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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord in der High Society

Wasserspiele
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Auch in seinem zweiten Fall (nach „Jedermannstod“) hat es Kommissar Martin Merana mit einem prominenten Mordopfer zu tun: Wolfgang Rilling – von Berufs wegen Direktor des Gartenamts, bekannt aber vor allem ...

Auch in seinem zweiten Fall (nach „Jedermannstod“) hat es Kommissar Martin Merana mit einem prominenten Mordopfer zu tun: Wolfgang Rilling – von Berufs wegen Direktor des Gartenamts, bekannt aber vor allem wegen seines ausschweifenden Lebensstils – wird am Tag nach seinem extravaganten Geburtstagsfest in einer beliebten Attraktion der Hellbrunner Wasserspiele gefunden – erschlagen, mit einer roten Schlinge um den Hals und völlig durchnässt. Wenig später wird auch die Wirtschaftsanwältin Aurelia Zobel, die eine Affäre mit Rilling gehabt haben soll, auf ähnliche Weise ermordet.
Das Ermittlerteam der Salzburger Polizei geht einer Vielzahl von Spuren nach und hat eine Reihe von Verdächtigen zu überprüfen, bis die Lösung des Falles schließlich in einer ganz anderen Richtung gefunden wird.

Wie schon beim Vorgängerroman hat mir die grundsätzliche Konstruktion der Geschichte gut gefallen. Merana und seine Kollegen gehen mit klassischer Polizeiarbeit und viel Engagement an die Sache heran und einige interessant gezeichnete Nebenfiguren (wie der als „Orakel von Salzburg“ bezeichnete „Fiaker-Rudi“ oder eine nervtötende amerikanische Touristin) sorgen für einen gewissen Unterhaltungswert.
Daneben werden Salzburg und Umgebung sehr gut in Szene gesetzt.

Allerdings kann man ziemlich schnell erraten, wer hinter den Morden steckt, und obwohl es auch sonst einige interessante Enthüllungen aus dem Leben der Opfer gibt, geht dadurch doch viel Spannung verloren. Weiters bleiben am Ende eine Reihe von Fragen offen, insbesondere wird nicht wirklich geklärt, warum die Tatorte denn nun auf genau diese Weise (überschwemmt und mit Schlinge um Hals des Opfers) arrangiert wurden.
Deshalb ein Punkt Abzug.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod auf der Festspielbühne

Zauberflötenrache
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Wieder einmal muss Kommissar Martin Merana im Umfeld der Salzburger Festspiele ermitteln: Während der mit Spannung erwarteten Premiere der „Zauberflöte“, stürzt die gefeierte Sängerin Anabella Todorova ...

Wieder einmal muss Kommissar Martin Merana im Umfeld der Salzburger Festspiele ermitteln: Während der mit Spannung erwarteten Premiere der „Zauberflöte“, stürzt die gefeierte Sängerin Anabella Todorova plötzlich von der Bühne und stirbt. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussah, entpuppt sich schnell als Mord.
Bei Tatverdächtigen wie Zeugen handelt es sich um eine interessante Schar exzentrischer Persönlichkeiten, sodass es den Ermittlern nicht leicht fällt, Licht ins Dunkel zu bringen. Eine
Reihe an möglichen Motiven muss überprüft werden und einige Leute scheinen bei ihrer Befragung nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Bis es Merana schließlich gelingt, die Puzzleteile richtig zusammen zu fügen und dem wahren Tathergang auf die Spur zu kommen.

Der Erzählstil ist sehr gelungen; es wird abwechselnd aus der Perspektive verschiedener Personen erzählt, was für einige Dynamik sorgt. So werden nach und nach immer mehr Zusammenhänge offenbart, man kann gut mitdenken und miträtseln und einiges erahnen, die Lösung ist aber auch nicht zu vorhersehbar.
Gut gefallen hat mir auch, wie der Inhalt der „Zauberflöte“ mit der Romanhandlung verwoben wird.

Die Charakterisierung der Protagonisten ist zwar teilweise etwas klischeehaft, sie wirken aber doch auch lebendig und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Bloß die Art, wie der Kommissar am Ende durch eine Art plötzliche „Eingebung“ eine Erklärung findet, die (angeblich) alle offenen Fragen beantwortet, erschien mir etwas unrealistisch.
Dennoch wieder ein absolut lesenswerter Regionalkrimi, ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Tote am Wasserfall

Drachenjungfrau
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Krimml im Salzburger Pinzgau – bei diesem Ort denkt man an wunderschöne Natur und die weithin berühmten Wasserfälle. Doch die Idylle wird jäh zerstört, als die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird. ...

Krimml im Salzburger Pinzgau – bei diesem Ort denkt man an wunderschöne Natur und die weithin berühmten Wasserfälle. Doch die Idylle wird jäh zerstört, als die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird. Infolge dieses Kriminalfalls werden einige Abgründe der scheinbar heilen Welt des dörflichen Lebens offenbart.
Kommissar Merana muss diesmal in der Heimat seiner Kindheit ermitteln und wird dabei auch mit einer Reihe persönlicher Erinnerungen konfrontiert.

