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Veröffentlicht am 15.05.2021

"Erst allein in der Dunkelheit sag sie ihren eigenen Glanz"

Never Doubt
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"Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen ..." Selten ist mir ein Buch über den Weg gelaufen, welches den ersten Satz aus dem Klappentext so sehr lebt.

Ein ...

"Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen ..." Selten ist mir ein Buch über den Weg gelaufen, welches den ersten Satz aus dem Klappentext so sehr lebt.

Ein absolutes Pro ist bereits der Anfang, wir lernen die Geschichte, die Vergangenheit der Protagonisten Isaac und Willow kennen und wissen an welchem Punkt im Leben die beiden stehen. Emma Scott hat schon dort mit so vielen sprachlich schönen Bildern gearbeitet, dass ich schon auf den ersten Seiten zig Stellen markiert habe. Die Flamme Willows wird eine Allegorie, die durch die Autorin durchweg im Buch immer wieder auftaucht und und ein starkes Bild an den Leser transportiert.
Und dann noch die Worte der anderen - Isaac und Willow nutzen die Worte der Figuren, die sie spielen, um ihre eigene Geschichte zu erzählen und obwohl man diese Wort selbst nur liest, ist Emma Scott in der Lage uns als Leser genauso in den Bann zu ziehen wie die Zuschauer, die den beiden zusehen. Die Sprache ist in dem Buch bis auf die Auszüge aus Theaterstücken nicht speziell oder geprägt von besonderen Worten. Aber sie bilden gewaltige Sätze, die intensive, Bilder transportieren und einen manchmal sogar mitreißen. 500 Seiten und es brauchte nur einen Samstag (bis morgens halb 2), da ich das Buch nur zur Seite legen konnte, wenn ich musste.
Isaac und Willow sind klare, deutliche Charaktere, die eine Entwicklung durchlaufen. Ihre Haltungen und Verhalten passen zu ihren Geschichten, auch wenn dieses manchmal falsch ist. Aber auch das gefällt mir sehr - den Mut zu haben seine Figuren auch Fehler machen zu lassen, falsche Entscheidungen zu treffen und daran zu reifen. Auch Nebenfiguren wie Angie oder Martin erhalten viel Platz und werden uns Lesern näher gebracht, so dass wir auch sie liebgewinnen.
Nebenbei wird uns die englische Literatur mit einer guten Analyse von Hamlet nahe gebracht :D

Insgesamt hat mir die Geschichte viel schöne Lesestunden beschert und ich empfehle es vor allem jenen, die Theater und Literatur mögen. Ihr werdet mit Sicherheit auf eure Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Toller Klappentext, schlechte Umsetzung

An Ocean Between Us
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Das Cover und der Klappentext von "An Ocean between us" hat mich sehr angesprochen. Um so mehr enttäuscht mich, dass ich nun in Kapitel 4 final abbrechen musste.

Schon im Prolog bin ich etwas stutzig ...

Das Cover und der Klappentext von "An Ocean between us" hat mich sehr angesprochen. Um so mehr enttäuscht mich, dass ich nun in Kapitel 4 final abbrechen musste.

Schon im Prolog bin ich etwas stutzig geworden. Beschrieben wird eine Szene, in der die Protagonistin, Avery, mit dem Auto im Dunkeln bei schlechtem Wetter unterwegs ist und kaum was sehen kann. Um so mehr hat mich dann überrascht, wie sie erkennen konnte, dass im entgegenkommenden Fahrzeug mit Scheinwerfern zwei Personen sitzen. Nach meiner Erfahrung ist das schlicht und ergreifend nicht möglich.
Als nächstes Manko ist mir die Sprache der Figuren, auch wieder primär Avery, negativ aufgefallen. Seien es ihre Gedanken oder aber die wörtliche Rede - Die normale Sprache und damit Authentizität ist leider nicht vorhanden. Ich habe extra mit anderen gesprochen aber niemand würde sagen " [...]ein Unfall, bei dem ich einen Bruch dreier Rückenwirbel erlitten habe:" Das ist einfach nur fern jeglichen mündlichen Sprachgebrauchs. Ein anderes Beispiel ist die Verwendung des Begriffs "Widersacher" - passt für mich nicht in einen Young Adult Roman.
Weiter geht die Negativliste mit Averys Charakter. Völlig überzogen, zickig, arrogant - ein Teenager in der Pubertät durch und durch. Da würde ich bei einer jungen Frau mit solch einer Erfahrung was ganz anderes erwarten. Es spricht nichts gegen Wut, vielleicht auch Hass und Ablehnung. Aber das ist hier leider einfach nur ein pubertäres Mädchen.
Last but not least hat Satz 6 in Kapitel 2 den Kern der Geschichte verraten und mich zum ersten Mal bewogen das Buch zur Seite zu legen. Da ich aber ungern Bücher abbreche, habe ich mich durchgerungen und noch weiter gelesen aber ab Kapitel 4 habe ich die Sprache und den Charakter von Avery einfach nicht mehr ertragen. Das Ganze ist leider eine 0-8-15 Geschichte, wie sie schon zig mal geschrieben worden ist mit plumpen Figuren, zu denen sich kaum bis gar keine Bindung aufbauen lässt. Das hätte alles wirklich gut werden können, ist aber leider für mich handwerklich (auch das Lektorat betreffend) enttäuschend.

