiden menschlicher und echter. Dazu war es es schön zu sehen, wie die beiden es trotz dieser Probleme geschafft haben, eine Beziehung aufzubauen. Beide sind unterschiedlich, passen aber dennoch gut zusammen und die Autorin hat dies gut dargestellt.

Es sind auch einige Klischees verarbeiten worden, die mich persönlich ein wenig gestört haben, zum Beispiel, dass alle Frauen eine Beziehung wollen, aber davon abgesehen hat mir die Geschichte gut gefallen... bis kurz vor dem Ende. Ich weiß immer noch nicht, ob diese Enthüllung mir gefällt. Ehrlich gesagt, war es für mich unnötig. Stimmig, ja, unnötig. Das Drama, das daraus entstanden ist, war verständlich, hat mir aber nicht gefallen. Allerdings war das eigentliche Ende sehr passend und gelungen.

FAZIT
Insgesamt hat "Erstens bist du anders und zweitens bist du du" ganz gut gefallen. Die Geschichte ist, auch wenn die Sprache sehr direkt und teilweise fast schon vulgär ist, schön geschrieben. Dazu kommt, dass die Charaktere sehr gut ausgearbeitet sind und sowohl die Liebesgeschichte als auch die Beziehung zwischen Mick und Emma gut entwickelt wurden. Die Wendung kurz vor Ende hat mich nicht wirklich überzeugt, aber davon abgesehen mochte ich das Buch.
3,5/5 Sternen
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Herzlichen Dank an Forever by Ullstein, die mir das Buch über http://www.buechertreff.de/bt-out/?url=https%3A%2F%2Fs2.netgalley.de%2Fcatalog%2Fbook%2F93329">Netgalley zur Verfügung gestellt haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der beste Band der Reihe

Das Gold des Meeres
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"Das Gold des Meeres" ist meiner Meinung nach der bislang beste Teil der Reihe.

Die Geschichte ist von Anfang an packend, aber auch sehr emotional. Es gab mehrere Momente, die mich getroffen und mir die ...

"Das Gold des Meeres" ist meiner Meinung nach der bislang beste Teil der Reihe.

Die Geschichte ist von Anfang an packend, aber auch sehr emotional. Es gab mehrere Momente, die mich getroffen und mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Besonders bewegend waren hier Szenen, in denen die uns aus den vorherigen Bänden bereits bekannten Figuren vorkamen, aber auch Balian und Blanche und ihre Gefährten sind mir ans Herz gewachsen, sodass mir ihr Schicksal keinesfalls gleichgültig war.
Der Protagonist in diesem Teil ist Balian, den wir schon in "Der Vasall des Königs" kennengelernt haben. Durch unglückliche Umstände muss er das Familienunternehmen leiten, obwohl er als Kaufmann nur wenig Begabung hat. Er wirkt als Charakter sehr realistisch; er ist ein sympathischer Mann mit einigen Stärken, aber auch mit großen Schwächen. So trifft er mehrere leichtsinnige Entscheidungen, handelt teils unbedarft und von Frauen lässt er sich leicht ablenken. Teilweise konnte ich über sein Verhalten nur den Kopf schütteln, aber diese Fehler machen ihn menschlich und sorgen dafür, dass man sich mehr mit ihm identifizieren kann. Besonders gut hat mir gefallen, dass er nicht aufgegeben hat und weiter um das Familienunternehmen kämpfte, selbst wenn es aussichtslos wirkte. Und als endlich Momente kamen, in denen er wirklich glänzen konnte, habe ich mich sehr für ihn gefreut.
Seine Schwester Blanche spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte und auch sie war mir sehr sympathisch, ebenso wie einige der Nebenfiguren. Bei ihnen war es teilweise sehr schade, dass wir nicht mehr über sie erfahren konnten, aber das hätte wohl den Rahmen des Buches gesprengt. Der Autor hat es dennoch geschafft, Informationen über verschiedene Kulturen der damaligen Zeit einfließen zu lassen, was sehr interessant war und mich dazu animiert hat, eigene Recherchen zu betreiben, um mehr über sie zu erfahren.

Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Büchern spielt die Geschichte von "Das Gold des Meeres" innerhalb weniger Jahre, was bedeutet, dass der Fokus auf der Handelsreise, die die Protagonisten antreten, liegt. Mir hat in den vorherigen Bänden gut gefallen, dass wir Michel und Rémy für lange Zeit begleitet haben, aber dort war es dann irgendwann absehbar, wann etwas schief gehen würde, da die Geschichte sonst vorbei gewesen wäre. Dieses Gefühl hatte ich hier nicht, obwohl auch Balian Rückschläge erlebt und für sein Ziel kämpfen muss. Vielleicht lag es wirklich daran, dass hier in schneller Folge viel passiert ist und dadurch die Spannung größer war.
Gut gefallen hat mir auch, wie der Autor die historischen Hintergründe dargestellt hat. Große Ereignisse wie die doppelte Königswahl, aber auch Details aus dem alltäglichen Leben wurden gut eingearbeitet. Für mich wirkte die Geschichte sehr authentisch und die detailreichen Schilderungen haben mich in die damalige Zeit zurückversetzt.


