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Veröffentlicht am 24.04.2017

Schöner Fantasyroman für Jugendliche ab 12 Jahren

Armania - Auf der Suche nach dem Bernsteinblut
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„Armania – Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ von Shanti M. C. Lunau (17,95€, erschienen am 17.04.15 im Buchprojekt Verlag Kempen)

Rina lebt nur für ihre Bücher. Bis sie sich schließlich kurz vorm ...

„Armania – Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ von Shanti M. C. Lunau (17,95€, erschienen am 17.04.15 im Buchprojekt Verlag Kempen)

Rina lebt nur für ihre Bücher. Bis sie sich schließlich kurz vorm Abitur in Criff mit den geheimnisvoll orangenen Augen verliebt und in ihn die Liebe ihres Lebens findet. Als er dann vor ihren Augen angegriffen wird und plötzlich um sein Leben bangen muss, ist für Rina klar, dass sie alles daran setzen muss, das einzige Medikament, das Bernsteinblut, zu suchen, das Criff noch retten kann. Dafür muss sie aber nach Armania reisen, eine andere Welt, aus der Criff damals vor einem Krieg geflohen ist. Schafft sie es sein Leben rechtzeitig zu retten?

Das Cover ist in angenehmen Farben gestaltet und in der Buchhandlung definitiv ein Blickfang. Schön, dass die schwarzen Federn optisch und auch fühlbar anders gestaltet sind als der Umschlag und sich so etwas abheben. Die Farbe passt zu Criffs besonderen Augen, den der Leser ja als erstes aus Armania kennen lernt. Leider ist mir nicht ganz klar, warum da die schwarzen Federn abgebildet sind. Vielleicht, weil die Humanil, die Bewohner von Armania, alle etwas Tierisches in sich tragen.
Der Einstieg in die Geschichte ist gut. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Dennoch fand ich den Anfang in der „normalen“ Welt etwas emotional distanziert. Einmal, weil man sich noch an die Personen gewöhnen musste und dann, weil die Autorin etwas zu viel Fantasie für die „normale“ Welt hat. Die Idee mit dem Schul-Schlitten fand ich doch etwas unrealistisch, auch wenn es erklärt wurde. Sobald Rina sich dann in Armania befand, passte auf einmal alles zusammen. Die Landschaft von Aramania ist sehr anschaulich beschrieben und lässt trotzdem Raum für die eigene Fantasie. Die Namen der Humanil sind etwas ganz besonderes: Sie sind anders, neu und noch unverbraucht und passten wunderbar zu den einzelnen Charakteren. Wirklich beeindruckend, wie die Autorin bei so vielen Charakteren den Überblick behalten konnte, ohne das einer unschlüssig oder unrealistisch wirkte. Es war schön die Entwicklung von Rina mit zu erleben! Die Geschichte braucht zwar etwas um richtig in Fahrt zu kommen, aber dann ist die Spannung wirklich zum Greifen nah und man ist emotional mit dabei. Das Ende ist passend und genau an der richtigen Stelle: Man wird nicht im Regen stehen gelassen, aber es gibt genug Raum für die eigene Fantasie, sich das ein oder andere noch auszumalen.
Die Hardcover-Bindung ist echt schön gemacht. Etwas anders als man das kennt (der Rücken ist irgendwie eckiger), aber er bietet den notwendigen Halt beim Lesen und lässt das Buch gut im Regal stehen, ohne dass es Eselsohren bekommt. Die Kapitelüberschriften sind schön gestaltet und die Kapitellänge ist wunderbar angenehm zu lesen. Die Schriftgröße ist genau richtig. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Auf jeden Fall kann man noch gut im Halb-Dunkeln lesen! Die kleinen Tagebuch-Einträge, Sichtwechsel und Buchseiten sind optisch auch sehr schön gestaltet. Sie heben sich gut vom Text ab und unterbrechen den Handlungsverlauf nicht unangenehm. Besonders gut ist das bei den wechselnden Sichtweisen gelungen. Es ist immer sofort klar, aus welcher Sicht gesprochen wird. Schön, dass man da nicht so lang rätselraten muss. Die kleinen Symbole zwischen den Absätzen passen gut ins Konzept und zur Stimmung im Buch. Das kleine Nachschlagewerk am Ende über Armania hab ich persönlich nicht gebraucht. Aber gerade bei so einem dicken Buch ist es sicherlich hilfreich, den einen oder anderen Namen mal nachzuschlagen, wenn man ein paar Tage nicht zum Lesen gekommen ist.
Es geht in diesem Buch nicht nur darum, was man für seine große Liebe bereit ist zu opfern, sondern auch um echte Freundschaft! Ich denke, wir können noch viel von der Lebenseinstellung der Humanil lernen.

