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Veröffentlicht am 04.08.2023

Bücher sind eine einzigartige tragbare Magie

Die Bibliothek der Hoffnung
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London, 1944:

Während in London die Bomben vom Himmel fallen und die Stadt durch den Krieg verwüstet wird, werden unter der Erde in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green Bücher gelesen. Die jungen ...

London, 1944:

Während in London die Bomben vom Himmel fallen und die Stadt durch den Krieg verwüstet wird, werden unter der Erde in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green Bücher gelesen. Die jungen Frauen Clara Button und Ruby Munroe haben es sich zur Aufgabe gemacht, tausende von Bücher vor den Angriffen zu retten und in einer kleinen Bibliothek den Menschen, die Schutz suchen, zur Verfügung zu stellen. Auch für die kleinsten Leser werden Vorlesestunden eingerichtet und Frauen erhalten durch Broschüren hilfreiche Tipps. Aber die Nerven der Frauen werden immer wieder auf die Probe gestellt, sei es durch Personen, der die Bibliothek ein Dorn im Auge ist, sei es durch Angriffe der Alliierten, oder einfach nur die persönlichen Schicksale und Geschehnisse aus der Vergangenheit. Jeder, ob groß ob klein, hat sein Päckchen zu tragen, aber gemeinsam geben sie in den schweren Zeiten die Hoffnung nie auf - denn gemeinsam sind sie stark.

Kate Thompson hat mit "Die Bibliothek der Hoffnung" einen mitfühlenden, sehr emotionalen Roman zur Zeit des 2.Weltkrieges geschrieben. Ihre Schilderungen und auch die Schreibweise haben mich von der ersten Seite an abgeholt und ich war gefesselt von den Schicksalen der jungen Frauen. Die Kapitel beginnen immer mit einem Zitat eines Bibliothekars, der seine Liebe zum Lesen und zu Büchern kundtut. Abwechselnd schildern die zwei Hauptfiguren ihre Sicht der Erlebnisse, was die Geschichte sehr abwechslungsreich macht. Aber auch der flüssige Schreibstil und auch die detaillierten Beschreibungen, wie es unter Tage tagtäglich ablief, lassen den Leser in eine faszinierende Welt zu Zeiten des Krieges abtauchen. Jede Figur ist mir auf ihre Art ans Herz gewachsen und ich habe mitgelitten und gefiebert, was die Bewohnern der U-Bahn-Station alles erleben mussten. Eine sehr gut recherchierte Geschichte, die ich jedem Leser wärmstens ans Herz lege - denn ein Buch, dass soviel Liebe zu Büchern und zum Lesen in sich birgt, habe ich schon lange Zeit nicht mehr gelesen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Unter dem Meer

Smeeralda und die 17 Wellen: Alle Flossen voll zu tun
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Smeeralda freut sich auf die Sommerferien. Endlich mit ihren Freundinnen die Meere unsicher machen. Doch ihre Mutter Coralline hat ganz andere Pläne. Auf der anderen Meerseite steht das ehemalige Grandhotel ...

Smeeralda freut sich auf die Sommerferien. Endlich mit ihren Freundinnen die Meere unsicher machen. Doch ihre Mutter Coralline hat ganz andere Pläne. Auf der anderen Meerseite steht das ehemalige Grandhotel "17 Wellen", dass sie gerne in neuem Glanz wiedereröffnen würde. Was Coralline nicht ahnt - sie ist dem Immobilien-Hai auf den Leim gegangen, denn das Hotel gleicht einer Bruchbude, so heruntergekommen ist es. Für Smeeralda und ihre Mutter kommt aber aufgeben nicht in Frage und so stellen sie sich der neuen Herausforderung, ihr neues Zuhause in wenigen Tagen zu renovieren. Dank der Tintenfischdame Onda, dem Küchenchef und Seestern Five Star und dem Nachbarsjungen Azuro machen sie sich an die Arbeit - jedoch stehen ihnen einige Hürden bevor. Nicht nur, dass die Nachbarin Furia ihre miese Laune und ihren Groll an dem Hotel durch Misstaten an ihnen auslässt. Auch Ärger mit den Handwerkern und dem Immobilen-Hai kommt wieder auf. Aber das tapfere Meermädchen und ihre Mama lassen sich nicht entmutigen und kämpfen für ihren großen Traum.

