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Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein neuer Fall für das Ermittlerduo Graf und Teufel!

Der Tarotkartenmörder
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Drei nackte Frauenleichen - jede farblich besprüht mit einer anderen Lackfarbe. In ihren Mündern finden sich Tarotkarten, die jeweils eine Verbindung zur Toten haben. Bevor die Frauen ermordet wurden, ...

Drei nackte Frauenleichen - jede farblich besprüht mit einer anderen Lackfarbe. In ihren Mündern finden sich Tarotkarten, die jeweils eine Verbindung zur Toten haben. Bevor die Frauen ermordet wurden, haben sie weiße Lilien von einem Unbekannten zugesendet bekommen. Oder kannten die Opfer ihren Mörder? Für Stefanie Teufel und Jan Graf geht die Suche nach dem "Tarotkartenmörder", wie ihn die Kommissare getauft haben, los. Die Ermittlungen für die beiden erstrecken sich zwischen der Kleinstadt Niebüll und der Insel Sylt - was hat der Täter nur für ein Mordmotiv? Als Stephanie's Schwester, die als Journalistin bei einer großen Tageszeitung tätig ist und über die Mordfälle berichtet, auch noch Drohungen erhält, spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn erneut wurde eine Frau entführt. Graf und Teufel geben alles, um den Mörder schnell dingfest zu machen. Oder ist es für das nächste Opfer bereits zu spät?

Im 2.Fall für das Ermittlerduo Stefanie Teufel und Jan Graf von Drea Summer geht es nicht anders, als zu erwarten wieder spannend zu. Da man aus Sicht des Täters mit dem Lesen des Buch startet, ist man sofort gepackt von dem Fall. Von wegen, mal schnell in das Buch reinlesen, geht bei den Thrillern von der Autorin einfach nicht. Ich hatte das neuste Werk wieder in 2 Tagen durch - bis zum Schluss hatte ich mit Fragezeichen in meinem Kopf zu kämpfen, weil ich einfach nicht wusste, wer der Mörder ist. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit und den privaten Angelegenheiten der beiden Kommissare, machen das Buch wieder zu einem packenden Leseerlebnis. Es wird auf keiner Seite langweilig oder langatmig. Im Gegenteil, zwischendurch hatte ich sogar mal Herzrasen, weil die Leichen doch etwas detailliert beschrieben wurden und schon für Gänsehaut bei mir gesorgt haben. Absolute Leseempfehlung - nur nicht für Zartbesaitete :)

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Stürmische Zeiten brechen an

Sturmtage
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Berlin, 1939: Wir befinden uns am Anfang des 2.Weltkrieges. Für die junge selbstbewusste Assistenzärztin Helene Jacobs, die von der Charité ins Waldfriede wechselt, keine leichte Zeit. Während sie auf ...

Berlin, 1939: Wir befinden uns am Anfang des 2.Weltkrieges. Für die junge selbstbewusste Assistenzärztin Helene Jacobs, die von der Charité ins Waldfriede wechselt, keine leichte Zeit. Während sie auf Arbeit oft mit ihrem Vorgesetzten und Chefchirurgen Dr.Hintze aneinander gerät, der Mitglied der NSDAP ist und unter seinem Kittel Uniform trägt, muss sie zu Hause ihre Eltern ertragen, die ihr einen einen heiratswilligeren Kandidaten nach dem anderen vorstellen. Doch Helene ist überhaupt nicht nach Familiengründung zumute, denn dann wird von ihr verlangt, ihren Beruf an den Nagel zu hängen und zu Hause auf Heim und Kinder aufzupassen. Nur wozu dann das ganze Studium denkt sich die junge Chirurgin. Während sie im OP-Saal ihre Frau steht und beweist, dass auch weibliche Ärztinnen was drauf haben, genießt sie ihre Pausen im Klinik-Garten. Und wird dort aufmerksam auf den jungen und sympathischen Timo, der als Gärtner für das Waldfriede arbeitet. Während sie sich immer öfter sehen und reden und ihre Sorgen und Ängst in der schweren Zeit des Krieges miteinander teilen, wird beiden auch klar, dass ihre Gefühle füreinander immer stärker werden. Nur wird dieses Liebe eine Zukunft haben? Eine Ärztin verliebt sich in einen Gärtner? Und wie stark wird Berlin von Bomben und Angriffen attackiert werden? Wird das Krankenhaus diese schwere Zeit überstehen?