Zusammenfassend gesagt:
Ein schöner Jugendfantasy-Roman, der auch Raum für seine eigenen Vorstellungen lässt. Er hat ein paar kleinere Schwächen am Anfang, steigert sich aber im Verlauf und beeindruckt durch tolle Charaktere und zum Lesen schöne Landschaften! Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Viel Potential, leider sehr schwache Umsetzung!

Love is destiny - Du gehörst mir
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„Love is Destiny – Du gehörst mir“ von Emily Fox (eBook 3,49€, erschienen am 05.11.15 im Amdora Verlag)

Die junge Ärztin Dr. Julia Meier meldet sich nach der Trennung von ihrem Freund überstürzt für ein ...

„Love is Destiny – Du gehörst mir“ von Emily Fox (eBook 3,49€, erschienen am 05.11.15 im Amdora Verlag)

Die junge Ärztin Dr. Julia Meier meldet sich nach der Trennung von ihrem Freund überstürzt für ein Jahr mit Ärzte-ohne-Grenzen in Afghanistan. Schon im Flugzeug trifft sie auf den gutaussehenden Major General James Carter. Zwischen den beiden fliegen die Funken, doch im Einsatz ist kein Platz für Gefühle vorgesehen.

Das Cover zeigt sofort, dass es sich um einen Roman im Erotik-Bereich handelt. Ein sich küssendes Pärchen ist in lila-Tönen abgebildet. Davor liegt eine Army-Plakete mit dem Schriftzug „Du gehörst mir“. Der Titel „Love is Destiny“ wird leider auch nicht weiter thematisiert, auch nicht irgendwie, dass es „Schicksal“ sein könnte, dass sich die beiden so begegnen. Wirklich schade.
Man kommt am Anfang gut in die Geschichte rein. Da die Kapitel abwechselnd aus Julias und James Sicht erzählt sind, gewinnt man die beiden schnell lieb und fühlt mit ihnen. Leider ist diese emotionale Verbindung für den Leser durch die schwachen Dialoge im weiteren Verlauf des Buches etwas holprig. Sie wirken unrealistisch gestelzt und lesen sich nicht flüssig. Ich dachte erst, dass ich mich an diesen Schreibstil gewöhne, aber leider haben bei mir auch am Ende die Dialoge immer die Gefühle herausgenommen. Ebenfalls störend empfinde ich es, dass die Anrede "Sie" immer kleingeschrieben ist. So etwas hätte doch beim Überarbeiten auffallen können.
Zur Handlung lässt sich sagen, dass die Inhaltsangabe ein wunderbar großes Potential birgt, das leider kaum ausgeschöpft wurde. Sofort am Anfang wird gelüftet, wer Sophia ist oder welches Päckchen der Major General zu tragen hat. Dadurch gewinnen die Personen leider kaum noch Tiefe im Lauf der Geschichte, dennoch gibt es aber sehr sympathische Nebencharaktere, bei denen die fehlende Tiefe kein Problem war.
Der Verlauf der Geschichte ist leider absehbar und birgt kaum Überraschungen. Die Sex-Szenen sind sparsam dosiert und wenig außergewöhnlich. Keine Machtspielchen, wie vielleicht der Titel andeuten könnte. Das Ende war mir persönlich zu unrealistisch und nicht wirklich zufrieden stellend.

