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Veröffentlicht am 13.11.2022

schön gestaltet

In 80 Büchern um die Welt
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Rezension zu „In 80 Büchern um die Welt“
In 80 Büchern um die Welt lässt Literatur entdecken, in der es um das Reisen geht.
Das Buch ist toll gestaltet. Die Bücher werden kurz inhaltlich vorgestellt. ...

Rezension zu „In 80 Büchern um die Welt“
In 80 Büchern um die Welt lässt Literatur entdecken, in der es um das Reisen geht.
Das Buch ist toll gestaltet. Die Bücher werden kurz inhaltlich vorgestellt. Ergänzend gibt es außerdem Informationen zum Autor und ggf. zur Entstehungsgeschichte des vorgestellten Werks. Begleitet wird der Text von zeitgenössischen Bildern oder Darstellungen, die an das Werk erinnern oder von ihm inspiriert sind. Das alles passt toll zusammen und macht „In 80 Tagen um die Welt“ zu einem angenehmen Buch zum Durchstöbern. Die vorgestellten Werke sind vielfältig, sodass man Neues entdecken und sich über Bekanntes freuen kann. Im dritten großen Kapitel wird das „Reisen“ eher abstrakt in dem Sinne, dass hauptsächlich Werke vorgestellt werden, in denen es um eine innere Reise geht. Dieser Teil war mir etwas zu weit ab von dem, was ich erwartet habe und gerne gelesen hätte. Für diesen Teil ist der Titel des Buches irreführend. Verwirrend ist außerdem, dass im Klappentext Jane Austen erwähnt wird, aber keines ihrer Werke im Buch aufgelistet ist.
Der letzte Teil ist wieder gelungen. Die Auswahl ist abwechslungsreich und eine Mischung aus freiwilligen Reisen und unfreiwilligen Reisen in Form von Migration.
Insgesamt ist das Buch, trotz Schwächen, ein schöner Schatz für das Bücherregal, den man immer wieder zur Hand nehmen kann. Es besticht dabei auch durch die schöne Gestaltung.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 31.07.2022

interessante Themen, tolle Atmosphäre

Das Leuchten vergangener Sterne
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Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch ...

Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch Perspektivwechsel, an die man sich nach kurzer Zeit gewöhnt hat. Außerdem bereichern sie die Geschichte, da die Figuren so lebendiger werden und ihr Handeln besser nachzuvollziehen ist.
Gelungen sind die Hauptfiguren. Taran, ein deutscher Archäologe den er gerade nach Andalusien verschlagen hat, ist von Beginn an sympathisch. Gleichzeitig ist klar, dass er einiges über seine Vergangenheit verbirgt, was für Spannung sorgt. Seine Leidenschaft für die Archäologie ist ansteckend. In diesem Zusammenhang ist der Autorin eine gute Recherche gelungen zu historischen Themen, die seltener in Roman zu finden sind. Das macht es noch interessanter. Die Recherche ist geschickt eingewebt, sodass sie spürbar ist, aber sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Neben Taran geht es vor allem um Nina. Sie arbeitet in einem großen Unternehmen, dass andere Unternehmer berät. Ihre selbstbewusste Art ist ebenfalls sympathisch und auch sie scheint ihre Vergangenheit nicht gerne zu erwähnen, was ebenfalls spannend ist, sich aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Irgendwann taucht noch Orlando auf, den man erst nicht so richtig einordnen kann, der dann aber seinen Platz in der Geschichte findet.
Im Laufe der Geschichte kommen einige zwielichtige Machenschaften zutage, die zum Ende hin fast etwas zu viel werden…
Dennoch ist der Roman sehr lesenswert. Dies liegt an den angenehmen Protagonisten, den gut recherchierten und geschickt eingebundenen Themen und der Atmosphäre, die einen wunderbar nach Andalusien entführt. Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 25.05.2022

mitreißender, atmosphärischer Sommerroman

Ein unendlich kurzer Sommer
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Rezension zu „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister
Kristina Pfister hat einen herrlich leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der gut zum Roman passt. Die Geschichte beginnt mit einem ...

Rezension zu „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister
Kristina Pfister hat einen herrlich leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der gut zum Roman passt. Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der den Leser direkt ins Geschehen wirft und vor allem neugierig macht, denn es ist nicht zunächst klar, um welche Figuren es sich im Prolog handelt.
Nach und nach lernen wir Chris und Lale kennen. Beide sind Mitte 30 und sind durch Zufall auf einem Campingplatz im Nirgendwo gelandet. Lale ist von Beginn an sympathisch und vor allem spannend. Lange bleibt unklar, was sie dazu gebracht hat, den Sommer nicht zu Hause zu verbringen. Das macht ihre Figur interessant und tut auch der Geschichte gut. Im Gegensatz dazu ist klar, was Chris dort will… aber auch er punktet durch eine sympathische Art. Beide Freunden sich mit Flo an, den kaninchenverrückten Nachbarsjungen, den man einfach gernhaben muss. Er trotzt dem Leben und seine Figur zu verfolgen macht Spaß. Und dann wäre da noch Gustav (neben weiteren tollen Charakteren, die die Geschichte bereichern!). Er ist der Besitzer des Campingplatzes, ein eher mürrischer, älterer Mann, der mich mit seinem Umgang mit seinen Mitmenschen immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
In dem Roman geht es, logischerweise, vorrangig um diese vier Figuren. Es geht um Freundschaft und Liebe, um das sich Finden und um Neuanfänge.
Die Atmosphäre im Roman ist besonders. Sie ist eindeutig sommerlich und fröhlich, aber nicht nur. Sie ist auch traurig und melancholisch. Dann ist sie wieder humorvoll und immer fangen die Figuren den Leser ein und nehmen ihn mit in ihren unendlich kurzen Sommer.
Kristina Pfister ist ein atmosphärischer Sommerroman gelungen, der mit seinen Themen, der Atmosphäre und den Charakteren punktet. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Großartige Neuerzählung

