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Veröffentlicht am 28.02.2024

Gruselspaß im Kiosk

Spuk im Kiosk
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Fritzi's Großeltern haben einen Kiosk und was gibt es schöneres, als am Nachmittag zwischen Zitronenlimonade und Himbeer-Lollis die neusten Manga-Comics zu lesen. Wenn dann auch noch der beste Freund Carlos ...

Fritzi's Großeltern haben einen Kiosk und was gibt es schöneres, als am Nachmittag zwischen Zitronenlimonade und Himbeer-Lollis die neusten Manga-Comics zu lesen. Wenn dann auch noch der beste Freund Carlos mit dabei ist, ist alles perfekt. Glaubt man zumindest. Denn seit kurzem scheint es in dem Kiosk zu spuken. Seltsamerweise verschwinden über Nacht die Himbeer-Lollis und eingefleischte Stammkunden werden mit Bonbons verschreckt, die stark nach Chili schmecken. Nur wer treibt hier diesen Unfug? Für Fritzi und Carlos ist schnell klar ... sie müssen sich auf die Lauer legen und den Störenfried entlarven.

Vor kurzem habe ich meine Liebe zu Kinderbüchern entdeckt und grad der "Beltz-Verlag" hat so viele schöne unterhaltsame Kinder- und Jugendbücher am Start. Da war es für mich klar, dass ich "Spuk im Kiosk" von Lena Hach unbedingt lesen muss. Schon das Cover macht deutlich, auf was für ein Abenteuer wir uns mit den zwei Hauptprotagonisten begeben. Ich mochte das Setting (wer fühlt sich nicht an seine Minderheit erinnert, wenn man an Kioskbesuche denkt, 50 Pfennig in der Tasche hatte und sich dafür ne gemischte Tüte kaufen konnte). Genau diese Erinnerungen hat dieses Buch in mir hervorgerufen und das schon ab der ersten Seite. Was ich sehr schön fand, war die Behandlung von doch meist noch "Tabu-Themen" ... so hat Carlos zwei Väter, bei denen er lebt. Grad sowas mag ich an Geschichten, wenn man sie auch mit seinen Kindern liest - denn so kann man offen und ehrlich gleich über den Sachverhalt kommunizieren und den Jüngsten das ein oder andere anschaulich erklären. Die Kürze der Kapitel erlaubt es aber auch schon den Leseanfängern, die Story von Fritzi und Carlos selbst zu entdecken. Für mich ein sehr unterhaltsames Buch mit dem ein oder anderen Gruselmoment - bitte mehr davon.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Im Grunewald ist nicht nur Holzauktion

Die juten Sitten - Kaiserwetter in der Gosse
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Berlin - 1935:

Bordellbesitzerin Minna muss ihre geliebte "Ritze" schließen und Berlin den Rücken kehren. Gemeinsam mit ihrem jungen Stricher Emil und ehemaligen Konkurrenten Gustav macht sie sich auf ...

Berlin - 1935:

Bordellbesitzerin Minna muss ihre geliebte "Ritze" schließen und Berlin den Rücken kehren. Gemeinsam mit ihrem jungen Stricher Emil und ehemaligen Konkurrenten Gustav macht sie sich auf den Weg nach Nizza. Während der Zugfahrt offenbart sie den Männern ihr altes Leben. Wie sie es geschafft hat, von der Fabrikarbeiterin zur Hure im "Schwan" zu werden und dort auf die damalige kaiserliche Obrigkeit trifft. Sie wird schnell zur Lieblingsdirne des Herzogs "Rammler" und nach einer verruchten Orgien-Nacht im Grunewald verliebt sie sich auch noch Hals über Kopf in den Zeremonienmeister des Kaisers. Dieser Mann würde alles für Minna tun, nur leider kann die junge Frau ihre Herkunft und Vergangenheit nicht leugnen und will sie auch nicht gegen ein langweiliges Leben zu Hause eintauschen. Minna liebt ihre Unabhängigkeit - und diese Eigenschaft vermacht ihr zum Ende hin auch die "Ritze" - ihr kleines Bordell im Scheunenviertel Berlins. Denn "Die Hoffnung ist wie Syphilis. Hält sich hartnäckig." (Zitat Minna S.330)