Zusammenfassend gesagt:
Eine Geschichte, die so viel Potential gehabt hätte, aber durch schwache Dialoge und einen vorsehbaren Handlungsverlauf auffällt. Ich vermisse, die prickelnde Gefahr in Afghanistan, die Machtspielchen, die im Titel angedeutet sind, die lodernde Leidenschaft zwischen ihnen und die innere Zerrissenheit aufgrund ihrer Vergangenheit. Leider konnte mich das Buch daher nicht überzeugen!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Viel Drama

Zwischen uns nur der Himmel
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„Zwischen uns nur der Himmel“ von Laura Johnston (9,95€, erschienen am 23.10.15 im dtv)

Als Sienna auf der River Street von zwei Betrunkenen belästigt wird, kommt ihr überraschend Austin zu Hilfe. Doch ...

„Zwischen uns nur der Himmel“ von Laura Johnston (9,95€, erschienen am 23.10.15 im dtv)

Als Sienna auf der River Street von zwei Betrunkenen belästigt wird, kommt ihr überraschend Austin zu Hilfe. Doch zu seiner Verwunderung wird diese in seinen Armen ohnmächtig. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch Sienna ist eigentlich mit Kyle zusammen. Ihre Mutter ist nach dem Tod ihres Vaters sehr bestimmend und dann ist da noch Austins Vergangenheit. Wird das zwischen den beiden nur eine Sommerliebe bleiben? Oder doch mehr?

Das Cover ist in den Farben rot und gelb gehalten und zeigt ein dünnes Mädchen, das nicht glücklich, aber auch nicht traurig, in die Ferne schaut. Dabei wehen ihre Haare im Wind, als wäre sie am Strand, was ja wunderbar zur Lokation im Buch passt. Allerdings hätte ich mir vom Cover irgendwie mehr erhofft. Einmal habe ich mir Sienna ganz anders vorgestellt und finde meistens nur angedeutete Gesichtszüge oder Teile von Gesichtern auf dem Cover schöner, weil dann mehr der Fanatsie überlassen wird. Zum anderen wäre bei dem schönen Titel, der übrigens gut zum Inhalt passt, auch ein thematisch passenderes Hintergrundbild möglich gewesen.
Man kommt gut in die Geschichte rein. Sienna war mir am Anfang direkt sympathisch, während ich mir bei Austin noch skeptisch war, weil er mir irgendwie zu perfekt war. Das hat sich leider im Laufe des Buches geändert. Dass sie bei Kyle und Austin trotz beider Anwesenheit zweigleisig gefahren ist, hat sie in meiner Achtung deutlich sinken lassen. Leider war dadurch irgendwie im weiteren Verlauf ein bitterer Beigeschmack beim Lesen dabei. Da abwechselnd aus Austins und Siennas Sicht erzählt wurde, waren mir Austins Abschnitte deutlich lieber, als das Chaos rund um Kyle.
Das Buch liest sich trotz der wechselnden Sichtweisen flüssig und war nur an den Stellen, wo Sienna ohnmächtig wird, etwas unübersichtlich, weil diese traumähnliche Zustand nicht in kursiv gedruckt war und einfach mitten in der Handlung begann und endete. Manchmal war auch der Ortswechsel für mein Leserhirn etwas zu schnell. Aber vielleicht war das auch der Feuereifer, dass ich wissen wollte, wie es für die beiden aus geht.
Das Ende ist für mich zufrieden stellend und besonders der Teil, der 4 Monate später spielt, absolut realistisch und sorgt trotzdem für ein fettes Lächeln im Gesicht, wenn man es liest. Das Drama um die beiden und ihre Liebe muss man mögen oder nicht. Ich fand es stellenweise zu viel und dann wieder passend. Die etwas mehr als 400 Seiten lesen sich wirklich gut und sind nicht zu langatmig geschrieben, dennoch hatte ich zwischen durch das Gefühl, dass die Handlung mal wieder etwas voran kommen müsste; vor allem von Siennas Seite.
Ich würde das Buch eher im Jugendbuch-Bereich oder bei Liebesromanen einordnen, dennoch schimmern gerade in Siennas Anfällen fantastische Elemente durch, die sich aber wunderbar einfügen. Auch im echten Leben bleibt immer ein Teil, den wir uns nicht erklären können; so ist es auch hier.

