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Veröffentlicht am 30.05.2020

Der Zweite Weltkrieg als persönliche Herausforderung: Darstellung einer bemerkenswerten Entwicklung

Ich war sechzehn
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Nach dem Kauf habe ich das Buch beinahe in einem Zug durchgelesen und kann es wärmstens empfehlen!

Kerngegenstand des Werkes sind die Erfahrungen und Entwicklungen des Protagonisten Konrad Kreiten im ...

Nach dem Kauf habe ich das Buch beinahe in einem Zug durchgelesen und kann es wärmstens empfehlen!

Kerngegenstand des Werkes sind die Erfahrungen und Entwicklungen des Protagonisten Konrad Kreiten im Laufe der 1940er-Jahre. Kreiten hat seiner Tochter - der Herausgeberin dieses Buches - dabei umfangreiches historisches Quellenmaterial (Tagebuchaufzeichnungen, Karten, Malereien, Fotografien) und äußerst ansprechende literarische Erzählungen seiner Erlebnisse hinterlassen.

Besonders gelungen: Die langfristige Persönlichkeitsentwicklung des Protagonisten lässt sich aufgrund sauberer redaktioneller Arbeit sehr gut herauslesen. Die äußerst schockierenden Erfahrungen in den Schützengräben des Zweiten Weltkrieges und die angeschlossenen Zeiten der Gefangenschaft werden schließlich zu einem lebensprägenden Thema für den Protagonisten.

Die Aufarbeitung dieser Erlebnisse treibt er bis zu seinem Lebensabend mit bemerkenswerter Selbstreflexion und Offenheit voran. Auch beinahe exakt 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa werden weiterhin viele Biografien direkt oder indirekt durch diese brutale Zeit und die mit ihr verbundenen Leiden geprägt. Mit seiner klaren, authentischen und reflektierten Geschichte leistet das Buch einen Beitrag zu einer unverändert wichtigen Aufklärungsarbeit - es ist ein Zeitdokument der (Nach-)Kriegszeit sowie ein literarisches Erzeugnis zugleich.