Daher kann ich leider nur 2 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Gelungene Fortsetzung mit ein paar Schwächen

Deeper than Love
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In Deeper than Love geht die Liebesgeschichte zwischen Whitney und Lincoln in die zweite Runde. Das Konzept folgt ein bisschen Romeo und Julia, zwei "verfeindete" Familien, das Paar darf sich nicht lieben ...

In Deeper than Love geht die Liebesgeschichte zwischen Whitney und Lincoln in die zweite Runde. Das Konzept folgt ein bisschen Romeo und Julia, zwei "verfeindete" Familien, das Paar darf sich nicht lieben usw. Dabei wird aus beiden Perspektiven erzählt und in den Zeiten wird gesprungen. In diesem Band habe ich mich damit auch etwas schwer getan, manches wird dadurch doppelt und dreifach erzählt und hat Fragen erzeugt. Wenn Whitney gewisse Dinge weiß, warum erzählt sie diese nicht obwohl sie doch weiß welchen Einfluss diese auf Lincolns Leben haben? Ich schließe mich auch den Stimmen an, dass teilweise zu viel Drama gemacht wurde. dabei hat die Geschichte viel Potenzial, es gibt spannende Plot-Twists und ein gelungener Cliffhanger leitet zu Teil 3 weiter. Sprachlich hätte ich mir manchmal etwas mehr Vielfalt gewünscht, das ist aber meckern auf hohem Niveau.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung mit einem guten Mix aus Spannung, Liebe und heißen Szenen. Einen Stern ziehe ich für die teils sich wiederholenden Stellen ab, das war mir einfach zu viel.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Ich habe geliebt, ich habe gelitten, ich habe geweint

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Wie die Ruhe vor dem Sturm war mal wieder ein richtiges Herzensbuch. Ich habe geliebt, ich habe gelitten, ich habe geweint. Brittany C. Cherry hat mich bisher nicht enttäuscht und auch dieses Mal wurde ...

Wie die Ruhe vor dem Sturm war mal wieder ein richtiges Herzensbuch. Ich habe geliebt, ich habe gelitten, ich habe geweint. Brittany C. Cherry hat mich bisher nicht enttäuscht und auch dieses Mal wurde mein Herz mit ganz viel Liebe gefüllt. Es ging um verschiedene Formen von Liebe, Verlust, Trauer, Schmerz und die Bewältigung von solchen Gefühlen.

Was ich bei ihren Büchern sehr mag, ist dieser Zeitsprung. Die erste Hälfte widmete sich der Jugend von Ellie und Grey, die zweite Hälfte spielt 16 Jahre später. Der Übergang ist dabei wieder sehr gut geglückt und absolut nachvollziehbar. Über den Inhalt mag ich gar nicht so viel sagen an dieser Stelle, da das schon sehr spoilern würde. Insgesamt habe ich Ellie und Grey vom ersten Moment an geliebt. Die beiden sind sehr gut geformte Charaktere mit Schwächen und auch sehr positiven Charakterzügen. Sowohl die Figuren als auch ihre Sprache war authentisch und mir hat es sehr gefallen, dass beispielsweise auch Ellies Eltern wunderbar gezeichnet worden sind. Ein Beispiel, welches mir sehr gut gefallen hat, stammt aus einem Dialog zwischen Ellie und ihrem Vater „Ich wusste immer, dass du meine Lieblingstochter bist.“ „Ich bin deine einzige Tochter.“ „Von der wir wissen. In den Achtzigern gab es ziemlich viele Rockkonzerte.“ Durch solche und ähnliche Sprüche zeichnet sich beispielsweise ihr Vater aus.