"Smeeralda und die 17 Wellen: Alle Flossen voll zu tun" ist ein wunderschöner Auftakt einer neuen Reihe um das Meermädchen Smeeralda und ihre Familie von der Autorin Karen Christine Angermayer. Nicht nur Mädchen werden mit diesem Buch ihre Freude haben - durch die Parallelen zu unserer Welt, sei es das Fahren mit dem Wal-Bus, der Alltag in einem Hotel oder einfach nur die Wünsche und Sehnsüchte eines jungen Mädchens, ist diese Geschichte für jedermann geeignet. Grad das Setting "Unter dem Meer" hat mir besonders gut gefallen, aber auch, dass die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Kampfgeist kindgerecht beschrieben werden. Die Illustrationen von Petra Bergmann sind wunderschön gezeichnet worden und die Sprache ist bildlich und sehr detailliert, so das man im wahrsten Sinne in das Buch "eintaucht". Ich habe bis zum Schluss mit Smeeralda und der Crew mitgefiebert und den großen Tag der Eröffnung mit Spannung herbeigesehnt - werden sie rechtzeitig fertig oder wartet am Ende noch der große Schrecken? Ich freue mich schon auf den 2.Band des jungen Meermädchens.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Jede Reise hat ein Ende!

Wunderzeit
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Berlin-Zehlendorf, 1948:

Auch 3 Jahre nach dem Krieg ist an Aufatmen noch nicht zu denken. Berlin ist durch die Alliierten geteilt - Westberlin abgeschottet vom Rest - und so auch das Krankenhaus Waldfriede. ...

Berlin-Zehlendorf, 1948:

Auch 3 Jahre nach dem Krieg ist an Aufatmen noch nicht zu denken. Berlin ist durch die Alliierten geteilt - Westberlin abgeschottet vom Rest - und so auch das Krankenhaus Waldfriede. Aber die Mitarbeiter des Krankenhauses haben schon ganz andere Zeiten durchgestanden. Die junge Hebammenschülerin, die aus Schlesien geflohen ist und auf ihrer "Reise" schlimme Dinge erfahren hat, freut sich über ihre neue Herausforderung und die Arbeit an den jungen Patienten. Sie blickt voller Hoffnung in die Zukunft - hat sie doch im Krieg schon ihren Vater und Bruder verloren und von ihrer Mutter seit Jahren auch kein Lebenszeichen mehr erhalten. Dank Hanna, die sie liebevoll aufgenommen hat, ist sie bereits mit der Arbeit im Krankenhaus und der Anstaltsfamilie vertraut. Aber bereits an ihrem ersten Tag lernt sie Selma kennen und freundet sich schnell mit ihr an. Aber die Wunden und seelischen Narben, die sie durch den Krieg erlitten hat, kommen immer wieder ans Tageslicht und es fällt Christina schwer, ihre Vergangenheit und Traumata ruhen zu lassen. Und wie das Schicksal es so will, lernt sie durch Zufall den Mechaniker Peter kennen und lieben - und ahnt nicht, dass sein größter Wunsch, ihr ganzes Leben wieder ins Wangen bringt. Werden die beiden eine gemeinsame Zukunft haben?

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich diesen Abschlussband der "Waldfriede-Saga" beendet. Zunächst war ich mir unsicher, wann ich die Tore des Krankenhauses wieder öffnen möchte, war mir doch bewusst, dass es meine letzte Reise in den Alltag von Hanna, Dr. Conradi und dem Krankenhaus Waldfriede sein wird. Wie auch in den 3. Bänden zuvor, habe ich auch diesen Wälzer wieder in einem Rutsch durchgelesen, da man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Man begleitet die Charaktere fast 30 Jahre lang - kennt ihre Schicksale, leidet mit ihren oder erfreut sich an ihren Erfolgen. Grad die Leben von den Charakteren Hanna und Dr. Louis Conradi haben sich in all den Jahren sehr entwickelt. Corina Bomann hat es auch hier wieder geschafft, mit ihrer leichten, flüssigen Art den Spagat zwischen Klinikalltag und dem Leben im geteilten Berlin nach Kriegsende bildlich zu schildern. Man fühlt sich wie der stille Teilhaber, der überall dabei ist und sich eigentlich schon zur Familie zählen kann. Bis zur letzten Seite habe ich dieses Buch voller Hoffnung gelesen und muss sagen - Danke, liebe Corina, für diese wundervolle Reise in die Geschichte und Vergangenheit des Krankenhaus Waldfriede und der Anstaltsfamilie.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Spannende Rätsel um einen packenden Fall.

