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Veröffentlicht am 21.07.2019

Wieder süß, kommt aber nicht ganz an den Vorgänger ran

Die kleine Bäckerei in Brooklyn
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Dies ist der zweite Teil, der Wohlfühlreihe von Julie Caplin.

Im ersten Band hat uns die Autorin ein hyggeliges Gefühl in Kopenhagen vermittelt und dieses Mal nimmt sie uns mit in eine kleine Bäckerei ...


Dies ist der zweite Teil, der Wohlfühlreihe von Julie Caplin.

Im ersten Band hat uns die Autorin ein hyggeliges Gefühl in Kopenhagen vermittelt und dieses Mal nimmt sie uns mit in eine kleine Bäckerei nach Brooklyn.

Dort verschlägt es auch die Londoner Foodbloggerin Sophie hin, als sie wegen privater Dinge Hals über Kopf das Angebot ihrer Chefin annimmt und für sechs Monate nach New York geht. - Weit weg von zu Hause und den damit verbundenen Umständen.

Über einer kleinen Bäckerei bezieht sie ein Apartment. Jeden Morgen weckt sie der köstliche Duft von Frischgebackenem. Dieser kleine Laden gehört Bella, mit der Sophie sich auch schnell anfreundet. Allerdings hat die ein großes Problem damit, dass Sophie sich sehr gut auch mit deren Cousin Todd versteht, aber wieso? Was hat der zu verbergen? Sophie sieht da kein Problem, denn beide sind sich schließlich einig. Nichts Ernstes! Spaß haben! Das Leben genießen, denn die Zeit ist begrenzt! Kann der Plan aufgehen, wenn Gefühle im Spiel sind oder hatte Bella am Ende recht mit - "Finger weg von Todd"?

In der Zeit, als ich den ersten Band aus dieser Reihe gelesen habe, habe ich mich gefragt, wie die Autorin dieses Wohlfühlen aus dem ersten Band, hier umsetzen wird. In Kopenhagen hatte ich noch die ganze Zeit das Gefühl, ich will sofort dahin und New York ist ja nun mal eine sehr hektische und belebte Stadt. Leider muss ich sagen, hat sich, wie vermutet nicht dieses erwünsche Gefühl eingestellt.

Ich fand die Geschichte zwar auch wieder schön, aber genau das, was diese Bücher, aus dieser Reihe ausmachen, nämlich dieses Wohlfühlen, hat dieser Teil leider nicht in mir geweckt.

Zudem muss ich auch sagen, dass ich Sophie, gerade zu Beginn der Geschichte, ziemlich naiv fand. Ihre Blauäugigkeit war mir einfach ein bisschen zu viel. Fand ich realitätsfremd. Ich glaube jeder hätte diese Situation hinterfragt und nicht so lange ertragen.

Fazit:

Trotzdem wieder eine süße Geschichte, die leider nicht ganz an den ersten Teil heranreicht.

Nun freue ich mich aber tatsächlich auch auf den dritten Teil, wenn es heißt "Die kleine Patisserie in Paris" (Erscheint am 23.07.19)

Veröffentlicht am 16.07.2019

Gänsehautgefühl!

Die Lieferung
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>> Du glaubst, zu Hause bist du sicher?


>> Du glaubst, zu Hause bist du sicher? <<

Dann öffne nie dem Pizzaboten, sonst wird es dein letztes Ma“h“l sein.



Die Wohnungstür steht offen. Auf dem Tisch: eine Pizza. Niemand hat sie angerührt. Denn die Frau, die sie bestellt hat, ist spurlos verschwunden.

Hier stehen Polizeikommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald wieder vor einem Rätsel. Immer wieder sind in der Vergangenheit junge Frauen auf mysteriöse Weise verschwunden, den Zusammenhang mit dem Pizzaservice „Food to you“ finden sie erst nicht, bis eines Tages auch Viola verschwindet und zuvor ihre Freundin Sabine. Das Letzte, was sie getan haben? Pizza bestellt.