Es gab wunderschöne Dialoge und Textzeilen, die zum Teil sehr bewegend waren. Die Geschichte ist total stimmig, schön geschrieben mit einer großen Sprachvielfalt und absolut nachvollziehbar. Mir gefiel, dass nicht immer alle Entscheidungen oder Handlungen explizit erklärt worden sind, da man dies wunderbar aus den Handlungen ablesen konnte. So spürte ich als Leser, dass mir die Autorin zutraut ihre Worte zu verstehen und sowas mag ich sehr.
Die zweite Hälfte war unheimlich bewegend und sehr emotional. Auch diese war wunderbar konzipiert, hatte Höhen und Tiefen im Leben der Figuren und bildet den eigentlichen Teil der Geschichte, um den es gehen sollte. Der Einstieg war sinnvoll und logisch, das Wiedersehen von Ellie und Grey authentisch und auch der weitere Verlauf hätte für mich genau so passiert sein können. Jede Handlung, Entscheidung und Worte wirkten auf mich echt und wahrhaftig.

Hier gibt es ohne umschweife 5 von 5 Sternen mit einer absoluten Leseempfehlung für alle, die es mit viel Herz mögen.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Eine Empfehlung für alle, die eine Liebesgeschichte mit einem Touch Krimi mögen

Repeat This Love
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Repeat this love entspricht eigentlich genau seinem Titel. Clementine hat nach einem Überfall ihr Gedächtnis verloren, alles ist auf null gesetzt und sie versucht langsam wieder ins Leben zurück zu finden ...

Repeat this love entspricht eigentlich genau seinem Titel. Clementine hat nach einem Überfall ihr Gedächtnis verloren, alles ist auf null gesetzt und sie versucht langsam wieder ins Leben zurück zu finden so wie sich selbst. Ich selbst habe vor vielen Jahren vorübergehend mein Gedächtnis verloren, diese Tage existieren für mich nicht, ich weiß nicht was passiert ist. Ich bin auf die Straße gegangen und Tage später aufgewacht, was dazwischen war, weiß ich nicht. Mir hat die Darstellung von Kylie Scott da sehr gut gefallen und wirkt auf mich sehr authentisch. Clementine ist viel damit beschäftigt sich selbst kennenzulernen und das ist sehr gut dargestellt. Die Bedrohung durch den Überfall gerät manchmal in Vergessenheit, wobei ich das nicht als problematisch ansehe. Das ist ok so. Der Mittelpunkt liegt auf der Geschichte von Ed und Clementine, denn als sie ihm begegnet, ist das Wiedersehen alles andere als herzlich. Mir gefällt die Dynamik der beiden und die Darstellung. Auch den Zwiespalt in Ed nimmt man sehr gut wahr als Leser.
Die Geschichte verläuft linear und wird aus der Sicht von Clementine erzählt. Die Sprache gefiel mir sehr gut, Clementine ist sehr humorvoll und die Autorin hat mich des Öfteren zum Lachen gebracht mit Dingen, die Clementine sagt: „[…] das ist nicht mein Mund. Brauchst du eine Karte?“ Das Ganze wirkte echt und hat den Charakter gestärkt in seiner Darstellung. Das gelingt nicht jedem Autor.

Insgesamt finde ich die Geschichte sehr rund. Clementine ist umgeben von Menschen, die sie lieben und sie in dieser Findungsphase unterstützen, was ihr die nötige Stabilität gibt. Sie erfindet sich neu, einige Gewohnheiten und Vorlieben legt sie ab und entdeckt neue, was durch dieses Umfeld gegeben wird. Dazu muss ich aber sagen, dass ihre Schwester Frances etwas blass bleibt während beispielsweise Tessa für den Leser mehr Tiefgang bietet. Mir hat die Geschichte in der Summe wirklich gut gefallen, ich konnte mich gut in die Figuren und ihr Gefühlsleben versetzen und gerade was die Thematik des Überfalls betrifft, konnte die Autorin mich das ein oder andere Mal überraschen, das gibt Pluspunkte!

Somit gibt es hierfür 5 Sterne und eine Empfehlung für alle, die eine Liebesgeschichte mit einem Touch Krimi mögen.

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