FAZIT
Insgesamt hat mir "Das Gold des Meeres" gut gefallen. Die Geschichte ist gut geschrieben, spannend und stellenweise sehr bewegend, die Protagonisten sind sympathisch und dem Autor ist es gelungen, seine Geschichte gut mit den realen Ereignissen zu verbinden.
4,5/5 Sternen
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Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Random House für das Leseexemplar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannendes Abenteuer

Käferkumpel (Die Käfer-Saga 1)
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Ich muss ehrlich zugeben, dass ich kein großer Insektenfreund bin... aber die Inhaltsangabe zu "Käferkumpel" klang so interessant, dass ich das Buch dennoch unbedingt lesen wollte. Und es hat sich gelohnt.

Die ...

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich kein großer Insektenfreund bin... aber die Inhaltsangabe zu "Käferkumpel" klang so interessant, dass ich das Buch dennoch unbedingt lesen wollte. Und es hat sich gelohnt.

Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Sie ist, da es ein Kinderbuch ist, in einem recht einfachen Stil geschrieben, aber gerade die Beschreibungen sind sehr bildgewaltig und die ungewöhnlichen Metaphern haben dazu beigetragen, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte (teilweise leider zu gut). Dazu kommen liebenswerte, gut ausgearbeitete Charaktere und eine überzeugende Gegenspielerin, die bisher zwar noch ein wenig eindimensional 'böse' zu sein scheint, aber auf jeden Fall ein faszinierender Charakter ist. Und eine gewisse schwarz/weiß-Einteilung ist für ein Kinderbuch ja auch recht normal, also hat es mich nicht wirklich gestört.
Das Rätsel um das Verschwinden von Darkus' Vater ist ziemlich spannend und mir hat gefallen, dass die Kinder Detektiv gespielt und nach Hinweisen gesucht haben. Ein wenig hat dieses Konzept mich an die "Fünf Freunde"-Bücher oder andere ähnliche Reihen erinnert, aber das ist definitiv nichts schlechtes und es gibt genügend Unterschiede, allen voran die Science Fiction/Fantasy-Elemente, mit denen "Käferkumpel" angereichert ist.

Die Käfer selbst spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle. Sie scheinen übermäßig intelligent zu sein und können beispielsweise auf ihre Art mit den Protagonisten kommunizieren, aber dennoch sind es nach wie vor Käfer. Der Autorin ist es gut gelungen, sie auf der einen Seite als außergewöhnlich, auf der anderen Seite aber als ganz normale Tiere darzustellen. Gleichzeitig hat sie es auch geschafft, mir die Faszination, die Darkus für die Käfer entwickelt, verständlich zu machen. Die Beschreibungen der verschiedenen Käfer waren wirklich gut gelungen und durchaus ansprechend - ich vermute, viele Kinder, die dieses Buch lesen, wünschen sich anschließend auch einen intelligenten Käfer als Haustier ;)
Es gab allerdings ein, zwei Szenen, die ich ein wenig ekelhaft fand. Es ist nicht besonders graphisch beschrieben, aber einmal betritt der Protagonist ein Zimmer und merkt an, dass es voll von Käfern und Schimmel ist... das war für mich ein wenig grenzwertig, da mein Kopfkino mir leider ein sehr gutes Bild von dieser Szenerie vermittelt hat.

Abgesehen von diesen kurzen Momenten hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen. Es ist schön geschrieben, hat interessante Charaktere und eine spannende Geschichte, deren Ende neugierig auf den nächsten Band macht. Ich bin wirklich gespannt, wie das weitergehen (und schließlich enden) wird.

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Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag, der mir das Buch über https://s2.netgalley.de/catalog/book/92819">Netgalley zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Geschichtensammlung

Legenden der Schattenjäger-Akademie
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Die "Legenden der Schattenjäger-Akademie" spielen zeitlich zwischen dem Ende von "City of Heavenly Fire" und "Lady Midnight", sodass ich diese zehn Geschichten unbedingt lesen wollte, bevor ich mir Clares ...

Die "Legenden der Schattenjäger-Akademie" spielen zeitlich zwischen dem Ende von "City of Heavenly Fire" und "Lady Midnight", sodass ich diese zehn Geschichten unbedingt lesen wollte, bevor ich mir Clares neuestes Buch vornehme. Man kann "Lady Midnight" bestimmt auch so verstehen, aber ich wollte sicher sein, dass mir keine Details oder Hintergrundwissen fehlen.

