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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Nette kleine Lektüre mit einigen Lachern. Nicht so gut wie erwartet.

Gustaf Alter Schwede
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Wo ist bloß der Haken? Das fragt sich Familie Baumann noch, als sie schon in ihrer Schnäppchenvilla im rheinischen Rotthoven eingezogen sind. Zu Recht: Hätte sie gewusst, dass ihr fortan Gustaf, der 411 ...

Wo ist bloß der Haken? Das fragt sich Familie Baumann noch, als sie schon in ihrer Schnäppchenvilla im rheinischen Rotthoven eingezogen sind. Zu Recht: Hätte sie gewusst, dass ihr fortan Gustaf, der 411 Jahre alte Schwede und Hausgeist das Leben zur Hölle macht, hätte sie ihre ganz persönlichen Krisen anders zu lösen versucht. Aber wenn Gustaf nicht gewesen wäre, hätten sie vielleicht beinahe ihr Glück verpasst…

Die Protagonisten sind eine typische, vierköpfige Familie. Die Eltern beide berufstätig und schon länger ohne Zeit für sich. Die Tochter gerade mitten in der Pubertät und der kleine Sohn ein neugieriges und aufgewecktes Nesthäckchen. Somit ist innerhalb der Familie schon einiges an Konfliktpotenzial gegeben.
Als dann auch noch Gustaf für Chaos sorgt, liegen die Nerven endgültig blank.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der Mutter. Sie ist Psychologin in einem Krankenhaus und man erfährt nicht nur von ihren persönlichen Sorgen mit ihrer Familie, sondern auch etwas aus ihrem Arbeitsalltag.
Der Schreibstil lässt sich eigentlich gut lesen und die Kapitel sind relativ kurz, so dass man das Buch immer mal wieder zwischendurch lesen kann. Gespickt ist das ganze durch viel trockenen Humor. Vor allem wenn die Erzählerin in einem ihrer inneren Monologe schwelgt und sich wieder alles Schlimme in ihrem Leben vor Augen führt. Dies passierte meiner Meinung nach aber etwas zu oft. Über weite Strecken steckt die Geschichte in Selbstzweifeln und Vorwürfen fest. Da hilft dann auch der Humor nicht mehr weiter.
Das machte das Buch für mich Streckenweise recht anstrengend.

Der Hausgeist dient hauptsächlich dazu die Familie noch weiter zu reizen und sie auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Wirklich in den Fokus rückt er erst gegen Ende des Buches. Ich hätte mir gewünscht, dass er und seine Geschichte weiter ausgebaut gewesen wären. Man erfährt nur sehr wenig über sein Leben und seinen Tod. Und das was man zunächst erfährt wirft einige Fragen auf, die der Geschichte das Potenzial für einen historischen Regional-Krimi gegeben hätte.
Das Buch endet dann auch nicht mit seiner Austreibung von Gustaf, sondern geht noch etwas weiter. Der Autor hielt es wohl für notwendig auch die Nebenhandlungen mit einem Happy-End aufzulösen und einen Einblick in die weitere Entwicklung der Familie zu geben. Das war ganz nett, ich persönlich hätte es aber nicht zwingend gebaucht. Allerdings wartet der Schluss dann mit einer überraschenden und witzigen Wendung auf.

Insgesamt also ein lockeres, recht witziges Buch, dessen Handlung aber leider hinter den Erwartungen zurück bleibt.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Für mich ein holpriger, überladener Start in die Reihe

Knochenarbeit
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Eine Nonne im falschen Grab, ein niedergebranntes Haus mit sieben Leichen darin… Die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat nicht nur im eisigen kanadischen Winter alle Hände voll zu tun. Die Spur ...

Eine Nonne im falschen Grab, ein niedergebranntes Haus mit sieben Leichen darin… Die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat nicht nur im eisigen kanadischen Winter alle Hände voll zu tun. Die Spur eines Verbrechens führt zu einer geheimnisvollen Sekte in North Carolina, Tempes alter Heimat...

