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Veröffentlicht am 19.12.2021

Verbundenheit über den Ozean hinweg

April & Storm - Weiter als der Ozean
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Hinter „Weiter als der Ozean“ steckt ein sehr gut recherchierter Roman der Autorin Karen Ashley über die Macht der Liebe und Leukämie. Das Buch ist bereits der zweite Band der April und Storm Reihe.

Zunächst ...



Hinter „Weiter als der Ozean“ steckt ein sehr gut recherchierter Roman der Autorin Karen Ashley über die Macht der Liebe und Leukämie. Das Buch ist bereits der zweite Band der April und Storm Reihe.

Zunächst ist zu sagen, dass ich das Buch ohne Vorwissen des ersten Bandes „Stärker als die Nacht“ gelesen habe und trotzdem gut in die Geschichte um April und Storm einfinden konnte. Jedoch empfehle ich im Nachhinein trotzdem mit dem ersten Band zu starten.

Nach einem Streit, aber auch aus persönlichen Einstellungen, zieht April kurzerhand zu ihren Eltern nach Hannover zurück. Und sie lässt ihr Leben, ihre Tanten Maggie und Lydia, ihren Hund Sky sowie Storm Walker in San Francisco zurück. Doch Strom kann die Situation nicht verstehen und begibt sich auf die Suche nach seiner Ex-Freundin. Wird sich der Streit schlichten lassen können und gar verzeihen?

Storm hat mir als Charakter sehr gefallen. Er ist ein herzlicher Mensch, der um die Liebe kämpft und Dinge nicht einfach so hinnimmt. Er setzt seine Priorität, die er klar vor Augen hat, auch wenn ihm diese das Leben zerstören könnten.

Innerlich ist April auch noch schwer in Storm verliebt, zeigt dieses jedoch nach Außen hin nicht. An einigen Textstellen wirkt sie kalt und sprunghaft. In der Geschichte unterzieht sie sich einer regelrechten Selbstfindung und eine Entwicklung ist klar zu erkennen.

Hinter April liegt eine schwere Vergangenheit, die auf ihren Schultern lastet. Sie ist an Leukämie erkrankt, hat den Krebs aber besiegt. Erfolgreich? Diese Phase ihres Lebens werden Betroffene wohl nie wirklich hinter sich lassen. Aprils Gedanken und Gespräche zu Beginn des Buches riefen in dem Leser eine Gänsehaut hervor. An dieser Stelle wird der Leser mit Fakten einer intensiven Recherche konfrontiert, die die Autorin für dieses Buch unternommen hat. Der Schreibstil wirkt hier real und gar nicht, als würde man ein Buch lesen, sondern eher mit einer Betroffenen sprechen.

Des Weiteren ist der Schreibstil flüssig zu lesen und bildlich. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von April und Storm erzählt, sodass der Leser Einblick in die Gefühlswelt der beiden Hauptcharaktere erhält.
Am Ende des Buches ist eine Playlist aufgelistet. Hier stehen Titel und Interpret der verwendeten Lieder im Buch.

Der Roman hat mich sehr berührt und im Nachhinein noch zum Überlegen angeregt. Themen wie gleichgeschlechtliche Sexualität, Posttraumatische Belastungsstörungen, Krebs oder auch der Tod werden angeschnitten. Diese Themen sind nicht jedem Leser in der Realität nahe, ändern aber mit „Weiter als der Ozean“ die eigene Sichtweise. Daher kann ich das Buch sehr empfehlen und gebe ihm 5 von 5 Sternen.

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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.09.2021

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr

Das Mädchen im Dunkeln
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Jenny Blackhurst zweites Buch „Das Mädchen im Dunkeln“ erschien 2017, ist aber nach wie vor mit seinen Themen wie Vertrauen, Eifersucht und Treue sehr aktuell. Die Autorin baut auch immer einen psychologischen ...