Mit der Lieferung hat Andreas Winkelmann wieder einen erstklassigen Thriller geschrieben, der auch und zu Recht Platz 1 der Spiegelbestsellerliste wurde.

Ich liebe einfach seine Art zu schreiben und wie er alles miteinander verstrickt, sodass man als Leser miträtseln kann.

In diesem Fall hat mir ganz besonders die Atmosphäre gefallen, die richtig gruselig wirkte, ähnlich wie in seinem Buch „Tief im Wald und unter der Erde“. Jeder der dieses Buch kennt, wird für immer ein mulmiges Gefühl haben, wenn er an einem beschrankten Bahnübergang steht. Dieses Mal war der Trigger die Pizza und die Wohnung von Viola. Ich hatte das Gefühl ich wäre auch dort, schutzlos dem Grauen ausgesetzt. Hatte während des Lesens das Gefühl, jemand wäre hinter mir und ich bildete mir schon ein, seinen Atem in meinem Nacken zu spüren. Eine Stimmung die Gänsehaut machte.

Genau das machen die Bücher von Andreas Winkelmann aus, eben dieses Authentische, als wäre man dabei. Zudem geben sie einem das Gefühl man wäre die dritte Person des Ermittlerduos, welches man übrigens auch schon in dem Thriller „Haus der Mädchen“ kennenlernen durfte.

Ich habe diesen Thriller verschlungen, wie eine Pizza und musste jedes Mal daran denken, dass es vielleicht auch mein letztes Ma“h“l sein könnte?

Fazit:
Gruselig gut! Gänsehautgefühl! Absoluter Lesetipp!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Jahreshighlight

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte
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>> Für alle, die ihren Weg noch suchen. Ihr findet ihn zwischen den Zeilen.

>> Für alle, die ihren Weg noch suchen. Ihr findet ihn zwischen den Zeilen. <<

Dies verrät Anne Freytag gleich zu Beginn ihres neuen Buches. Obwohl ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausmalen konnte, was auf mich zukommt, kann ich sagen, dass das, was sie mit ihrer Geschichte erzählt, genau das bewirken wird.

Öffnet einfach die Augen, seid mutig und lasst euch auf dieses Abenteuer ein!

In ihrem neuen Roman „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ handelt es sich um einen sogenannten Road-Trip-Roman, mit drei jungen Leuten, die gerade ihre Schule beendet haben und als Backpacker für ein paar Monate Australien kennenlernen möchten. Man könnte es auch Abenteuerroman nennen, wobei nicht im klassischen Sinne, denn wer hier erwartet, dass wir den Dreien auf Todessprünge von einer Brücke zuschauen oder beim Rafting begleiten, der liegt falsch. Natürlich erleben sie ihre Abenteuer und sie bereisen auch tolle Schauplätze und machen Dinge, die man eben macht, wenn man schon ans andere Ende der Welt reist. Doch in erster Linie geht es darum, herauszufinden, wer sie wirklich sind und was sie wollen…

…und der Leser begleitet sie dabei!

Rosa

Gerade erst wurde sie von ihrem Freund verlassen. Sie wirkt verunsichert und ängstlich, so allein in Sydney. Am liebsten würde sie auch sofort wieder zurück nach Deutschland. Doch dann lernt sie Frank kennen und auf Anhieb sind die Zwei sich sympathisch.

Frank

Sehr belesen und eher introvertiert. Ihm ist egal, was andere denken. Eigentlich wollte er mit seinem besten Freund David diese Reise machen, doch der hat ihm plötzlich abgesagt. Als Frank auf Rosa trifft ist es um ihn geschehen, plötzlich ist seine Welt ebenso, - „rosa“. Gefühle die er bisher noch gar nicht kannte.

David

Reich, provokant und rebellisch. Er kann jedes Mädchen haben und er bekommt es auch. Gefühle? Fehlanzeige! Hier merkt der Leser schnell, harte Schale, weicher Kern. Eigentlich wollte er ja mit Frank nach Australien, aber sein Vater hat ihm quasi einen Strich durch die Rechnung gemacht und so hat er sich gegen Frank entschieden. Ohnehin ist er genau das Gegenteil von Frank. Der mag nämlich Bücher, David mag Filme. Der eine schläft lang, der andere ist Frühaufsteher. Sie haben so gut wie gar nichts gemeinsam und irgendwie doch alles und genau das verbindet sie, wie Brüder. Nachdem David wieder mal Streit mit seinem Vater hatte, beschließt er Frank nachzureisen.