Im 2.Teil der "Die Juten Sitten - Kaiserwetter in der Gosse" von Anna Basener tauchen wir als Leser in das verruchte Leben der Bordellbesitzerin Minna ein. Schon im 1.Band habe ich ihre Berliner kodderschnauze geliebt und sie dort als eher gefühlskalte Dame empfunden. Doch dies ist nur eine Hülle, die sich Minna über die Jahre aufgebaut hat. Das Buch beinhalten wieder zwei Erzählperspektiven. Zum einen sitzen wir mit im Zug und reisen im Jahr 1935 von Berlin nach Nizza, zum anderen lernen wir die junge Minna und ihr Leben um 1896 kennen. Die Beschreibungen über das Leben bei Hofe mit den unterschiedlichen Bediensteten, Soldaten und Offiziere und das Leben im Bordell wird hier wieder sehr derb, frivol und direkt geschildert. Zwischenzeitlich fühlt man sich allein durchs Lesen schon genauso dreckig wie in den Zimmern "Zum Schwan". Die "Orgie im Grunewald" ist das Highlight im Buch - hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Ich mochte die Geschichte sehr und bin traurig, dass ich bereits jetzt zu Minna, Emil und der Ritze Lebewohl sagen muss.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Im Tierpark ist einiges los!

Das Tierpark-Team – Ein echt elefantöser Fall
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Elli ist total aufgeregt und kann sich gar nicht so recht auf den Unterricht konzentrieren. Denn nach einem Jahr kommt endlich die Elefantenkuh Kira mit ihrem Elefantenbaby Enno wieder in den Tierpark. ...

Elli ist total aufgeregt und kann sich gar nicht so recht auf den Unterricht konzentrieren. Denn nach einem Jahr kommt endlich die Elefantenkuh Kira mit ihrem Elefantenbaby Enno wieder in den Tierpark. Ellis Oma Nora hat den Tierpark "Arche Noah" damals so gebaut, dass die Tiere ihren natürlichen Lebensraum erleben - frei von engen Gehegen und dicken Zäunen. So ist auch Ellis beste Freundin die Schimpansendame Bella, die am gleichen Tag geboren wurde. Dadurch, dass Ellis Eltern als Tierärzte in dem Tierpark arbeiten, ist das kleine Mädchen jede freie Minute bei ihren geliebten Tieren. Denn in der Schule hat Elli nicht wirklich Freunde - das ändert sich aber plötzlich, als Tom vor ihr steht - neu in die Stadt gezogen und ihr neuer Mitschüler. Sofort sind die beiden Freunde und Tom begleitet Elli in den Tierpark, um die Sensation des Jahres nicht zu verpassen. Doch alles läuft anders als erwartet. Die Elefantendame Kira ist total schreckhaft und reagiert sehr aggressiv , sobald sich jemand ihrem Kind nährt. Auch ihr Pfleger Ben kommt nicht mehr an sie ran. Und der kleine Pinguin Timmi isst seit Tagen auch nichts mehr und will lieber allein sein, als in der Gruppe zu spielen. Was ist nur los im Tierpark? Für Elli und Tom ist schnell klar, dass sie die mysteriösen Tierfälle aufklären müssen.

"Das Tierpark-Team" von Kirsten Vogel ist eine wunderschöne, tierreiche Geschichte für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren. Als Leser begleiten wir auf knapp 200 Seiten Elli und ihren Freund Tom durch den Zoo. Der Schreibstil ist altersgerecht und leicht zu lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Sehr schön haben mir die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Tieren gefallen, die wunderschön in die Geschichte eingebaut wurden, ohne lehrhaft bzw. als Lexika zu wirken. Durch die Vielzahl an Schauplätzen (Pinguingehege, Affengehege und das neue Elefantenterritorium) ist es sehr abwechslungsreich und für jeden Tierliebhaber ist etwas dabei. Auch die Illustrationen auf den einzelnen Seiten von Stefanie Klaßen machen dieses Buch zu einem echten Lesevergnügen. Sehr schön fand ich auch, wie das Thema Zusammenhalt und Freundschaft behandelt wurde. Nicht nur zwischen den Kindern, auch die Beziehung zu den Erwachsenen, wie zum Pfleger Ben oder der Direktorin Linde. Auch das man für Fehler, die man gemacht hat, Verantwortung übernehmen muss. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich schon, wenn mein Sohn es für sich entdeckt und selber liest. Hoffentlich gibt es Folgebände, denn Geschichten über den Tierpark wecken immer schöne Kindheitserinnerungen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Spannung garantiert - ein Escape-Game in Buchform!

Enygma. Der verschollene Schatz
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Während sich andere Kinder über die Sommerferien freuen, sehnt sich der bald 11-jährige Pit endlich das Ende herbei. Aber pünktlich zu seinem Geburtstag stehen die Überraschungen vor der Tür. Nicht nur, ...