Jenny Blackhurst zweites Buch „Das Mädchen im Dunkeln“ erschien 2017, ist aber nach wie vor mit seinen Themen wie Vertrauen, Eifersucht und Treue sehr aktuell. Die Autorin baut auch immer einen psychologischen Aspekt mit ein, der hier sehr gut umgesetzt wurde.

Doch worum geht es eigentlich? Karen Brown ist Psychologin am Cecil-Braxter-Institut. Die Probleme ihrer neuen Patientin schiebt sie zunächst auf ihr junges Alter. Doch schon bald merkt Karen, dass sie Jessica Hamilton unterschätzt hat und der Fall ihr viel Näher ist, als ihr lieb ist. Es geht schon lange nicht mehr nur um Banalitäten, sondern um Mord! Und sie steht auf der Liste der Tatverdächtigen ganz oben. Wie kommt sie aus dem Schlamassel wieder raus?

Das Buch ist in verschiedene Kapitel von den Freundinnen unterteilt. Den Hauptteil nimmt allerdings Karen Brown ein, die in der Geschichte den Hauptcharakter spielt. Auch werden ab und an psychologische Gutachten und Gesprächsverläufe von Therapiesitzungen eingeschoben. Der Aufbau ist abwechseln und dadurch spannend.

Ich stellte mir während des Lesens viele Fragen, dessen Antworten ich so schnell wie möglich erfahren wollte. Findet Karen Brown Zuflucht bei ihren beiden Freundinnen Karen Browning und Bea Barker? Steckt tatsächlich Jessica hinter all dem? Wer war der Mörder? Und wie passen die Figuren und ihre individuellen Geschichten und Probleme am Ende zusammen?
Jenny Blackhurst hat ihr Ziel als Autorin erreicht, denn mich als Leser hat sie voll abgeholt. Ich habe das Buch verschlugen und musste so schnell wie möglich wissen, wie es endet.

Jenny Blackhurst überzeugt mit ihren Geschichten, die so raffiniert aufgebaut sind. Wer ein Buch von ihr gelesen hat, muss einfach auch alle weiteren Bände lesen. Ich bin Fan und wenn auch du einer werden willst, lese ihre Bücher. Der Herbst als Lesezeit kommt. Und wenn du direkt mit dem zweiten Starten willst, kein Problem, denn ihre Bücher sind alle unabhängig voneinander lesbar. Viel Spaß!

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein Geheimnis, welches es aufzudecken lohnt

Dein dunkelstes Geheimnis
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Mit dem Psychothriller „Dein dunkelstes Geheimnis“ wird der sechste Band von Jenny Blackhurst veröffentlicht. Die Autorin spricht wieder sehr interessante Themen an. Kurz angeschnitten wird die Alkoholsucht ...

Mit dem Psychothriller „Dein dunkelstes Geheimnis“ wird der sechste Band von Jenny Blackhurst veröffentlicht. Die Autorin spricht wieder sehr interessante Themen an. Kurz angeschnitten wird die Alkoholsucht von Kathryn Starling in Folge der Unkenntnis darüber, was früher geschehen ist. Ein weiteres Thema, welches sich durch das Buch zieht. Ungewissheit. Auswirkungen über vermeidlich aufgeklärte Fälle und wie die Betroffenen damit umgehen.



Das Cover ähnelt den Büchern davor und lässt somit direkt auf die Autorin schließen. Es ist düster, geheimnisvoll und zeigt eine Schmetterlingsbrosche.

Vor 25 Jahren ist Elsie Button, die beste Freundin von Kathryn Starling, verschwunden. Noch immer versucht Kathryn herauszufinden wo ihr Vater die Leiche versteckt hat und besucht ihn regelmäßig im Gefängnis. Und nun zum Jahrestag verschwindet wieder ein Mädchen: Die fünfjährige Abigail Warner. Sie sieht Elsie zum verwechseln ähnlich und Kathryn ist demnach der festen Überzeugung, dass ihr Vater unschuldig im Gefängnis sitzt. Wen deckt er? Wer hat Abigail entführt oder gar ermordet? Oder hängen die Fälle doch irgendwie zusammen? Zunächst auf der Flucht vor den Reportern, dann, um zu ermitteln, kehrt Kathryn Starling in ihre alte Heimat - auf die Insel Anglesey in Wales – zurück. Unter dem falschen Namen Verity widerfahren ihr dort seltsame Dinge...



