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Veröffentlicht am 27.06.2019

Hat mich gut unterhalten

Die kleine Parfümerie der Liebe
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In "Die kleine Parfümerie der Liebe" geht es um Del, die nach Paris gekommen ist, um an einem Wettbewerb für Parfümeure teilzunehmen. Seit dem Tod ihrer Großmutter fällt es ihr schwer, eigene Mixturen ...

In "Die kleine Parfümerie der Liebe" geht es um Del, die nach Paris gekommen ist, um an einem Wettbewerb für Parfümeure teilzunehmen. Seit dem Tod ihrer Großmutter fällt es ihr schwer, eigene Mixturen herzustellen, aber wenn sie sich ihre Träume von einer eigenen Parfümerie erfüllen möchte, ist der Gewinn des Wettstreites und des damit verbundenen Preisgeldes für sie unerlässlich. Verkompliziert wird ihre Lage noch dadurch, dass sie vor Ort den gutaussehenden Sébastien kennen lernt, hinter dem viel mehr steckt, als sie auf den ersten Blick vermutet hätte... doch unter den gegebenen Umständen scheint eine Romanze zwischen ihnen aussichtslos zu sein.

Obwohl die Liebesgeschichte selbst mir gut gefallen hat, hatte ich das Gefühl, dass sie oftmals in den Hintergrund trat. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört; Del ist eine interessante, gut ausgearbeitete Protagonistin und es war schön zu sehen, wie sie sich im Lauf der Handlung weiter entwickelt hat. Sie erfährt nach und nach immer mehr über die Herstellung von Parfüms, doch auch über sich selbst und ihre Mitmenschen und die Autorin hat diesen Prozess sehr gelungen dargestellt. Ebenso fand ich die Schilderungen der verschiedenen Düfte und welche Emotionen die Charaktere mit ihnen verbanden wirklich gelungen und auch die Beschreibungen von Paris, der Stadt der Lichter (oder vielleicht der Liebe...?) waren atmosphärisch dicht. Es kam mir so vor, als würde ich mit den Figuren durch die Straßen spazieren und die Welt mit ihren Augen wahrnehmen, was mir sehr gefallen hat.

Die verschiedenen Nebencharaktere haben die Erzählung alle auf ihre Art bereichert und auch wenn es einige Personen gab, die ich eher unsympathisch fand, gab es doch ein paar, die nicht nur der Protagonistin ans Herz gewachsen sind. Die Freundschaften, die sie im Lauf des Wettbewerbs knüpft, spielen eine gewisse Rolle für die Geschichte, allerdings steht natürlich ihre sich entwickelnde Beziehung zu Sébastien besonders im Vordergrund - selbst wenn sie aufgrund der Umstände zunächst versucht zu verleugnen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Ihre Annäherung wurde toll dargestellt; der Leser sieht, dass sie nach und nach beginnen, einander zu vertrauen und tiefsinnigere Gespräche zu führen, aber auch ein gewisses Knistern war von Anfang an präsent und diese Mischung hat mir gut gefallen. Besonders mochte ich, dass die Liebe zur Parfümerie, die die beiden teilen, auch für ihre Romanze relevant war.

"Die kleine Parfümerie der Liebe" bekommt von mir 4 Sterne. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gut unterhalten, ich mochte die Charaktere sehr gerne und die Liebesgeschichte war, obwohl sie gelegentlich im Hintergrund zu stehen schien, wirklich schön.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Liebesgeschichte voller innerer Konflikte und Gefühlschaos

Zane & Lennon – A San Francisco College Romance
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"Zane & Lennon" hat mir, wie schon die ersten beiden Bände, ziemlich gut gefallen. Ich fand die Protagonisten weitgehend sympathisch, die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ich mochte, dass die Freundschaft ...

"Zane & Lennon" hat mir, wie schon die ersten beiden Bände, ziemlich gut gefallen. Ich fand die Protagonisten weitgehend sympathisch, die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ich mochte, dass die Freundschaft der WG-Mitbewohner sowie ihre jeweiligen Beziehungen eine große Rolle gespielt haben. Allerdings gab es auch ein paar Aspekte, die mich nicht hundertprozentig überzeugen konnten.