Während sich andere Kinder über die Sommerferien freuen, sehnt sich der bald 11-jährige Pit endlich das Ende herbei. Aber pünktlich zu seinem Geburtstag stehen die Überraschungen vor der Tür. Nicht nur, dass seine Freunde Eule und Bea endlich wieder aus dem Urlaub sind, auch eine ominöse Limousine holt die Drei ab. Mit verbundenen Augen machen sie sich auf den Weg in ein Abenteuer, dass sie so schnell nicht vergessen werden. Denn als sie ihre Augenbinde endlich abnehmen dürfen, stehen sie vor einem alten Schloss - nichtsahnend, dass in jedem Raum ein Rätsel auf die Freunde wartet. Erst wenn sie überall auf die richtige Lösung kommen, wartet am Ende der "Königsschatz" auf sie. Pits Onkel Novo, der Spieleentwickler ist, hat sich einiges einfallen lassen, um Pit einen unvergesslichen Geburtstag zu bescheren. Nur ahnt niemand, dass sie nicht allein im Schloss sind - denn auf den Schatz hat es auch noch einen andere Bande abgesehen. Werden sie es rechtzeitig schaffen und die Rätsel lösen?

"Enygma. Der verschollene Schatz" von Benjamin Schreuder ist ein wunderschönes, interaktives Buch für Rästelfreunde. Egal ob Mädchen oder Junge, ab 8 Jahren können sie sich gemeinsam mit den 3 Freunden Pit, Bea und Eule in ein spannendes Escape-Game in Buchform begeben. Aber auch zum Vorlesen und Miträtseln ist diese Geschichte bestens geeignet. Durch die Illustrationen von Jan Saße können die kleinen Leser nicht nur eine bildliche Darstellung der Freunde erhalten, sondern müssen auch eigene Rätsel lösen, die in den einzelnen Kapiteln zum Weiterkommen gestellt werden. Grad das macht das Buch so spannend, denn man fühlt sich wie die Geburtstagsbande. Die Erzählweise ist kindgerecht und sehr flüssig zu lesen mit dem ein oder anderen Witz zwischendrin und sympathischen Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein können. Die taffe schlaue Bea, der mutige Pit und der coole, aber ängstliche Eule. Ich hoffe, wir werden in Zukunft noch oft mit den Dreien auf Abenteuersuche gehen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Bücher sind eine einzigartige tragbare Magie

Die Bibliothek der Hoffnung
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London, 1944:

Während in London die Bomben vom Himmel fallen und die Stadt durch den Krieg verwüstet wird, werden unter der Erde in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green Bücher gelesen. Die jungen ...

London, 1944:

Während in London die Bomben vom Himmel fallen und die Stadt durch den Krieg verwüstet wird, werden unter der Erde in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green Bücher gelesen. Die jungen Frauen Clara Button und Ruby Munroe haben es sich zur Aufgabe gemacht, tausende von Bücher vor den Angriffen zu retten und in einer kleinen Bibliothek den Menschen, die Schutz suchen, zur Verfügung zu stellen. Auch für die kleinsten Leser werden Vorlesestunden eingerichtet und Frauen erhalten durch Broschüren hilfreiche Tipps. Aber die Nerven der Frauen werden immer wieder auf die Probe gestellt, sei es durch Personen, der die Bibliothek ein Dorn im Auge ist, sei es durch Angriffe der Alliierten, oder einfach nur die persönlichen Schicksale und Geschehnisse aus der Vergangenheit. Jeder, ob groß ob klein, hat sein Päckchen zu tragen, aber gemeinsam geben sie in den schweren Zeiten die Hoffnung nie auf - denn gemeinsam sind sie stark.

Kate Thompson hat mit "Die Bibliothek der Hoffnung" einen mitfühlenden, sehr emotionalen Roman zur Zeit des 2.Weltkrieges geschrieben. Ihre Schilderungen und auch die Schreibweise haben mich von der ersten Seite an abgeholt und ich war gefesselt von den Schicksalen der jungen Frauen. Die Kapitel beginnen immer mit einem Zitat eines Bibliothekars, der seine Liebe zum Lesen und zu Büchern kundtut. Abwechselnd schildern die zwei Hauptfiguren ihre Sicht der Erlebnisse, was die Geschichte sehr abwechslungsreich macht. Aber auch der flüssige Schreibstil und auch die detaillierten Beschreibungen, wie es unter Tage tagtäglich ablief, lassen den Leser in eine faszinierende Welt zu Zeiten des Krieges abtauchen. Jede Figur ist mir auf ihre Art ans Herz gewachsen und ich habe mitgelitten und gefiebert, was die Bewohnern der U-Bahn-Station alles erleben mussten. Eine sehr gut recherchierte Geschichte, die ich jedem Leser wärmstens ans Herz lege - denn ein Buch, dass soviel Liebe zu Büchern und zum Lesen in sich birgt, habe ich schon lange Zeit nicht mehr gelesen.

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