Im Buch tritt häufig der Bruder Jordan Bowen auf, der ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu seiner Schwester hat. Er erfüllt das Große-Bruder-Klischee des Beschützers. Die Mutter macht eher einen sehr ruhigen und zurückhaltenden Eindruck. Auf der Insel kommt dann noch Beth hinzu, die sich mit Kathryn anfreundet und somit eine Bezugsperson darstellt.



Ich bin ein Fan von Jenny Blackhurst und auch in diesem Band lässt sie nicht nach, sondern zieht das Seil wieder auf Spannung. Ihr Schreibstil ist flüssig sowie fesselnd. Hin und wieder sind Kapitel in Kursiv eingefügt, die kurz den Ablauf damals schildern. Außerdem führt einen die Autorin immer wieder auf eine falsche Fährte, die das Miträtseln aber umso aktiver gestaltet. Somit ist der Spannungsbogen permanent gegeben. Die ein oder andere Überraschung kommt auch hinzu.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 15.08.2021

Neubeginn im schwedischen Ferienhaus wird zum tödlichen Verhängnis

Kalte Nacht
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Mit „Kalte Nacht“ erscheint der zweite Band der Tom Skagen-Reihe von Anne Nordby. Ihre Leidenschaft für skandinavische Reisen sind im Buch spürbar und Anregungen und Ideen werden realistisch umgesetzt ...

Mit „Kalte Nacht“ erscheint der zweite Band der Tom Skagen-Reihe von Anne Nordby. Ihre Leidenschaft für skandinavische Reisen sind im Buch spürbar und Anregungen und Ideen werden realistisch umgesetzt in der Geschichte umgesetzt.

Zunächst ist zu sagen, dass dieses Buch unabhängig von dem ersten Band zu lesen ist, da keinerlei Bezug zum vorigen Band besteht. Jedoch empfehle ich dies nicht, da auch „Kalter Strand“ ein absoluter Pageturner ist.

Das Cover ist wieder ein absoluter Hingucker und spiegelt sehr schön das schwedische Idyll von roten, einsamen Hütten am See wieder.

Die Familie um das Ehepaar Jochen und Christina, lieber Tina genannt, mit ihren beiden Töchtern Ronja und Eva-Lotta wollen im Dörfchen Hultsjö in Schweden neu anfangen. Das Verhältnis zu der pubertären Eva-Lotta ist schwierig. Zudem leidet ihre jüngere Tochter Ronja an Trisomie 21. Auf unerklärliche Weise verunglückt die Familie tödlich und es sieht nicht nach einem Unfall aus. Zu allem Überfluss ist auch noch Tina verschwunden.

Das schwedische Team um Maja Lövgren, Polizeiazubi Jokke und ihr Chef Göran Berg legen alles in die Suche der Vermissten und dem Motiv des Autounfalls. Tom Skagen wird bei den Ermittlungen herangezogen, da die Toten aus Hamburg stammen. Er arbeitet bei der Sondereinheit Skanpol in Hamburg und unterstützt grenzübergreifend zwischen Deutschland und Skandinavien bei der Aufklärung von Verbrechen. Ohne die Einwilligung seiner Chefin Jette reist er nach Schweden und beginnt dort zu ermitteln. Später wird ihm diese Lüge zum Verhängnis. Auch die Beziehung zwischen ihm und der schwedischen Ermittlerin Maja Lövgren spitzt sich zunehmend zu.