Das Buch erzählt, wie der Titel bereits verrät, die Liebesgeschichte von Zane und Lennon, die sich schon bei ihrer ersten Begegnung zueinander hingezogen fühlen. Das Problem dabei ist nur, dass Zane - der aus gutem Hause kommt, aber ein eher lockeres Leben führt und sich gerne mit verschiedenen Frauen vergnügt - sich nicht zu einem Mann hingezogen fühlen möchte, weshalb er die Chemie und alle Anzeichen, dass mehr zwischen ihnen sein könnte, am liebsten ignorieren würde. Dies gelingt ihm allerdings nicht und deshalb hat er den Eindruck, hin und her gerissen zu sein, was das Verhältnis zu Lennon nicht gerade leichter oder entspannter macht.

Die Autorin hat dieses Gefühlschaos meiner Meinung nach sehr gut und eindringlich dargestellt. Es war zwar nicht immer leicht zu lesen, was in Zane vor sich ging, doch es kam mir realistisch vor, dass ein junger Mann mit seiner Erziehung und vor allem mit einem Vater wie dem seinen Probleme damit haben könnte, an anderen Männern interessiert zu sein - auch wenn es schade ist, dass Homophobie nach wie vor so präsent ist, gerade, wenn sie verinnerlicht ist. Es wird offensichtlich, dass er leidet und nicht weiß, was er tun soll, vor allem, weil er viel Zeit mit Lennon verbringt und ihm nicht weh tun, jedoch auch keine Beziehung mit ihm beginnen möchte. Seine Äußerungen waren teilweise sehr verletzend und Lennon hat in meinen Augen beinahe übermenschliche Geduld bewiesen, aber wie bereits erwähnt war nachvollziehbar, wieso Zane so gehandelt hat.

Seine Entwicklung im Lauf der Handlung hat mir gefallen und ich fand gut, dass deutlich wurde, wie schwer der Prozess ist. Dennoch gab es Momente, in denen ich Schwierigkeiten damit hatte mit ihm zu fühlen, vor allem, wenn deutlich wurde, was in Lennon vor sich geht. In diesem Zusammenhang fand ich es auch ein bisschen schade, dass es einige Zeitsprünge gab; es war gut, dass weniger wichtige Ereignisse zusammengefasst wurden und die Handlung voranging, doch zugleich hatte ich so das Gefühl, etwas zu verpassen. Zudem kam mir die Entwicklung der tiefer gehenden Beziehung der beiden ein wenig zu kurz, da oftmals die körperliche Verbindung im Vordergrund zu stehen schien. Dennoch merkt der Leser, wie sich die beiden langsam, aber sicher näher kommen, dass sie sich verstehen und dass sie beginnen, einander zu vertrauen, was ich sehr schön fand.

Das Ende war mir persönlich etwas zu offen und es sind noch ein paar Fragen ungeklärt, aber da es im nächsten Band um Zanes Cousine gehen wird, habe ich die Hoffnung, dass man in "Madison & Sam" mehr erfahren wird. "Zane & Lennon" an sich bekommt von mir 3,5 Sterne. Die Geschichte hat mich trotz der genannten Kritikpunkte gut unterhalten, sie war oftmals emotional und ich mochte die Charaktere sowohl alleine als auch zusammen sehr gerne.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Ein guter erster Band

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
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Auf "Magisterium: Der Weg ins Labyrinth" war ich sehr gespannt; ich wusste, dass das Buch gemischte Bewertungen erhalten hat, doch da ich von beiden Autorinnen bereits andere Werke kenne und diese mochte, ...

Auf "Magisterium: Der Weg ins Labyrinth" war ich sehr gespannt; ich wusste, dass das Buch gemischte Bewertungen erhalten hat, doch da ich von beiden Autorinnen bereits andere Werke kenne und diese mochte, hatte ich Hoffnungen, dass ich die Geschichte mögen würde. Letztlich war dies auch der Fall; es gab zwar einige Aspekte, die mich nicht richtig überzeugen konnten beziehungsweise die noch weiter hätten beleuchtet werden können, aber ich fand die Handlung interessant, es gibt sehr spannende Ansätze im World Building und ich mochte, wie der Protagonist versucht hat, mehr über die ihm recht unbekannte Welt und seine eigene Familie herauszufinden.