Dies war mein erstes Buch von Katy Reichs. Dr. Brennan kannte ich bisher nur aus der TV-Serie als logisch denkende und abgebrühte forensische Anthropologin, die sich auch schonmal blind in Gefahr begibt um einen Fall zu lösen.
Die Dr. Brennan in diesem Buch kommt einem dagegen völlig verweichlicht und teilweise hysterisch und kopflos vor. Da "Knochenarbeit" sehr weit am Anfang der Reihe steht, ist die Figur wahrscheinlich erst am Beginn ihrer Entwicklung.
Also betrachten wir hier nur den Fall an sich.

Im Prinzip gibt es sogar mehrere Fälle, die mehr oder weniger zusammen hängen.
Zum einen ist da die Exhumierung der Nonne Élisabeth Nicolet, die nicht so verläuft, wie Dr. Brennan es erwartet hat.
Der zweite große Fall ist ein Brand in einem Haus, in dem sieben Leichen, darunter zwei Babys gefunden werden. Abseits davon passieren noch weitere Verbrechen, die später zusammen ein komplexes und grausames Bild ergeben.

Allerdings ist der Weg dorthin nicht nur für Dr. Brennan und Detective Ryan steinig und verworren. Viele verschiedene Handlungsstränge laufen parallel zueinander, stehen mal im Vordergrund, um dann bis fast zum Ende des Buches komplett zu verschwinden. Mich hat das beim Lesen schon ziemlich verwirrt und ich musste immer wieder mal im Kapitel zurück gehen um Abschnitte nochmal zu lesen.
Kleine Nebenhandlungen in Dr. Brennans Privatleben haben die Sache etwas aufgelockert und mir den Charakter an sich näher gebracht. Zur Lösung des Falles haben sie aber nicht beigetragen.

Der Stil der Erzählung ist sehr detailliert. Die Autorin erklärt dem Leser Zusammenhänge in der Politik, Gesellschaft und forensischen Anthropologie. Das sind eine Menge Informationen. Und vieles davon braucht man nicht unbedingt, damit man zur Lösung des Falles kommt.
Aber das ist wohl Teil der Ermittlungsarbeit einer Wissenschaftlerin, man muss alles im Detail wissen.

Die Autorin stand sich hier mit sehr vielen nicht unbedingt nötigen Details im Weg. Die Story wirkt teilweise sehr überladen und man verliert leicht den eigentlichen Fall aus den Augen. Zwar hat das Buch einige spannende, schockierende und auch sehr schöne Momente. Mich hat es aber nicht wirklich überzeugt.

Vielleicht versuche ich mein Glück nochmal mit einer späteren Story.
Aber insgesamt gefällt mir die TV-Umsetzung doch besser.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Guter Plot, leider selten mit genügend Tiefe und Hintergrundinfos

Cleaners Inc. - Retterin der Welt
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Thia führt das langweilige Leben einer 16-Jährigen in einer Kleinstadt, bis ein magischer Ring alles über den Haufen wirft. Drachen, Mänaden und Werwölfe bevölkern von nun an Thias Welt und ausgerechnet ...

Thia führt das langweilige Leben einer 16-Jährigen in einer Kleinstadt, bis ein magischer Ring alles über den Haufen wirft. Drachen, Mänaden und Werwölfe bevölkern von nun an Thias Welt und ausgerechnet sie soll diese unter Kontrolle halten. An ihrer Seite steht dabei unter anderem der "Mothman" Colton…

In diesem hübschen Plot für einen Jugend-Fantasy-Roman versteckt die Autorin einige interessante Idee. Zum Beispiel eine Organisation, die dafür sorgt, dass Normalsterbliche nichts von den übernatürlichen Aktivitäten allerlei fantastischer Wesen mitbekommen.

Leider verschenkt sie sehr viel von diesem Potenzial durch eine unausgereifte Erzählstruktur.

Auch wenn man bedenkt, dass man durch die Ich-Erzählerin Thia zwangsläufig nicht alle Informationen bekommt, ist die Story teilweise recht dünn.