Ich finde spannend, dass die Charaktere sehr unterschiedlich sind. Eva-Lotta hat sich mit einer Jungenclique angefreundet und als attraktives Mädchen sehr beliebt. Ganz zum Leid der schwedischen Eltern, denn die deutschen Zuwanderer waren nicht sehr beliebt. Auch das Bild der Touristen ist sehr gespalten. Somit stellt die Autorin sehr schön die gegensätzlichen Ansichten gegenüber und verleiht dem Buch durchgehend Spannung.

Die Geschichte ist von Anfang bis Ende schlüssig und ergibt alles einen Sinn. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der die Seiten nur so durchfliegen lässt. Im Gegensatz zum ersten Band wurde hier auf Gewalt und doch sehr viel Brutalität verzichtet. Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen Eine Woche vorher, wo der Leser nach und nach erfährt, wie sich alles zugetragen hat. Zum anderen die Gegenwart, worin es hauptsächlich um die Ermittlungen geht. Kein Strang nimmt etwas vorweg, sondern überschneidet sich mit der Ermittlungsentwicklung. Daher sind die Kapitel abwechselnd aufgeführt.

Für skandinavische Buchliebhaber ein Must-Read. Die Autorin übertrifft sich in ihrem zweiten Band nochmals und Fans von „Kalter Strand“ sollten unbedingt auch „Kalte Nacht“ lesen. Mich interessiert sehr die weitere Entwicklung der Charaktere und hoff auf einen weiteren Band!

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Blackhurst erweckt die Sucht nach ihren Büchern mit ihrem ersten Buch

Die stille Kammer
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„Die stille Kammer“ von Jenny Blackhurst verspricht weit mehr, als der Klappentext schließen lässt. Ihrem Jugendlichen Interesse an Spannungsliteratur konnte sie viele Anregungen verdanken, um ihren ersten ...

„Die stille Kammer“ von Jenny Blackhurst verspricht weit mehr, als der Klappentext schließen lässt. Ihrem Jugendlichen Interesse an Spannungsliteratur konnte sie viele Anregungen verdanken, um ihren ersten atemraubenden Psychothriller 2014 zu veröffentlichen.

Emma Cartwright, vor wenigen Wochen noch Susan Webster, wurde aus der Psychiatrie Oakdale entlassen. Ihre einzige Freundin: Mitinsassin Cassie. Zusammen beginnen die besten Freundinnen ein Leben aufzubauen und helfen ehrenamtlich bei einem KIT-Projekt für Obdachlose. Bald scheint Emma die Vergangenheit als Susan Webster einzuholen. Sie wurde vor drei Jahren angeklagt, ihren 12 Wochen alten Sohn erstickt zu haben. Doch mit den Zusendungen kommen immer mehr Zweifel an ihrer Schuld. Lebt Cylan noch?

Einige Kapitel ließen mich echt schlucken. Aber es flossen auch Tränen der Freude. „Die stille Kammer“ trägt die Bezeichnung Psychothriller zurecht. Der Schreibstil ist emotional angehaucht und sehr beeindruckend.

Außerdem überrascht die Autorin Jenny Blackhurst mit zahlreichen Wendungen. Personenkonzeptionen werden wieder zerrissen und neu konstruiert. In anderen Worten wird der Leser auf falsche Fährten gelockt und eigene Theorien kurz danach wieder zerrissen. Doch das macht einen wunderbar spannenden Aufbau aus, der von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend vorhanden ist. Ich verschlang das Buch regelrecht!

Auch einige kurze Kapitel aus der Vergangenheit lockerten die Geschichte auf und gefielen mir persönlich sehr. Wenn auch anfangs etwas verwirrend erschien, schlüsselt die Autorin am Ende alles auf.

Zusammenfassend bin ich froh durch die lesejury auf die Autorin gestoßen zu sein und ihre Thriller dadurch in die Hand genommen zu haben. Ich freue mich schon auf die weiteren Bücher – Zum Glück gibt es noch einiges von Jenny Blackhurst zu lesen. Mein Interesse ist durch „Die stille Kammer“ voll geweckt worden. Und ich hoffe eures auch bald.

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