Auf Grund des geänderten Schauplatzes ist diesmal nur ein Teil des aus den bisherigen „Kommissar-Merana-Krimis“ bekannten Ermittlerteams dabei, dafür wird ihm in Person der Gruppeninspektorin Ulla Heilmayer eine interessante neue Partnerin zur Seite gestellt.
Auch die übrigen Protagonisten sind gut gezeichnet, wenngleich ziemlich viele Klischees bedient werden.

Der Kriminalfall ist spannend umgesetzt, wozu auch der häufige Wechsel der Erzählperspektive beiträgt. Man kann quasi hautnah mitverfolgen, wie die Polizei ihre Nachforschungen anstellt, immer mehr Hintergründe aufgedeckt werden und viele Einzelheiten letztlich ein Gesamtbild ergeben.
Es gibt allerdings, vor allem in den Schlussszenen, doch auch einige Ungereimtheiten.

Danben gelingt es dem Autor immer wieder, Informationen über Traditionen, Brauchtum und Mythologie im Bundesland Salzburg einfließen zu lassen sowie auch aktuelle Problem anzusprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weihnachtliche Kurzkrimis

Maroni, Mord und Hallelujah
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Manfred Baumann hat für dieses Buch vier Kurzkrimis verfasst, die in einem weihnachtlichen Umfeld angesiedelt sind:
Zunächst begegnet Kommissar Martin Merana in „Maroni, Mord und Hallelujah“ mitten im ...

Manfred Baumann hat für dieses Buch vier Kurzkrimis verfasst, die in einem weihnachtlichen Umfeld angesiedelt sind:
Zunächst begegnet Kommissar Martin Merana in „Maroni, Mord und Hallelujah“ mitten im Trubel des Salzburger Christkindlmarktes einem mit einer Pistole bewaffneten Christkind.
Dann muss Otmar Braunberger in „Otmar und die Weihnachtskekserlfee“ als Juror eines Backwettbewerbs fungieren, der ein dramatisches Ende nimmt.
Bei der nächsten Geschichte „Stern. Taler. Kind“ handelt es sich um einen Adventskalender der ganz besonderen Art.
Zu guter Letzt kommt es, just als ein italienisches Fernsehteam gerade dabei ist, eine Dokumentation über alte Pongauer Bräuche zu drehen, in „Raunacht“ zu seltsamen Vorgängen während der Raunächte.

Der Erzählstil ist flüssig, man ist gleich mitten in der Handlung und kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Auch gelingt es durchaus, eine weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.
Aus kriminalistischer Sicht sind die Geschichten allerdings eher lau, was teilweise natürlich auch durch die Kürze bedingt ist. Vieles ist vorhersehbar, sodass kaum wirkliche Spannung aufkommt. Außerdem ist alles zu sehr auf „Happy End“ und „(Weihnachts)frieden, Freude, Eierkuchen“ getrimmt.
Da dieses Buch letztlich doch als Krimi vermarktet wird, gibt es deshalb leider einen Stern Abzug.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Tote in Mozarts Geburtshaus

Mozartkugelkomplott
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Kommissar Martin Merana wird wieder einmal an einen spektakulären Tatort gerufen: Der prominente Schauspieler Jonas Casabella, der für einen Dokumentarfilm in die Rolle des Wolfgang Amadeus Mozart schlüpfen ...

Kommissar Martin Merana wird wieder einmal an einen spektakulären Tatort gerufen: Der prominente Schauspieler Jonas Casabella, der für einen Dokumentarfilm in die Rolle des Wolfgang Amadeus Mozart schlüpfen sollte, hat just in Mozarts Geburtshaus das Zeitliche gesegnet. Bald stellt sich heraus, dass vergiftete Mozartkugeln für seinen Tod verantwortlich waren.
Merana und seine Kollegen nehmen zunächst die Filmcrew genauer unter die Lupe, wobei der Kommissar der französischen Kamerafrau Roberta immer näher kommt.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Ermittlungen werden in immer neue Bahnen gelenkt.

Wie schon bei seinen bisherigen Regionalkrimis gelingt es Manfred Baumann auch hier wieder sehr gut, einen spannenden Kriminalfall mit wunderschönen und interessanten Beschreibungen der Festspielstadt Salzburg samt Umgebung zu verbinden.
Obwohl der Erzählfluss durch die teilweise recht ausführlichen Schilderungen des Ambientes bisweilen etwas gebremst wird, ist die Geschichte fesselnd und facettenreich.
Die Handlung enthält einige Wendungen und es gibt viele Andeutungen und Hinweise, die zum Miträtseln animieren. Das Ende ist alles in allem stimmig, wenn auch vielleicht ein bisschen übertrieben dramatisch.

Über die bloße Aufklärung des Kriminalfalls hinaus lernt man hier auch unterschiedliche Persönlichkeiten mit teilweise tragischen Schicksalen kennen und erhält Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Dabei wird Martin Merana diesmal in ein wahres Gefühlschaos gestürzt, sodass ich mich beim Lesen schon fragte, ob der Autor etwa eine geheime Abneigung gegen seine Hauptfigur hegt, da er ihn immer wieder irgendwelchen seelischen Qualen aussetzt.