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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2023

Gemeinsam durch die Pandemie

The Marmalade Diaries
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Ben zieht bei Winnie ein. Er ist Mitte 30, sie über 80. Günstig Wohnen und dafür im Haushalt helfen scheint vor allem in einer Stadt wie London ein ausgezeichneter Deal. Die verschiedenen Lockdowns bedeuten ...

Ben zieht bei Winnie ein. Er ist Mitte 30, sie über 80. Günstig Wohnen und dafür im Haushalt helfen scheint vor allem in einer Stadt wie London ein ausgezeichneter Deal. Die verschiedenen Lockdowns bedeuten dann für das ungleiche Paar, dass sie wohl deutlich mehr Zeit miteinander (und ohne andere) verbringen als vermutlich geplant.

Es ist zum einen ein Rückblick auf die Pandemie, die wir alle erlebt haben, aber die Einschränkungen haben wir sicher alle etwas anders erlebt. Die Geschehnisse werden in Tagebuchform erzählt und dabei wächst einem vor allem Winnie ans Herz. Gleichzeitig erfahren wir in Rückblicken etwas über ihre Vergangenheit.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, aber ich fand das der Autor recht wenig über sich preisgegeben hat. Was zum Teil erst in den letzten Seiten hervorkommt. Er beobachtet vor allem Winnie und gibt dabei auch sehr viele intime Details über sie und ihre Familie preis. Aber hält sich selber eher bedeckt und das fand ich schade und mir fehlte hier das "Gleichgewicht".

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Nicht mein Humor

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Mit den Ämtern, Beamten und deutscher Bürokratie machen wir zwangsläufig alle unsere Erfahrungen und die Vorurteile sind bekannt. In ihrem Buch bestätigt Conny from the Block diese nun. Ich kannte Conny ...

Mit den Ämtern, Beamten und deutscher Bürokratie machen wir zwangsläufig alle unsere Erfahrungen und die Vorurteile sind bekannt. In ihrem Buch bestätigt Conny from the Block diese nun. Ich kannte Conny vor diesem Buch noch nicht. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Ich könnte mir vorstellen, dass ihre Stand Up Comedy die Themen lustiger rüberbringt als in dieser Buchform. Vieles ist in berlinerisch geschrieben, was meinen Lesefluss deutlich erschwert hat. Zwischendrin gibt es immer mal wieder versöhnliche Töne und sie scheint mir betonen zu wollen, dass sie ja doch ganz nett ist (als sie sich zB um die Kundin kümmert, die im falschen Amt gelandet ist).
Alles in allem sind vieles Szenen, die wohl fast jeder kennt, der im Büro arbeitet, vor allem in eher konservativen Branchen. Zum Lachen hat sie mich damit leider nicht bringen können.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Über das Leben und das Sterben

Dieses schöne Leben
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Clover ist Sterbe-Doula - ein Begriff, der vermutlich vielen noch unbekannt ist: sie begleitet Menschen beim Sterben. Clover selber ist schon früh mit dem Tod konfrontiert worden, als sie als Kind ihre ...

Clover ist Sterbe-Doula - ein Begriff, der vermutlich vielen noch unbekannt ist: sie begleitet Menschen beim Sterben. Clover selber ist schon früh mit dem Tod konfrontiert worden, als sie als Kind ihre Eltern verloren hat. Zum Selbstschutz verkriecht sie sich und vermeidet es Menschen zu nah an sich rankommen zu lassen. Gleichzeitig sehnt sie sich jedoch sehr nach persönlichen Verbindungen.

Ein toller Roman über ein Thema, über das die meisten nicht gerne reden. Dabei wird nichts schön geredet: Sterben ist oft schmerzhaft, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Menschen bedauern, sterben oft allein und hinterlassen "unfinished business".
Ich habe großen Respekt vor der Arbeit die Sterbe-Doulas sowie alle haupt- und ehrenamtlichen im Bereich Sterbebegleitung leisten.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich finde es werden viele Themen aufgegriffen, die mit dem Sterben verbunden sind. Dabei ist Clover eine sympathische Protagonistin.
Interessant finde ich übrigens wie sehr der deutsche Buchtitel "Dieses schöne Leben" vom Originaltitel "The Collected Regrets of Clover" abweicht.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Wer bin ich?

Diamantnächte
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Diamantnächte ist eine Art Coming of Age Geschichte, aber rückblickend erzählt. Und vieles kann überhaupt erst richtig im Rückblick verstanden werden. Anfangs wusste ich nicht so recht, wo die Geschichte ...

Diamantnächte ist eine Art Coming of Age Geschichte, aber rückblickend erzählt. Und vieles kann überhaupt erst richtig im Rückblick verstanden werden. Anfangs wusste ich nicht so recht, wo die Geschichte "hinführen" soll. Aber es war auf alle Fälle wert, dran zu bleiben. Wie eine Beobachterin schaut die Ich-Erzählerin auf ihr Leben. Und dabei wird klar, dass sie bestimmte Erlebnisse versucht zu meiden. Und gleichzeitig ist das der Wille, sich endlich diesen Erlebnissen zu stellen, um zu beginngen sie zu verarbeiten.
Der Roman behandelt dabei Fragen zu unserer Identität. Wir existieren nicht in einem Vakuum und werden von unserem Umfeld geprägt. Und im Kinder-, Jugend- und auch noch jungen Erwachsenenalter sind wir dabei sehr verletzlich. Wir wollen geliebt werden und dies wird leider oft ausgenutzt.
Der Roman wird einerseits mit einer fast emotionslosen Distanz erzählt und berührt dabei doch das tiefste Innere.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Spurensuche

Kajzer
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Menachem Kaiser's Großvater stirbt noch vor seiner Geburt. Er weiß nur wenig über ihn. Und so macht er sich auf Spurensuche in Polen, der Heimat seines Großvaters. Einerseits eine persönliche Spurensuche ...

Menachem Kaiser's Großvater stirbt noch vor seiner Geburt. Er weiß nur wenig über ihn. Und so macht er sich auf Spurensuche in Polen, der Heimat seines Großvaters. Einerseits eine persönliche Spurensuche und andererseits ein Einblick in die historische Vergangenheit. Seine Suche nimmt so einige Abzweigungen, die wohl auch der Autor nicht erwartet hatte.
Dabei stellt er sich immer wieder selbstkritische Fragen auf die es oftmals keine eindeutige Antworten gibt. Es geht um den Holocaust, Enteignung, Umgang mit Geschichte, die Wahrung von Erinnerungen.
Es ist kein einfaches Buch, aufgrund des Themas als auch der intellektuellen Gedankengänge.

Manche Übergänge fand ich etwas holprig und einige Ausführungen etwas langatmig. Aber es ist ein interessantes und ungewöhnliches Buch, dass stellenweise auch noch spannend wie eine Detektivgeschichte ist. Vor allem, aber ist es ein Thema, dass auch Jahrzehnte nach dem Holocaust nicht vergessen werden darf.

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