In "Sturmtage" von Corina Bomann erleben wir hautnahe die Zeit des 2.Weltkrieges mit. Nicht nur Berlin und ihre Einwohner verändern sich - auch das Krankenhaus hat einige Last zu tragen. Während immer öfter im Keller operiert wird und die Patienten unter der Erde Schutz finden, ist unter den Kollegen die Stimmung auch auf dem Tiefpunkt. Ich hatte bei diesem 3.Band sehr oft Gänsehaut und war erschüttert über die detaillierten Beschreibungen der Kriegssituationen. Wie tapfer die Ärzte und Schwestern gekämpft haben, um alles erdenklich Mögliche zu tun, damit es ihren Patienten gut geht. Auch das unsere alten Weggefährten Dr.Conradi und Schwester Hannah wieder dabei sind - und sie mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Die Waldfriede-Saga, die inspiriert durch die Chronik des Krankenhauses auf wahren Tatsachen beruht, fasziniert mich mit jedem Band bzw. mit jeder Seite, die ich lese. Sowohl der flüssige Schreibstil, die angenehme Länge der Kapitel, als auch der Wechsel zwischen Klinikalltag und Privatleben der einzelnen Personen. Ich fühl mich als stiller Beobachter in diesem Krankenhaus und teile sowohl Freud als auch Leid mit den Angestellten. Leider werden wir als Leser nur noch einmal ins Krankenhaus Waldfriede reisen können, aber den letzten Band erwarte ich schon voller Vorfreude.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Hereinspaziert ins "Hotel zur grünen Wiese"

Willkommen im Hotel Zur Grünen Wiese
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Das "Hotel zur grünen Wiese" bietet alles, was ein Insektenherz begehrt. Durch sein freundliches Personal, angeführt vom Grashüpfer Adlon, seinesgleichen Hotelmanager, der fleißigen Ameise und Mädchen ...

Das "Hotel zur grünen Wiese" bietet alles, was ein Insektenherz begehrt. Durch sein freundliches Personal, angeführt vom Grashüpfer Adlon, seinesgleichen Hotelmanager, der fleißigen Ameise und Mädchen für alles Alexa, und der etwas mürrischen Fliege Margot, die tagtäglich in der Küche für das leibliche Wohl der Gäste sorgt, ist das Insektenhotel immer ausgebucht. Nicht nur die Dauergäste fühlen sich hier wohl, auch Ausflügler verbringen hier gerne eine Nacht. So hat sich auch hoheitlicher Besuch angekündigt - die hübsche Bienenprinzessin samt Gefolge hat sich im Hotel eingemietet. Für Adlon eine Auszeichnung, aber auch viel Chaos. Denn plötzlich ist ein Gast verschwunden und die Sucherei beginnt - denn der Hoteldirektor lebt nach dem Motto, dass er für das Wohl eines jeden seiner Gäste verantwortlich ist. Aber er muss sich nicht alleine auf den Weg machen, denn im Hotel "Zur grünen Wiese" halten alle zusammen.

Der Autor Rüdiger Bertram und die Illustratorin Christiane Fürtges haben mit dem Vorlesebuch "Willkommen im Hotel zur grünen Wiese" eine wunderschöne Geschichte für Kinder ab 6 Jahren geschaffen. Ich war von dem Cover sofort verzaubert und diese Magie hielt das ganze Buch über an. Die Schilderungen der einzelnen Charaktere sind so verschieden, aber jeder auf seine Art so liebenswert - das wächst einem sogar die Diva Spinne Madame Spinoza ans Herz. Aber auch das Gewusel, dass man selbst auch in einem Hotel miterlebt, wird hier detailgetreu wiedergegeben. Ich habe mich so wohl gefühlt im Hotel und war richtig traurig, als die Geschichte schon zu Ende war. Die Idee, Themen über Freundschaft, Zusammenhalt und die Liebe zu Tier und Natur in so eine Kulisse zu packen, ist einfach grandios. Und auch wir Riesen (Menschen) haben eine entscheidende Rolle in diesem Buch bekommen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist flüssig und kindgerecht zu lesen. Das ein oder andere Mal musste ich als Erwachsener schmunzeln und bin mir nicht ganz sicher, ob das auch kleine Kinder verstehen ... mein Lieblingsbeispiel "Wie kann man ein Hotel Adlon nennen?" Einfach herrlich. Ich würde mich freuen, wenn wir in Zukunft mehr aus dem Hotel lesen könnten.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Es ist nie zu spät für ein Happy End!

Ein Bruchteil meines Herzens
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"Es war einfacher das Schlechte zu sehen, als das Gute zu suchen"

Emily ist Mutter von zwei kleinen Kindern und die Frau von Matt. Jedoch letzteres nicht mehr lange, denn ihr Ehemann hat sie mit einer ...

"Es war einfacher das Schlechte zu sehen, als das Gute zu suchen"

Emily ist Mutter von zwei kleinen Kindern und die Frau von Matt. Jedoch letzteres nicht mehr lange, denn ihr Ehemann hat sie mit einer jüngeren Frau betrogen. Allein gelassen mit Haus und den Kindern, steht Emily nun vor der täglichen Herausforderung, wie sie Erziehung, Haushalt und Job unter einen Hut kriegen soll. Sehr schnell signalisiert ihr ihr Körper, dass es so nicht weitergehen kann. Nach einem Zusammenbruch sucht sich Emily auf anraten von Paul, den sie zufällig trifft, Hilfe bei einem Psychologen, um all ihre Probleme aufzuarbeiten. Und auch Paul wird sehr schnell eine angenehme Stütze für Emily, denn die Schmetterlinge im Bauch kreisen fleißig bei seinem Anblick umher. Emily steckt endlich wieder voller Hoffnung und sieht positiv in die Zukunft. Wird das Schicksal es diesmal gut mit ihre meinen?