Escape Room Abenteuer Kids - Sherlocks größter Fall
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Wer liebt es nicht, einen spannenden Fall zu lösen, wie es Sherlock Holms und Mr. Watson getan haben? Ein ganzes Buch voller packender Rätsel, die unterschiedlicher nicht sein können, um auf der Jagd nach ...

Wer liebt es nicht, einen spannenden Fall zu lösen, wie es Sherlock Holms und Mr. Watson getan haben? Ein ganzes Buch voller packender Rätsel, die unterschiedlicher nicht sein können, um auf der Jagd nach Moriarty voranzukommen. Ob es darum geht, Personen hinter einem bestimmten Schattenbild wieder zu erkennen, oder aber Zahlenkombinationen zu lösen. In diesem Buch ist für jeden jungen Detektiv etwas dabei. Ich persönlich muss sagen, dass die Altersangabe ab 8 Jahren für mich etwas zu früh erscheint, um das Rätsel alleine zu lösen, da mathematisch und auch geographisch schon das ein oder andere Vorwissen bei den Kindern vorhanden sein sollte. Um den Fall aber gemeinsam mit den Eltern zu lösen, ist dieses Buch eine spannende Lektüre - grad wenn es draußen wieder anfängt kalt und nass zu werden. Besonders gut gefallen hat mir, dass man eine bestimmte Anzahl an Leben vor dem Lesen erhält, und sollte man eine Frage mal falsch beantworten, dieses abgezogen wird. So ist der Ansporn geweckt, sich voll auf die Geschichte zu konzentrieren und ja keine Fehler zu machen.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein neuer Fall für das Ermittlerduo Graf und Teufel!

Der Tarotkartenmörder
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Drei nackte Frauenleichen - jede farblich besprüht mit einer anderen Lackfarbe. In ihren Mündern finden sich Tarotkarten, die jeweils eine Verbindung zur Toten haben. Bevor die Frauen ermordet wurden, ...

Drei nackte Frauenleichen - jede farblich besprüht mit einer anderen Lackfarbe. In ihren Mündern finden sich Tarotkarten, die jeweils eine Verbindung zur Toten haben. Bevor die Frauen ermordet wurden, haben sie weiße Lilien von einem Unbekannten zugesendet bekommen. Oder kannten die Opfer ihren Mörder? Für Stefanie Teufel und Jan Graf geht die Suche nach dem "Tarotkartenmörder", wie ihn die Kommissare getauft haben, los. Die Ermittlungen für die beiden erstrecken sich zwischen der Kleinstadt Niebüll und der Insel Sylt - was hat der Täter nur für ein Mordmotiv? Als Stephanie's Schwester, die als Journalistin bei einer großen Tageszeitung tätig ist und über die Mordfälle berichtet, auch noch Drohungen erhält, spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn erneut wurde eine Frau entführt. Graf und Teufel geben alles, um den Mörder schnell dingfest zu machen. Oder ist es für das nächste Opfer bereits zu spät?

Im 2.Fall für das Ermittlerduo Stefanie Teufel und Jan Graf von Drea Summer geht es nicht anders, als zu erwarten wieder spannend zu. Da man aus Sicht des Täters mit dem Lesen des Buch startet, ist man sofort gepackt von dem Fall. Von wegen, mal schnell in das Buch reinlesen, geht bei den Thrillern von der Autorin einfach nicht. Ich hatte das neuste Werk wieder in 2 Tagen durch - bis zum Schluss hatte ich mit Fragezeichen in meinem Kopf zu kämpfen, weil ich einfach nicht wusste, wer der Mörder ist. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit und den privaten Angelegenheiten der beiden Kommissare, machen das Buch wieder zu einem packenden Leseerlebnis. Es wird auf keiner Seite langweilig oder langatmig. Im Gegenteil, zwischendurch hatte ich sogar mal Herzrasen, weil die Leichen doch etwas detailliert beschrieben wurden und schon für Gänsehaut bei mir gesorgt haben. Absolute Leseempfehlung - nur nicht für Zartbesaitete :)

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