Zusammenfassend gesagt:
Eine dramatische Liebesgesichte, die teils überzeugen konnte, auch wenn die Hauptprotagonistin vor allem im mittleren Teil ein paar Sympathiepunkte lassen musste. Dennoch sehr viel Drama, aber einen männlichen Protagonisten zum Dahinschmelzen.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Etwas Leichtes für Zwischendurch

Der Geschmack von Glück
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„Der Geschmack von Glück“ von Jennifer E. Smith (8,99€, erschienen am 02.07.15 im Carlsen Verlag)

Durch einen einfachen Tippfehler landet eine E-Mail vom aufsteigenden Hollywood-Stern Graham Larkin bei ...

„Der Geschmack von Glück“ von Jennifer E. Smith (8,99€, erschienen am 02.07.15 im Carlsen Verlag)

Durch einen einfachen Tippfehler landet eine E-Mail vom aufsteigenden Hollywood-Stern Graham Larkin bei Ellie am anderen Ende des Landes, die für einen Sommer-Literatur-Kurs in Harvard mehrere Jobs hat. Zwischen ihnen beginnt ein Schriftwechsel mit flirtendem Unterton ganz ohne Voreingenommenheit, die Graham sonst kennt, seitdem er berühmt ist. Ohne, dass Ellie es ahnt, plant Graham seinen Film in ihre Heimatstadt zu verlegen, um sie endlich kennenzulernen. Doch auch Ellie hütet ein Geheimnis, dass sie die Öffentlichkeit fürchten lässt.

Das Cover zeigt ein rothaariges Mädchen mit vielen Sommersprossen, das glücklich die Augen geschlossen hat und scheinbar vor sich hin träumt. Beim Lesen wird einem schnell klar, dass das Mädchen auf dem Cover Ellie sein muss.
Man kommt gut in die Geschichte hinein. Das erste Kapitel besteht nur aus E-Mail-Dialogen und ich fand es anfangs schwierig, die Mail-Adressen den beiden zu zuordnen, doch das legt sich mit der Zeit. Danach wird abwechselnd aus Ellies und Grahams Sicht erzählt. Beide Charaktere waren mir auf Anhieb sympathisch, was nicht allein daran liegt, dass die beiden sehr mit ihrem Leben zu kämpfen haben, allerdings auf komplett anderen Weisen.
Dennoch bedient das Buch viele Jugendbuch Klischees, wie eine Verwechslung mit der besten Freundin, weil diese Ellies T-Shirt trägt. Insgesamt war mir die Geschichte zu vorhersehbar und ohne große Überraschungen, so dass sie nur so dahin geplätschert ist. Dennoch war es eine sehr angenehme Lektüre, nur ohne den erhofften Tiefgang, der sicher noch ausbaufähig gewesen wäre.
Die Reaktionen der beiden waren für mich meistens nachvollziehbar. Nur an einer Stelle war ich so verwirrt: Als sie auf dem Boot sind und alles den Bach runter geht, wäre ich an Ellies Stelle in Tränen ausgebrochen und total verzweifelt gewesen, doch die beiden bekommen eine Lachanfall?! Das war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Grundsätzlich sind die Emotionen beim Lesen schon übergeschwappt, doch mir war manchmal der Wechsel zwischen schlechten und guten Gefühlen zu schnell, so dass das Lesen emotional stellenweise etwas stockend war.
Die Liebesgeschichte war zwar zwischen den beiden präsent und zentraler Teil des Buches, aber wenig emotional ausgearbeitet. Viel mehr überschattet das Drama Drumherum die Gefühle, die beim Lesen aufkommen könnten. Es gab keine Kuss-Szene, wo ich richtig eine Gänsehaut bekommen habe oder mir warm ums Herz geworden ist. Kein Gespräch über Gefühle zwischen den beiden, sondern mehr um die Probleme der beiden. Das fand ich persönlich schade, dass das so untergegangen ist.
Das Ende ist zufriedenstellend und gibt allerdings kaum Zukunftsaussichten. D a hätte ich mir einen abschließenden Epilog gewünscht, der ein paar Wochen in der Zukunft spielt.