Zwar hat Thia viel zu tun, nachdem sie ihre Aufgabe entdeckt und angenommen hat, aber sie hetzt von einer Katastrophe zur nächsten, ohne wirklich Hilfe oder Hinweise zur Handhabung ihrer Fähigkeiten zu bekommen.

Thia bekommt einen "Mentor" der ihr nichts erklärt, sondern sie einfach zu irgendwelchen Aufgaben schleift und Wissen voraussetzt, dass sie nicht haben kann. Denn sie wusste ja noch nicht einmal, dass sie besondere Fähigkeiten hat. Sie hat einen Bodyguard, der mit seinem eigenen Leben zu beschäftigt scheint, um seine Aufgabe nur annähernd zu erfüllen, und eine beste Freundin, die zuerst total begeistert ist von Thias neuem Leben und als es ernst wird, Thia in noch größere Schwierigkeiten bringt, statt ihr zu helfen.

Manche Handlungsstränge laufen über mehrere Kapitel und werden dann aber nie wieder angesprochen. Andere scheinen sehr wichtig zu sein, reichen dann aber nur bis zur nächsten Seite.

Der Leser erfährt nichts über die Hintergründe zu Cleaners Inc. (wobei der Name im Buch niemals erwähnt wird) und tappt genau so im Dunkeln wie Thia.

Für mich war diese Situation beim Lesen sehr frustrierend.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Autorin zwar sehr kreativ war, was den Plotangeht, sie sollte aber an der Tiefe und der Strukturierung ihrer Story arbeiten.

Bleibt zu hoffen, das diesem Buch bald eine Fortsetzung folgt, die dann die wichtigsten Fragen klärt.

Das Potenzial ist auf jeden Fall da.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Viele spannende Idee, leider in der Umsetzung verschenkt.

Im Bann der Finsternis
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Die Menschheit ist nahezu ausgerottet und eine Auseinandersetzung zwischen Göttern und Vampyren scheint unvermeidbar. Mercure, der Götterbote, will als Vermittler auftreten und kommt dabei der Vampyrin ...

Die Menschheit ist nahezu ausgerottet und eine Auseinandersetzung zwischen Göttern und Vampyren scheint unvermeidbar. Mercure, der Götterbote, will als Vermittler auftreten und kommt dabei der Vampyrin Serenety gefährlich nahe.

Kann der Bote sich auf sie einlassen, ohne seine Aufgabe aus den Augen zu verlieren? Ohne so erst recht einen Krieg zu provozieren?

Und wird Serenety sich auf seine Seite und damit gegen ihren Vater, den Vampyr-König, stellen?

So wie der Klappentext, verspricht auch das Cover zunächst Fantasy-Romance-Unterhaltung, die auch für jugendliche Leser geeignet sein könnte.

Aber Vorsicht, dieses Buch ist eher etwas für Leser ab sechzehn Jahren!

Denn schon im Prolog wird es ziemlich erotisch.

Wie aus dem Mythen und Sagen des antiken Griechenland und Rom bekannt, sind die Götter keine Kinder von Traurigkeit und auch die Vampyre (vor allem die weiblichen) wissen sehr genau mit ihren Reizen umzugehen.

Leider bleiben die Beziehungen dabei eher oberflächlich und die erotischen Abenteuer der Figuren verlieren im Verlauf des Buches immer mehr an Bedeutung.

Es werden viele Figuren eingeführt, deren Aussehen, Charakter oder Beziehungen untereinander nur wenig beschrieben werden.

Die Handlungsorte und Erzählperspektiven springen oft hin und her, sodass man sich als Leser nur langsam ein stimmiges Bild machen kann.

Die Handlung schreitet sehr schnell voran und viele sehr interessante Ideen des Autors werden einfach nicht weiter verfolgt. Sie werden eingeworfen und dann einfach im Raum stehen gelassen. Ich persönlich fand das sehr schade.

Dem Leser wird durch die straffe Handlung zwar nicht langweilig, er hat aber auch nur wenig Zeit, sich mit den einzelnen Ereignissen und Figuren zu beschäftigen.