An dieser Stelle kann sich jeder ausmalen, worauf diese Geschichte hinauslaufen wird. Ein Mädchen und zwei beste Freunde treffen aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Schicksal oder Zufall?

Als ich diese Geschichte begonnen habe, war ich als erstes von diesem unglaublichen Schreibstil begeistert. Das ganze Buch hat so eine Sprachgewalt, wie kaum ein anderes. Das war auch der Grund, warum ich zu Anfang kaum vorankam. Ich bin so oft über Sätze gestolpert und hängen geblieben und habe darüber sinniert, weil sie einfach so viel aussagten oder echt krass waren.

Später, als die Geschichte in die Richtung ging, wie ich es mir auch gewünscht hatte, ging es dann wieder zügiger voran. Was auch daran lag, dass ich kaum erwarten konnte, wie die Autorin das Ende gestalten wird. Inzwischen war ich so mit den Protagonisten verbunden, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste mich entscheiden. Ich war wirklich froh, dass mir diese ausweglose Situation abgenommen wurde. Momente, die mir wie ein schwerer Stein auf der Brust lagen. Dann kam das Ende in Sicht. Welches für mich übrigens sehr gut und zufriedenstellend gewählt wurde. Ich war glücklich und traurig zugleich. Tränen flossen! Dies ist wieder so ein Buch, wo man erst nichts mit sich anzufangen weiß, wenn man die letzte Seite zugeschlagen hat. Aber das Leben geht weiter und das mit vollem Elan und mit den Wünschen und Träumen, die jeder so in sich trägt.

Das hat mir Anne Freytag auch hier wieder, mit dieser ganz besonderen Geschichte gezeigt.

Fazit:

Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Wichtige Themen und durchweg spannend

Fünf Sterne für dich
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Fünf Sterne für dich

>> Für ein gutes Leben gibt es ein simples Rezept:
Man muss nur alles Schlechte vermeiden.


Fünf Sterne für dich

>> Für ein gutes Leben gibt es ein simples Rezept:
Man muss nur alles Schlechte vermeiden. <<

Genau das ist Konrads Devise! Danach lebt er, danach strebt er. Und wenn es brenzlig wird, dann läuft er eben weg.

Kurz nach der Geburt seiner Tochter war er alleinerziehend. Inzwischen ist Mathilda 12 Jahre alt. Seinen Job, als alleinerziehender Vater macht er aber ziemlich gut, wenn auch manchmal etwas streng. Gut, dass es noch Omi und Opi gibt, die dafür sorgen, dass Mathilda einen guten Ausgleich hat.

Zusammen, mit Konrads Eltern, die ihn bei der Erziehung unterstützen, sind alle gerade von Köln nach Hamburg gezogen. Somit musste Mathilda auch in eine neue Klasse, die darüber natürlich gar nicht erfreut ist. Denn wieder heißt es erstmal, keine Freunde! Zu allem Überfluss kommt sie auch noch in eine Klasse, wo gemobbt wird und deren Lehrerin sich kaum durchsetzen kann.

Das merkt Konrad auch beim ersten Elternabend. Durch seinen Job, alles zu rezensieren und zu bewerten, wofür er natürlich bezahlt wird, benotet er automatisch Pia Flemming, die Klassenlehrerin. In sein kleines Notizbuch vermerkt er, 2 gutgemeinte Sterne und Prädikat – Mäuschen!

Das ausgerechnet dieses Notizbuch noch am gleichen Abend auf dem Schoß von Pia landet, könnte man Schicksal nennen.

Für Konrad bedeutet es aber erstmal „Rache ist Blutwurst“, denn Pia drückt ihm Aufgaben auf, die er kaum bewerkstelligen kann. Wird er es trotzdem schaffen?