Zusammenfassend gesagt:
Eine leichte Geschichte für zwischen durch, aber ohne den erhofften Tiefgang und zu viel vorhersehbares Drama, dennoch sympathische Charaktere und ein plausibler Verlauf. Leseempfehlung für alle, die etwas Leichtes für Zwischendurch suchen und nicht vor Klischees zurückschrecken.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Durchhalten wird belohnt

Vergiss nicht, dass wir uns lieben
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„Vergiss nicht, dass wir uns lieben“ von Barbara Leciejewski (2,99€ für das eBook, erschienen am 01.10.15 im FeuerWerke Verlag)

Ein Mann und eine Frau erwachen ohne Erinnerung an unterschiedlichen Stellen ...

„Vergiss nicht, dass wir uns lieben“ von Barbara Leciejewski (2,99€ für das eBook, erschienen am 01.10.15 im FeuerWerke Verlag)

Ein Mann und eine Frau erwachen ohne Erinnerung an unterschiedlichen Stellen Mitten im Wald. Als beide endlich zu einem Haus finden und sich dabei kennen lernen, entsteht eine ganz besondere Beziehung zwischen den beiden. Doch es bleiben Fragen offen: Wer sind sie überhaupt? Warum haben sie keinerlei Erinnerungen? Warum befinden sie sich auf einer einsamen Insel ohne Kontakt nach außen? Als sich dann die Geheimnisse so langsam lüften, werden sie auf eine harte Probe gestellt.

Das Cover zeigt künstlerlisch einen großen Mond und ein helles Ruderboot, das scheinbar einem Steg liegt. Es passt wirklich toll zur Geschichte und vermittelt auch direkt die richtige Stimmung.
Man kommt gut in die Geschichte rein. Ich hatte aber anfangs das Gefühl, als wäre ich trotzdem emotional etwas außen vor, obwohl mir beide Charaktere sympathisch sind. Vielleicht weil am Anfang die Perspektiven zwischen den beiden so schnell wechseln, was ja auch verständlich ist, weil dadurch die Spannung aufrecht erhalten wurde und man bei einer der beiden dann nicht so vieles doppelt gehört hat, weil es schon passiert ist. Trotzdem hat mir das am Anfang irgendwie einen Dämpfer verpasst. Doch in der Mitte des Buches macht es plötzlich „Klick“. Die Geschichte kommt in Fahrt und die beiden bekommen schlagartig viele Puzzleteile zu gespielt.
Das Buch hält außerdem die ein oder andere (für mich) unerwartete Wendung bereit und man beginnt sich Gedanken über das Schicksal und echte Liebe zu machen. Wirklich toll, wie die Fäden vom Anfang dann schließlich zusammen laufen.
Zwischen drin habe ich mich immer wieder gefragt, wie ich wohl in so einer Situation reagieren würde. Da die beiden oftmals anders reagieren, beginnt sich gedanklich eher ihr oder ihm zuzuordnen.
Das Ende war sehr zu friedenstellend und realistisch. Es ist toll, wie die Autorin da die Waage zwischen Realität und Wunschdenken gehalten hat. Schön, dass es gar nicht kitschig geraten ist, aber trotzdem für den Romantikfan absolut richtig war.
Dennoch würde ich das Buch nicht unbedingt unter Liebesromane einordnen, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Es ist ein Buch, das Gedanken aufwirbelt und manches neu denken lässt. Und definitiv keine leichte Kost, denn es stößt einige Gedankenwege an, über die man sich bisher vielleicht nicht viele Gedanken gemacht hat. Der Titel ist trotz allem sehr gut gewählt und passt wie die Faust aufs Auge zur Geschichte, nur ganz anders als ich zu Beginn gedacht hatte.

Zusammenfassend gesagt:
Ein Buch, das mehr ist als nur eine Liebesgeschichte, das noch nachwirkt und wahre Liebe vielleicht neu definiert. Eine Leseempfehlung für alle, die eine Geschichte mit Tiefgang suchen und nicht direkt nach zwanzig Seiten aufgeben.