Dafür gibt es sprachlich ein paar sehr schöne Abschnitte im Buch, die dem Leser eine stimmungsvolle Atmosphäre transportieren. Sie retten das Buch davor, einfach eine Aneinanderreihung von Kämpfen und Liebschaften ohne besonderen Tiefgang zu sein. Der Autor weiß mit Worten umzugehen, an der Strukturierung und Ausarbeitung seine Ideen könnte er aber noch arbeiten.

Insgesamt hat der Autor für mich aber einige tolle Idee und einiges an Potential einfach verschenkt.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Interessante Figuren, gutes Konzept, leider wenig Spannung und eintönige Handlung.

Elbsirenen: Morinos erster Fall
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Schlagersänger Harry war ganz oben angekommen!
Umso überraschender, als er tot in seinem Loft auf der Hamburger Schanze gefunden wird. Das Polizistenduo Francesco Morino und Bea Hinrichs beginnt mit den ...

Schlagersänger Harry war ganz oben angekommen!
Umso überraschender, als er tot in seinem Loft auf der Hamburger Schanze gefunden wird. Das Polizistenduo Francesco Morino und Bea Hinrichs beginnt mit den Ermittlungen. Doch was wie ein Routinefall aussieht, führt die Kommissare schon bald immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Geheimnissen hinter den Kulissen der Musikszene. Es mangelt nicht an Verdächtigen. Denn wer die Charts stürmt, kann nicht vermeiden, sich unterwegs ein paar Feinde zu machen.

Das Fallkonzept an sich ist interessant, man bekommt ein paar Einblicke in das Schlagergeschäft und an Verdächtigen mangelt es auch nicht. Die Motive jedes einzelnen sind nachvollziehbar und realistisch.
Da man das Gespann Morino/Hinrichs während ihrer Befragungen und Ermittlungen verfolgt, kommt es im Verlauf der Story immer wieder zu Wiederholungen. Das typische "Wo waren Sie?","Was haben Sie da gemacht?", "Wer hat sie dabei gesehen?" wird irgendwann eintönig. Und da die Ermittlungen einige Zeit auf der Stelle treten, ist mir der Spannungsbogen einfach zu schwach.

Die Figuren dagegen sind allesamt gut ausgearbeitet, jeder hat sein Päckchen zu tragen und die beiden Hauptcharaktere bekommen ein realistisches und interessantes Privatleben.
Letzteres führt allerdings dazu, dass mehrere erotische Szenen das Geschehen um die Ermittlung unterbrechen. So wird noch mehr Spannung aus der Handlung genommen. Außer man findet Beziehungsdramen spannend.
Die Bettszenen haben allerdings nicht wirklich etwas mit dem eigentlich Fall zu tun und waren für mich eher oberflächlich und überflüssig. Richtiges Prickeln kam nicht auf und mir hätten die beiden Kommissare auch ohne diese Einlagen sehr gut gefallen.
Morino ist ein attraktiver und sympathische Italiener mit deutschen Wurzeln und Bea ist eine freundliche und aufgeschlossene junge Frau. Der Rest des Ermittlerteams tritt eher in den Hintergrund und man erfährt nur wenig Details über sie.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.
Die Sprache ist modern und locker, verwendet aber wenig Umgangssprache.
Die als Linie angedeutete Skyline von Hamburg bietet eine tolle Möglichkeit, ein wiederkehrendes Element in alle Cover evtl. noch kommender Fälle von Morino einzubringen.

Der Inhalt hält somit nicht ganz, was der Klappentext verspricht. Für einen guten Krimi fehlt es einfach zu sehr an Spannung und für einen erotischen Roman sind die Bettszenen einfach zu brav.
Im Grunde handelt der Roman davon, wie das Team von A nach B fährt, Personen befragt und dann Feierabend macht. Ich habe noch nie einen Krimi gelesen, in dem die Ermittler so pünktlich Feierabend hatten.

Wenn man sich gern von der Story „berieseln“ lässt und nicht so viel Wert auf nervenzerrende Spannung legt, ist das Buch durchaus angenehm zu lesen. Das Ermittlerteam ist sympathisch und der Verlauf der Story schlüssig.