Die Erzählungen decken einen Zeitraum von zwei Jahren ab und befassen sich mit Simons Ausbildung zum Schattenjäger. Zu meiner großen Überraschung (und Freude) spielen aber auch andere Charaktere eine wichtige Rolle. So ist beispielsweise Tessa eine Gastdozentin, sodass wir eine Erzählung über Ereignisse aus ihrer Vergangenheit bekommen, und auch die Anfänge von Valentins Kreis spielen eine Rolle. Diese vergangenen Ereignisse werden benutzt, um den Schülern wichtige Lektionen für ihre Ausbildung zu erteilen und dieser Aufbau hat mir gut gefallen. Dabei sind die einzelnen Geschichten ziemlich unterschiedlich; einige sind komisch, andere bewegend oder traurig und andere haben mich aufgrund der in ihnen behandelten Themen verärgert, aber jede war auf ihre Art faszinierend und hing mit dem Unterricht zusammen, sodass es einen übergreifenden Handlungsstrang gab, der alles zusammenhielt.
Der Fokus auf Simon war für mich sehr passend. Sein Schicksal im letzten Band der "Chroniken der Unterwelt" war recht tragisch, nicht nur für ihn selbst, und die Autorinnen sind in diesem Buch gut mit all den Konsequenzen umgegangen. Ich fand es sehr realistisch, dass Simon Probleme damit hatte, mit seinen Freunden zu interagieren, da er sich nicht richtig an sie erinnern kann, aber auch, wie die Beziehungen sich langsam entwickelt haben. Gerade die Szenen zwischen ihm und Isabelle oder Clary waren emotional, aber auch mit anderen Charakteren (zum Beispiel Jace, Helen, Catarina Loss) gab es starke Momente. Mir hat gut gefallen, wie sich alle im Laufe der Handlung weiterentwickelt haben.

Im Gegensatz zu den "Chroniken des Magnus Bane" gab es eigentlich keine Erzählung, die mich nicht überzeugt hat. Ein paar haben ihre Schwächen, aber die niedrigste Bewertung, die ich vergeben habe, ist 3,5/5 Sternen. Die Geschichten sind interessant und das größte Plus ist definitiv, dass sowohl die altbekannten Figuren vorkommen, aber auch die neuen gut charakterisiert sind, sodass man daran interessiert ist, mehr über sie zu erfahren. Vor allem auf die geplante "The Last Hours"-Reihe bin ich jetzt sehr gespannt.

Anmerkung: Ich habe die einzelnen Geschichten auf englisch gelesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Macht Lust auf mehr

Lady Midnight
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"Lady Midnight" ist ein sehr gelungener Reihenauftakt; die Geschichte ist von Anfang an spannend, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und es gibt verschiedene Wendungen, die mich überrascht haben und ...

"Lady Midnight" ist ein sehr gelungener Reihenauftakt; die Geschichte ist von Anfang an spannend, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und es gibt verschiedene Wendungen, die mich überrascht haben und neugierig auf die nächsten Bände machen.

Das Buch handelt von Emma Carstairs, ihrem Parabatai Julian Blackthorn und dessen Familie, also Charakteren, die bereits in "City of Heavenly Fire" eingeführt wurden. Hier sind sie nun die Protagonisten, sodass wir viel mehr über sie erfahren, und obwohl einige neue Figuren eingeführt wurden, sind meiner Meinung nach alle gut charakterisiert und vorgestellt worden. Vor allem bei Mark ist es Clare gut gelungen, seine Zerrissenheit und die Veränderungen, die er durchlaufen hat, glaubwürdig darzustellen. Generell ist die Blackthorn-Familie mir ans Herz gewachsen und mir gefällt, wie unterschiedlich alle sind. Obwohl sie zusammenhalten und alles füreinander tun würden, hat doch jeder eine eigene Persönlichkeit und eigene Stärken, Schwächen und Macken. Dies gilt auch für andere wichtige Figuren wie die Tutorin der Kinder, ihren Onkel und die anderen Nebencharaktere. Alle haben ihre Geschichte zu erzählen und die Autorin hat schon das ein oder andere Geheimnis anklingen lassen, sodass man unbedingt weiterlesen und mehr erfahren möchte.
Die Hauptfiguren selbst waren mir ebenfalls sehr sympathisch. Emma ist eine tolle Protagonistin und ihre Beziehung zu Julian war sehr gut dargestellt - auch wenn das ganze sehr dramatisch ist. Die Autorin hat es auf jeden Fall geschafft, dass ich mit den beiden mitfühle und ihnen ein Happy End wünsche, auch wenn das natürlich vor dem letzten Band der Trilogie nicht zustande kommen wird.

Die Handlung selbst war sehr fesselnd; stellenweise hat das Buch mich fast an einen Krimi erinnert, da die Charaktere versuchen, den Mörder von Emmas Eltern zu finden, und die Ermittlungen wurden gut dargestellt. Die Auflösung hat mich sehr überrascht, aber die Wendung ist Clare definitiv gelungen. Sie war glaubwürdig, aber dennoch ein Schock - für den Leser und die Figuren. Auch hier gibt es einiges Potential für die nächsten beiden Bände und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

4,5/5 Sternen