Tell
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Rezension zu „Tell“ von Joachim B. Schmidt
Schon mal vorab: Nach „Kalmann“ ist Joachim B. Schmidt mit „Tell“ ein weiterer sehr lesenswerter Roman gelungen. Schmidt hat einen interessanten Erzählstil: Schlicht ...

Rezension zu „Tell“ von Joachim B. Schmidt
Schon mal vorab: Nach „Kalmann“ ist Joachim B. Schmidt mit „Tell“ ein weiterer sehr lesenswerter Roman gelungen. Schmidt hat einen interessanten Erzählstil: Schlicht und doch sehr aussagekräftig. In Tell fasziniert auch die Erzählsicht, denn die wechselt häufig. Der Wechsel findet fast immer innerhalb derselben Szene statt, sodass aus einer anderen Sicht weitererzählt wird. Dies führt dazu, dass wir eine Szene immer wieder aus verschiedenen Sichtweisen wahrnehmen können. Sehr gelungen!
Auch das Setting, die Schweizer Berge, passen perfekt zum Roman. In diese Abgeschiedenheit passen die eigenbrötlerischen Dorfbewohner.
Die Grundgeschichte basiert auf Schillers Wilhelm Tell, den man aber nicht kennen muss, um das Buch zu lesen. Die Figuren sind vielseitig und durch die Perspektivwechsel erkennt man nach und nach das Gefüge. Vor allem Tell selbst ist sehr facettenreich. Seine Entwicklung im Buch ist spannend, ebenso wie die seiner Söhne. Es gibt ebenso mutige Figuren und einfühlsame wie auch grausame. Alle hängen irgendwie zusammen mit Tell als Knotenpunkt. Der Roman zeigt eine interessante Vater-Sohn-Beziehung und macht deutlich, wie die Kindheit und prägen kann.
Man leidet mit den Figuren und hofft auf einen guten Ausgang. Deutlich wird: Tell ist eine Legende und das zurecht. Die Figur fasziniert bis heute und Joachim B. Schmidt hat ihn auf wunderbare Weise neu zum Leben erweckt. Das Ende des Romans hat mich überrascht und passt doch so gut. Schillers Tell steht schon auf der Wunschliste, der Roman macht also Lust auf das Original. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

berührend und aktuell

Die Kinder sind Könige
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Rezension zu „Die Kinder sind Könige“ von Delphine de Vigan
Delphine de Vigan hat es wieder geschafft. Sie beeindruckt mit klarer, einfacher Sprache, die so viel sagt.
Es geht um das Leben von Kindern ...

Rezension zu „Die Kinder sind Könige“ von Delphine de Vigan
Delphine de Vigan hat es wieder geschafft. Sie beeindruckt mit klarer, einfacher Sprache, die so viel sagt.
Es geht um das Leben von Kindern in und mit Social Media. Es geht um Eltern, die das Beste für ihre Kinder wollen, aber das vermeintlich Beste für sich selber tun.
Mélanie ist seit ihrer Jugend fasziniert von Reality-TV Formaten. Sie möchte genauso bekannt sein, wie ihre „Helden“. Im Berühmtsein findet sie, so denkt sie, die Anerkennung und Liebe, die ihr bisher fehlen.
Es ist nun aber allgemein bekannt, dass die Zuneigung der Familie nur schwer zu ersetzen ist, so auch hier. Mélanie kämpft sich durchs Leben, langweilt sich mit ihren Kindern zu Hause. Durch Zufall entdeckt sie Social Media für sich und macht ein Geschäft daraus. Die Familie wird reich, Mélanie ist glücklich, ihre Kinder sind die Könige – von außen betrachtet. Bis Kimmy, die Tochter, verschwindet.
Die Figuren sind dabei lebensnah. Die Familie, die Kommissarin, die Nachbarn – alle sind menschlich und zeigen Verhaltensweisen, die wir von uns oder unserem Umfeld kennen. Das schafft Nähe zum Leser.
De Vigan zeichnet geschickt ein Bild der Familie und berichtet im Wechsel aus der Perspektive der ermittelnden Kommissarin und Mélanie. Dabei beginnt sie bei der Vergangenheit Mélanies, wodurch ihr Handeln in der Gegenwart verständlicher wird. Berichtet die Kommissarin, beginnen die Kapitel stets mit einem Akteneintrag zu den Ermittlungen. Das schafft eine gute Verbindung zwischen Fall und Familie und zeigt die Tragik des Ganzen.
Schnell wird das Ausmaß der Social Media mit all den Folgen für Kinder und Gesellschaft deutlich.
Ein Roman der berührt. Man kommt nicht umhin das eigene Verhalten zu reflektieren. Der Roman ist spannend, aktuell und brisant. Eine ganz große Empfehlung also!

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