Den Beginn der Erzählung fand ich ein wenig anstrengend. Da der Vater des Hauptcharakters keine gute Meinung über die Magie und sogar gehofft hat, dass sein Sohn nicht im Magisterium aufgenommen werden würde, ist Callum zunächst nicht begeistert darüber, dass er bei der Aufnahmeprüfung ausgewählt wurde. Einerseits fand ich seine eher negative Einstellung interessant und sogar erfrischend, da die Protagonisten in ähnlichen Situationen oftmals sehr begeistert sind und Callums Ablehnung daher eine nette Abwechslung war, doch andererseits war dies nach einiger Zeit ermüdend, sodass ich über die weitere Entwicklung seines Charakters erleichtert war. Die Nebenfiguren sind teilweise noch ein wenig blass geblieben, aber alles in allem schienen sie mir gut ausgearbeitet zu sein.

Obwohl teilweise nicht besonders viel passiert, fand ich die Handlung weitgehend fesselnd. Sie ist ein wenig vorhersehbar, doch gegen Ende gibt es eine Enthüllung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte und die alles auf den Kopf stellt. Zuvor hätte ich das Buch mit 3,5 Sternen bewertet, da ich es zwar gerne gelesen habe, ich aber gerne noch vertiefende Informationen über so einige Bereiche erhalten hätte. Danach habe ich mich jedoch für 4 Sterne entschieden, weil ich diese Wendung wirklich gut fand; rückblickend gab es einige Andeutungen, aber beim Lesen war ich ahnungslos, weshalb ich gemeinsam mit dem Protagonisten überrascht wurde und das hat mir gut gefallen. Diese Entwicklung eröffnet sehr viel Potential für die nachfolgenden Bände und ich bin gespannt darauf, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Guter Krimi mit einem überraschend grausamen Fall

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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In "Mörderisches Lavandou" wird Leon Ritter mit grausamen Verbrechen konfrontiert. Das Vorgehen des Täters ist recht speziell und bei der Untersuchung der Leiche kommen entsetzliche Einzelheiten zu Tage, ...

In "Mörderisches Lavandou" wird Leon Ritter mit grausamen Verbrechen konfrontiert. Das Vorgehen des Täters ist recht speziell und bei der Untersuchung der Leiche kommen entsetzliche Einzelheiten zu Tage, die vermuten lassen, dass hinter dem Fall mehr steckt, als es den Anschein hat. Ich muss sagen, dass ich die Schilderungen fast zu detailliert fand, da ich sie in diesem Ausmaß nicht von der Reihe gewohnt war, doch die Ermittlungen waren trotzdem interessant und ich wollte wissen, welche Motivation hinter diesem Vorgehen steckte. Es war lange nicht ersichtlich, was den Täter antrieb und auch die Kapitel aus seiner Sichtweise gaben nur wenige Hinweise, was natürlich zu Spekulationen anregte. Die Auflösung war meiner Meinung nach überzeugend, hätte aber etwas ausführlicher behandelt werden können, da am Ende alles ziemlich schnell ging.

Wie schon in den vorherigen Bänden wurde die Arbeit in der Rechtsmedizin sehr interessant dargestellt, auch wenn sie mir dieses Mal fast ein wenig zu kurz kam. Die Ermittlungen, die Ritter eigenmächtig anstellt, wurden jedoch ebenfalls gut und fesselnd geschildert, ebenso wie das Vorgehen der anderen Charaktere. Aus der Inhaltsangabe geht bereits hervor, dass der Fall für Leon persönlich wird, zum einen, weil er in Schwierigkeiten gerät, zum anderen, weil seine Lebensgefährtin plötzlich verschwunden ist. Diese Aspekte hatten letztlich eine geringere Bedeutung, als ich erwartet hatte, aber sie spielen durchaus eine große Rolle und dadurch ist es umso entscheidender, dass aufgeklärt wird, was hinter den Vorkommnissen und Funden steckt. Der Autor hat gut dargestellt, wie Leon versucht, die Wahrheit herauszufinden, aber es war nicht gerade schön zu sehen, wie er in diese Situation geraten ist. Ich fand es auch etwas seltsam, wie die Leiter der Ermittlungen mit allem umgegangen sind, doch es wurde immerhin erklärt, wieso sie so gehandelt haben.