Stephanie Weis hat mir mit ihrem Erstlingswerk "Ein Bruchteil meines Herzens" aus der Seele gesprochen. Als ich mit dem Buch begonnen hatte, ahnte ich noch nicht, dass ich es innerhalb weniger Tage verschlungen haben werde. So oft habe ich mich in Emily selbst gesehen. Einfach nur ihre Ängst, als Mama zu versagen oder wie man es schafft, alles unter einen Hut zu bekommen. Und wenn die Kinder mal zur falschen Zeit was Falsches sagen oder machen und man gleich aus der Haut fährt, obwohl man es eigentlich gar nicht will. Der Erzählstil war so locker und leicht, wie der Schmetterling auf dem Cover. Man leidet mit Emily, man freut sich für sie, als sie Paul kennenlernt. Man hofft mit jeder Seite auf ein Happy End. Grad die Themen, die angesprochen werden, ob es die eigenen Ängste sind, zu versagen oder Schwäche zu zeigen, aber auch das Leben als Alleinerziehende/r, sind alltäglicher denn je. Ich mag die Art, wie Stephanie Weis in ihren Romanen Tabuthemen anspricht und verarbeitet. Dieses Buch regt definitiv zum Nachdenken an - und beschäftigt einen auch noch nach der letzten Seite. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Schwere Zeiten brechen an - nicht nur für die Waldfriede-Klinik

Leuchtfeuer
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Wir befinden uns im Jahr 1930.

Die junge Lilly hat grad erfolgreich ihre Ausbildung zur Krankenschwester absolviert - kann aber in der Charité nicht weiter arbeiten. Völlig allein ohne Familie fragt ...

Wir befinden uns im Jahr 1930.

Die junge Lilly hat grad erfolgreich ihre Ausbildung zur Krankenschwester absolviert - kann aber in der Charité nicht weiter arbeiten. Völlig allein ohne Familie fragt sie sich, wie es in ihrem Leben jetzt weitergehen soll - denn ohne Job = kein Geld = keine Unterkunft. Da bekommt sie die Chance, als Kinderkrankenschwester in der Klinik Waldfriede anzufangen. Lilly ist am Anfang noch sehr skeptisch, ob sie diesem Job gewachsen ist, hat sie sich doch noch nie um so kleinen Patienten kümmern müssen. Aber der sympathische Dr.Rudolph Kirsch nimmt ihr diese Angst. Schnell lebt sie sich in ihrem neuen Leben ein und die Zusammenarbeit mit ihrem Vorgesetzten wird von Tag zu Tag immer harmonischer ... und schnell merkt Lilly, dass sie Gefühle für Rudolph Kirsch entwickelt. Lilly hütet jedoch ein Geheimnis und so hat sie bedenken, eine Beziehung mit dem Doktor einzugehen. Aber auch bei Dr.Kirsch ist nicht alles rosig - er selbst lebt tagtäglich mit der Angst. Denn in Berlin ändert sich politisch und sozial so einiges. Die Nazis kommen an die Macht - und die Frage, welcher Religion man zugehört, rückt immer mehr nach vorn. Auch der Leiter des Waldfriede, Dr.Conradi, hat in dieser Zeit zu kämpfen. Nicht nur mit seiner Gesundheit, auch die wirtschaftliche Situation der medizinischen Versorgung steht auf der Kippe - und unten den Mitarbeitern gibt es auch den ein oder anderen Zwist. Aber das Personal des Krankenhaus Waldfriede hält zusammen und versucht in den schweren Zeiten zu kämpfen.

Im 2.Band der "Waldfriede-Saga" von Corina Bomann begleiten wir die junge Krankenschwester Lilly und ihre Entwicklung. Auch alte Bekannte wie Dr.Conradi, seine Frau oder Schwester Hanna begleiten wir durch ihren Alltag im Krankenhaus. Durch die Erzählung aus unterschiedlichen Perspektiven, erleben wir nicht nur, was in der Klinik passiert - auch private Einblicke ins Eheleben der Conradi's oder die Reise in Lilly's Vergangenheit machen dieses Buch wieder zu einem reinsten Lesevergnügen. Zwar ist man zunächst von der Dicke des Buches etwas überrascht - aber die Seiten fliegen nur so vorbei. Der Schreibstil und die detaillierten Beschreibungen, nicht nur der Personen und ihren Schicksalen, sondern auch der Umgebung (sowohl die Schilderungen in Berlin, als auch in Dänemark), lassen den Leser ein genaues Bild vor Augen führen. Ganz besonders die Zeit, in der dieser Band spielt - mit der Machtergreifung der Nazis, die Verfolgung der Juden und der Angst der Bevölkerung, haben mich beim Lesen ergriffen und gefesselt. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und war so überrascht, als es dann zu Ende war. Ich bin einfach froh, dass ich noch zwei weitere Male ins Waldfriede reisen darf und bin gespannt, was uns im 3.Teil erwartet. Ich kann diese Reihe nur jedem ans Herz legen.

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