Dies ist mein zweiter Roman der Autorin. Bereits der Vorgänger „Wir sehen uns beim Happy End“ hat mir so gut gefallen, dass ich auch ihr neuestes Werk lesen wollte.

Auch hier kann ich wieder sagen, ich bin voll überzeugt.
Was mir an dieser Geschichte ganz besonders gut gefallen hat, war, dass die Spannung die ganze Zeit aufrechterhalten wurde, denn der Leser erfährt im Prolog, dass etwas Schreckliches mit Mathildas Mutter passiert sein musste. Stetig zieht sich das Unausgesprochene, wie ein roter Faden, durch die Geschichte. Ich habe gerätselt, spekuliert, bin aber auf des Rätsels Lösung tatsächlich nicht gekommen. Hut ab!

Auch, dass diese Story so viele Botschaften enthält, und viele wichtige Themen angesprochen hat, fand ich toll. Tatsächlich fühlte es sich an, als würde ich mehrere Geschichten in einer lesen. Wie die Autoren alles aber zu einer gemacht hat, wie sie alles miteinander verknüpft hat, war sehr klug und einfallsreich. Da merkt man einfach ihr Können. Toller Schreibstil, tolle Ideen und super umgesetzt.

Fazit:

Fünf Sterne für dich!
Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Einmal Vi Keeland, immer Vi Keeland!

Best Man
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>> Eine glamouröse Hochzeit.
Ein unwiderstehlicher Trauzeuge.
Und eine Nacht, die alles verändert.

>> Eine glamouröse Hochzeit.
Ein unwiderstehlicher Trauzeuge.
Und eine Nacht, die alles verändert. <<

Nicht mein erster, aber auch nicht mein letzter Vi Keeland. Ich kann nur immer wieder sagen, auf diese Autorin ist einfach Verlass! Natürlich ist auch mal eine Geschichte nicht ganz so stark wie die andere, aber noch nie wurde ich enttäuscht.

Sie rettet aus Leseflauten, sie bringt mich zum Lachen, sie ist kurzweilig und man kann sie immer und überall lesen, ohne sich groß zu konzentrieren. Das liegt natürlich auch an den sehr leichten Schreibstil, aber auch an ihrer Art die Stories aufzuziehen.

Da gibt es eben immer diese eine Frau, die meistens eher das kleine, graue Mäuschen ist und diesen tollen, super aussehenden Typen, der einfach Charisma hat. Diese zwei Welten treffen eben in den Geschichten von Vi Keeland aufeinander. Klischee? Ja, aber meiner Meinung nach ziemlich gut!

In diesem Fall lernen wir Natalia kennen, die seit kurzem sich von Ihrem Ehemann getrennt hat. Der sitzt nämlich jetzt hinter Gittern.

Auf der Hochzeitsfeier ihrer besten Freundin, lernt Natalia den unwiderstehlich, gutaussehenden Hunter kennen. Bei den Beiden fängt es sofort an zu Knistern, doch Natalia kann sich noch nicht wirklich auf ihn einlassen. Ihr steckt die Trennung ihres Exmannes noch ziemlich tief in den Knochen, ebenso das Pflichtgefühl ihrer Stieftochter gegenüber, für die sie seit der Trennung das Sorgerecht hat.

Erst als sie sich doch auf ihn einlässt, merkt sie schnell, irgendetwas hat auch Hunter zu verbergen.
Und genau da sind wir auch schon beim „klassischen“ Vi Keeland. Denn immer spielt auch ein Schicksalsschlag oder irgendeine Tragödie eine große Rolle.

So wechselt der Leser zwischen verschieden Gefühlslagen. Mal kann man herzhaft lachen, mal fiebert man mit und manchmal kann man tatsächlich auch weinen.

Für mich eine gute Balance, um mich zu unterhalten. Hinzu kommt, dass die Schicksalsschläge, durch den Humor, nicht so deprimierend sind, sodass man sich, beim Lesen, so runtergezogen fühlt.

Fazit:

Einmal Vi Keeland, immer Vi Keeland!
Klare Leseempfehlung!