Ein wenig schade war, wie Leons Privatleben in diesem Band dargestellt wurde. Er hat ein paar Entscheidungen getroffen, die ich schwer nachvollziehbar fand und es kam mir etwas bequem vor, wie der Konflikt aufgelöst wurde, doch zugleich wurde der innere Tumult des Protagonisten glaubwürdig dargestellt und ich fand gut, dass sein Verhalten thematisiert wurde. Die Balance zwischen diesen Szenen und der Arbeit am Fall ist definitiv gelungen und ich mochte, wie die beiden Bereiche sich im Laufe der Handlung mehr und mehr vermischt haben.

Alles in allem würde ich "Mörderisches Lavandou" mit 4 Sternen bewerten. Es ist ein gut geschriebener, fesselnder Krimi, der den Leser mit einem überraschend grausamen Fall konfrontiert, aber auch mit ruhigen Momenten dienen kann. Die Ermittlungen waren interessant und obwohl mir am Ende alles ein wenig zu schnell ging, war die Auflösung passend.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Eher ruhiger, aber packender Krimi

Nachts schweigt das Meer
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In "Nachts schweigt das Meer" geht es um Detective Inspector Benesek ('Ben') Kitto, der seine langjährige Partnerin verloren hat. Aus diesem Grund will er seinen Job in London hinter sich lassen und auf ...

In "Nachts schweigt das Meer" geht es um Detective Inspector Benesek ('Ben') Kitto, der seine langjährige Partnerin verloren hat. Aus diesem Grund will er seinen Job in London hinter sich lassen und auf den Scilly-Inseln, seiner Heimat, zur Ruhe kommen. Allerdings scheitert dieser Plan sehr schnell; schon kurz nach seiner Rückkehr wird eine Leiche gefunden und Kitto ist entschlossen herauszufinden, was passiert und wie das Mädchen zu Tode gekommen ist.

Wie schon aus der Inhaltsangabe hervorgeht, wird der Protagonist bei seinen Ermittlungen mit der Möglichkeit konfrontiert, dass jemand, den er schon sein ganzes Leben lang kennt, der Mörder sein könnte. Mir hat gefallen, dass dieser potentielle Konflikt thematisiert und deutlich wurde, wie sehr ihm diese Vorstellung zusetzt, auch wenn er sehr darum bemüht war, professionell vorzugehen. Man kann und will sich kaum vorstellen wie es sein muss, langjährige Bekannte oder sogar Mitglieder der eigenen Familie zu verdächtigen... und da es sich um eine recht kleine Gemeinschaft handelt, ist es beinahe ausgeschlossen, dass der Täter jemand ist, mit dem Kitto nicht bekannt ist. Im Lauf der Handlung erfährt er über einige Menschen, die er gut zu kennen glaubte, Dinge, die er ihnen nie zugetraut hätte und die Autorin ist gut mit den Gefühlen umgegangen, die dies in ihm ausgelöst hat. Die Untersuchung des Falls ist durch diese komplexe Dynamik gleich noch einmal interessanter geworden.

Auch darüber hinaus fand ich das Buch sehr gelungen. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, der Protagonist ist sympathisch und der Fall wurde gut ausgearbeitet. Es gibt viele mögliche Verdächtige, die alle ganz unterschiedliche Motive haben und bei jeder neuen Information, die Ben erhält, ergeben sich neue Optionen. Alle falschen Fährten wurden sehr gut gelegt und dies lädt den Leser natürlich dazu ein, selbst zu spekulieren. Auf diese Weise blieb die Geschichte fesselnd und ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Auflösung an sich hat mich definitiv überrascht, aber sie war stimmig und im Rückblick ergab alles sehr viel Sinn.

"Nachts schweigt das Meer" bekommt von mir 4 Sterne. Es ist ein eher ruhiger Krimi, der mich dennoch von Anfang an packen konnte, und mir hat gefallen, wie der Protagonist mit der für ihn schweren Aufgabe, gegen Menschen, die er sehr gut zu kennen glaubt, zu ermitteln. Die anderen Bände der Reihe will ich auf jeden Fall auch lesen.